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Das Alte Spital und die Spitalapotheke in Solothurn
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Das Alte Spital und die Spitalapotheke in Solothurn
eBook146 Seiten52 Minuten

Das Alte Spital und die Spitalapotheke in Solothurn

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Über dieses E-Book

Das Alte Spital mit der Kirche zum Heiligen Geist in Solothurn ist ein eindrückliches Beispiel eines Spitalbaus aus dem 18. Jahrhundert. 1788 kamen die in Frankreich und im Jura ausgebildeten Sœurs grises nach Solothurn. Dank dem Engagement der Schwestern ist die einzigartige Spitalapotheke von 1789 aussergewöhnlich gut erhalten und zeugt vom einstigen Spitalbetrieb. Nach drei Standortwechseln ist sie nun im heutigen Kultur- und Kongresszentrum, wieder im ehemaligen Spitalbau am Oberen Winkel, öffentlich zugänglich.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum30. März 2021
ISBN9783037976951
Das Alte Spital und die Spitalapotheke in Solothurn

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    Buchvorschau

    Das Alte Spital und die Spitalapotheke in Solothurn - Claudia Hermann

    C. Hermann · U. Hirter-Trüb ·

    C. Zürcher · P. Keller

    Das Alte Spital und die

    Spitalapotheke in Solothurn

    Das Spital

    Vom Armenspital zum Krankenhaus

    Das Spital in der Vorstadt

    Hospitalgeschichte der Stadt Solothurn

    Baugeschichte des heutigen Alten Spitals

    Rundgang durch das Alte Spital

    Würdigung

    Die Spitalkirche zum Heiligen Geist

    Baugeschichte

    Beschreibung

    Würdigung

    Die Geschichte der Solothurner Spitalschwestern

    Die Spitalschwestern kommen nach Solothurn

    Das Vermächtnis der Spitalschwestern

    Der Spitalbetrieb 1788–1930

    Die Anfänge 1788

    Der Spitalalltag am Beispiel des Jahres 1837

    Die Jahrhundertwende bis 1930

    Die Spitalapotheke

    Ein Juwel der Pharmaziegeschichte

    Beschreibung des Mobiliars

    Apotheker-Standgefässe

    Weitere Objekte

    Würdigung der Apotheke

    Vergleichbare Apothekenmobiliare

    Das Alte Spital im 20. Jahrhundert

    Umbauen oder abreissen?

    Der Westflügel steht im Weg: Die Innere Westtangente

    Jugendkultur braucht Platz vom JZ zum BZ

    Neue Trägerschaften

    Anhang

    Vorwort

    Bis 1930 war das Alte Spital im Oberen Winkel in Solothurn tatsächlich ein Spital: Mit einem Operationssaal, mit Krankenzimmern und den Soeurs grises, die sich liebevoll um die Pflege der Patienten kümmerten. Durch den ersten Neubau des modernen Bürgerspitals auf dem Schöngrün verlor unser Haus seine Zweckbestimmung als medizinisches Hospiz. Zeitweise gar vom Abriss bedroht, wurde das Alte Spital in den 1980er Jahren zu einem Begegnungszentrum, das sich seit Anfang der 2000er Jahre zu einem weit über die Region hinaus bekannten Kultur- und Kongresszentrum entwickelt hat. Die Rückführung der alten Spitalapotheke an ihren ursprünglichen Standort dokumentiert unseren Anspruch, ein einzigartiges «Haus mit Geschichte(n)» zu sein.

    Eva Gauch

    Betriebsleiterin Altes Spital Solothurn – Kultur & Kongresse

    Blick über die Aare auf die Nordfassaden der Spitalbauten in Solothurn. Von links: Arbeitshaus, Bürgergemeindehaus (Wengi-Spital, Waisenhaus), Wengibrücke, Hotel an der Aare (Bettelstube, Schwesternhaus) und das Alte Spital neben der Eisenbahnbrücke.

    Das Spital

    Vom Armenspital zum Krankenhaus

    In seiner architektonischen Gestalt zeigt sich das Alte Spital mit dem Hotel an der Aare in Solothurn heute als Spitalgebäude des 18. Jahrhunderts. Darin wurden folgende für Christen wichtige «Werke der Barmherzigkeit» ausgeübt: den Armen Speis und Trank sowie Kleider zu geben, die Fremden zu beherbergen und die Kranken zu pflegen. Diese Leistungen erbrachten die städtischen Spitäler bis Ende des 18. Jahrhunderts an Arme, die unfähig zum Selbsterwerb ihres Unterhalts waren. Es fehlte ihnen nicht nur an familiärer Unterstützung, sondern ihnen war selbst das Betteln verwehrt. Die wissenschaftliche Medizin hatte in der Eidgenossenschaft erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts einen Einfluss auf den Spitalbau.

    Die Spitalbewohner wurden vor 1788 von Mägden, dem Brudermeister und seiner Frau betreut. Diese waren den Spitaldirektoren unterstellt, die durch den städtischen Rat beaufsichtigt wurden. Das Spital finanzierte sich selbständig über diversen Grundbesitz, Spenden, Stiftungen und Hinterlassenschaften. Nur in Ausnahmefällen steuerte der Stadtsäckel etwas bei.

    Mit dem Einzug der religiösen Spitalschwestern, Soeurs grises, die ab 1788 im Solothurner Spital die Krankenpflege ausübten, wandelte sich das Spital für Bedürftige zu einem Krankenhaus, spezialisiert auf die Heilung und Pflege aller – nicht nur armer – Kranken, Verunfallten und Wöchnerinnen.

    Die Spitalbedürftigen vor 1788

    Zu den Spitalbedürftigen gehörten einerseits die Einheimischen als dauernde Bewohner, andererseits die Auswärtigen und Verunfallten als «Kurzaufenthalter». Die einheimischen Betagten, Waisen, Geisteskranken und Schwerbehinderten wurden gegen eine vertraglich festgelegte Summe – Mittel- oder Herrenpfrund – vom Spital unterhalten und überdies bei Krankheit gepflegt. Als Akt der Nächstenliebe war die unentgeltliche Aufnahme – die Armenpfrund – ebenfalls üblich.

    Am zahlreichsten waren in den Spitälern bis Ende des 18. Jahrhunderts die Durchreisenden: wandernde Handwerker, Wöchnerinnen, Dienstboten, Pilgersleute und vor allem Bettler sowie Kleindelinquenten. Im Spital empfingen sie ihr Mus, Brot oder einen Zehrpfennig. Zuweilen fanden sie auch Unterkunft für eine Nacht. Die meisten Durchreisenden waren arm und wurden deswegen unentgeltlich, aber nur befristet einige Tage aufgenommen.

    Reich ausgestattetes Krankenzimmer mit Einzelbetten und Kachelofen. Vorne ein Arzt bei der Harnschau und zwei Chirurgen beim Operieren. Hinten Magd und Christus bei der Krankenbetreuung. Holzschnitt von Jost Ammann, aus dem Opus Chirurgicum von Paracelsus, 1566.

    Ehemalige Fürsorgebauten in der Vorstadt, 1546

    Ehemalige Fürsorgebauten in der Vorstadt, 2005

    Altes Spital / ehem. Spital (Oberer Winkel 2), Hotel an der Aare / ehem. Bettelstube bzw. Schwesternhaus (Berntorstrasse 2) und Spitalkirche zum Heiligen Geist (Berntorstrasse 4),

    Bürgergemeindehaus / ehem. Wengi-Spital bzw. Waisenhaus (Berntorstrasse 1),

    Arbeitshaus (Unterer Winkel 7), Prison (Prisongasse 1),

    Spitalscheune (Oberer Winkel 5).

    Das Spital in der Vorstadt

    Das Alte Spital steht in der Solothurner Vorstadt, dem kleineren Altstadt-Bereich auf der Südseite der Aare. Es lag bereits im Mittelalter verkehrstechnisch ideal an einer Hauptverkehrsachse und an einem Fluss, direkt bei der Aarebrücke (Vorgängerin der

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