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Meerjungkind: Lottes aufregender Sommer auf Helgoland
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Meerjungkind: Lottes aufregender Sommer auf Helgoland
eBook258 Seiten2 Stunden

Meerjungkind: Lottes aufregender Sommer auf Helgoland

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Über dieses E-Book

Tante Betty in jeder Hinsicht crazy und eine Herausforderung für ihre Umwelt. Helgoland, die tosende Nordsee und skurille Inseltypen - für Lotte der ultimative Abenteuerhöhepunkt des Jahres.Aber diesmal stellt die Entdeckung eines Meerjungkindes aus den Tiefen Nordozeaniens alles bisher Erlebte in den Schatten. Und dann ist da noch Jonny, der junge Helgoländer, der bei Tante Betty Anker geworfen hat und Lotte näher kommt, als ihr lieb ist. Lotte wächst in diesem Sommer über sich hinaus.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum30. Apr. 2020
ISBN9783960741558
Meerjungkind: Lottes aufregender Sommer auf Helgoland

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    Buchvorschau

    Meerjungkind - Elke Brachtendorf

    o

    Impressum:

    Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Besuchen Sie uns im Internet:

    www.papierfresserchen.de

    info@papierfresserchen.de

    © 2015 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

    Mühlstraße 10, 88085 Langenargen

    Telefon: 08382/9090344

    Alle Rechte vorbehalten.

    Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

    Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM: www.literaturredaktion.de

    ISBN: 978-3-86196-512-1 - Taschenbuch

    ISBN: 978-3-96074-155-8 - E-Book (2020)

    *

    Inhalt

    Teil 1

    1. Alte Liebe

    2. Betty

    3. Chaiselongue

    4. Düne

    5. Entdeckung

    6. Fragen über Fragen

    7. Geheimnisse

    8. Held

    9. Interview

    10. Jonny

    11. Kummer

    12. Loslassen

    Teil 2

    13. Mitgerissen

    14. Nordozeanien

    15. Onkel Karli

    16. Panik

    17. Quasi ahnungslos

    18. Riesenechserei

    19. Selbstvorwürfe

    20. Tauchen

    21. Unternehmen E. H.

    22. Verdammnis

    23. Wandlung

    24. X-mal

    25. Yeah ... yeah ... yeah!

    26. Zurück

    Teil 3

    27. Übergabe

    28. Honigbrunnen

    29. Gedeih oder Verderb

    30. Gegenüberstellung

    31. Ineke Mar

    32. Düne

    33. Stockbrot

    Die handelnden Personen Helgoland

    Die handelnden Personen Nordozeanien

    Ein kleines Nachwort

    Die Autorin

    *

    Teil 1

    *

    1. Alte Liebe

    Als wir mit Kapitän Flunder Halunder aufs offene Meer hinausfuhren, war wahrhaftig der Teufel los. Die Schiffsreise auf der Elbe war ja noch ganz passabel verlaufen. Aber nun, nachdem wir Cuxhaven verlassen hatten, setzte der Sturm der kleinen Fähre kräftig zu. Windstärken in Böen bis neun und zwei bis drei Meter hohe Wellen umtosten das Schiff. Schon bald krachten die ersten Brecher auf das Deck. Alle Passagiere wurden aufgefordert, sich unterdecks im Salon in Sicherheit zu bringen und der Mannschaft gefälligst nicht im Weg zu stehen.

    Die Schiffsbesatzung hatte alle Hände voll zu tun. Über das Tosen des Sturmes hinweg konnten wir gelegentlich Wortfetzen der gebrüllten Kommandos bis hinunter in den Schiffsbauch hören. Halunder, der raubeinige Kapitän, war in seinem Element. Sein Schiff stürzte ein ums andere Mal in wilder Fahrt in ein Wellental hinunter, um gleich darauf wieder rasant emporgehoben zu werden. Dabei ächzte und knarzte die Alte Liebe, als wollte sie auseinanderbrechen.

    Die wenigen Passagiere, die heute bei schwerer See die Überfahrt gewagt hatten, klammerten sich angstvoll aneinander. Sie stöhnten bei jeder neuen Kapriole, die das Meer mit dem Schiff trieb, jammervoll auf. Einige zeigten schon die ersten Anzeichen der Seekrankheit: aschfahle Gesichtsfarbe, sehr konzentrierter und sehr leidender Ausdruck. Nicht mehr lange und ihre geplagten Mägen würden all das herausschleudern, was sie morgens noch nichts ahnend gefrühstückt hatten.

    Ich beobachtete, wie ein großer schwarzer Hund voller Panik auf den Schoß seines Herrchens sprang. Der Mann konnte das schwere Tier kaum halten, das zudem noch verzweifelt versuchte, seinen Kopf unter dessen Jacke zu stecken. Der Hund ließ sich absolut nicht beruhigen und gab ein klägliches Jaulen von sich. Die Szene hatte trotz der angespannten Lage beinahe etwas Komisches. Immerzu rutschte ein Stück Hund an irgendeiner Seite herunter, und der arme Mann kämpfte sichtlich ebenso verzweifelt wie sein Vierbeiner darum, nicht den chaotischen Bewegungen des Bootes zu unterliegen und zu Boden geschleudert zu werden.

    In der Kajüte tanzte alles hin und her, was nicht niet- und nagelfest war. Sämtliche Koffer und Rucksäcke, die nicht vernünftig verstaut worden waren, rutschten auf den Holzdielen hin und her, was angesichts der Situation von niemandem groß beachtet wurde. Jeder war vollauf mit sich selbst und seinem rebellierenden Magen beschäftigt.

    Der Blick durch die Bullaugen verhieß, ohne zu übertreiben, tatsächlich Unheilvolles. So verschwamm der Himmel mit dem Meer zu einer schwarzen, brodelnden und schäumenden Masse ohne Kontur und Horizont. So sehr ich mich auch anstrengte, meine Augen an irgendetwas da draußen heften zu können, um der nahenden Seekrankheit zuvorzukommen, es gab nichts. Nichts als das schwarze Meer, gekrönt durch die weiße Gischt auf den Wellenbergen, Meer- oder Regenwasser, das durch den Sturm waagerecht durch die Luft flog, eine Angst einflößende Szenerie.

    Was mich betraf, ich war ja Seereisen bei Wind und Wetter gewöhnt und hatte das Meer schon auf so viele verschiedene Weisen erlebt. Als Vertreter für Fleisch- und Wurstwaren pendelte ich regelmäßig zwischen dem Festland und Helgoland hin und her. Denn meine Kunden, die Gastwirte und Hoteliers der Insel, bestellten über mich ihr Fleisch vom Festland. Fast immer reiste ich dabei mit der Alten Liebe – und Kapitän Halunder war über die Jahre so etwas wie ein Freund geworden. Man konnte seinem seemännischen Können wirklich vertrauen und ich bewunderte ihn rundheraus.

    Bei dieser Fahrt war ich dennoch etwas in Sorge, denn ich reiste diesmal ja nicht allein. So fühlte ich mich verantwortlich für Lotte, das Kind meiner Cousine aus Hamburg. Ich hatte versprochen, die elfjährige Deern bei den St.-Pauli-Landungsbrücken in Empfang zu nehmen und mich während der Schiffsreise um sie zu kümmern. Normalerweise kein Problem. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass wir diese Reise miteinander unternahmen, aber nun, bei diesem Unwetter, war das ein ganz anderer Schnack.

    Um ihr die Furcht zu nehmen, redete ich pausenlos drauflos. So plauderte ich in unverfänglichem Ton von irgendwelchen Belanglosigkeiten, so als wären wir an einem Sonntag unterwegs im Botanischen Garten: „Ja, den Kapitän Halunder kenne ich nun schon mein halbes Leben. Weißt du, er soll ja schon mit fünf Jahren bei seinem Vater auf dem Lotsenboot mitgefahren sein. Wenn sich einer auskennt auf dem Meer, na ja, dann der alte Seebär. Kannst du mir wirklich glauben, Lotte. Es wird auch nicht mehr lange dauern. Bestimmt sind wir bald da." So redete ich auf das arme Kind ein, und die Zeit verging trotz allem so zäh wie Kaugummi.

    Lotte fuhr jedes Jahr für die Sommerferienzeit zu ihrer Wahlpatentante Betty auf die Insel. Die beiden, das war für jedermann klar, verstanden sich auf eine besondere Weise. So freute sich Lotte eben auch das ganze Jahr über auf diese Sommerwochen. Dann wurde es lustig und abenteuerlich, denn Betty, das darf ich sagen, ist ein verrücktes Huhn.

    Die Helgoländer hatten anfangs, das erinnere ich noch gut, mit der Hinzugezogenen so ihre Schwierigkeiten. Hinter ihrem Rücken wurde nicht selten Anstoß genommen an ihren ausgeflippten Allüren. Ständig färbte sie sich ihre Strubbelhaare in grellen Farbtönen, mal neongelb, mal quietschgrün, mal schwarz mit roten Tigerstreifen. Von ihrem übrigen Outfit will ich hier gar nicht erst sprechen.

    Betty ist die Freundin von Lottes Mutter Thea und ist eines guten Tages von Hamburg nach Helgoland gezogen. Jeder aus Bettys Umfeld dachte sich seinen Teil dazu: Einig waren sich jedoch alle in der Einschätzung, dass es sich hier um eine typisch spinnerte Betty-Idee handeln und sie über kurz oder lang wieder in Hamburg auftauchen würde.

    Nichts dergleichen passierte und anscheinend hatte sie sich als Künstlerin dort im Laufe der Zeit einen Namen gemacht. Ab und zu las man sogar mal einen Artikel über die Vom Winde verwehte Hamburgerin im Abendblatt. Wenn man mich fragt, verstehe ich unter Kunst wirklich etwas anderes, aber die Welt ist ja voll von komischen Dingen. Na, immerhin ist Betty eine offene und gut gelaunte Person, sodass sie mit den meisten Helgoländern mittlerweile gut Freund geworden ist.

    Lotte hatte sich während der Überfahrt alles in allem tapfer gehalten. Mit jeder Seemeile war sie jedoch ein kleines Stückchen näher an mich herangerückt. Als sie sah, dass selbst die beiden Männer uns gegenüber sich irgendwann angstvoll bei den Händen gefasst hielten, schlüpfte auch Lottes Hand unter meinen Arm. Ob sie irgendetwas von meinem Geplapper aufgenommen hatte, ich wusste es nicht. Jedenfalls ließ ich nicht nach, bis von oben das erlösende: „Helgoland voraus!", erschallte.

    „Ganz tapfer biste gewesen, min Seuten, sagte ich, „nun haben wir es wirklich bald geschafft. Lotte blickte mich sichtlich erleichtert an. Etwas bleich um die Nase, aber sie lächelte schon wieder. „Meinst du, Onkel Karli, Tante Betty, holt uns vom Anleger ab?"

    Kaum war die Alte Liebe in Sichtweite des Hafens angekommen, war unübersehbar die Gestalt Bettys auszumachen.

    „Unverkennbar, meine Tante", lachte Lotte.

    Ehrlich gesagt, ich traute meinen Augen kaum. Der Sturmwind zerrte an den Leuten, die sich als versprengte kleine Gruppe an der Hafenmole versammelt hatte. Alle eingepackt in wetterfeste Kleidung, alle – bis auf eine Gestalt: Mit ihren 1,87 m ragte sie heraus, Betty, diesmal mit leuchtend roter Hochfrisur. Diesen kunstvollen Aufbau gegen den Wind zu schützen, war Betty ganz offensichtlich verzweifelt bemüht. Schwarze Lederjacke, Männergröße, geschätzte XXL, und darunter trug die Dame einen grün-gelb-karierten Minirock. Die Beine steckten in Netzstrümpfen ... und ließ man den Blick noch weiter nach unten gleiten, so entdeckte man nicht ohne Erstaunen eine Art Filzpantinen Marke Urgroßmutter.

    „Irgendwie sieht sie aus wie ein Hippie-Leuchtturm", raunte mir Lotte zu, während wir auf puddingweichen Beinen die Fähre verließen. Endlich hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen, der jedoch noch beträchtlich zu schwanken schien. Was für ein Abenteuer hatten wir da gerade hinter uns gebracht!

    Wir gingen auf die Gruppe der Wartenden zu. Beim Näherkommen lachte uns ein knallroter Lippenstiftmund entgegen, der wie gewohnt, auf die oberen Schneidezähne abgefärbt hatte.

    Das Schärfste aber war, und das sahen wir wirklich erst, als wir kurz davor waren, Betty zu umarmen: an einer echten Hundeleine befand sich, ebenfalls vom Sturmwind umtost, ein Plüschhund auf Rädern. Allem Anschein nach ein Dalmatiner, aber ich will mich da nicht festlegen.

    „Da seid ihr ja endlich, ihr Bagaluten!, begrüßte uns Betty fröhlich. „Das wurde aber auch Zeit. Roxana und ich warten hier schon seit ’ner Ewigkeit, was, meine Kleine? Und dabei beugte sie sich tatsächlich zu dem Hündchen am Ende der Leine herunter. „Mutti wird dir zu Hause ein schönes Leckerli geben!"

    Ich glaube, ich muss nicht extra erwähnen, dass die umstehenden Leute, Sturm und allgemeines Begrüßungstrallala zum Trotz, den Mund nicht mehr zubekamen, als sie dieses ungewöhnliche Pärchen erst einmal entdeckt hatten.

    Lotte flog ihrer Patentante in die Arme. Es folgten stürmische Umarmungen und Kussversuche der Tante, denen Lotte aber geschickt auszuweichen versuchte. „Moin, Moin, du liebes, gutes Tantchen, flötete sie und duckte sich vorsichtshalber schon mal, weil sie ja wusste, was nun folgen würde: „Du, na warte, bei Sam Sullivan und seiner missratenen Brut, ich zieh dir die Ohren lang, wenn du mich noch ein Mal so nennst!

    Betty zog an der Hundeleine, das Hündchen rollte auf sie zu: „Komm. Roxana, meine Süße. Lass uns von hier verschwinden. Dann schaute sie uns augenzwinkernd an: „Zu Hause wartet übrigens eine große Schüssel mit Klabautergrütze auf mein Lieblingspatenkind.

    Für diejenigen, die’s nicht kennen, Klabautergrütze ist eine typische Betty-Spezialität, bestehend aus:

    Grüner Götterspeise

    mit Gummibärchen- und Lakritzschneckenbelag,

    darüber ungefähr 20 Tüten Ahoi-Brause

    verschiedenster Geschmacksrichtungen.

    Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie garantiert frei ist von Naturstoffen wie etwa Vitaminen, Mineralien oder ähnlichem und scheint eher ein Gericht aus der Unterwelt zu sein. Überhaupt nicht mein Fall. Aber darauf kam es ja nun nicht an.

    Da ich von der Überfahrt mit der Fähre doch angegriffener war, als ich zunächst geglaubt hatte, verabschiedete ich mich von den beiden am Fahrstuhl, der hinauf ins Oberland führte. Während der ganzen Zeit war dieser Hund hinter Betty hergerollt. „Roxylein, du musst keine Angst vor dem Fahrstuhl haben. Mutti nimmt dich auf den Arm."

    Spätestens da wurde es Zeit, die beiden zu verlassen und meine eigenen Wege zu gehen.

    *

    2. Betty

    Ihr hättet das Gesicht von Onkel Karli sehen sollen! Und dann, wie er sich immer nervös umschaute, so besorgt war er, dass ihn irgendein Bekannter mit Tante Betty und ihrem süßen Roxylein zusammen sehen könnte. Ich hätte mich wegschmeißen können vor Lachen, ließ mir natürlich nichts anmerken, ist ja klar. Tante Betty und ihre Verrücktheiten kenne ich ja nun seit ich ein kleines Kind bin. Irgendwie find ich’s total cool, dass sie so anders ist als alle anderen Leute. Ich muss bei ihr immer an Pippi Langstrumpf denken, ein bisschen in die Jahre gekommen, aber genauso witzig und ungewöhnlich. Auch Tante Betty macht im Grunde, was sie will, und schert sich absolut nicht darum, was die anderen sagen. Sie hat Lust, so zu sein und ein irres Vergnügen daran, die Umgebung ein bisschen zu schocken. Die Nummer mit dem Dalmatiner auf Rädern … Ihr hättet die Leute am Anleger erleben müssen. Leibhaftig gewordene Fragezeichen. So gesehen ist Tante Betty ein ständiges Ausrufezeichen und immer für eine Überraschung gut.

    Aber komisch ist das ja schon: Da finden alle Pippi Langstrumpf oder andere verrückte Gestalten aus irgendwelchen Kinderbüchern total toll, aber wehe, sie begegnen so einer Type mal leibhaftig. Da rümpfen sie dann die Nasen. „Nein, so was!", sagen die Etepetetegesichter. Da fällt jemand ja ganz unangenehm auf. Versteht ihr das?

    Ich gebe ja zu, das mit den Omapuschen müsste nicht unbedingt sein. Und wenn sie ihre High Heels aus Schlangenlederimitat trägt, habe ich immer Angst, dass sie sich auf der steilen Treppe vom Ober- ins Unterland eines Tages mal kräftig auf die Nase legen wird.

    Das findet Mama übrigens auch. Und deshalb haben wir ihr in Hamburg lilafarbene Turnschuhe in Größe 45 1/2 besorgt. Na, ja, und dass der Lippenstift immer zur Hälfte an den Zähnen klebt … ist irgendwie auch nicht so der Hit. Daran müssen wir noch arbeiten.

    Tante Betty wohnt in einem der typischen Helgoländer Nullachtfünfzighäuser. Es liegt ein wenig außerhalb des Ortes auf dem Oberland, ganz in der Nähe der lustigen, kleinen Schrebergärten. Von da aus kann man hinübersehen zur Düne, dem Schwesterinselchen, das in grauer Vorzeit mal mit der großen Hauptinsel verbunden war. Heutzutage musst du mit einer kleinen Fähre hinübergondeln, wenn du die Seehunde und Kegelrobben besuchen willst.

    Letztes Jahr hatte Tante Betty ihr Haus in einem schwarzweißen Schachbrettmuster angemalt und große Plastikschachfiguren auf die Hauswand geklebt. Abgefahrene Idee!

    Nun, während wir die letzten Schritte durch die kleinen Sträßchen gehen, Roxy hin und wieder mal die Nachbarshunde begrüßen muss, bin ich schon megamäßig gespannt, in welchem Outfit das Häuschen wohl diesmal erscheinen wird.

    „Du siehst ja noch immer aus wie ’n Schluck Wasser in der Kurve, Lotte-Motte."

    „Ich bin kein bisschen seekrank geworden und Angst hatte ich auch nicht. Frag Onkel Karli!"

    „Nee, lass mal stecken, ich glaube dir doch, meine Purpurschnecke. Weißt du eigentlich, was Käpten Halunders Leitspruch ist? Wir werden das Schiff schon schaukeln. Und, hat das wohl diesmal hingehauen? Was denkst du?"

    Immer wieder begeistert mich das Gefühl, auf

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