Der zweite Fleck: Das interaktive Sherlock-Holmes-Abenteuer nach Arthur Conan Doyle
Von David Gregory
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Über dieses E-Book
Ein Dokument des britischen Premiers ist verschwunden, dessen Missbrauch in einer europäischen Krise enden würde. Orte, Persönlichkeiten und zeitgeschichtliche Entwicklungen können in dieser Geschichte erkundet und an vielen Stellen Perspektiven – Watson oder Holmes – ausgewählt werden; auch Action-Elemente sind enthalten, wenn etwa Täterinnen oder Täter gejagt werden.
Dies ist ein »begehbares« Lesevergnügen oder neudeutsch »interactive fiction«: Hier bestimmst du die Geschichte selbst, indem du Entscheidungen triffst und den Links folgst statt zu blättern!
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Buchvorschau
Der zweite Fleck - David Gregory
David Gregory
Der zweite Fleck
Das interaktive Sherlock-Holmes-Abenteuer nach Arthur Conan Doyle
Berlin 2020
ifwizz publishing
* * *
Über den Autor
David Gregory, Berliner Linguist und Philosoph, erkundet in dieser besonderen Art der literarischen Präsentation die Möglichkeiten interaktiver Literatur am Beispiel einer klassischen Sherlock-Holmes-Geschichte. In Arbeit sind bereits weitere Abenteuer aus verschiedenen Genres.
Feedback direkt an den Autor:
<david@ifbook.de>.
Über diese Geschichte
Über diese Geschichte
Ein Dokument des britischen Premiers ist verschwunden, dessen Missbrauch in einer europäischen Krise enden würde. Orte und Zeitgeschichte können erkundet und Perspektiven – Watson oder Holmes – ausgewählt werden, auch Action-Elemente sind enthalten.
Bevor es losgeht, eine kurze Einführung …
* * *
ifbook – interactive fiction book
In diesem interaktiven Buch bestimmst du die Geschichte selbst, indem du die hervorgehobenen Links auswählst. Alle Passagen sind über diese Links miteinander verbunden, wenn du lediglich blätterst, macht die Geschichte keinen Sinn. Da eine Passage auch mal über zwei Bildschirmseiten gehen kann, wird deren Ende stets mit drei Sternchen *** gekennzeichnet.
Nun aber los, viel Spaß mit dieser interaktiven Geschichte!
* * *
1 Hoher Besuch
Es war in einem gewissen Jahre und in einem gewissen Jahrzehnt, als sich eines Dienstagmorgens zwei Besucher von europäischem Ruf in der Baker Street einfanden. Der eine war kein Geringerer als der berühmte Lord Bellinger, der Premierminister von Großbritannien. Der andere, ein eleganter, dunkler Herr in kaum mittleren Jahren, war der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Trelawney Hope, ein aufgehender Stern am politischen Himmel Europas.
Kommen wir zum Geschäftlichen.
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Premierminister Bellinger sollte eigentlich jedem bekannt sein, der nicht die letzten 20 Jahre in der Wüste gelebt hatte. Die gebeugte Haltung, die stechenden Augen, welche perfekt zu der gebogenen Nase passten, verliehen ihm das Aussehen eines Raubvogels. Seine von Adern durchzogenen Hände krampften sich um den Elfenbeingriff eines Spazierstockes.
»Ich warte, Mr. Holmes.«
* * *
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Trelawney Hope zupfte nervös an seinem Schnurrbart. Die dunklen Ringe unter den Augen in seinem noch jungen Gesicht deuteten darauf hin, dass er schon eine längere Zeit nicht mehr richtig geschlafen hatte.
»Sie sehen aus, als könnten Sie eine Tasse Tee vertragen, Mr. Hope.«
»Ausgesprochen freundlich, ausgesprochen freundlich. Aber ich fürchte, ich hatte schon zu viel davon … viel zu viel.«
»Ehem … Ehem …«, räusperte sich Lord Bellinger ungeduldig.
* * *
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»Mr. Holmes, haben Sie unser Problem verstanden?« Der hohe Besuch starrte ihm mit scharfen Adleraugen entgegen.
A
»Ich bin ein Privatdetektiv und mische mich aus Prinzip nicht in die Politik ein. Nennen Sie mir einen guten Grund, warum ich meine Meinung ändern sollte.«
B
»Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht, warum Sie jetzt erst zu mir kommen. Und warum haben Sie sich nicht zuerst an die Polizei gewandt?«
C
»Ich kann Ihnen nicht helfen, weil Sie mir nicht die volle Wahrheit gesagt haben.«
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»Der Frieden in Europa steht auf dem Spiel, sollte der Inhalt dieses Dokumentes an die Öffentlichkeit gelangen.«
»Ich verstehe«, erwiderte Holmes. »In diesem Falle sollten wir keine weitere Zeit vergeuden. Guten Tag, Gentlemen.« Die beiden Staatsmänner verbeugten sich und gingen schweigend zur Tür hinaus. Als sie weg waren, zündete Holmes seine Pfeife an und saß längere Zeit tief in Gedanken versunken auf seinem Stuhl. »Sie haben doch sicherlich gut aufgepasst, Watson. Vielleicht können Sie uns eine kleine Zusammenfassung geben?«
A
Watson war mit seinen Gedanken woanders und hat nicht aufgepasst.
B
Watson hat gut aufgepasst und sich jedes Wort des Gesprächs notiert.
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»Unmöglich! Wie hätten wir uns mit so einer Angelegenheit an die Polizei wenden können? Nur die engsten Mitarbeiter in meinem Kabinett wissen von der Angelegenheit. Mr. Holmes, ich fürchte, Sie sind unsere letzte Hoffnung – für England und für den Frieden in Europa.«
»Ich verstehe«, erwiderte Holmes. »In diesem Falle sollten wir keine weitere Zeit vergeuden. Guten Tag, Gentlemen.« Die beiden Staatsmänner verbeugten sich und gingen schweigend zur Tür hinaus. Als sie weg waren, zündete Holmes seine Pfeife an und saß längere Zeit tief in Gedanken versunken auf seinem Stuhl. »Sie haben doch sicherlich gut aufgepasst, Watson. Vielleicht können Sie uns eine kleine Zusammenfassung geben?«
A
Watson war mit seinen Gedanken woanders und hat nicht aufgepasst.
B
Watson hat gut aufgepasst und sich jedes Wort des Gesprächs notiert.
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»Ich habe Ihnen so viel gesagt, wie es mir möglich war. Allerdings habe ich auch eine politische Schweigepflicht … Sie verstehen, worauf ich hinaus will? Ein Mann von Ihrem Scharfsinn sollte allerdings in der Lage sein, die Lücken in meinem Bericht von selbst zu füllen.« Die beiden Staatsmänner verbeugten sich und gingen schweigend zur Tür hinaus. Als sie weg waren, zündete Holmes seine Pfeife an und saß längere Zeit tief in Gedanken versunken auf seinem Stuhl. »Sie haben doch sicherlich gut aufgepasst, Watson. Vielleicht können Sie uns eine kleine Zusammenfassung geben?«
A
Watson war mit seinen Gedanken woanders und hat nicht aufgepasst.
B
Watson hat gut aufgepasst und sich jedes Wort des Gesprächs notiert.
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He, wo bin ich? Holmes will etwas von mir wissen. Denk dir schnell was zurecht, bevor du dich vor deinem Freund lächerlich machst! – Was könnte es diesmal sein?
A
Erbschaftsangelegenheiten.
B
Eine junge Frau fühlt sich bedroht.
C
Ein Ehemann sucht Hilfe, weil er das Verhalten seiner Frau nicht versteht.
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»Ehm, also da ist dieser junge Mann, und der hat dieses große Anwesen in West-England geerbt. Und da gibt es diesen alten Familienfluch über einen Geisterhund, den man Nachts im Moor heulen hört …«
Holmes gelang es nur mit Mühe, sein Lachen zu unterdrücken. »Richtig, mein Freund. Der heulende Hund im Moor war eine Sache. Aber da gab es doch noch ein anderes Tier, welches man innerhalb des Hauses hören konnte. Sicher können Sie seine Laute für mich nachahmen, lieber Watson.«
A
Watson macht sich noch mehr zum Narren.
B
Watson gibt die Sache auf und gesteht Holmes ein, dass er nicht aufgepasst hat.
* * *
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»Ehm, ja, also da ist dieser tyrannische Stiefvater, der mit allerlei exotischen Tieren in einem großen Haus wohnt. Und dann ist da noch seine junge Stieftochter, die Nachts von seltsamen Geräuschen gestört wird …«
Holmes konnte nur mit Mühe sein Lachen unterdrücken. »Ich verstehe. Aber was hatte es mit dem orange angemaltem Kakadu im Trophäenraum auf sich? Was hat er doch immer geschrien?«
A
Watson macht sich noch mehr zum Narren.
B
Watson gibt die Sache auf und gesteht Holmes ein, dass er nicht aufgepasst hat.
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»Also gut. Da ist dieser Gentleman vom Lande mit seiner jungen amerikanischen Frau. Und eines Tages findet er seltsame Kreidezeichnungen von tanzenden Männlein überall um das Haus. Und seine Frau regt sich furchtbar darüber auf …«
Holmes konnte nur mit Mühe sein Lachen unterdrücken. »Ich verstehe, Watson. Aber da waren doch noch Kritzeleien von kleinen Schnabeltieren zwischen den tanzenden Männlein – hab ich nicht Recht? Sicher können Sie mir beschreiben, was es mit denen auf sich hatte.«
A
Watson macht sich noch mehr zum Narren.
B
Watson gibt die Sache auf und gesteht Holmes ein, dass er nicht aufgepasst hat.
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»Ah, Sie reden sicherlich von der Katze?« Holmes schüttelte schweigend den Kopf.
»Mäusepiepsen?« erwiderte Watson zaghaft. »Ah, jetzt weiß ich’s! Die Fledermäuse unterm Dach!« Watson wirbelte zur Demonstration mit den Armen durch die Luft.
»Mein lieber Freund«, erwiderte Holmes lachend. »Warum geben Sie nicht einfach auf, und es wird mir eine Freude sein, Ihnen auf die Sprünge zu helfen. Hier, Sie können meine eigenen Notizen benutzen.«
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»Ach ja, der orange angemalte Kakadu. Der hat natürlich geschrien. Ich meine, wer kann es ihm verdenken? Anyway, hat er nicht etwas von Dukaten geschrien? Oder etwas von ’ner Buddel voll Rum?«
»Mein lieber Freund«, erwiderte Holmes lachend. »Warum geben Sie nicht einfach auf, und es wird mir eine Freude sein, Ihnen auf die Sprünge zu helfen. Hier, Sie können meine eigenen Notizen benutzen.«
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»Ah, ja. Natürlich. Die Schnabeltiere … Die Schnabeltiere … Die haben natürlich nicht getanzt, nicht wahr? Fliegen können die allerdings auch nicht. Aber ich glaube, die legen Eier, hab ich Recht? Große Güte! Verdammt nochmal, Holmes! Was zum Teufel ist überhaupt ein Schnabeltier?«
»Mein lieber Freund«, erwiderte Holmes lachend. »Warum geben Sie nicht einfach auf, und es wird mir eine Freude sein, Ihnen auf die Sprünge zu helfen. Hier, Sie können meine eigenen Notizen benutzen.«
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»Sorry, mein Freund. Leider haben Sie mich die ganze Nacht mit Ihrem Geigenspiel wach gehalten, so dass ich vorhin wohl ein wenig weggedöst bin.«
Holmes schüttelte missbilligend den Kopf und reichte Watson seine eigenen Aufzeichnungen.
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Watson las laut aus einem Notizbuch:
»Ein ausländischer Herrscher, der hier nicht genannt werden soll, hat in einem Anfall diplomatischer Unreife einen wütenden Brief an die britische Regierung geschrieben. Sollte der Inhalt dieses Briefes an die Öffentlichkeit gelangen, könnte es zu einem Aufruhr kommen, der den Frieden zwischen beiden Ländern gefährden könnte.«
»Soweit richtig, Mr. Watson. Aber was passierte mit diesem peinlichen Brief?«
* * *
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Watson räusperte sich. »Mr. Hope hielt den Brief in einer Kassette verschlossen. Diese befand sich immer auf dem Nachttisch im Schlafzimmer im zweiten Stock des Hauses. Niemand außer ihm und seiner Frau hatte dorthin Zutritt. Eines Morgens nach dem Frühstück stellte Mr. Hope fest, dass dieser Brief nicht mehr in der Kassette lag. Das ist alles, was ich im Moment dazu sagen kann.«
»Gibt es Verdächtige? Denken Sie gut nach.«
A
Die Ehefrau des Ministers
B
Die Bediensteten
C
Eine dritte Person
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»Nach den Aussagen ihres Mannes war Mrs. Hope in die beruflichen und politischen Angelegenheiten von Mr. Hope nicht eingeweiht, noch zeigte sie jemals irgendein Interesse darin.«
Wer käme denn noch in Frage?
* * *
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»Die Diener befinden sich seit Jahren im Dienst der Familie Hope und genießen sein volles Vertrauen. Soweit müssen wir diese Aussage akzeptieren.«
Wer käme denn noch in Frage?
* * *
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»Aber welches Motiv könnte eine dritte Person haben, einen kompromittierenden Brief zu stehlen?«
»Ich denke, es könnte sich um einen Agenten einer ausländischen Macht handeln.«
»Richtig, mein Freund. Und Ich weiß, dass sich in London drei Personen aufhalten, die skrupellos genug sind, ein solch gewagtes Spiel zu spielen.
Oberstein,
La Rothiere und
Eduardo Lucas.
Ich glaube, es ist Zeit für eine kleine Observation, Watson. Welchen wollen Sie übernehmen?«
* * *
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»Gut, Oberstein und La Rothiere wohnen beide im äußersten West End. In diesem Fall werde ich mich der Überwachung von La Rothiere annehmen.«
Folge Watson zu
A
Oberstein
oder Holmes zu
B
La Rothiere.
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»Gut, La Rothiere und Oberstein wohnen beide im äußersten West End. In diesem Falle, werde ich mich der Überwachung von Oberstein annehmen.«
Folge Watson zu
A
La Rothiere
oder Holmes zu
B
Oberstein.
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»Gut, Eduardo Lucas wohnt in der Godolphin Street in Westminster. In diesem Falle, werde ich mich der Überwachung von Oberstein annehmen.«
Folge Watson zu
A
Eduardo Lucas
oder Holmes zu
B
Oberstein.
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»Ah, das wunderschöne West End von London«, dachte sich Watson. »Die sauberen Straßen, die herausgeputzten Menschen, die wütend demonstrierende Meute …«
Moment mal! Das war ein Bild, das nicht zu dieser Gegend passte. Zahlreiche Schaulustige blieben auf den Bürgersteigen stehen und beobachteten, wie ein Demonstrationszug, inklusive Blaskapelle, die Straße entlangzog. Eine junge Frau in einer Dienstmädchenuniform stellte ihren Einkaufskorb neben sich ab und auf der anderen Straßenseite schlenkerte ein Bobby nervös einen Schlagstock am Handgelenk hin und her.
A
Watson beobachtet das Haus.
B
Watson spricht mit dem Bobby.
C
Watson spricht mit dem Hausmädchen.
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Zur Straße hin öffneten sich mehrere Fenster und Leute starrten auf den Tumult hinunter. Nur die Fenster in Obersteins Haus blieben fest verschlossen.
A
Watson spricht mit dem Bobby.
B
Watson spricht mit dem Hausmädchen.
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