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Das Rathaus in Schaffhausen
Das Rathaus in Schaffhausen
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eBook92 Seiten32 Minuten

Das Rathaus in Schaffhausen

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Über dieses E-Book

Das Rathaus von Schaffhausen zählt in der Schweiz zu den ältesten Bauten seiner Art. Im künstlerisch bedeutenden Innern lässt sich der politische Wandel von der Zunftherrschaft zur Demokratie in seltener Deutlichkeit ablesen. Das Gebäude wurde Ende 14. Jahrhundert als multifunktionales Kaufhaus geplant. Nachdem 1411 die Zünfte das Regiment übernommen hatten, erfolgte 1412 die Umnutzung zum Rathaus mit zwei Ratsstuben. Die spätgotische Kleine Ratsstube hat sich erhalten, die Grosse Ratsstube wurde 1624/25 im Stil der Spätrenaissance umgebaut. Mit Bibelsprüchen werden hier die Pflichten der Untertanen und das Amt der Obrigkeit definiert. Nach dem Ende des Ancien Regime kam es abermals zu einem Umbau. Mit der Zuschauertribüne werden die nunmehr demokratisch legitimierten Ratsitzungen öffentlich.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum31. Jan. 2022
ISBN9783037977583
Das Rathaus in Schaffhausen

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    Buchvorschau

    Das Rathaus in Schaffhausen - Peter Jezler

    Peter Jezler • Lukas Wallimann

    Das Rathaus in Schaffhausen

    Kanton Schaffhausen

    Lage und Gestalt des Schaffhauser Rathauses

    Die Obere und Niedere Adelsgesellschaft und das Vorgänger-Rathaus

    Planung und Bau von Rat- und Kaufhaus 1382–1412

    Die Zunftverfassung und das neue (heutige) Rathaus 1411/12

    Neugestaltung der Grossen Ratsstube 1624/25

    Die Zuschauertribüne von 1835 – Ratssaal mit demokratischer Öffentlichkeit

    Die Kassettendecke von 1883 – gleichberechtigte Stadt- und Landbezirke

    Veränderungen zwischen 1886 und 2020 – ereignisreiche Jahre für das Rathaus

    Anhang

    Schaffhauser Rathaus, Hauptfassade an der Vordergasse in der Gestaltung von 1937.

    Lage und Gestalt des Schaffhauser Rathauses

    Das zwischen 1382 und 1413 entstandene heutige Rathaus entspricht in vielem den gängigen Rathausbauten der Zeit, bildet aber in gewisser Hinsicht auch einen Sonderfall. Es steht nicht frei, sondern unscheinbar eingebunden in der südlichen Häuserzeile der Vordergasse. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass sich die Hauptfassade durch ihre zwei monumentalen Geschosse von den umgebenden mehrgeschossigen Bauten abhebt. Wer die Vordergasse durch den Rathausbogen verlässt, erkennt, dass das Gebäude mit der Schmalseite zur Hauptgasse steht und sich ungewöhnlich weit in die Tiefe erstreckt.

    Die Südfassade des Rathauses mit den Rundbogenfenstern der Grossen Ratsstube; links der Rathausbogen.

    Die überraschende Grösse und Ausrichtung des Schaffhauser Rathauses erklärt sich aus der Entstehungsgeschichte. Das Gebäude hatte zunächst die Funktion eines Kaufhauses zu erfüllen. Erst im Zusammenhang mit der Zunftverfassung von 1411 wurden die Grosse Ratsstube eingerichtet und 1412/13 der Bogentrakt mit der Kleinen Ratsstube angebaut. Seine Funktion hat das Rathaus als Gerichtsstube und Sitzungssaal von Stadt- und Kantonsparlament bis heute bewahrt.

    Funktion mittelalterlicher Rathäuser

    Im europäischen Mittelalter zählt das Rathaus neben Stadtsiegel, Stadtmauer, Stadtkirche und Stadtuhr zu den wichtigsten kommunalen Symbolen. Rathäuser dienen als Versammlungsorte, wo sich der Rat ungestört auf neutralem Territorium beraten kann. Meist zweigeschossig, sind Rathäuser oft freistehende Bauten. Häufig bildet das Erdgeschoss eine offene Halle, in der Gerichtsurteile verkündet werden, die aber auch als Kornhaus, Kaufhaus, Waaghaus, Fleischschal oder Brotlaube dienen kann. Im Obergeschoss liegt die Ratsstube. Hinzukommen können Kammern und Kanzleiräume, ebenso die Wohnung des Grossweibels, der dem Rat dient und das Haus unterhält.

    Die Schaffhauser Ratsstuben vom 14. zum 19. Jahrhundert

    Rathäuser bringen in Erscheinung und Ausstattung oft die jeweils herrschenden Machtstrukturen zum Ausdruck. In der Stadt Schaffhausen lässt sich der verfassungsgeschichtliche Wandel in fünf Stufen verfolgen:

    1. Im späten 14. Jahrhundert wird das Gesellschaftshaus der adligen Niederen Trinkstube zum Rathaus (heute Schneiderstube).

    2. Mit der Zunftverfassung 1411 werden dem Kaufhaus die für ein Rathaus nötigen Räume zugefügt.

    3. Der Herrschaftsabschluss der Frühen Neuzeit bringt eine Führungsschicht mit absolutistischen Tendenzen hervor. Dies drückt sich in der Erneuerung der Grossen Ratsstube 1624/25 aus.

    4. 1798 führt das Gedankengut der Französischen Revolution und der Einmarsch französischer Truppen zum Umsturz der bisherigen Zunftherrschaft. 1831 und 1834 folgt

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