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„Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“: Gedichte: Vom Kommen – Bleiben – Gehen
„Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“: Gedichte: Vom Kommen – Bleiben – Gehen
„Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“: Gedichte: Vom Kommen – Bleiben – Gehen
eBook160 Seiten41 Minuten

„Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“: Gedichte: Vom Kommen – Bleiben – Gehen

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Über dieses E-Book

Leben verstehen
Ich versuche, das Leben zu verstehen
und tauche zuweilen in mein Selbst;
ich tusche Kinderbücher ein
und zerschneide Kuscheltiere;
ich nähe mir durch harte Leinwände
die Finger blutig,
Gedichte schreibe ich auch,
seit immer und immer,
auch ich

Am Ende erkennt man doch – schaut man tiefer –, dass es immer auf die gleichen Urbedürfnisse, Sehnsüchte und Ängste hinausläuft.

Gedichte über den Zyklus des Lebens, in dem das Verständnis von der Philosophie des Yoga durchscheint; der Idee vom Mikrokosmos im Makrokosmos und von einem Lebensfluss, in dem alles miteinander verbunden ist.
Gedichte für mehr Gelassenheit und Freiheit. Zum In-sich-Kehren. Zur Meditation. Zur Erkundung.
_____________________________________________________________
Rezension für: Martina Burandt „Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen – Gedichte vom Kommen – Bleiben – Gehen“
Omnino, 2018 von Janika Rehak:

"Poesie aus dem Alltag, für den Alltag und über den Alltag, Gedichte zum zum Nachdenken und zum Nachspüren. 'Als ich einmal schreiben wollte…' ist der Einstieg die Gedichtsammlung. Die Ich-Erzählerin sitzt in einem Café und versucht, etwas zu Papier zu bringen. Am Nebentisch zwei Männer, die lautstark über Geld verhandeln. So, dass es alle hören können. Und auch alle hören sollen. Eine Situation, die nicht nur schreibenden Menschen bekannt vorkommen dürfte: Geräuschkulisse. Selbstdarstellung. Und keine Möglichkeit, wegzuhören. Der Wunsch, sich ins stille Kämmerlein zurück zu ziehen. Nicht (nur), um zu schreiben. Sondern um die manchmal viele zu laute Welt einfach auszusperren.

Martina Burandt ist eine Autorin, die hinhört, hinschaut, hinfühlt. Auch wenn der erste Text einen heimlichen Wunsch nach einem Elfenbeinturm suggeriert, so sind die Gedichte doch gerade nicht in einem solchen entstanden. Burandt schreibt aus dem Leben und über das Leben. An Cafétischen über Cafétische, im Urlaub, sie skizziert mit wenigen Zeilen Italien oder San Fransisco. Sie nimmt sich Märchenmotive vor und löst sie aus dem Kontext, holt Schneewittchen und Dornröschen aus dem Korsett der Passivität und nimmt die LeserInnen mit auf eine Seereise mit der wilden Piratenbraut, die sämtliche Korsetts bereits abgestreift hat. Ergänzt wird das Ganze durch Bilder der Autorin. Mal knallbunt, mal pastellzart, collagenhaft, lustig und rätselhaft."
SpracheDeutsch
HerausgeberOmnino Verlag
Erscheinungsdatum7. Sept. 2018
ISBN9783958940970
„Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“: Gedichte: Vom Kommen – Bleiben – Gehen
Autor

Martina Burandt

Martina Burandt, aufgewachsen am linken Niederrhein, zog nach Abschluss ihres Studiums in Göttingen, 1989 für ein Redaktionsvolontariat nach Bremen. Heute arbeitet sie in der Hansestadt als freie Autorin, Journalistin, Künstlerin und Yogalehrerin. Ihre Lyrik und Prosa hat sie in Anthologien und auf zahlreichen Lesungen veröffentlicht. 2018 erschien ihr Lyrikband „Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“ im Omnino Verlag, Berlin. Seit 2012 ist sie Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller*innen und im Bremer Literaturkontor. www.martinaburandt.de

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    Buchvorschau

    „Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“ - Martina Burandt

    Als ich einmal schreiben wollte

    Als ich einmal schreiben wollte

    Diskutierten am Nebentisch Männer

    Zwischen Kinn und Hals und Wulst

    Verhandelten sie hohe Einnahmen 

    Laut und für alle hörbar

    Mit Absicht!

    Ich bemühte mich, nicht hinzuhören

    Tippte auf mein Telefon

    Nippte an meinem Café au Lait

    Später bemerkte ich

    Die Bauarbeiten im Gebäude

    Sie übertönten die Herren 

    und in meinem Kopf begann Mechanik

    zu kratzen, zu randalieren

    Und ständig ging ein Ton

    Ich sagte nichts

    Versuchte, über Leichtigkeit nachzudenken

    Was mir nur recht oberflächlich gelang 

    Wenn ich jetzt ein paar Zeilen schreibe

    dann nur, weil ich meine Hand ans Netz gebunden habe

    Schon flattern Schmetterlinge durch mein Notizbuch

    Und dicke Bäuche schwimmen durchs Zimmer

    Wedeln mit blutigen Fleischermessern und beschwichtigen mich blubbernd, das alles gut wird

    Ich werde wieder zuhause schreiben

    In meiner Kammer

    Sollte ich dorthin je zurückkehren 

    Blick in den Garten / Januar

    Wie wirre Knäul, die Schnee bedeckte Rosenhecke

    hinten im Garten, zu steinernen Spinnenbeinen erstarrt, die langen, jungen Triebe, strecken sich zum eisigen Licht,

    Insektenfühlern, Antennen gleich, 

    fühle ich unser Streben, erbarmungsloses, immer wieder Sehnen unserer suchenden Hände, Augen unter unserer Haut, 

    leuchtet hier und da rot und frech eine vertrocknete Knospe aus dem stillen Weiß und Früchte und 

    ein Vogel mit blutiger Kehle und Flocken, die immer noch fallen, wehen wie von ferne

    ein Lied aus einem offenen Fenster 

    (Ist ja dieses Kinderlied aus altem Märchen!) wo tief durch den Wald, auf der Suche nach Herberge, und trotz des Hungers, Kinder ihr Brot rieseln lassen, auf den dämmrigen Weg, um eines Tages zurück zu finden, wo immer auch Zuhause ist, dann eine Lichtung, eine kleine Hoffnung, doch Zittern vor Angst,

    wie das Mädchen auf der Bühne der Schulaula, ganz alleine singt sie das Lied von der Hagebutte in die Blicke der Erwachsenen, alle auf sie gerichtet, 

    spürt bebend Kleinheit im Großen, will 

    versinken im roten Mantel, Knospe schließen,

    Verlorenheit trifft Einsamkeit im Grenzenlosen

    Veröffentlicht in der Anthologie „Lyrik der Gegenwart", Feldkircher Lyrikpreis, Hrsg.: Erika Kronabitter, edition art science, Austria 2016   

    Schiff ohne Segel

    Schiff ohne Segel 

    Mann über Bord

    Alle schauen in meine Richtung

    Kein Halt, keine Hilfe

    Zielloses Treiben

    Wildes Rudern in fremden Wassern

    Heimatlos

    Pommernland, abgebrannt

    Wie die weiten Schwingen

    Des weißen Kranichs

    Da steht er nun

    Grau und lahm

    auf staubigen Spinnnetzen

    und weint mit mir Aschetränen

    Um alle und alles 

    Und weil du mich nicht wolltest

    Niemanden eigentlich

    Niemals

    Ob es stimmt oder nicht

    Schiff ohne Segel

    Wann kommst du an 

    Sie nannten mich

    Sie nannten mich

    Prinzessin auf der Erbse

    Weil mir der Schuh drückte

    Das Kleidchen zwickte

    Die Knie klirrten

    Das Köpfchen schwirrte

    Sie nannten mich

    Prinzessin auf der Erbse

    Und machten mich süß

    Und machten mich still

    Wie sehnlich wünschte ich mir 

    Was ich mir wünschte 

    Nicht ein Schloss

    Einen Hund wollte ich

    Und Haare bis Australien

    Sie nannten mich

    Prinzessin auf der Erbse 

    und heute

    Bin ich Königin

    kein Schuh mehr, der drückt

    Dicke Stiefel

    Hund an der Seite

    Mit Haaren bis Australien 

    Gib Küsschen    

    Gib Mama Küsschen

    Hast du gesagt

    Warum?

    Hab ich gefragt

    Mach kein Schnüsschen

    Hast du gesagt

    Will nicht

    Hab ich gedacht

    Willst du wohl!

    Her mit dem Kuss

    Aber Dalli!

    Ich mach die Augen zu

    Kuss, Kuss, Kuss

    Wann ist endlich Schluss

    Damit?

    Braves Mädchen

    Ei, Ei,

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