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Einsam wirst du sterben: Die großen Western 290
Einsam wirst du sterben: Die großen Western 290
Einsam wirst du sterben: Die großen Western 290
eBook127 Seiten1 Stunde

Einsam wirst du sterben: Die großen Western 290

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Über dieses E-Book

Der Autor steht für einen unverwechselbaren Schreibstil. Er versteht es besonders plastisch spannende Revolverduelle zu schildern und den ewigen Kampf zwischen einem gesetzestreuen Sheriff und einem Outlaw zu gestalten. Er scheut sich nicht detailliert zu berichten, wenn das Blut fließt und die Fehde um Recht und Gesetz eskaliert.
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).

Von überall kamen sie in kleinen Rudeln, kamen aus den tiefen dunklen Canyons und über die kahlen Anhöhen hinweg, rotteten sich in ausgedörrten staubigen Tälern zusammen und tanzten in einsamen hellen Mondnächten ihren Kriegstanz. Aus all diesen Männern wuchs eine kleine zähe Gestalt hervor, die so gedrungen war, daß man glauben konnte, sie sei kein Mensch. Und der heisere Schrei dieses Apachen trieb die Krieger auf die Pferde und ließ sie in einen erbitterten Kampf reiten. In dieser Nacht waren sie unterwegs. Viele starre Augen beobachten Fort Bliss, das Leben, die Wachablösung und die Patrouille, die hinauszog, um zu erkunden, wo die Apachen sich verkrochen hatten. Als die Soldaten irgendwo in den Bergen waren, griff er in der Dämmerstunde das Fort an. Auf keuchenden Pferden hetzten sie heran und drangen ins Fort ein, ritten ihre steten Runden auf dem großen Platz und schossen schrill schreiend. Hoch wirbelte die riesige Staubwolke aus dem Fort empor und hüllte die Palisaden ein. Als der Morgen kam, waren die Apachen verschwunden. Die Gefallenen hatten sie mitgenommen. Im Fort ging die Flagge auf Halbmast. Die Stunde der Toten hatte begonnen. Voll verbissener Wut kauerten die Soldaten hinter den Deckungen der Palisaden und starrten sich die Augen aus nach den Apachen – doch kein einziger Krieger kam. Noch immer ritt die Patrouille ahnungslos durch das heiße Land. Sie suchte die Apachen, die spurlos verschwunden waren. Nicht weit von Fort Bliss lag El Paso del Norte. Und ein Siedlertreck war unterwegs nach El Paso. Die Männer und Frauen ahnten nicht, daß in der letzten Nacht so manche Soldaten und Apachen in einem sinnlosen Kampf gefallen waren. Meile um Meile zogen die Gespanne die schwerbeladenen Wagen. Oben hockten Frauen und Kinder.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Mai 2020
ISBN9783740966089
Einsam wirst du sterben: Die großen Western 290

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    Buchvorschau

    Einsam wirst du sterben - U.H. Wilken

    Die großen Western

    – 290 –

    Einsam wirst du sterben

    Treck durch Apachengebiet

    U.H. Wilken

    Von überall kamen sie in kleinen Rudeln, kamen aus den tiefen dunklen Canyons und über die kahlen Anhöhen hinweg, rotteten sich in ausgedörrten staubigen Tälern zusammen und tanzten in einsamen hellen Mondnächten ihren Kriegstanz. Aus all diesen Männern wuchs eine kleine zähe Gestalt hervor, die so gedrungen war, daß man glauben konnte, sie sei kein Mensch. Und der heisere Schrei dieses Apachen trieb die Krieger auf die Pferde und ließ sie in einen erbitterten Kampf reiten. In dieser Nacht waren sie unterwegs. Viele starre Augen beobachten Fort Bliss, das Leben, die Wachablösung und die Patrouille, die hinauszog, um zu erkunden, wo die Apachen sich verkrochen hatten. Cochise ließ sie reiten…

    Als die Soldaten irgendwo in den Bergen waren, griff er in der Dämmerstunde das Fort an.

    Auf keuchenden Pferden hetzten sie heran und drangen ins Fort ein, ritten ihre steten Runden auf dem großen Platz und schossen schrill schreiend.

    Hoch wirbelte die riesige Staubwolke aus dem Fort empor und hüllte die Palisaden ein.

    Als der Morgen kam, waren die Apachen verschwunden. Die Gefallenen hatten sie mitgenommen. Im Fort ging die Flagge auf Halbmast. Die Stunde der Toten hatte begonnen.

    Voll verbissener Wut kauerten die Soldaten hinter den Deckungen der Palisaden und starrten sich die Augen aus nach den Apachen – doch kein einziger Krieger kam.

    Noch immer ritt die Patrouille ahnungslos durch das heiße Land. Sie suchte die Apachen, die spurlos verschwunden waren.

    Nicht weit von Fort Bliss lag El Paso del Norte.

    Und ein Siedlertreck war unterwegs nach El Paso. Die Männer und Frauen ahnten nicht, daß in der letzten Nacht so manche Soldaten und Apachen in einem sinnlosen Kampf gefallen waren.

    Meile um Meile zogen die Gespanne die schwerbeladenen Wagen. Oben hockten Frauen und Kinder. Männer ritten nebenher. Und den Wagen, wohl zweihundert Yards voraus, ritt ein großer und erfahrener Mann.

    Gun Dodson.

    Dodson wußte, was vor ihnen lag. Die Verantwortung für diesen Treck lastete schwer auf ihm, doch er war ein Mann, der sich der Verantwortung und der Pflicht niemals entziehen würde.

    »Vorwärts!«, schrie er heiser zurück. »Schneller! Wir haben es bald geschafft!«

    Wo waren die Indianer? Siehst du sie, Gun Dodson? Du bist mißtrauisch wie ein alter Wolf, der schon mal in eine Falle geraten war. Du witterst die Apachen und kannst den Namen Cochise nicht vergessen. Dabei kennst du ihn nicht und hast ihn auch noch niemals gesehen. Aber es gibt schreckliche Dinge an den Lagerfeuern zu erzählen. Männer, Frauen und Kinder soll er umgebracht haben. Und jetzt bist du mit all diesen Leuten unterwegs, Gun Dodson.

    »El Paso«, sagte Dodson und streckte den Arm aus. »Wir sind da, Männer.«

    El Paso lag unter flimmernder Luft und erwartete sie mit Wasser, Schatten und Ruhe.

    Und sie fuhren hinunter…

    *

    Gun Dodson ließ die Schöpfkelle in den Kaffeekübel sinken und entfernte sich mit dem Blechbecher in der Linken aus dem Feuerkreis. Er sah nicht zurück, wo die schweren Wagen zu einer Wagenburg zusammengefahren worden waren und wo die Männer und Frauen ihr karges Mahl einnahmen.

    Der Wind hatte sich gedreht. Von den fernen, dunklen Indianerbergen kam der dumpfe Totengesang der Apachen herüber.

    Wir müssen hindurch, dachte er, aber es wird die Hölle sein.

    Ein Mann in zerschlissener Kleidung kam die Straße heraufgetorkelt und hielt sich oft an den Pfosten der Vordächer fest. Immer wieder suchte er Halt an den Wänden.

    Gun Dodson trank und sah ihm entgegen. Er kannte ihn schon. Dabei waren sie erst zwei Tage in der Grenzstadt. Viele Leute verachteten diesen alten, heruntergekommenen Scout, den die Armee wegen ständiger Trunkenheit aus ihrem Dienst entlassen hatte.

    »Hörst du es?«, lallte Paddy und umarmte den Pfosten. »Sie sind wieder auf dem Kriegspfad, die verdammten Indsmen. Und gleich wird die Patrouille El Paso verlassen. Wahnsinn ist das, Wahnsinn… He, wie heißt du?«

    »Dodson.« Gun kippte den Rest Kaffee in den Staub. Er straffte die Schultern und streckte den langen, sehnigen Körper.

    »Geh noch nicht weg, Dodson«, lallte Paddy und zeigte mit zitternder Hand auf ihn. »Du bist der Treckführer dieser Verrückten da hinten auf dem Hof, nicht wahr? Du willst sie nach Kalifornien bringen.«

    »Stimmt!«

    »All right«, nickte Paddy und schluckte würgend, »das ist gut. Aber du wirst einen Scout brauchen, der das Land im Westen kennt. Allein wirst du es nicht schaffen.«

    »Ich habe schon einen Scout«, murmelte Gun und drückte sich von der Wand ab. »Lonesome Canon. Der kennt den Weg.«

    »Sicher, aber er wird mit der Patrouille hinausreiten. Die Blauröcke wollen nach Fort Bliss. Du brauchst einen anderen Scout.«

    »Lonesome Canon ist ein guter Scout«, erwiderte Gun Dodson mit flüchtigem Lächeln. »Er wird zurückkommen. Morgen läuft sein Dienst in der Armee ab. Dann wird er uns nach Westen führen. Noch was, Paddy?«

    Paddy wankte um den Pfosten herum und stolperte zu Gun Dodson hinauf. Er sah ihn mit trüben Augen an und zog die Mundwinkel herunter.

    »Du verachtest mich auch, nicht wahr? Du denkst auch, daß ich ein verdammter und heruntergekommener Säufer bin, wie? Ah, du brauchst mir nichts zu sagen! Ich sehe es dir an. Geh zum Teufel!«

    Schwankend entfernte er sich und näherte sich dem nächsten Saloon.

    Gun sah wieder die Straße hinauf. Aus einer Hofeinfahrt bog nun die Doppelreihe der Patrouille in klirrendem Trab in die Straße ein und bewegte sich in fester Formation an ihm vorbei. Voraus ritt Lonesome Canon und grüßte ihn mit knapper Handbewegung. Dann hatte die Patrouille El Paso verlassen, ritt im Schatten des hohen Berges davon und zog nach Norden, wo sich der Sand in bewegungslosen Wogen um die Felsen wellte.

    Langsam ging Gun Dodson nach den Wagen zurück. Seit vielen Wochen waren sie nun schon unterwegs, und Fort Smith am Arkansas, ihr Ausgangspunkt, lag endlos viele Meilen zurück im Osten. Neben dem Feuer blieb er stehen, warf den Becher auf die ausgebreitete Plane und sah in die abgemagerten und von vielen Strapazen bereits gezeichneten Gesichter der Männer und Frauen. Und noch immer war der schaurige, dumpfe Totengesang zu hören.

    »Legt euch schlafen«, sagte er. »Wer weiß, ob wir überhaupt noch Schlaf finden werden, wenn wir erst einmal draußen sind.«

    Ein bärtiger, untersetzter Mann kam näher.

    »Hast du mit dem Lieutenant der Patrouille nicht sprechen können, Gun?«

    »Doch – aber er hat bestimmte Order und kann uns keinen Geleitschutz geben. Fort Bliss ist von den Apachen angegriffen worden. Es hat Verluste gegeben. Aber dafür wird uns Lonesome Canon führen. Morgen ist sein Dienst zu Ende. Dann haben wir den besten Scout, den es nur geben kann.«

    Die Stunden rannen dahin.

    Rastlos wanderte Gun umher. Dann kam er wieder am Saloon vorbei, der als einziger noch geöffnet war. Dort im Raum hockten auch die Männer, die für die Sicherheit der Stadt wachten und sich gegenseitig stündlich ablösten.

    Als Gun eintrat, sahen die Männer ihn forschend an. Sein braungebranntes und hartes Gesicht kam in den Lichtschein. Aschblondes Haar fiel unter dem durchschwitzten Hut hervor. Die um die langen Beine geschlungenen Chaps rieben aneinander, als er zur Theke ging. Er lehnte sich an und bestellte Whisky. Mit dem Glas in der Hand ging er an einen freien Tisch und setzte sich.

    »Wann wollt ihr denn los?«, fragte einer der Männer.

    »Morgen.«

    »Das würde ich mir noch überlegen. Die Apachen sind jetzt wild auf jeden weißen Skalp.«

    »Sie werden genug mit den Soldaten zu tun haben«, murmelte Gun und trank langsam. »Das ist unsere Chance.«

    »Das nennst du Chance?« Der Mann preßte den Atem heraus und ruckte auf und nieder, als lache er, doch die Augen hatten nichts von ihrem ernsten Ausdruck verloren. »Chance? Ich merke, daß du noch nicht lange in diesem Grenzland bist, Dodson! Draußen vor der Stadt wimmelt es von Apachen! Cochise ist unterwegs. Ja, ich würde auch mal gern nach California gehen, Dodson, und das Meer sehen. Es soll ein großes Meer sein, weit, ganz weit. Aber das ist für mich nur ein Traum. Ich bin allein, habe keine Frau und keine Kinder – aber ich bleibe hier, weil ich ohne Skalp nicht herumlaufen will. Savvy?«

    Gun setzte das Glas langsam ab und sah zur dunklen Tür.

    »Es ist unsere einzige Chance«, murmelte er düster. »Cochise wird mit den Soldaten beschäftigt sein. Wir müssen hindurch. Jetzt oder nie. Wenn wir es morgen nicht schaffen, dann niemals.« Er biß die Zähne zusammen, und die Muskelstränge traten hart unter der sonnengebeizten Gesichtshaut hervor. »Ich und drei Männer sind für den Treck verantwortlich. Die Leute wollen nach Kalifornien. Wir werden sie hinbringen. Dafür werden wir bezahlt.«

    Die Männer sahen ihn abtastend und befremdet an.

    »Nur ein Narr fährt durchs Indianerland«, sagte der Sprecher kopfschüttelnd. »Cochise hat Fort Bliss angegriffen, als die Patrouille weg war. Er hat genau gewußt, daß nicht

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