Operation Sandsturm: Carlo Trilogie Teil 2
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Über dieses E-Book
Aufgewachsen in einer Kleinstadt im Sauerland, gerät der Außenseiter auf der Suche nach Integration in die Kreise der Unterwelt. Durch seinen klaren Blick für das jeweils Nötige und die konsequente Umsetzung einmal gefasster Vorhaben wird er in diesen Kreisen respektvoll "Der Organisator" genannt und unter diesem Namen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Dank seines Organisationstalentes kann er diesem Milieu nach Jahren ungeschoren entfliehen und seinem Leben eine neue Richtung geben. Er baut einen internationalen Konzern auf und macht es sich zur Hauptaufgabe, den Schwachen unserer Gesellschaft zu helfen und Ungerechtigkeit zu eliminieren. Dazu gründet er die "Operation Group", zusammengesetzt aus ehemaligen KSK, SAS und Soldaten der U.S. Navy Seals. Da die "Operation Group" von Zeit zu Zeit auch die internationalen Behörden bei geheimen Missionen unterstützt, bildet sich schnell ein Netzwerk, das sich über den ganzen Globus spannt.
Als die "Operation Group" einen Neuen Auftrag bekommt und dabei zwei ihrer Männer und die Kundin verschwinden, beteiligt sich Carlo selbst an dieser Operation. Was er nicht weiß, dass er dabei auf Messers Schneide wandelt.
Während der Suchaktion nach den Entführten, wird Carlo von Mai Ling gefangen genommen und gefoltert. Die "Operation Group" versucht alle zu befreien und verliert dabei ein Einsatzteam. Dann tritt Tai Ling auf den Plan, der Bruder von Mai Ling und jetzt Clan Chef. Er will Rache und versucht Carlo und seine Leute zu töten.
Karlheinz Seifried
1950 in Aschaffenburg geboren lebte der Autor dort bis zu seinem 12. Lebensjahr. 1961 zog er mit seiner allein erziehenden Mutter nach Altena in Westfalen. Dort wurden die Weichen für sein bewegtes und vielseitiges Leben gestellt. Acht Jahre Seefahrt, zwölf Jahre Bundeswehr und diverse andere Berufe prägten sein weiteres Leben. Heute leben er und seine Familie mit zwei Hunden in NRW.
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Buchvorschau
Operation Sandsturm - Karlheinz Seifried
Titel
Operation Sandsturm
Carlo Trilogie, zweiter Teil
Prolog
Ich wusste, dass ich träumte, aber ich wusste auch, dass mich diese Erinnerung immer noch mitnahm, mich immer noch belastete. Ich bemerkte, wie mir der Schweiß ausbrach und ich wusste, das war real. Gut, ich hatte bei dieser Episode keine körperlichen Schäden erlitten, aber umso größer waren die Wunden in der Seele. Verrat ist immer schlimm, aber wenn es ein Freund und Kamerad ist, der einen verrät, ist es umso schlimmer.
Es war ein Albtraum der mich immer noch verfolgte!
Clemens, Rene und ich, bei der Seefahrt als „Kalle" bekannt, trafen uns damals an Bord eines Seeschiffes. Wir fuhren eine Zeitlang zusammen und erzählten uns von unseren gemeinsamen Träumen, einmal durch Afrika zu fahren, einmal Afrika zu entdecken, einmal auf eigene Faust durch Afrika zu fahren. So kam es, dass wir nach und nach einen Plan entwickelten um unseren gemeinsamen Traum zu verwirklichen.
Wir wollten über Ungarn, durch die Türkei, über Syrien nach Israel fahren. Dort ein paar Tage pausieren, uns ein wenig umsehen und im Mittelmeer baden gehen. Dann sollte es weiter nach Ägypten gehen, den Nil hinunter, in den Sudan und weiter in die Central African Republik. Hier solle die Fahrt nicht mehr Richtung Süden weiter gehen, von hier wollen wir durch das Herz Afrikas nach Kamerun fahren. Direkt durch die Wüste weiter durch Nigeria, Algerien und weiter nach Marokko in die Stadt Al-Hoceima. Hier hatten wir dann vor, ein paar Tage zu bleiben. Danach wollten wir über Gibraltar wieder nach Hause fahren. Wir planten, es in vier Monate zu schaffen und sparten Geld auf einem gemeinsamen Konto an. Jeder überwies pro Monat eine abgesprochene Summe, dann, nach sechs Monaten, war der Zeitpunkt gekommen den Plan zu verwirklichen.
Wir heuerten ab und nahmen unseren Urlaub. Jeder hatte seine Aufgaben zugewiesen bekommen.
Clemens, unser Österreicher, besorgte uns von der österreichischen Armee zwei ausgediente Steyer Geländewagen. Die beiden fingen an, sie nach unseren Vorstellungen umzubauen. In jedem Wagen wurden an den linken Seitenwänden zwei Betten eingebaut. Wir hatten uns deshalb für zwei Betten pro Fahrzeug entschieden, damit wir flexibler waren, so konnten wir, wenn es nötig wurde, auch zu dritt in einem Auto fahren. Im hinteren Teil wurde je eine Küche eingebaut und zwar so, dass wenn man die hintere Klappe öffnete, der Küchenschrank mit der Kochplatte heraus gezogen werden konnte. Wir hatten uns für Gasbrenner entschieden und als Reserve auch Espit Brenntabletten dabei, um im Notfall auch ohne Gas kochen zu können. An der rechten Seitenwand wurden die Kisten mit unseren Utensilien verstaut. Auf den Dachträgern wurde eine Art Hochsitz gebaut, hinter und vor den Hochsitzen wurden Staukästen montiert, die auch als Schutz dienen konnten. Links und rechts hatten wir Sandsäcke befestigt, die auch vor einem Beschuss Schutz boten.
An den Hecktüren wurden statt ein, zwei Reservereifen angebaut und noch zwei auf das Dach über der Fahrerkabine gelegt. Die Frontpartien der Fahrzeuge wurden von uns durch sogenannte Stierfänger verstärkt. Metallrohre, die Scheinwerfer und Kühler schützen sollten, dazwischen wurden Seilwinden angebaut. So hatten wir zwei identische Fahrzeuge, die in der Lage waren überall durchzukommen, oder sich gegenseitig zu helfen und zur Not kamen wir auch nur mit einem Fahrzeug weiter. Die Tanks haben wir vergrößert und von außen auch noch durch Matten vor Beschuss geschützt, ein Leck im Tank konnte in der Wüste den sicheren Tod bedeuten. Oben auf den Dächern, zwischen den Kisten, wurden noch Reservekanister, jeweils sechs Stück mit je zwanzig Litern befestigt. Drei waren mit Benzin und drei mit Wasser gefüllt.
Clemens war Mechaniker und hatte die Leitung beim Umbau der Autos übernommen. So hatten wir unsere Fahrzeuge in gut vier Wochen fertig. Da wir genug Geld gespart und freies Wohnen hatten, gab es keine finanziellen Probleme. Auf unser gemeinsames Konto hatte jeder von uns zehntausend Mark eingezahlt, für unsere Vorbereitungen und als Reisegeld für die nächsten vier Monate, die wir in Afrika verbringen wollten. Für den täglichen Bedarf nahmen wir unsere Heuer und das Urlaubsgeld.
Sobald ich beim Umbau nicht mehr benötigt wurde, kam das Organisatorische an die Reihe, das war meine Aufgabe. Ich erstellte eine Liste aller Deutschen Konsulate in den Ländern, die wir durchfahren wollten und reichte sie im Außenministerium ein, mit der Bitte, die Botschafter zu informieren, dass wir uns den auf der Liste angegebenen Zeitpunkten melden und auch eventuell Bargeld benötigen würden. Es wurde eine Bankvollmacht, verlangt die ich dann noch nachreichte.
Dann habe ich in den jeweiligen ausländischen Botschaften der Länder, die wir durchfahren wollten, für jeden ein Visum oder eine Durchreisegenehmigung beantragt. Das habe ich gleich mit einer Erlaubnis, Jagdwaffen mitführen zu können, verbunden. Wir mussten angeben, dass wir diese Waffen nur zum Schießen von Essen, oder um uns gegen wilde Tiere zu Wehr setzten zu können, mitführen wollten.
Dann, als alles soweit erledigt war, fuhren wir noch alle drei in das Tropeninstitut nach Hamburg, um uns gegen alle möglichen oder auch nicht möglichen Krankheiten impfen zulassen und uns Informationen und Tipps über Afrika zu besorgen. Ein Tropenarzt hat uns dann eine Liste aller notwendigen Medikamente und Seren mitgegeben, die wir benötigen würden und die wir uns kaufen mussten. Da ich während meines Fachschulbesuches Seefahrt auch ein Semester Medizin hatte, und ich in dieser Zeit auch im Unfallkrankenhaus Altona gearbeitet habe, konnte ich auch mit Spritzen umgehen. Deshalb war auch der medizinische Bereich während der Expedition mein Part. Clemens hat sich dann noch einen Werkzeugkoffer zusammengestellt, um für alle eventuellen Reparaturen gerüstet zu sein.
Rene war unser Scout, zuständig für Route, Landkarten und Streckenführung. Er besorgte uns Generalstabskarten. Bis Israel war das nicht mal so ein großes Problem, aber wo bekommt man gute Karten über Afrika her? Er fuhr die Botschaften ab, der Vorteil war, dass wir uns ja schon überall angemeldet hatten, dass man uns kannte und so bekam er nach und nach auch Kartenmaterial von Afrika.
Man hielt uns für verrückt und gab uns gute Ratschläge mit, aber wir wussten, was auf uns zukam und was alles passieren konnte. Aber sage einem Bergsteiger einmal, er soll nicht auf den Berg steigen, weil er ja abstürzen könnte. Was sagt er dann? Ein Risiko gibt es überall, auch wenn ich über die Straße gehe und das war auch unsere Meinung.
Unsere Freundschaft wuchs von Tag zu Tag und wir konnten uns voll auf den anderen Verlassen. Wir gingen immer wieder alle Möglichkeiten, die eventuell vorkommen könnten, durch. Von Krankheiten über Fahrzeugausfall bis zu eventuellen Überfällen, alles wurde durchgesprochen und geübt, solange bis wir alles im Schlaf konnten.
Um ganz sicher zu gehen, belegten wir noch einen Überleben Land-Lehrgang. Hier lernten wir zu überleben, ohne etwas zu haben, außer den von der Natur bereit gestellten Nahrungsmitteln. Da wir aber in Afrika meistens mit Sand zu tun hatten, haben wir uns auch damit beschäftigt und viel über die Sahara und die Tücken des Landes gelesen.
Dann war es soweit, alle Ausrüstungsgegenstände waren verstaut, wir hatten alles am Mann was man brauchen konnte, Jagdmesser am Oberschenkel, die Macheten lagen griffbereit neben den Sitzen und die Jagdgewehre waren hinter den Vordersitzen in Kisten sicher eingeschlossen.
Ich verabschiedete mich von meiner damaligen Frau und versprach, dass wir uns von unterwegs, bei den vorgegebenen Punkten, den Konsulaten, immer wieder melden würden.
Die erste geplante Etappe verlief recht zügig, über die Autobahn bis zur Österreichischen Grenze. Von hier sollte es dann am nächsten Tag weiter gehen Richtung Türkei. Die erste Nacht verbrachten wir auf einem Rastplatz, saßen am Abend zusammen und fieberten dem nächsten Tag entgegen. Denn da sollte es schon in unbekanntes Land gehen.
Clemens und Rene schliefen in dem einen und ich, alleine, in dem zweiten Fahrzeug. Am frühen Morgen, es war noch dunkel, klopfte es an der Seitenwand, und ich hörte Rene rufen:
»Kalle, komm schnell rüber. Clemens geht es nicht gut, der hat Fieber und ist ganz weggetreten!«
»Ich komme«, sagte ich und rutschte von der Liege, schnappte mir meinen Medikamentenkoffer und stieg aus. Wir hatten zum Schlafen alle unsere Trainingsanzüge an und so konnte ich gleich zum anderen Fahrzeug gehen. Rene hatte schon die Tür geöffnet und ich stieg ein, man konnte schon riechen, dass es hier um mehr als eine Erkältung ging. Es roch nach Schweiß und Exkrementen. Ich hielt meine Hand an seine Stirn und zuckte zurück, kochen heiß war sie.
»Rene gib mir mal ein Becher Wasser«, sagte ich zu ihm und nahm ein Aspirin aus der Tasche um es im Becher aufzulösen. Das sollte erst einmal helfen, jedenfalls bis wir im Krankenhaus waren.
»Lass uns ins nächste Krankenhaus fahren, Du fährst den Wagen und ich komme mit dem anderen hinterher. Schau mal auf der Karte nach, wo das nächste Krankenhaus ist«.
Er setzte sich auf den Fahrersitz und schnappte sich die Karte. Ich gab Clemens einen Schluck aus dem Becher zu trinken. Das hätte ich mal lieber nicht machen sollen, er schrie auf und hielt sich den Bauch.
»Er muss etwas mit dem Darm haben. Rene, fahr vorsichtig, er hat starke Schmerzen«, sagte ich, nahm meine Tasche und stieg aus.
»Hast du schon ein Krankenhaus gefunden?«
»Ja, hier, in zirka fünfzehn Kilometern Entfernung.«
»Gut, dann mal los!«
Ich schloss die Tür und ging zu dem zweiten Wagen zurück, während Rene schon losfuhr. Ich stieg ein und fuhr ihm hinterher.
Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, was Clemens mit dem Darm haben sollte, haben wir uns doch alle Wochen vorher von Ärzten untersuchen und durchchecken lassen. Ich stellte mir vor, was wäre gewesen, wenn das in der Wüste passiert wäre? Ich glaube dann wären die Spaten, die wir natürlich auch dabei gehabt hatten, zum Einsatz gekommen. Nach gut einer halben Stunde Fahrweg, bog Rene in die Auffahrt des Krankenhauses ein, wir stoppten an der Tür für die Notaufnahme. Kaum waren wir ausgestiegen, wurde die Tür zur Notaufnahme von innen aufgestoßen und wir wurden angebrüllt.
»Was macht Ihr den mit den Fahrzeugen in der Krankenwagenauffahrt? Ihr habt hier nichts zu suchen, das ist doch kein Parkplatz!«
Ich konnte erkennen, dass es ein Pfleger der Notaufnahme war und antwortete ruhig.
»Ganz ruhig Mann, wir haben einen Notfall im Auto. Unser Freund hat tierische Schmerzen im Unterbauchbereich, vielleicht eine Blinddarmentzündung oder einen Magendurchbruch. Schnell holen Sie eine Liege«, dass musste ich ihm nicht zweimal sagen. Wie von der Tarantel gestochen machte er kehrt, lief wieder ins Haus und rief dabei laut:
»Ein Notfall, ein Notfall, in den OP damit. Verdacht auf Blindarmdurchbruch!» und schon kam er mit einer Liege angelaufen mit zwei Schwestern und einem Arzt im Schlepptau. Der Arzt stieg in den Wagen und untersuchte Clemens in dem er ihm den Bauch abdrückte, was einen tierischen Schrei seinerseits nach sich zog. Der Arzt zuckte erschrocken mit der Hand zurück und sah mich an.
»Das kann kein Blinddarm sein, dass sieht wie ein Magendurchbruch aus. Seit wann hat er denn die Schmerzen?«, fragte er.
Ich sah zu Rene hinüber, er zuckte nur mit der Schulter.
»Wir haben nichts davon bemerkt, dass er Schmerzen hat und er hat auch nichts gesagt. Erst heute Morgen, als er starkes Fieber hatte, wurden wir darauf aufmerksam.«
»Wie dem auch sei, helfen Sie uns doch mal ihn aus dem Wagen zu hieven, ohne dass er allzu viel Schmerzen dabei hat«, bat uns der Arzt.
Wir versuchten in aus dem engen Kofferwagen mit vier Mann und zwei Schwestern langsam heraus zu heben und ihn auf die Liege zu legen, was auch soweit ganz gut klappte. Er hat dabei nur dreimal vor Schmerzen aufgeschrien. Sofort schnappte sich der Pfleger die Liege und schob ihn rein, nicht ohne uns vorher noch über die Schulter zuzurufen:
»Die Auffahrt müsst Ihr aber sofort wieder frei machen. Parkt vorne am Eingang«, und schon fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss.
Wir stiegen in die Fahrzeuge ein, fuhren um das Krankenhaus herum zum vorderen Eingang, suchten uns zwei Parkplätze, stellten die Fahrzeuge ab und gingen durch den Haupteingang wieder rein. Beim Pförtner erkundigten wir uns nach der Notaufnahme und gingen bis zur Tür, auf der: Notaufnahme! Kein Zutritt für Unbefugte. Bitte im Schwesternzimmer melden
, stand.
Das Schwesternzimmer lag direkt daneben, wir klopften an und gingen hinein. Es war leer, na klar, die waren ja alle bei Clemens im OP. Wir ließen die Tür auf, damit wir hören konnten, wenn jemand vom hinteren Bereich aus in das Schwesternzimmer kam und setzten uns beide im Flur auf eine Holzbank.
Was machen wir den jetzt mit unserer Expedition? Sollen wir jetzt alleine fahren?«, fragte mich Rene.
»Wir können Clemens jetzt nicht alleine hier liegen lassen. Erst mal hören, was die Ärzte sagen, und dann sehen wir weiter. Im Prinzip könnten wir die Tour auch alleine machen. Aber erst, wenn es Clemens besser geht«.
»Gut, dann warten wir mal ab, was Sache ist. Wollen wir gleich in die Kantine gehen und frühstücken?«, fragte er mich.
»Am besten wäre es, wenn einer immer hier ist. Die wissen doch gar nicht, wer Clemens ist und wo wir dann sind. Geh du schon mal los und löse mich dann ab«.
»Gut, dann Tschüss«, sagte er, stand auf und ging den Flur runter.
>Wieso Tschüss?<, dachte ich, bevor sich meine Gedanken wieder mit Clemens beschäftigten.
Es verging eine, es vergingen zwei Stunden. Weder Rene noch eine Schwester kamen vorbei. Dann wurde die Tür zur Notaufnahme aufgerissen und der Pfleger kam raus.
»So, es ist alles gut gelaufen, er wird überleben und wieder gesund werden. Jetzt brauche ich noch die Daten Ihres Freundes. Wo ist denn der andere geblieben? «, fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern.
»Weis ich nicht, er wollte nur frühstücken gehen und mich dann hier ablösen, damit ich auch was zwischen die Zähne bekomme.«
»Das können Sie ja gleich tun, erst füllen wir mal die Unterlagen zusammen aus«, sagte er bestimmt.
Wir gingen in das Schwesternzimmer und ich setzte mich neben den Schreibtisch, um seine Fragen zu beantworten. So langsam wurde es Zeit, dass ich etwas zwischen die Kiemen bekam, das Krankenhaus füllte sich auch immer mehr und ich ging, nach dem alle Formalitäten erledigt waren, in die Kantine.
An der Tür schaute ich mich um und hielt Ausschau nach Rene. War er noch hier, oder etwa schon zur Station zurückgegangen? Da ich ihn nicht sehen konnte, ging ich zur Theke und bestellte ein Frühstück mit Kaffee und einem Ei, setzte mich damit an einen Tisch und fing an zu Essen. Ich ließ mir Zeit damit und holte mir noch eine Tasse Kaffee, bevor ich das Tablett wieder zurück brachte. Ich dachte an Clemens und ging wieder zurück zur Notaufnahme und fragte den Pfleger, der uns heute Morgen empfangen hatte:
»Haben Sie meinen Freund gesehen, der heute Morgen mit dabei war?«
»Nein, hier war niemand. Aber Ihr anderer Freund liegt jetzt auf der Intensiv.«
»Schön, und wie komme ich da hin?«, fragte ich ihn.
»Die Intensivstation liegt eine Etage höher im Flur B, dann am besten die Stationsschwester fragen, ob Sie schon zu ihm können. Müssen dann aber einen Kittel anziehen.«
»Danke für die Hilfe«, sagte ich und ging zum Treppenhaus und eine Etage höher. Hier klopfte ich an die Tür zum Schwesternzimmer und öffnete sie.
»Guten Tag, ich wollte zu meinem Freund Herrn Clemens Binzel. In welchem Zimmer liegt er denn? «, sprach ich die Schwester, die an ihrem Schreibtisch saß, an.
Sie sah mich von oben bis unten an und sagte dann:
»Ah, ist schon Besuch für Herrn Binzel da. Das geht aber so nicht, da müssen Sie sich einen Kittel überziehen.«
»Ja und wo bekomme ich den her?«
»Tja, und dann dürfen natürlich nur engere Angehörige auf die Intensivstation. Sind Sie der Bruder?«, fragte Sie mich lauernd und gab mir damit eine wunderbare Vorlage.
»Na klar doch, wer sonst. Wo bekomme ich denn jetzt den Kittel her?«, fragte ich um möglichst weitere Fragen von ihr vorzubeugen.
Sie rührte sich nicht von ihrem Stuhl und sah mich noch misstrauischer an.
»Sie sehen sich aber gar nicht ähnlich«, stellte sie fest.
»Na ja, ist doch klar. Wir haben verschiedene Väter«, log ich was das Zeug hergab und ohne zu zögern, um hier endlich weg zu kommen. Jetzt bewegte sie ihr, ich muss zugeben, recht ansehnliches Fahrgestell vom Stuhl hoch und kam auf mich zu.
»Na, dann kommen Sie mal mit«, sagte sie immer noch nicht ganz zufrieden gestellt.
Sie ging an mir vorbei und bog links ab zu der mit Intensivstation! Durchgang verboten beschriftete Tür, öffnete sie und ging gleich in das erste Zimmer auf der linken Seite, ich immer folgsam hinter ihr her.
»Hier ziehen Sie sich das über, ich warte draußen vor der Tür«, sagte sie und reichte mir einen grünen langen Kittel aus dünnem Stoff.
Dieses Bekleidungsstück kannte ich auch schon aus dem Unfallkrankenhaus Altona, in dem ich gearbeitet hatte. Ich zog ihn mir über und ging raus zu ihr.
»So, dann wollen wir mal zu Ihrem Bruder gehen. Er ist aber von der Narkose noch etwas weggetreten. Die OP ist sehr gut verlaufen, nur braucht er noch zwei Wochen bis er entlassen werden kann«, erklärte sie mir den Gesundheitszustand meines Bruders.
Sie öffnete eine Tür und ging hinein.
»Hallo Herr Binzel, hier ist schon der erste Besuch für sie da, Ihr Bruder. Wie fühlen sie sich denn?«, sprudelte es aus ihr heraus. Clemens sah mich noch weggetreten und verdutzt an und ich nickte ihm zu.
Er nahm die Situation sofort auf und checkte was gemeint war, trotz Narkose! Er hob die Hand als Gruß zu mir und nuschelte etwas zu der Schwester, was sich wie:
»Es geht. Ich habe Hunger«, anhörte.
»Sie dürfen erst mal noch nichts Essen Herr Binzel, Sie hatten immerhin einen Magendurchbruch. Aber ich mache Ihnen einen Lappen mit Wasser nass, da können Sie sich dann die Lippen mit anfeuchten, gegen den Durst«, fügte Sie noch hinzu.
»Bleiben sie nicht zu lange, Ihr Bruder ist noch geschwächt. Kommen Sie lieber morgen noch mal wieder«, sagte Sie an mich gewandt und ging hinaus.
»War Rene schon bei dir?«, fragte ich Clemens neugierig. Obwohl ich die Antwort ja schon kannte. An diesem Drachen von Schwester kam keiner vorbei, aber Rene war auch mit allen Wassern gewaschen. Clemens schüttelte vorsichtig den Kopf und sah mich fragend an.
»Ja, heute Morgen als du operiert wurdest, wollte er frühstücken gehen und seitdem ist er weg, und ich habe ihn nicht mehr gesehen«, versuchte ich ihm die Situation zu erklären.
Er nickte und nuschelte vor sich hin:
»Rene mag keine Krankenhäuser«, sagte er. Das Genuschel