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Liebe hoch 3
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eBook177 Seiten2 Stunden

Liebe hoch 3

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Über dieses E-Book

Cora hat ihren Mann verlassen und steht jetzt mit zwei kleinen Kindern und einem viel zu großen Haus alleine dar. Kinder, Job und Privatleben unter einen Hut zu bringen, ist als Alleinerziehende nicht einfach. Ein Kindermädchen kann sie sich nicht leisten. Da kommt ihr eine Idee: Sie hängt einen Zettel im Kindergarten auf. Suche alleinerziehende Mütter mit Kindern. Biete je zwei Zimmer in großem Haus. Jen, die erste, die sich meldet, ist Flugbegleiterin und Cora sofort sympathisch. Außerdem ist ihre Tochter mit Jens Sohn befreundet. Tamara mit ihren Zwillingen Emelie und Leon ergänzt das Trio. Die drei Frauen finden nicht nur ein Zuhause und eine wundervolle Freundschaft, sondern auch die zu ihnen passenden Männer.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum8. Mai 2015
ISBN9783738027532
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    Buchvorschau

    Liebe hoch 3 - Michaela Santowski

    WIDMUNG

    Für alle alleinerziehenden Mütter und Väter

    Ihr habt einen der härtesten Jobs!

    Weitere Romane:

    Ohne dich …

    Das Schicksal, das dem Menschen zugeteilt ist – Moira

    Schatten und Licht

    Du gehörst zu mir

    Erhältlich überall, wo es E-Books gibt

    www.michaela-santowski.de

    sales@michaela-santowski.de

    1

    „Mama!" Laras Stimme hatte diesen hohen nervigen Ton, bei dem sich einem sofort die Nackenhaare sträubten.

    „Was denn, Schätzchen?" In Gedanken zählte Cora langsam bis zehn, um ihre vierjährige Tochter nicht schon gleich am frühen morgen anzuschreien.

    „Ich kann meinen Schal nicht finden, bekam sie zur Antwort. „Und Nils hat mir meine Schuhe weggenommen.

    Cora atmete tief durch. „Dein Schal hängt an der Garderobe – wie immer", fügte sie genervt hinzu. Sie trat einen Schritt in Richtung Flur, musste jedoch abrupt stehenbleiben, denn Tarzan flog an ihrer Nase vorbei und Nils, ihr Jüngster, grinste feist.

    „Ihr macht mich wahnsinnig! Sie hob die Tarzan-Spielfigur vom Boden auf. „Außerdem sind wir spät dran. Los jetzt! Anziehen!

    „Ich kann aber meinen Schal nicht finden", rief Lara trotzig. Das war sie in letzter Zeit immer, wenn sie ihren Willen nicht sofort bekam, Mama nicht sofort alles stehen und liegen ließ und sich um sie kümmerte. Mama dies, Mama das! Sie musste auf der Stelle springen, wenn Töchterchen wollte.

    Cora legte das Brotmesser weg, wischte gedankenverloren ihre butterigen Finger an ihrer frisch angezogenen Hose ab und begab sich in den Flur, wo Lara schmollend auf der Treppe saß und Nils gerade dabei war, die Schnürsenkel aus Laras Stiefeln zu ziehen.

    Ergeben schloss sie die Augen. Was hatte sie bloß geritten, mit zwei kleinen Kindern ihren Mann zu verlassen? Ein wenig Unterstützung wäre jetzt nicht schlecht.

    „Okay, rief Cora und straffte ihre Schultern. „Lara, steh auf, geh um die Ecke in die Garderobe und nimm deinen Schal! Nils, lass Laras Schuhe in Ruhe und setz dich auf die Treppe! Wir müssen los. Im Kindergarten warten sie schon auf euch. Und Mama ist wieder zu spät für die Arbeit. Die das auch nicht ewig mitmachen werden, fügte sie in Gedanken hinzu.

    „Ich kann den Schal immer noch nicht finden." Mit ihren großen braunen Augen, in denen bereits Tränen schwammen, blickte Lara ihre Mama an.

    „Schätzchen. Der Schal liegt genau auf Augenhöhe. Wenn du dich ein wenig nach rechts drehst, siehst du ihn."

    Sie ignorierte Laras weiteres Gezeter und begann, Nils anzuziehen.

    Nachdem Cora die Kinder im Kindergarten abgeliefert hatte, kam sie eine Viertelstunde zu spät ins Büro und ließ sie sich ermattet auf ihren Schreibtischstuhl sinken. Schnell schaltete sie den Computer an.

    „Deine Hose hat einen Fleck", begrüßte sie ihr Kollege Jörg.

    „Dir auch einen Guten Morgen", giftete sie ihn an. Irgendwann würde auch der noch Manieren lernen. Cora sah an sich runter und entdeckte den Fettfleck.

    Jetzt reicht´s. Es musste sich dringend etwas ändern. Kaum eine Nacht konnte sie durchschlafen. Seit ihr Ex weg war, kamen die Kinder jede Nacht zu ihr ins Bett gekrochen.

    „Bin gleich wieder da", murmelte sie und verschwand in Richtung Toilette. Dort versuchte sie, natürlich vergeblich, den Flecken auszuwaschen.

    „War ein bisschen spät heute Morgen", hörte sie Steffis Stimme. Ihre Kollegin hatte hinter ihr das Bad betreten. Cora warf ihr einen verzweifelten Blick zu.

    „Wieder mal die Kinder?"

    Sie nickte und rubbelte weiter an ihrem Hosenbein herum.

    Hölle!

    Dabei liebte sie das Familienleben. Eigentlich!

    „Ich habe neulich gehört, sagte Steffi, „dass sich zwei Frauen, die beide kein Geld für einen Babysitter hatten, einfach zusammen getan und sich abwechselnd um die Kinder gekümmert haben.

    Cora warf ihr einen genervten Blick zu. „Das ist nichts Neues, dass es so was gibt, Steffi."

    „Ja und wäre das nichts für dich?" Sie begann, ihre Lippen in einem knalligen Orange nachzuziehen. Sah etwas merkwürdig aus zu ihrer rosa Bluse und den roten Jeans. Aber Steffi war schon immer speziell gewesen.

    „Ich bräuchte mindestens zwei oder drei Frauen, mit denen ich mich abwechseln könnte. Am besten wäre es, wir würden sogar zusammen wohnen, damit ich auch zu Hause mal fünf Minuten meine Ruhe habe."

    Steffi steckte den Lippenstift wieder weg, zuckte mit den Achseln, sagte: „Dann mach das doch", und verließ den Waschraum.

    Perplex schaute Cora ihr hinterher.

    „Cora, bist du da drin?", hörte sie Jörgs Stimme durch die geschlossene Tür.

    Nicht mal auf dem Klo kann ich für mich sein.

    „Was gibt´s?", fauchte sie die Tür an.

    „Telefon. Der Kindergarten."

    Oh no!

    Eilig rannte sie zu ihrem Platz, nahm den Hörer und erfuhr von einer gestresst klingenden Kindergärtnerin, dass ihr zweieinhalbjähriger Sohn in einer Prügelei mit einer Zweijährigen den Kürzeren gezogen hatte und jetzt mit einer blutenden Wunde an der Stirn auf sie warten würde.

    „Haben Sie schon den Arzt gerufen?", hakte sie nach.

    „Also wirklich, Frau Becker. Das müssen Sie schon selber entscheiden."

    „Und in der Zwischenzeit verblutet Nils."

    „So schlimm ist es nun auch wieder nicht." Die Erzieherin klang empört.

    „Ich bin in zehn Minuten da", ergab sich Cora ihrem Schicksal.

    Den Blick, den Jörg ihr zuwarf, als sie ihre Jacke anzog, ignorierte sie.

    „Das kann so nicht weitergehen!"

    „Schatz, versuchte ihre Mutter sie am Telefon zu beruhigen. „Du machst das großartig. Die Trennung von Dennis ist doch erst zwei Monate her. Das wird sich schon noch einpendeln. Gib dir und den Kindern ein bisschen Zeit.

    Cora war den Tränen nahe. „Zeit?! Neun Wochen sind eine verdammt lange Zeit. Da müsste ich den Alltag langsam mal geregelt kriegen. Stattdessen verliere ich wahrscheinlich demnächst meinen Job. Dann weiß ich überhaupt nicht, wie ich das alles schaffen soll."

    „Du gefällst mir gar nicht, wenn du so deprimiert bist." Sie hörte ihre Mutter durchs Telefon seufzen. Cora wusste, dass es sie belastete, so weit weg von ihnen zu wohnen. Immerhin fast vierhundert Kilometer. Auf jeden Fall zu weit weg, um mal eben vorbeizukommen und auszuhelfen. Als Dennis und Cora sich getrennt hatten, hatte ihre Mutter sie gebeten, mit den Kindern wieder in die Heimat zurückzukommen. Doch Coras Heimat war der Taunus. Sie hatte Freundinnen gefunden, die Kinder waren jeden Tag woanders unterwegs. Warum sollte sie zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen war? Klar, dort hätte sie Hilfe. Ihre Familie würde sie unterstützen. Es wäre bestimmt einfacher. Aber ihre sozialen Kontakte waren hier. Sie musste eine andere Lösung finden.

    „Nils ruft, Ma. Ich melde mich morgen wieder."

    „Gut, mein Schatz. Gib ihm einen Kuss von mir."

    Nachdem sie Nils beruhigt hatte, ging sie wieder ins Wohnzimmer zurück. Dort schloss sie ihren Laptop an. Vielleicht wusste das Internet eine Lösung für das Problem, Kinder und Job als Alleinerziehende unter einen Hut zu bekommen.

    Da es schon nach acht Uhr abends war, genehmigte Cora sich in Ruhe ein Glas Wein.

    Während sie in einer Suchmaschine alle möglichen Worte eingab, um der Problemlösung ein Stück näher zu kommen, überprüfte sie gleichzeitig ihre eingegangenen Emails. Sie runzelte die Stirn.

    Sie haben eine neue Nachricht auf Facebook von Daniel.

    Welcher Daniel? Sie kannte keinen Daniel. Wie konnte sie die Nachricht ansehen? Sie kannte sich mit Facebook überhaupt nicht aus. Angemeldet hatte sie sich mal mit dem festen Vorsatz, sich ausführlich damit auseinanderzusetzen. Schließlich hatte sie Kinder. Da konnte man sich der Zukunft nicht verschließen. Wenn sie schon jetzt den Anschluss verpasste, wie wäre es erst, wenn die Kinder in die Schule kämen, wo sie tagtäglich mit dem Computer arbeiten mussten. Lara war nicht mehr weit entfernt davon. Leider hatte sie ihren Vorsatz nicht in die Tat umgesetzt.

    Na gut, beschloss Cora. Dann ist wohl heute der Tag, an dem ich damit anfange. Schließlich war sie neugierig, welcher Daniel sich bei ihr gemeldet hatte. Doch als sie auf „Nachricht aufrufen" klickte, öffnete sich zwar die Facebook-Seite, aber die wollte von ihr ihre angemeldete Email-Adresse samt Passwort. Vorher kam sie an gar nichts ran. Mist.

    Ruhig bleiben. Die Email-Adresse kann nur die sein, an die auch die Benachrichtigung ging. Wenn ich Glück habe, habe ich der Einfachheit halber auch dasselbe Passwort benutzt. Sie versuchte es. Na bitte, es funktionierte. Sie war angemeldet. Die Hälfte war geschafft.

    Wo ist die Nachricht? Einen Augenblick betrachtete Cora fasziniert und verzweifelt die Seite, die sich geöffnet hatte. Sie sah ein ziemlich gruseliges Foto von ihr, das sie aus Zeitmangel vor einem halben Jahr schnell hochgeladen hatte, irgendwelche Neuigkeiten von diversen Freunden, die sie in zwei Abenden hinzugefügt hatte und eine Spalte, in der die Worte standen Was machst du gerade.

    Verzweifeln, schrieb sie hinein. Dann drückte sie mit dem Mauszeiger auf ein Feld, in dem posten stand. Und hatte soeben, sozusagen unwissentlich, ihren ersten Beitrag gepostet.

    Als sie sich dessen bewusst wurde, erschrak sie.

    Peinlich!

    „Gut, du Genie, murmelte sie vor sich hin und nahm einen Schluck Wein. „Aber der Nachricht bist du nicht einen Schritt nähergekommen.

    Willkommen im 21. Jahrhundert, erschien mit einem Mal unter ihrem Beitrag. Steffi meldete sich zu Wort. Was lässt dich denn so verzweifeln? Da Cora nicht wusste, dass diese Unterhaltung öffentlich war, antwortete sie, ohne groß nachzudenken, dass sie eine Nachricht erhalten hatte und diese nicht finden konnte.

    lol. Augen links. Da steht groß und breit „Nachrichten". Bei dir ist dann eine 1 dahinter.

    lol? Was ist das denn? Gott sei Dank stellte sie Steffi diese Frage nicht online. Damit hätte sie sich endgültig blamiert. Sie fand es schon peinlich genug, dass sie die komplette linke Seite ignoriert hatte. Aber so ist das eben. Man sieht nur das Große in der Mitte. Na ja, jedenfalls konnte sie jetzt endlich die Nachricht öffnen.

    Cora erkannte Daniel sofort auf dem Foto, das er online gestellt hatte.

    Augenblicklich überfielen sie sämtliche Erinnerungen aus der Zeit, in der sie Daniel kennengelernt hatte. 1996, vor achtzehn Jahren. Unwillkürlich musste sie lächeln.

    Gott, waren wir jung gewesen! Gerade mal zweiundzwanzig. Ich noch in der Ausbildung zur Hotelfachfrau, er schon ausgelernter Koch. Er kam zu uns ins Hotel, als ich in meinem letzten Jahr war. Jede Hotelfachfrau musste während der Ausbildung auch eine gewisse Zeit in der Küche verbringen. Offiziell hieß es, damit man in der Lage sei, einem Gast ein Rührei zuzubereiten, auch wenn gerade kein Koch zugegen war. Inoffiziell wollte die Küche einfach ein Stückchen vom Kuchen abhaben. Billigere Arbeitskräfte als Azubis gab es nicht. Na ja, egal. Zurück zu Daniel. Ich wurde ihm zugeteilt. Schicksal. Es gab über zwanzig Köche in dem Betrieb, und wir waren lediglich zwei Azubis, die zur selben Zeit in der Küche waren. Daniel war erst seit einer Woche da. Ziemlich unwahrscheinlich, dass er gleich einen Schützling bekommen würde. Schließlich musste er sich erstmal um sich selber kümmern und zurechtfinden. Trotzdem wurde ich ihm zugeteilt. Nicht weiter verwunderlich, dass er nicht begeistert schien. Er musterte mich von oben bis unten. Trotzig schob ich mein Kinn vor und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich war schließlich auch nicht begeistert, überhaupt in der Küche zu sein. Und das auch noch für vier lange Wochen.

    „Dann wollen wir mal, Kleine", seufzte er. Normalerweise hätte ich bei solch einer einer Anrede eine passende Antwort gehabt. Vor allen Dingen weil Daniel gerade mal einen halben Kopf größer war als ich. Aber es verschlug mir buchstäblich die Sprache. Was für eine Stimme! Das war das Erste, was mir an Daniel auffiel. Er hatte eine dunkle, sanfte Stimme, die so gar nicht zu dem rauen Ton in einer Hotelküche zu passen schien. Er sprach leise, schrie nicht rum wie der Rest der Köche, die man teilweise noch im Restaurant hören konnte. Trotzdem konnte er sich bemerkbar machen. Allein durch seine Ruhe, die einen erfrischenden Kontrast zu der allgemein üblichen Hektik bildete.

    Als nächstes fiel mir auf, dass Daniel das komplette Gegenteil von dem Typ Mann war, auf den ich normalerweise abfuhr. Mein Traummann war groß, dunkelhaarig

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