Die Wunder der Marie-Luise Braun: Alte Kriminalfälle neu erzählt
Von Katrin Ludwig
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Am 22. Februar 1853 fand die öffentliche Verhandlung wegen Betruges vor dem Kriminalgericht statt.
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Buchvorschau
Die Wunder der Marie-Luise Braun - Katrin Ludwig
1
Das Spiegelbild zeigte ein Mädchen, gerade dabei die Zeit der Kindheit zu verlassen, in einem weißen Kleid, dessen Saum Batistvolants zierten, die Haarfülle in Flechten gebändigt und unter einem Helgoländer Hut verborgen, frische Blumen zum Kranz gewunden und um Hals und Schultern gelegt. Sie trat noch einen Schritt näher an den Spiegel heran und holte eine Locke unter dem Hut hervor, die sie kokett fallen ließ, dann verließ sie den kleinen Raum, in dem sie sich täglich auf ihre Audienzen vorbereitete.
Wie anders hätte man es auch nennen sollen? Sie empfing tatsächlich Tag für Tag Menschen, ja man könnte es auch Menschenmassen nennen, die sich vor dem kleinen bescheidenen Haus in der Berliner Schifferstraße, nahe der Spree, versammelten, um sie zu sehen, ihren Segen zu spüren, ihr Gebet zu vernehmen, oder im gemeinsamen Gebet, ein Leiden loszuwerden. Ja, sie konnte Wunder vollbringen, so hieß es, von Gott inspiriert, der ihr seine Engel gesandt hatte, um sie von der ihr innewohnenden Kraft wissen zu lassen. Sie heilte Kranke, machte Blinde sehend, Lahme konnten wieder laufen – die Kraft ihres Glaubens vollbrachte solche Wunder. So hieß es.
Da spielte es keine Rolle, dass ein paar Straßen weiter die Revolution auf den Berliner Straßen, und vor dem Schlossplatz tobte, des Königs Soldaten in die Menge der Aufständischen schossen, Barrikadenkämpfe aufbrandeten, Tote und Verletzte zu beklagen waren, davon war hier in der kleinen ärmlichen Schifferstraße nichts zu spüren. Hier einte die Menschen Geduld und Hoffnung, die Erwartung eines Wunders, das ihnen widerfahren sollte. Der Konstabler vor dem Fischerhaus, war einzig und allein dazu da, die Flut von Bittschriften in Empfang zu nehmen diese zur Heilerin zu tragen oder vor ihrer Tür zu stapeln, aber gewiss nicht, um die Menschen zu verjagen, wie es eben ein paar Straßen weiter geschah.
Marie-Luise Braun hieß dieses wundersame Mädchen, von aller Welt Luise genannt, Tochter des Holzanweisers Braun und seiner Frau. Ehrbare, streng gläubige Leute, die bislang beileibe nicht ins Licht der Öffentlichkeit getreten waren und nun mit Staunen eben jene Ereignisse wahrnahmen, die sich um sie herum abspielten und in deren Mittelpunkt ihre einzige Tochter stand. Vielleicht hat es die beiden Alten mit Stolz erfüllt, da doch dem Kinde immerhin ein Wunder widerfahren war, das von den Menschen, den Reichen wie den Armen, dankbar angenommen wurde.
Nämlich damals, als sie krank darnieder lag, mit hohem Fieber und gar nicht recht bei Sinnen, so zwischen dem 12 und 13 Lebensjahr, da waren ihr des nachts zwei Engel erschienen, von Gott gesandt. Einer im weißen Gewand, sie nannte ihn Jonathum und erkannte in ihm ihren Führer. Er war es, der zu ihr von ihren Heilkräften sprach, die sie besäße und die allein durch ein Gebet zur Wirksamkeit gelängen. Der zweite Engel, im grauen Gewand, Gerod genannt, erwies sich als Begleiter auf den Reisen zwischen Himmel und Erde. Beide Engel erschienen der Luise Braun in menschlicher Gestalt. Hochgewachsen füllten sie die kleine Mädchenkammer aus, aber sie verspürte keine Bedrängnis, sondern empfand zu ihrem eigenen Erstaunen ein wohliges Vertrauensgefühl. Die Engel erschienen ihr täglich. Das machte sie dann doch unruhig und sie vertraute sich ihrem Arzt an.
„Zwei Engel? Und in menschlicher Gestalt?" Der alte Doktor hatte seine Brille hochgeschoben und die junge Patientin aufmerksam betrachtet. Sie schien ihm keineswegs kränker als an den Tagen zuvor, im Gegenteil, das Fieber war gesunken.
„Und sie sprechen mit dir?"
Das Mädchen hatte heftig genickt.
„Und sie haben eine Botschaft für dich?"
„Der Himmel hat sie gesendet und sie wissen von Gott, dass ich wundersame Heilkräfte besitze, die über das Gebet wirken. Ich sollte es nur