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Der Sonnenstaat: Eine Auswahl der wichtigsten Passagen
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eBook52 Seiten38 Minuten

Der Sonnenstaat: Eine Auswahl der wichtigsten Passagen

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Über dieses E-Book

Campanellas Sonnenstaat ist ein Klassiker der utopischen Literatur, geschrieben im 17. Jahrhundert. Die Rahmenhandlung des "Sonnenstaats" - der Name deutet auf einen sehr weit entfernten Ort hin - wird durch die Erzählung eines Genuesen gebildet, der selbst eine Reise dorthin unternimmt. Wo genau dieser Ort liegt, ist unklar - Utopia kann der griechischen Wortbedeutung nach auch "Nirgendland" heißen, meist dargestellt durch eine ferne Insel. Anschließend berichtet der Erzähler des "Sonnenstaates" seinen italienischen Landsleuten in Genua von den vorgefundenen Verhältnissen und den Verbesserungen gegenüber dem eigenen Land. Die Kritik an der zeitgenössischen Realität wird im "Sonnenstaat" dadurch deutlich, dass die so genannten "Solarier" beispielsweise über Gebräuche und Sitten der italienischen Landsleute spotten. Die Staatsform selbst ist relativ kompliziert, da aus heutiger Sicht sehr gegensätzliche Elemente dort zusammenkommen und sich zu einer widersprüchlichen Einheit fügen. . Insgesamt spiegeln sich also im "Sonnenstaat" Elemente einer Universalmonarchie, einer Priesterherrschaft (Theokratie), einer Urform des Sozialismus ohne Privatbesitz und ebenfalls Anleihen aus Platons Philosophenstaat - der in seiner Utopie die Herrschergewalt in gebildete Philosophenhände legte - wider. "100% Klassiker - kommentiert, relevant" + Einleitung zum historischen Kontext.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum6. Juni 2011
ISBN9783864080111
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    Buchvorschau

    Der Sonnenstaat - Thomas Campanella

    SONNENSTAAT

    Einleitendes Essay: Konstruierte Staaten – unerreichte Träume

    Utopien sind positive gesellschaftliche Grundentwürfe, die meist durch eine unterschwellige oder auch offene Kritik an den zeitgenössischen Verhältnissen eine Verbesserung der Umstände hervorrufen wollen. Utopien tragen zu einer eine kritischen Reflexion gesellschaftlicher Zustände bei. Interessant sind utopische Werke, die in den letzten Jahrhunderten vielfach verfasst worden sind, heute noch; sie entführen in andere Gedankenwelten und stehen grundsätzlich für die Möglichkeit, „Gesellschaft" als Experiment anders zu denken, als sie in der nüchternen Realität erscheint. Der Reiz einer Utopie liegt im Unbekannten und dem Kennenlernen völlig neuer Weltbilder – zumindest in Gedanken. Im Gegensatz zur reinen fantastischen Literatur können Utopien jedoch zur Wirklichkeit werden, denn Gesellschaft ist ja tatsächlich immer im Fluss. Sie verändert sich. Die Geschichte ist der beste Beweis dafür. Gerade diese Mischung aus bisher Unerreichtem, weit von der Realität Entferntem und der Vorstellung einer Verwirklichung dieser Ideen, macht eine Utopie so spannend.

    Eine der bekannten utopischen Entwürfe in der Literaturgeschichte ist Thomas Campanellas Werk „Der Sonnenstaat, das 1602 verfasst wurde und hier in ihren aussagekräftigsten Ausschnitten vorliegt. Die erstmals 1919 herausgegebene Auswahl wird mit dieser Ausgabe nun als E-Book zugänglich gemacht. Zeitlich gesehen ist Campanella einer der frühen klassischen Utopisten, nachdem der englische Humanist und englische Lordkanzler von Heinrich VIII., Thomas Morus, im 16. Jahrhundert diesen Begriff mit seinem 1516 verfassten Werk „Utopia prägte¹. Dieses Werk war stilbildend für zahlreiche nachfolgende Schriften (wie auch die Campanellas). Das Motiv einer idealisierten Staatsform, die ein klar umrissenes Aktionsfeld auf einer Insel hat, wurde von einigen Autoren weiterverfolgt. „Utopia erzählt in einem als Dialog verfassten Reisebericht von einer idealisierten Welt, auf der keinerlei Unterschiede der Bewohner herrschen. Solch eine Idee war für diese Zeit revolutionär, denn Unterschiede zwischen Ständen galten als Selbstverständlichkeit. Allerdings gab es auch schon in der griechischen Antike Staatsphilosophen, wie Platon, der im 4. Jahrhundert vor Christus mit seinem „Staat ein grundlegendes Werk einer idealen Gesellschaft vorlegte, nachdem dieser sich zeitlebens mit der Politik im Stadtstaat Athen auseinandergesetzt hatte. In der Epoche der Renaissance (14.-17. Jahrhundert), der Morus und Campanella angehörten, wurden zahlreiche Ideen der Antike wiederentdeckt, daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Elemente Platons im „Sonnenstaat" verarbeitet werden. Allerdings wurde Campanella auch wesentlich durch seine eigene Zeit beeinflusst, weshalb sich einige vermeintlich gegensätzliche Wesenszüge in seinem utopischen Staat vereinen.

    Campanellas „Sonnenstaat blieb nicht die einzige Utopie nach Platon und Thomas Morus. Eine Blüte erlebte die utopische Literatur im Frankreich und England des 17. und 18. Jahrhunderts. In der Epoche der Aufklärung, geprägt u.a. durch wissenschaftliche Vernunft, rationales Denken, die Ablehnung von naiver religiöser Gläubigkeit, sahen sich viele Menschen aus einer Unmündigkeit befreit und wollten ihre eigenen Gedanken zur Verbesserung der politischen Lage verfassen. Das politische System, in dem die beiden Autoren lebten, war autoritär. Die Monarchien boten gemeinhin kaum Möglichkeiten der Partizipation oder der sozialen Mobilität. Das „Oben und „Unten" innerhalb der Monarchien war eindeutig geregelt. Um so interessanter ist es, dass sich Autoren utopischer Werke gegen diese vorgefundenen, vermeintlich unverrückbaren Verhältnisse zumindest gedanklich auflehnten und die Ordnung in Frage stellten. Der Utopie wohnt deshalb immer auch ein revolutionärer Funke inne. Die utopischen Ideen muten deshalb für ihre Zeit unglaublich modern an. So finden sich in der utopischen Literatur urkommunistische Ideen des

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