Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Chinesische Medizin gegen Krebs: Prävention-Therapie-Nachsorge
Chinesische Medizin gegen Krebs: Prävention-Therapie-Nachsorge
Chinesische Medizin gegen Krebs: Prävention-Therapie-Nachsorge
eBook750 Seiten4 Stunden

Chinesische Medizin gegen Krebs: Prävention-Therapie-Nachsorge

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Seit über 2.000 Jahren hat sich die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) entwickelt und wird immer mehr in die westliche Medizin integriert. Auch in der Krebsbehandlung spielt sie eine immer größere Rolle. Georg Weidinger, einer der renommiertesten TCM-Ärzte im gesamten deutschsprachigen Raum, bündelt in Chinesische Medizin gegen Krebs (OGTCM Verlag, ET: 21.09.2020) dieses wertwolle Wissen. Immer häufiger und umfangreicher binden westliche Mediziner die TCM in ihren Praxisalltag ein. Ihre Wirksamkeit wird durch Studien nach westlichem Standard bestätigt, was vor allem auf dem Gebiet der Krebsforschung sichtbar ist. 2019 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die TCM als vollwertige Behandlungsmethode anerkannt.Chinesische Medizin gegen Krebs ist im deutschsprachigen Raum das erste Buch seiner Art, welches das gesammelte Wissen nicht nur Ärzt*innen im Westen zur Verfügung stellt, sondern allen Menschen, die sich für TCM interessieren. Im allgemeinen Teil beleuchtet Weidinger detailliert, aber dennoch leicht verständlich, wie Krebs laut westlichen und chinesischen Vorstellungen entsteht. Außerdem erklärt er, wie man Krebs vermeiden, ihn in Kombination mit westlicher Medizin behandeln kann und was nach einer Therapie zur Erhaltung der Gesundheit hilft. Der spezielle Teil widmet sich der Entstehung und Therapie der 20 häufigsten Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs, Dickdarmkrebs und Lungenkrebs. Im Anhang finden Leser wichtige Informationen wie Begriffserklärungen, die Zusammenstellungen der verschiedenen Rezepturen von Kräutermischungen sowie auf fast 60 Seiten Studien- und Literaturverweise. Mit seinem umfassenden Werk setzt Weidinger ein klares Signal für eine neue respektvolle Form der Krebstherapie, bei der die Würde und Ganzheit des einzelnen Menschen im Vordergrund steht.
SpracheDeutsch
HerausgeberOgtcm-Verlag
Erscheinungsdatum21. Sept. 2020
ISBN9783904098038
Chinesische Medizin gegen Krebs: Prävention-Therapie-Nachsorge

Mehr von Georg Weidinger lesen

Ähnlich wie Chinesische Medizin gegen Krebs

Ähnliche E-Books

Medizin für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Chinesische Medizin gegen Krebs

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Chinesische Medizin gegen Krebs - Georg Weidinger

    MD

    Erklärung: 

    Dieses Buch kann ärztlichen Rat nur ergänzen, nicht jedoch ersetzen. Haben Sie gesundheitliche Probleme oder den Verdacht darauf, wenden Sie sich bitte immer an Ihren Arzt. Jede Anwendung der in diesem Buch angegebenen Ratschläge geschieht nach alleinigem Gutdünken des Lesers. Autor, Verlag, Berater, Vertreiber, Händler und alle anderen Personen, die mit diesem Buch in Zusammenhang stehen, übernehmen keine Haftung für eventuelle Folgen, die direkt oder indirekt aus den in diesem Buch gegebenen Informationen resultieren oder resultieren sollen. Alle Angaben in diesem Buch erfolgen, trotz sorgfältiger Bearbeitung, ohne Gewähr. Eine Haftung des Verlags oder des Autors ist ausgeschlossen.

    www.ogtcm.at

    1. Auflage September 2020 

    ISBN 978-3-96698-465-2 

    Dr. med. Georg Weidinger – Chinesische Medizin gegen Krebs 

    Alle Rechte vorbehalten! 

    Copyright © 2020 Dr. med. Georg Weidinger 

    OGTCM Verlag, 7212 Forchtenstein, Österreich 

    Bestellung & Vertrieb: NOVA MD GmbH, 83377 Vachendorf, Deutschland 

    Satz: Mag. Gernot Koller 

    Sämtliche Abbildungen: Georg Weidinger 

    Pulstast-Models und -Fotos: Sandra und Georg Weidinger 

    Zungenfotos: privat 

    Umschlaggestaltung: Lisa Wirth 

    Lektorat: Mag. Gernot Koller 

    ePub: Drusala, 73801 Frýdek-Místek, Tschechien 

    Wenn der Wind des Wandels weht,

    bauen die einen Schutzmauern,

    die anderen Windmühlen ...

    chinesische Weisheit 

    INHALTSVERZEICHNIS

    Erklärung: 

    Tabelle der verwendeten Symbole und Abkürzungen 

    Vorwort 

    I. Allgemeiner Teil 

    Einleitung 

    Diagnostik 

    Gesundheit 

    Grundlagen der chinesischen Krebstherapie 

    Die Ursachen von Krebs 

    Ungleichgewicht zwischen Qi, Blut und Gefühlen 

    Schleim und Feuchtigkeit 

    Toxine, Hitze und Feuer 

    Zang-Fu-Schwäche 

    Äußere pathogene Faktoren 

    Therapeutische Prinzipien 

    Einführung 

    Fu Zheng Pei Ben (FZPB) 

    Fu Zheng Qu Xie 

    Huo Xue Qu Yu 

    Qing Re Jie Du 

    Ruan Jian San Jie 

    Yi Du Gong Du 

    Chinesisches Therapiekonzept 

    Prävention 

    Nachsorge 

    Kosten der Behandlung 

    Zungendiagnose und Ba Gang 

    Die Evolution von Krebs 

    Chinesische Kräutertherapie 

    Symptom-Mischungen 

    Bei Erbrechen und Übelkeit 

    Bei Appetitlosigkeit und Völlegefühl im Bauch 

    Hitze und Feuchte Hitze 

    Asthma und COPD 

    Blut-Stagnation 

    «Wie ein Infekt ...» 

    Husten und Halsschmerzen 

    Starker Husten, starke Halsschmerzen 

    Shaoyang-Syndrom 

    Wiederkehrende Harnwegsinfekte, frischer Harnwegsinfekt 

    Konstitutionsmischungen 

    Lungen-Magen-Yin-Mangel 

    Milz- und Nieren-Yang-Mangel 

    Lungen-Qi-Mangel 

    Stress-Magen 

    (Milz-)Qi-Mangel

    Milz-Qi-Mangel mit mehr Feuchtigkeit 

    Schwerer, hinabziehender Qi-Mangel 

    Blut-Mangel 

    Blut- und beginnender Yin-Mangel 

    Blut- und (Nieren-)Yin-Mangel 

    Nieren-Yang-Mangel 

    Nieren-Jing-Mangel 

    Leber-Qi-Stagnation 

    Leber attackiert die Milz 

    Leber attackiert die Milz im Bauch 

    Herz-Blut-Mangel 

    Kinder-Mischungen 

    Bei Infektneigung, Schwäche und innerer Anspannung 

    Gedeihstörung und Schwäche 

    Begleitung westlicher Therapie (W38–W41) 

    Chemotherapie 

    Bestrahlung 

    Operation 

    Begleitung mit westlichen Kräutern 

    Bei Appetitlosigkeit 

    Bei Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen 

    Bei Verstopfung 

    Bei Durchfall 

    Bei Reizblase und leichtem Harnwegsinfekt 

    Zur Entgiftung 

    Bei Atemnot und Engegefühl im Brustkorb 

    Bei Husten 

    Bei Oberbauchbeschwerden 

    Bei Blähungen und Bauchschmerzen 

    Wechselwirkungen 

    Misteltherapie 

    Hanf, Cannabis und CBD 

    Chinesische Heilpilze und Jiaogulan 

    LING ZHI/REISHI (Ganoderma Lucidum/Ganoderma Japonicum) 

    FU LING/ZHU LING 

    DONG CHONG XIA CAO 

    JIAO GU LAN (JIAOGULAN) 

    Prävention, Lebensführung und Ernährung 

    Zehn Punkte, um «lieb zu sein zur Mitte» 

    Indirekt lieb sein zur Mitte 

    Medikamentöse Prävention 

    Mikronährstoffe auf den Punkt 

    Hitze- und Kältetherapie 

    Fasten 

    Fasten als Begleitung bei Chemotherapie und Bestrahlung, Kurzzeitfasten 

    Das Protokoll 

    Meditation und Stille 

    Das Sterben und der Tod 

    II. Spezieller Teil: Krebsarten 

    I. Brustkrebs (W42–W47) 

    Risikofaktoren 

    Östrogen 

    Phytoöstrogene 

    Chinesische Kräuter bei Brustkrebs 

    Chinesische Medizin 

    II. Prostatakrebs (W48, W49) 

    Chinesische Medizin 

    III. Dickdarmkrebs (W50) 

    Risikofaktoren 

    Chinesische Medizin 

    IV. Lungenkrebs (W51, W52) 

    Risikofaktoren 

    Chinesische Medizin 

    V. Blasen- und Nierenkrebs (W53) 

    Risikofaktoren 

    Chinesische Medizin 

    VI. Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom, W54) 

    Risikofaktoren 

    Chinesische Medizin 

    VII. Magenkrebs (W55) 

    Risikofaktoren und Chinesische Medizin 

    Prävention 

    Therapie und Nachsorge 

    Therapie 

    Nachsorge 

    VIII. Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) 

    Risikofaktoren und Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    Die Reflux-Krankheit 

    Therapiebegleitung 

    IX. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom, W56) 

    Risikofaktoren und klinischer Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    X. Leberzell- und Gallenblasenkrebs (W57–W60) 

    Risikofaktoren und klinischer Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    Unterschied zwischen Feuchtigkeit und Befeuchten 

    XI. Krebsformen der Gebärmutter (W61, W62) 

    Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) 

    Risikofaktoren und klinischer Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom) 

    Risikofaktoren und klinischer Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    Der weibliche Zyklus 

    XII. Hodenkrebs (W63) 

    Chinesische Medizin 

    XIII. Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom, W64) 

    Risikofaktoren und Verlauf 

    Chinesische Medizin 

    XIV. Hautkrebs (W65) 

    Chinesische Medizin 

    XV. Schilddrüsenkrebs (Schilddrüsenkarzinom, W66) 

    Chinesische Medizin 

    XVI. Lymphom (W67, W68) 

    Chinesische Medizin 

    XVII. Leukämie (W69–W71) 

    Chinesische Medizin 

    XVIII. Knochenkrebs (W72) 

    XIX. Hirntumoren (W73–W75) 

    Chinesische Medizin 

    XX. Ramakers Erbe (W44, W76–W81) 

    Ecdyson 

    Ecdyson und Krebs 

    Ecdyson-Therapie 

    III. Schlussbetrachtungen 

    Zusammenfassung 

    Nachwort 

    Referenzen, Studien und Links 

    Die «W-»(Weidinger-)Mischungen 

    Die Kräuter-Liste der Weidinger-Mischungen (PINYIN) 

    Curriculum Vitae Georg Weidinger 

    Leseprobe aus dem Buch «Der Klang der Mitte» (OGTCM Verlag)

    Tabelle der verwendeten Symbole und Abkürzungen 

    Vorwort 

    Am 4. Februar 2020, dem Weltkrebstag, spricht Prof. Dr. Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe, in einem ORF-Interview darüber, dass die moderne Immuntherapie, jene Therapie, welche das Immunsystem bei der Krebsbekämpfung unterstützt, die Hoffnung für die moderne Krebstherapie sei. Genau das sagt die Chinesische Medizin seit mehr als 2 000 Jahren. Fu Zheng heißt das chinesisch, «Stärke das Zheng-Qi», also unser Immunsystem.

    Ich möchte Ihnen mit diesem umfangreichen Werk das Wissen in die Hand legen, mit dem Ziel, dass Sie es selbst anwenden können. Krebs, jene gefürchtete Erkrankung, legt in unseren Breiten dramatisch an Häufigkeit zu. Viel Geld wird in Forschung und Therapie gesteckt. Die Ursachen sind bekannt: unser Wohlstand, unser Bewegungsmangel, all die Umweltgifte, die wir vermeintlich zur Erhaltung unseres privilegierten Lebensstils freisetzen, unsere Lebensführung mit Stress und falscher, schneller Ernährung. Zu gerne ignorieren wir genau das, zu gerne schieben wir alles auf «die Gene» oder unser zunehmend höheres Lebensalter oder nicht zu beeinflussende Faktoren. Doch Krebs ist zu beeinflussen! Die Entstehung von Krebs ist zu über 90 Prozent vermeidbar. Die Statistiken zur Krebshäufigkeit von vor 100 Jahren im Vergleich zu heute sprechen eine klare Sprache.

    Was also tun? Mehr Früherkennung? Mehr Vorsorgeuntersuchungen? Gleich präventiv mehr wegschneiden lassen, so wie manche die Brust? Nein. Besser ist es, sich zu informieren und zu verstehen.

    Die Basis der modernen chinesischen Krebstherapie ist das Fu Zheng Pei Ben, «Stärke das Zheng-Qi und behandle die Wurzel, den Krebs und seine Verursacher». Krebstherapie heißt, das alles zu berücksichtigen: den Menschen mit seiner Schwachstelle, die Beschwerden, die Ursachen für die spezielle Krebserkrankung eines Menschen, sein Stadium der Erkrankung und seine laufenden westlichen Therapien, wie Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Hormon- und Immuntherapie.

    «Chinesische Medizin ist zu 80 Prozent Lebensführung, zu 10 Prozent chinesische Kräuter, zu 10 Prozent Akupunktur!» So steht es schon im Vorwort zu meinem ersten Buch «Die Heilung der Mitte». Viele Menschen konnte ich damit erreichen. Viele Menschen haben sich dadurch Krankheiten erspart oder ihren bestehenden Krankheitsverlauf verbessert oder die Krankheit geheilt. Unzählige E-Mails und Reaktionen der letzten 9 Jahre, die mich erreicht haben, dokumentieren das sehr eindrücklich.

    Krebstherapie verschiebt die Relationen ein bisschen. Die Kräuter werden dann viel wichtiger und können viel des entstandenen Schadens ausgleichen, die Akupunktur kann bei Beschwerden, wie Schmerzen oder psychischen Problemen, helfen. Aber die Hausaufgabe, mit der täglichen Lebensführung alles wieder ins Lot zu bringen, bleibt.

    All das steht in diesem Buch: Die Kräutermischungen zur Prävention und um die eigene Konstitution zu stärken, die Kräutermischungen zur Therapieoptimierung von Chemotherapie und Bestrahlung sowie jene Kräutermischungen, die gezielt gegen die verschiedenen Krebsarten wirken. Und dann finden Sie hier auch noch, was Sie mit westlichen Kräutern Gutes für sich tun können, welche Heilpilze und Heiltees sinnvoll ergänzend zu nehmen sind, wann und in welcher Form Fasten hilfreich ist, in der Prävention und bei Krebs, und was man mit Ernährung und Bewegung und der richtigen Lebenseinstellung noch so alles bewirken kann. Auch finden Sie hier Worte des Trostes, wenn es ums Sterben geht, und Worte, die Sie in die Stille geleiten sollen.

    Meine Vision ist es, dass die Chinesische Medizin Teil unserer westlichen Medizin wird, dass unsere Schulmedizin bereit ist, von den alten Chinesen zu lernen und dass das chinesische Denken zur Vermeidung von Krankheiten Allgemeingut unserer Bevölkerung wird.

    Es war mir ein Anliegen, das Buch möglichst einfach zu schreiben, allzu Kompliziertes wo möglich bewusst auszusparen und die Schulmedizin dort zu integrieren, wo es notwendig ist. Hier wird in erster Linie die CHINESISCHE Krebstherapie erklärt, und zwar als Ergänzung zu unserer westlichen Medizin.

    Da ich leider nicht in jedem Buch die gesamte Philosophie der Chinesischen Medizin neu erklären kann, versuche einen Kompromiss. Zum Beispiel beschreibe ich in diesem Buch nochmals die Zungendiagnostik so kompakt wie möglich, lasse aber die Pulsdiagnostik aus, da das den Rahmen sprengen würde und für dieses spezielle Buch nicht notwendig ist. Ich darf Sie hier an meine anderen Bücher verweisen, vor allem an «Die chinesische Hausapotheke», im Goldmann Verlag, und «Der Goldene Weg der Mitte», im OGTCM Verlag erschienen.

    Das Buch richtet sich an alle Menschen, die sich über Krebsprävention, -therapie und -nachsorge mit Chinesischer Medizin informieren möchten, egal, ob sie selbst von dieser Krankheit betroffen sind oder nicht.

    Falls es um die Begleitung einer bereits bestehenden Krebserkrankung geht, ist es unbedingt notwendig, dass Sie die chinesische Kräutertherapie mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen! Er wird Ihnen gute Ratschläge geben und Sie allenfalls an einen Spezialisten überweisen.

    Das Buch richtet sich auch an Ärztinnen und Ärzte der westlichen Medizin, die ihren Patienten und Patientinnen kompetent eine komplementäre Methode zur westlichen Krebstherapie anbieten wollen. Und das Buch richtet sich auch an Spezialisten der TCM, für die ich die wichtigsten verfügbaren chinesischen Kräuter in der Krebstherapie zusammengefasst habe.

    Es ist mir wichtig zu erwähnen, dass ich rein gar nichts mit dem Verkauf chinesischer Kräuter in den Apotheken zu tun habe. Ich habe weder einen finanziellen Gewinn noch eine Nutznießung durch den Verkauf chinesischer Medikamente. Meine Bücher dienen einzig dem Zweck, die Chinesische Medizin für alle verfügbar zu machen. Wenn es Ihnen dadurch gesundheitlich besser geht, ist mir das der höchste Lohn.

    Mir ist es weiters wichtig zu erwähnen, dass ich all dieses Wissen niederschreibe, damit es weiterlebt und von meiner Person abgekoppelt ist. Wir können in unserer Praxis bereits seit Jahren keine neuen Patienten mehr aufnehmen, da wir ständig am Limit unserer Kapazitäten sind. Ich hoffe daher auf meine Kolleginnen und Kollegen der Chinesischen Medizin sowie auf die Spezialisten der westlichen Krebsmedizin, Sie fortan kompetent und verlässlich zu betreuen. Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll mit Ihren Beschwerden an sie!

    Nach der Lektüre steht Ihnen der Schatz der Chinesischen Medizin zur Behandlung von Krebs zur Verfügung. Dabei ist das Wissen auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht, was Sie im Kapitel «Referenzen, Studien und Links» nachverfolgen können. Die Kräuterrezepturen, die in diesem Buch beschrieben werden, erhalten Sie in allen TCM-Apotheken in Österreich, Deutschland und Luxemburg sowie in jenen Apotheken, die speziell alle «W-Mischungen» rezeptfrei für Sie zubereiten (siehe www.georgweidinger.com). Die meisten der Rezepturen werden Sie rezeptfrei bekommen. Bei einigen Rezepturen kann es sein, dass die Apotheke eine Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt wünscht. Sicherheit in der Behandlung steht an oberster Stelle. Die Rezepturen mit den westlichen Kräutern erhalten Sie immer rezeptfrei in allen Apotheken, welche westliche Kräuter führen. JEDER soll die Möglichkeit bekommen, sich mit dieser Medizinform zu behandeln!

    Bitte beziehen Sie chinesische Kräuter ausschließlich in Apotheken! Nur diese werden Ihnen garantieren, dass die Kräuter frei von Keimen (Bakterien, Viren und Pilze), Insektiziden, Pestiziden, Schwermetallen und Radioaktivität sind. Berichte über Verunreinigungen betreffen immer Kräuter, die über das Internet oder fragwürdige Quellen bezogen wurden. Sie können sich auch jederzeit die Qualität der chinesischen Kräuter in der Apotheke bestätigen lassen!

    Da wir gerade am Ende der Corona-Krise stehen, noch ein paar Worte zu dieser speziellen Situation: Das Virus SARS-CoV-2, der Auslöser der Erkrankung COVID-19 («Corona»), soll auf einem Wildtiermarkt in Wuhan in der Volksrepublik China erstmalig aufgetreten sein. Dabei steht im Raum, dass das Virus von einer Fledermaus oder einem Schuppentier abstammt. Weiters wurde medial verbreitet, dass die Chinesische Medizin genau solche Tiere verwendet, um daraus Medikamente zu machen. Das ist falsch! Die Wildtiermärkte und Tierleid in jeder Form sind aufs Entschiedenste abzulehnen und es ist furchtbar mitanzusehen, wie wenig ein Tier in China wert ist und welchen Qualen Tiere in China ausgesetzt sind. Aber das hat nichts mit Chinesischer Medizin zu tun, vor allem nicht mit jener Form, die wir hier im Westen praktizieren.

    Es stimmt, dass Chinesische Medizin keine vegane Medizin ist, aber zu 99 Prozent können wir tatsächlich tierische Bestandteile in medikamentösen Verschreibungen vermeiden. Und das tun wir auch hier im Westen. Wir konzentrieren uns auf die pflanzlichen Komponenten in chinesischen «Kräuterverschreibungen». ABER es gibt eine Ausnahme: Krebs. Hier muss ich, um die volle Wirksamkeit zu erzielen, auf ein paar tierische Substanzen zurückgreifen, welche aber alle nicht dem Artenschutz unterliegen: das sind vor allem die Panzer der Zikaden (freiwillig abgeworfen wie die Haut einer Schlange), Muschelschalen (ohne Lebendtransporte, da nur die Schale verwendet wird), Wanzen, die Exkremente einer bestimmten freilebenden Fledermausart (das tut der Fledermaus gar nichts und die Exkremente werden so erhitzt, dass keine Keime mehr vorhanden sein können), zwei Raupenschimmelpilze (diese sind ohne die Raupe vegan) und die Haut eines Esels (welche in der Anwendung vergleichbar ist mit den heimischen Rinderknochen in Kraftsuppen). An gegebener Stelle erläutere ich Ihnen diese Substanzen genauer. Wenn Sie diese tierischen Bestandteile über die Apotheke beziehen, können Sie zu 100 Prozent sicher sein, dass sie keimfrei sind und die Qualität eines westlichen Medikaments haben.

    ABER keine Angst, ich biete Ihnen bei JEDER Rezeptur, die tierische Bestandteile beinhaltet, eine VEGANE ALTERNATIVE. Dabei kann es sein, dass ich den tierischen Bestandteil durch einen pflanzlichen ersetze, oder, wenn das nicht sinnvoll ist, Sie auf eine andere vegane Mischung verweise. Aber prinzipiell verwende ich die tierischen Bestandteile nicht leichtfertig, sondern wirklich nur dann, wenn wir fast keine sinnvolle Alternative haben, und dabei geht es immer um die Krebsbehandlung selbst.

    Nochmals, weil es so wichtig ist: Selbst wenn jemand streng vegan ist, bitte ich ihn oder sie im Augenblick der Lebenskrise, das Medikament anzunehmen. Wie gesagt, China mit all seinen Überschreitungen der Tierrechte, mit seiner heutigen Politik, mit seinem Umgang mit Tibet ist eine Sache, die Medizin, die ja selbst in China lange Zeit verboten war, die vielen wunderbaren Ärzte, die tagtäglich um das Leben ihrer Patienten kämpfen und dabei auf die westliche UND Chinesische Medizin zurückgreifen, eine ganz andere. Im Vordergrund stehen auch im heutigen China die wissenschaftliche Nachprüfbarkeit und die 100-prozentige Hygiene und Qualität eines Medikaments, vor allem auch, wenn der Ursprung tierisch ist, so wie das in der westlichen Medizin ja auch häufig der Fall ist.

    Weiter hinten liste ich Ihnen nochmals die (wenigen) tierischen Bestandteile auf und Sie können selbst entscheiden, ob die jeweilige Komponente für Sie vertretbar ist.

    Aber das soll Sie nicht davon ablenken, worum es in diesem Buch wirklich geht: Sie sollen Ihre Mitte finden, körperlich und geistig, ohne Krankheit, aber auch wenn Sie krank sind. Dabei kann Ihnen die Chinesische Medizin ein hilfreicher, stützender Gefährte sein.

    Zur leichteren Anwendbarkeit finden Sie alle Kräuter und Kräuterrezepturen, die in diesem Buch empfohlen werden, auf meiner Homepage www.georgweidinger.com. Sie können alle Informationen, die Sie dort finden, frei zugänglich kopieren und in Rezepte, Verschreibungen oder Vorlagen für Apotheken einfügen.

    Und so lege ich Ihnen dieses Wissen in Ihre geschätzten Hände und wünsche Ihnen viel Freude, große Erkenntnisse und schöne Momente mit der Lektüre dieses Buches!

    Georg Weidinger 

    Forchtenstein, 23. Juni 2020 

    I. Allgemeiner Teil 

    Einleitung 

    Ich kann mich gut an eine Patientin erinnern, die ich in meiner Ausbildung zum Allgemeinmediziner an der Lungenabteilung des Krankenhauses Lainz kennengelernt habe. Sie ist ins Spital gekommen, um ihre zunehmende Atemnot abklären zu lassen. Bei der Durchuntersuchung stellte sich dann heraus, dass sie Lungenkrebs hatte. Und ich kann mich gut an die Visite erinnern, während der der Herr Oberarzt ihr die Diagnose und die geplante Therapie offenbarte. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, fragte sie den Herrn Oberarzt, ob sie selbst etwas zur Heilung beitragen könnte, vielleicht mit Ernährung, vielleicht mit Kräutermedizin, vielleicht mit gezielter Bewegung, wie zum Beispiel Qigong. «Sie können essen, was Sie wollen! Achten Sie vor allem darauf, dass Sie kein Gewicht verlieren. Bewegung ist auf jeden Fall gut, egal welche. Aber Kräuter bringen gar nichts!», so die Antwort des Herrn Oberarztes. Nach der Visite kam die Patientin dann direkt zu mir, um von mir noch Genaueres zu erfahren. «Kann ich nicht selbst noch etwas tun? Kennen Sie nicht vielleicht ein paar Kräuter, welche in meinem Fall helfen könnten? Ich möchte wirklich alles tun, was möglich ist, damit ich wieder gesund werde!», so ihre Formulierung. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Ahnung, was man als Patient selbst zur Genesung beitragen konnte. Ich wusste nicht, was ich dieser Dame raten sollte. Genau dafür habe ich dieses Buch geschrieben.

    So erging es mir in der Arztausbildung immer wieder. Ausgerechnet zu mir kamen die Patienten, um mich nach Alternativen zur Schulmedizin zu fragen, obwohl ich zur damaligen Zeit noch weit davon entfernt war, Alternativarzt («Arzt außerhalb der Schulmedizin») oder besser gesagt Komplementärarzt («Arzt mit ergänzender Behandlung zur Schulmedizin») zu werden. Ich war ein Suchender, auf der Suche nach einer Heilung für mein Asthma, und das dürften die Patienten gespürt haben.

    Das Leben stellt uns immer wieder vor Aufgaben, denen wir scheinbar nicht gewachsen sind. Wir sollten uns Zeit geben zu überlegen und um die nötige Ruhe und Klarheit für unsere Handlungen zu finden. Dann schaffen wir die steilsten Hänge. Die Diagnose Krebs erschüttert uns alle bis ins Mark. Doch wir haben das Glück, hier im Westen durch unsere großartige medizinische Versorgung zumeist frühzeitig draufzukommen und schnellstmöglich auf die Erkrankung reagieren zu können. Unsere westliche Medizin bietet vielerlei Therapien mit dem Ziel an, dem Tumor möglichst radikal und schnell den Garaus zu machen. Leider kommt heute diese Therapie meist einer Kriegserklärung gleich und leider wird oft bei dem darauffolgenden Kampf mehr zerstört als nur der Krebs. Wenn der Krebs dadurch wenigstens vollständig entfernt werden kann, nimmt man das oft gerne in Kauf. Aber was, wenn nicht? Und was, wenn die Kollateralschäden des Kampfes den Nutzen der Therapie bei weitem übertreffen?

    In solchen Momenten ist man sehr empfänglich für Heilsversprechen aller Art. Und wenn Sie dann von Spontan- und Selbstheilungen, von Wundermitteln und allerlei Heilsmethoden mit Handauflegen und beschwörenden Worten in Büchern und im Internet lesen, werden Sie geneigt sein, das Produkt gleich einmal zu bestellen. Um nichts unversucht zu lassen, ruft man dann getreu dem Motto «Hilft‘s nichts, so schadet‘s nichts!» gleich einmal beim Wunderheiler an.

    Solche Heilsversprechen kann ich Ihnen leider nicht bieten! Ich darf Ihnen aber eine uralte Medizin vorstellen, die Krebs seit mehreren tausend Jahren behandelt, einmal mehr, einmal weniger erfolgreich, nämlich die Chinesische Medizin. Und damit diese auf dem neuesten Wissensstand ist, wird in China und schön langsam auch bei uns im Westen fleißig geforscht und werden vermehrt Studien zur Wirksamkeit durchgeführt.

    Dieses Wissen, das ich so von meinem Lehrer François Ramakers lernen durfte, zusammen mit dem klinischen Wissen heutiger Krebsspezialisten für Chinesische Medizin in China, zusammen mit meiner persönlichen Erfahrung mit Chinesischer Medizin der letzten 25 Jahre, bildet die Basis für die Ausführungen in diesem Buch.

    François Ramakers hat selbst zweimal in seinem Leben Krebs gehabt. Das erste Mal mit etwa 30 Jahren: Pankreaskopfkarzinom. Da er durch die Chinesische Medizin geheilt wurde, widmete er sein ganzes Leben der Erforschung der Wirksamkeit Chinesischer Medizin, vor allem gegen Krebs. «Macht IHR etwas aus all dem Wissen! Ich habe keine Zeit fürs Schreiben!», sagte François zu uns, seinen Studenten, er, der ewig Getriebene und ständig und überall Lehrende. Auch deshalb schreibe ich dieses Buch.

    Nicht für jede Formel chinesischer Kräuter in diesem Buch gibt es heute schon eine klinische Studie. Aber in der Praxis ist jeder Therapievorschlag hundertfach erprobt! Die westliche Medizin fordert im Sinne der EBM, der Evidenzbasierten Medizin, also der «beweisbasierten Medizin», für jede medizinische Behandlung klar definierte Studien. Doch Studien kosten viel Geld und dieses wird jener zur Verfügung stellen, der sich davon einen Profit erhofft. So gibt es die pharmakologischen Studien bei uns, die durch die Pharmaindustrie selbst bezahlt werden. So laufen viele Studien an chinesischen Einrichtungen für Chinesische Medizin mit der Hoffnung auf den Geldsegen aufgrund der Ergebnisse. Das große Problem bei den Studien mit chinesischen Kräutern ist, dass die Therapie meist stark an den Patienten angepasst werden muss. Wir sprechen von «individualisierter» Therapie. So wird es schwierig, genügend Patienten für eine Studie zur Verfügung zu haben, wenn jeder dann eine andere Kräutermischung bekommt.

    Ich spreche in diesem Buch nicht von «Traditioneller Chinesischer Medizin», sondern von «Chinesischer Medizin». Die Chinesische Medizin inkludiert das alte Wissen aus China der dokumentierten letzten 2 300 Jahre UND die neuen Erkenntnisse der Chinesischen Medizin sowie der traditionellen Arzneien in China, den USA und Europa. Dabei werden neue Ansätze entwickelt und ausprobiert, Mischungen aus chinesischen Kräutern in Kombination mit westlichem Wissen erprobt und es wird versucht, eine Art «Weltmedizin» zu formen, die allen Menschen zur Verfügung stehen soll. Übrigens verwende ich in dem Buch die Diktion «die Chinesen sagen», oder «chinesisch bedeutet das» und meine damit «in der Chinesischen Medizin sagen wir» oder «in der Chinesischen Medizin bedeutet das». So spreche ich auch zu meinen Studenten und meinen Patienten, wie es eben ein europäischer «Chinesendoktor» tut.

    «Medizin ist keine Wissenschaft! Medizin ist ausprobieren und schauen, was passiert!», hat schon mein Vater, der Internist und ärztlicher Leiter eines Wiener Spitals war, gesagt. Wir nennen das «empirische Wissenschaft». Und das ist im Endeffekt auch das, was zählt: Es wirkt oder es wirkt nicht! Denken Sie an all unsere Medikamente, die gerade am Markt sind. Damit ein Medikament zugelassen wurde, mussten die Unternehmen klar definierte Studien vorlegen, welche die Wirksamkeit und die überschaubare Nebenwirksamkeit beweisen. Und dann sehen Sie sich Metastudien an, die man nach Jahren der Anwendung eines bestimmten Medikaments macht, um zu sehen, ob all die Versprechen der Wirksamkeit und sinnhaften Anwendung erfüllt wurden, oder ob nicht vielleicht durch die Anwendung ganz andere neue Erkrankungen entstanden sind. Sehen Sie sich solche Studien zum Beispiel bei Osteoporose-Mitteln, Cholesterinsenkern oder Blutdrucksenkern an! Und sehr schnell werden Sie bemerken, warum bei uns medizinisches Wissen von vor zehn Jahren oft als bereits komplett veraltet gilt.

    Ist es nicht herrlich, dann mit einer Medizinform zu arbeiten, die sich über die Jahrtausende bewährt hat? Ist es nicht vermessen, dann für jede Anwendung eine Studie zu fordern, wenn sich diese in der Praxis der letzten Jahrhunderte tausendfach bewährt hat, und das ganz ohne Nebenwirkungen?

    Unser Umgang mit dem Wissen der Welt erinnert mich oft an den Stil des mitteleuropäischen Kolonialismus der letzten Jahrhunderte: Man nimmt sich das, was man brauchen kann, und den Rest entwertet man mit der Bezeichnung «vorsintflutlich» oder «hinterwäldlerisch». Doch dann macht sich ein Arzt, eine Ärztin, ein Institut, eine Klinik, die Mühe und leistet sich den finanziellen Aufwand einer Studie, bestätigt mit dieser das uralte Wissen der Chinesischen Medizin und siehe da, auf einmal hat man es «eh schon immer gewusst» und kann nun das uralte Wissen als neueste Therapieform verkaufen … So sind wir hier im Westen …

    Diagnostik 

    Es ist mir ein großes Anliegen, mit diesem Buch Betroffene zu erreichen, die den Kampf gegen ihren Krebs aufgenommen haben und zusätzliche Wege suchen, ihren Körper zu unterstützen. Gleichzeitig möchte ich auch allen Ärzten ein lehrreiches Buch in die Hände legen, damit sie ihre Patienten mit dem Wissen und aus Überzeugung auch über die Möglichkeiten der Chinesischen Medizin während und nach einer Krebstherapie beraten können. Aus Erfahrung tun sich westlich geschulte Ärzte viel schwerer, unser chinesisches Denkgerüst anzunehmen als Patienten oder Laien. Das liegt wohl daran, dass uns, und da muss ich mich einschließen, das sogenannte wissenschaftliche Denken Sicherheit vermittelt, Sicherheit, die wir über die Jahre des medizinischen Alltags immer wieder Gefahr laufen zu verlieren, aber dann doch umklammern und als «Wahrheit» annehmen, in Ermangelung einer Alternative. Wie herrlich einfach ist das Leben, wenn man das System, das man in seinem Beruf tagtäglich praktiziert, nie in Zweifel ziehen muss! Wie herrlich, wenn ein Weg keine Abzweigungen, Umleitungen oder Alternativwege kennt! Sie stellen das Navigationsgerät ihres Berufslebens auf einen Ort ein und ein Weg erscheint vor Ihnen auf dem kleinen Monitor, welcher Ihnen dann auch noch mit freundlicher Stimme vorgesagt wird. Herrlich, oder?

    Dabei fällt mir eine liebe Freundin ein, die vornehmlich im Frühjahr und Herbst über eine verstopfte Nase und juckende Augen klagte. Die Beschwerden waren nicht dramatisch, aber doch lästig. Und so wollte sie wissen, ob eine Allergie dahintersteckte. Sie ist daher in ein Allergieambulatorium gegangen und der zuständige Arzt hat sie mit Haut- und Bluttests auf allerlei Allergene getestet. Nachdem sämtliche Ergebnisse vorlagen, traf sie den Arzt zu einem Gespräch. «Also, die Untersuchungen haben ergeben, dass Sie nichts haben. Sie sind völlig gesund», sprach der Arzt. «Aber meine Beschwerden? Die volle Nase, die juckenden Augen?», so meine Freundin. Und der Arzt fasste es so zusammen: «Sie können keine volle Nase haben und Ihre Augen können nicht jucken! Da ist nichts! Sie sind gesund!» Und so entließ er sie, mürrisch, weil sie seine Zeit vergeudete.

    So erlebe ich es in der Schulmedizin leider immer wieder. Wenn Ihre Symptome nicht in die schulmedizinische Wirklichkeit passen, existieren sie dort nicht. Im freundlichsten Falle wird man dann vielleicht noch zum Psychologen oder Psychiater geschickt, weil die Erkrankung ja wohl «psychisch» oder «eingebildet» sein muss, oder man bekommt den Vorwurf zu spüren, dass man simuliere, weil man sich soziale und damit ökonomische Vorteile erhoffe.

    Der Untersucher und dessen Methode wird zumeist nicht hinterfragt. Um beim Beispiel der vollen Nase meiner Freundin zu bleiben, wäre es ja möglich, dass sie auf etwas reagiert, auf das sie nicht getestet wurde, oder dass eine «Idiosynkrasie» vorliegt, also eine Imitation der Allergiesymptome. Vielleicht wurden die Beschwerden auch durch Allergene getriggert, ohne nachweisliche Allergenreaktionen auf Haut und im Blut. Es könnte sich auch um etwas anderes handeln, zum Beispiel um eine lokale Gefäßmissbildung in der Nase mit überschießender Kontraktionsreaktion auf Wind oder was auch immer. «Ich kann nichts nachweisen, also existiert es nicht» ist der falsche Ansatz. «Ich kann nichts nachweisen, also muss ich weitersuchen» wäre wohl die korrekte Reaktion. «Ich kann nichts nachweisen, also muss ich noch viel lernen», das wäre wohl der zielführende Ansatz, um weiterzulernen.

    Und so möchte ich Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen der westlichen Medizin (zumal ich weiß, dass die meisten Patientinnen und Patienten mir vertrauen und ich mir hoffentlich ihr Vertrauen verdiene), ein einfaches Beispiel beschreiben, wie wir chinesisch mit unserem Diagnosesystem zu einer korrekten Therapie kommen.

    Basis unserer Diagnostik ist, neben dem Gespräch mit dem Patienten und dem sorgfältigen Beobachten seines Verhaltens und seines Körpers, das Ertasten des Pulses, zumeist in der Position der Arteria radialis beidseits, der Unterarmarterie auf Höhe des Handgelenks, und das Betrachten der Zunge. Der Einfachheit halber betrachten wir hier einmal nur die Zunge.

    Stellen Sie sich einen chinesischen Arzt zur Zeit von Konfuzius, also etwa 500 vor Christus unserer Zeitrechnung, im alten China vor. Unser Arzt lebt in einem ländlichen Dorf, abgeschieden von großen Städten, in denen wohl die weisen bekannten Ärzte der Zeit leben. Unser Arzt ist jung und seine Erfahrung gering. Eines Tages kommt sein erster Patient zu ihm, ein Dorfbewohner, der über starke Bauchschmerzen und Durchfälle klagt. Also greift unser Arzt ihm auf den Bauch, der stark aufgebläht und überall schmerzhaft ist, und lässt sich auch den Stuhl zeigen, der säuerlich riecht und Unverdautes zeigt. Und er sieht sich die Zunge an.

    Er greift dann noch auf die Stirn, kein Fieber, schließt anamnestisch noch eine Vergiftung aus und geht mit dem Dorfbewohner im Geiste noch all das durch, was dieser in den letzten Tagen getan und gegessen hat. Unser Arzt verordnet seinem Patienten strenge Diät, ein paar Kräuter, welche die Verdauung anregen und viel Ruhe, da er sich offensichtlich am Felde vollkommen überarbeitet hat. Nach einer Woche kommt der Dorfbewohner wieder, berichtet, wie gut es ihm geht und zeigt seine Zunge:

    Und so lernt unser Arzt über die Jahre, dass man an der Zunge wunderbar erkennen kann, wie es im Bauch aussieht. Über die Jahre kommen viele Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner zu ihm und immer sieht er sich die Zunge an und versteht langsam, dass jene, welche die breite Zunge haben und den dicken Belag, Probleme haben zu verdauen, und solche mit einer roten trockenen Stelle genau in der Mitte der Zunge eher Probleme mit dem Magen haben. Er lernt weiter zu differenzieren, dass zum Beispiel jene Dorfbewohner, welche gerade viel Stress mit ihren Verwandten haben und sich sehr ärgern müssen, aufgeworfene Zungenränder haben und solche, die nicht einschlafen können, eine rote Zungenspitze oder rote Punkte an der Zungenspitze haben. Vor allem aber lernt er, dass, wenn er die richtige Therapie anwendet, diese Veränderungen von der Zunge wieder verschwinden und sich die jeweiligen Patienten auch wieder wohl fühlen.

    So geht das viele Jahre und der Ruf unseres Arztes geht bereits weit über die Grenzen des Landes. Und so kommt eines Tages ein Edelmann zu ihm gereist, um sich von ihm untersuchen zu lassen. «Meister, Ihr habt die Weisheit und das Wissen, Gesundheit zu erhalten. Sagt mir, was ich tun kann, um gesund zu bleiben und lange zu leben!», so der Edelmann. Und unser Arzt fragt ihn, ob er irgendwelche Beschwerden hätte. «Nein, gar nichts!» Ob er gut schlafe. «Ja, wunderbar.» Ob der Stuhl fest wäre und einmal täglich komme. «Genau wie Ihr sagt, Meister.» Und unser Arzt fragt bei sich, wie er diesen Edelmann wohl zufriedenstellen könne, da er doch keine Beschwerden habe. Wie solle er ihm garantieren, dass er gesund bleiben würde? In Gedanken versunken und kurz vorm Verzweifeln bittet er den Edelmann, seine Zunge herauszustrecken.

    Da fällt es unserem Arzt wie Schuppen von den Augen. Er muss dafür Sorge tragen, dass die Zunge so aussehe wie bei seinem allerersten Patienten NACH der Behandlung und nach den neuen Gewohnheiten beim Essen und im Alltag. Also lehrt er den Edelmann, was zu tun ist und gibt ihm zwei Monate, um all das umzusetzen und die Kräuter zu nehmen. In zwei Monaten solle er wiederkommen und dann könne der Arzt sagen, ob er am rechten Weg sei oder nicht. Und tatsächlich: Nach zwei Monaten sieht die Zunge des Edelmanns so aus:

    Was unser Arzt gemacht hat, ist extrapolieren: Das Wissen aus einer Situation konnte er auf eine ganz andere Situation anwenden, weil er den Zusammenhang mithilfe der Zunge verstanden hatte.

    Wie es mit unserem Arzt weiterging? Er lernte aus seinen Erfahrungen, dass die Zunge und dann auch der Puls sehr verlässliche und einfache Methoden sind, um zu verstehen, in welchem Zustand sich der Körper gerade befindet und was es vor allem braucht, damit er wieder in seine Mitte, dargestellt durch eine «gesunde Zunge», findet. Er konnte außerdem definieren, wie eine gesunde Zunge aussieht und wie sich ein gesunder Puls anfühlt.

    Bevor überhaupt Symptome auftreten, erkennt man Veränderungen in Puls und Zunge.

    Die Symptome sind dabei keine verlässlichen Parameter, wie wir am Beispiel des Edelmannes gelernt haben. Puls und Zunge sind verlässlicher. Doch mit den Symptomen will uns der Körper auf die richtige Spur, zu unserer Gesundheit bringen.

    Symptome sind Wegweiser zur Gesundheit.

    Voraussetzung dafür, dass man den Weg zur Gesundheit findet, ist, konsequent das zu tun, was der Körper einem sagt, und falls man das nicht versteht, konsequent das zu tun, was der gute chinesische Arzt sagt. Wenn ein Arzt tausendmal gesehen hat, wo denn der Weg zur Gesundheit verläuft, darf man den Arzt auch als Wegweiser zu seiner eigenen Gesundheit nutzen.

    Denken Sie nochmals an unseren Arzt aus dem vorigen Beispiel zurück. Wie wird er Ihnen die Wirkung seiner Therapie erklären? Sicherlich nicht in unserer wissenschaftlichen Sprache von heute, weil es die damals nicht gab. Sicherlich nicht in den Worten der großen chinesischen Meister seiner Zeit, weil er ihre Werke nicht kannte. Sondern in seinen Worten, vielleicht den Worten seines Dorfes, und vielleicht waren dort Krankheiten verschiedene böse Geister und die Heilung gute Geister, die einem beistanden. Wie auch immer unser Arzt Ihnen die Wirkung erklären würde, die Erklärung sagt nichts über die Methode aus, die einfach wirkt, sondern nur etwas darüber, wie er es schafft, eine Erklärung zu haben, mit der er extrapolieren kann.

    Auf den Punkt gebracht: Wichtig ist, dass eine Behandlung funktioniert und dass ich eine Erklärung dafür habe, damit ich das Wissen auch bei anderen Erkrankungen anwenden kann.

    Wenn westliche Ärzte

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1