Mondsichel-Tattoo: Brustkrebs und Ahninnengeflüster
Von Anita Steiner
()
Über dieses E-Book
Diagnose, Operation, Chemotherapie, Bestrahlungen, Antihormontherapie. Die Protagonistin Lena durchlebt Höhen und Tiefen, gerät in den Strudel von Entscheidungsfindungen zwischen schul- und komplementär-medizinischen Therapien. Sie sucht ihren eigenen Weg. Sich fremdbestimmt zu fühlen, ist ihr ein Graus. Sie hat Glück, denn der aggressive Krebs wurde in einem frühen Stadium entdeckt und sie hat viele Ressourcen. Sie ist naturverbunden, eingebunden in ein mittragendes Umfeld und schon seit langem auf dem Weg der Selbstreflexion und Spiritualität.
Zehn Jahre danach schreibt Lena Briefe an ihre verstorbene Freundin Helena. Darin werden Fragmente aus dem Leben der beiden Frauen deutlich. Lena reflektiert die Krankheitszeit und drückt Ihr aktuelles Lebensgefühl aus. Nach jahrelanger Erschöpfung ist sie wieder bei Kräften. Ein neues Kapitel in ihrem Leben hat begonnen.
Zwei inhaltliche Stränge sind ineinander verwoben: zum einen Lenas Erleben während der Erkrankung und den Therapien, zum anderen Briefe von Lena an ihre Freundin Helena. Das Buch ist eine autobiografische Erzählung mit fiktiven Elementen.
Anita Steiner
Anita Steiner, geboren 1952, lebte und arbeitete während vielen Jahren in Zürich. Sie war in der Erwachsenenbildung und Beratung tätig, leitete Ausbildungsgruppen und Seminare für Fachleute aus dem Sozial- und Bildungswesen und dem Management. Auf dem Hintergrund der Humanistischen Psychologie lehrte sie in den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation, Gender und konstruktivistische Didaktik. Sie befasste sich mit Spiritualität und bildete sich zur Fachfrau für Ritualgestaltung aus. Sie ist lehrberechtigte Transaktionsanalytikerin und leitete von 2004 bis 2017 das Eric-Berne-Institut Zürich mit. Anita Steiner ist Mutter von zwei Kindern und lGrossmutter von sechs Enkeln. Seit 2018 ist sie pensioniert und lebt mit ihrem Partner im Toggenburg.
Ähnlich wie Mondsichel-Tattoo
Ähnliche E-Books
Annekathrin hat Krebs: Hört nicht auf mit mir zu lachen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterwegs zum Leben: Durch Leid und Tod zur Heimat Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreiheit durch Aurachirurgie: Medizin im 21. Jahrhundert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTumoresken: Am Rande der Lebenszeit. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd nun auch ich: Brustkrebs!: TAGEBUCH meiner Chemotherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Mistel: Heilpflanze in der Krebstherapie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKrankheit Krebs besiegen: Wir haben eine Chance! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeissbuch Heilung: Wenn die moderne Medizin nichts mehr tun kann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd dann kam Uschi: Psychogramm einer Brustkrebsbehandlung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen33 Tage zwischen Bangen und Hoffen - Tagebuch eines Bestrahlten: Mit I-Padgrafiken des Autors Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLungenkrebs: Krebs ist heilbar, es liegt an dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBrustkrebs: Krebs ist heilbar, es liegt an dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMagenkrebs: Krebs ist heilbar, es liegt an dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Gedankeninferno": Ist Man(n) ohne Prostata noch ein Mann? Diagnose Prostatakrebs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedankeninferno Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWovon man nicht sprechen kann, darein lässt sich vertrauen: Tagebuch während meines zweiten Krebsrückfalls Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDickdarmkrebs: Krebs ist heilbar, es liegt an dir Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDen Darmkrebs 15 Jahre überlebt: Ein ganz besonderer Rückblick, auf medizinische, aber auch seelische, geistig-spirituelle Komponenten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMamma macht Ärger: Dein Handbuch bei Brustkrebs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose Magenkrebs: Eine Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir sind für dich da!: Krebs und Familie - 11 Reportagen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSteh auf, nimm dein Bett und geh: Ein Krebsbuch der ganz anderen Art Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBEWUSSTSEIN für DIE LIEBE Deines LEBENS: Mit Wertschätzung und Selbstliebe zur Göttin im 21. Jahrhundert werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn die Liebe Trauer trägt: Was beim Abschiednehmen von einem lieben Menschen hilft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBrief an meinen Körper Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEs war einmal ein Krebs: Eine Geschichte von Mut und Hoffnung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeim Lösen der Knoten: Nachdenken über Krebs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWildfutter: Brief an Dein versehrtes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Feind in meiner Brust: Per E-Mail durch eine Brustkrebs-Therapie. Ein Mutmach-Buch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlücksfunken: Eine Jahresrunde mit der Diagnose Brustkrebs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografien / Autofiktion für Sie
Bahnwärter Thiel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViktor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchöne Welt, böse Leut: Kindheit in Südtirol Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTestament eines Freimaurers: Das große Geheimnis aus der Innensicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchwarzgeld: Eine fast wahre Geschichte von Steuerbetrug und Wirtschaftsspionage in der Schweiz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Wunder von Bern: In Einfacher Sprache Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZu dritt im Ehebett: Geschichten einer Berghebamme Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDraußen vor der Tür Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHudson Taylor: Ein Mann, der Gott vertraute Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Grüne Heinrich (Autobiographischer Roman): Einer der bedeutendsten Bildungsromane der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Montaigne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo schön war meine DDR Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod des Vergil Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Große Gopnik: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter Frack und Fliege: Intime Geschichten um die Wiener Symphoniker 1977 bis 1988 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mann ohne Eigenschaften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarie Antionette Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Neurochirurg, der sein Herz vergessen hatte: Eine wahre Geschichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Schrecken der deutschen Sprache: Humoristische Reiseerzählung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die verlorene Schwester – Elfriede und Erich Maria Remarque: Eine Doppelbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLandser an der Ostfront - Zwischen Tod und Stacheldraht: Nach den Erinnerungen des Soldaten Hans Gruber Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLimonow Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schizoid: [:/reborn] Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErnst Toller: Eine Jugend in Deutschland: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mondsichel-Tattoo
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mondsichel-Tattoo - Anita Steiner
Vertrauen
hat der Baum geflüstert
die Wolke
der Himmel
oder ein ferner Ruf
mir die Achse gekehrt
als der Wind drehte
der Sturm sich legte
und ich mich
zwischen die Extreme spannte
um zu wissen
ob die Mitte hält
wenn ich unter dem Baum
ein stückweit Baum bin
unter dem Himmel
ein stückweit Himmel
Maryse Bodé
Inhaltsverzeichnis
Mamma-Karzinom
Brusterhaltend
Die Entscheidung
Chemo
Kopfschmuck
Der Begleiter
Nadir
Berührung
Homeoffice
Letzte Chemo
Warteraum
Kupfer für die Milz
Östrogenentzug
Nebel im Kopf
August 2008
Mamma-Karzinom
„54jährige Patientin mit wenig differenziertem invasiv duktalem Mamma-Karzinom rechts."
Der Tumor wird bei einer gynäkologischen Routinekontrolle in der Klinik entdeckt. Die vermeintliche Prellung am Brustansatz sieht bei der Mammografie und im Ultraschall verdächtig aus. Lena hat sich vor ein paar Wochen an dieser Stelle beim Segeln angestossen. Keine Sekunde hat sie wegen der verhärteten Stelle an etwas Bösartiges gedacht. Die Biopsie bestätigt dann den Verdacht der Gynäkologin.
Ivan eilt zur Besprechung mit der Oberärztin, Frau Moser, herbei. Er hat einen Anruf von der Klinik erhalten. „Es tut mir leid, sagt ihnen nun die gynäkologische Onkologin, „es ist Brustkrebs.
Über Lenas Gesicht laufen Tränen. Sie schweigt. Ivan fragt dies und das. Die Ärztin gibt Auskunft und schlägt vor, sie sollten jetzt nach Hause gehen und am nächsten Tag zu einer weiteren Besprechung wieder kommen.
Lena und Ivan steuern auf den Ausgang zu. Der Hund wartet neben dem Haupteingang. Er freut sich. Sie gehen in die Stadt und setzen sich in ihre Lieblingsbar. Durch das Fenster sieht Lena Menschen vorbeispazieren. Als ob nichts wäre. Ivan legt seine Hand auf die ihre.
Es folgen hektische Tage. Gespräche mit der Onkologin und dem Hausarzt, Informationsbeschaffung auf allen möglichen Kanälen. Lena teilt es den Kindern mit. Diese sind randvoll mit ihrem Berufs- und Beziehungsleben beschäftigt. Doch sie eilen herbei und umarmen Lena. Die Nachricht von der Erkrankung erschreckt auch ihre Schwestern und engsten Freundinnen und Freunde.
Lena meldet sich bei der Arbeit ab. Sie informiert, organisiert, delegiert – es gibt viel zu tun. Schon bald wird sie operiert werden. Es eilt. Die Kolleginnen und Kollegen sind verständnisvoll und bieten Hand. Lena kommuniziert offen über ihre Erkrankung. Wenn sie „Ich-habe-Brustkrebs" ausspricht, fühlt es sich fremd an. Hat sie das wirklich?
Ob sie demnächst aus einem Alptraum aufwachen wird? Die Nachricht löst Betroffenheit aus. Die ihr wichtigen Menschen schwingen mit. Ivan ist gefasst und sehr nahe.
Mamma-Karzinom. Ein seltsamer Begriff. Steht doch Mamma für Nahrung, Fürsorge und Leben. Karzinom für Leiden und Tod. Lena sieht vor ihrem inneren Auge das Bild einer Haifischflosse auf harmlos glatter Meeresoberfläche. Es ist eigenartig, aussen intakt zu sein und zu wissen, dass innen etwas Bösartiges wächst. Immer wieder betastet Lena die flache, harte Stelle am Brustansatz. Durch die Biopsie ist diese angeschwollen.
Lena zieht sich an ihren Kraftplatz in den Bergen zurück. Seit Jahren kommt sie hierher, um sich von ihrer Arbeit zu erholen. Wie eine Seiltänzerin balancierte sie hier jeweils ihre Kräfte aus. Doch diesmal ist es anders. Sie verliert das Gleichgewicht und stürzt. Zum Glück hat Ivan für sie einen doppelten Boden ausgebreitet.
Während sie auf den Operationstermin wartet, sterben ihre beiden Katzen innert Tagen an einer Viruserkrankung. Sie nimmt von ihnen Abschied und legt sich im Garten in den Liegestuhl. Lena ist müde. Es ist ein wolkenloser Sommertag, um die Mittagszeit. Ein Schatten breitet sich über der Umgebung aus. Ein Riesenvogel hat sich vor die Sonne geschoben. Die Zeit steht still. Sonnenfinsternis. Ob es ein Traum war?
Zehn Jahre danach
Anfang August 2018
Liebe Helena
„Es muss ein Irrtum sein, flüstertest Du mir damals im Traum zu. „Du und Brustkrebs, das kann nicht sein.
Es war hochsommerlich heiss. Ich sah mich auf einem Stoppelfeld stehen, die Sichel in der einen, die Ähren in der anderen Hand. Die Luft flimmerte.
Zehn Jahre sind seit der Diagnose vergangen, und ich bin gesund. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo ich auf diese existenzielle Erfahrung zurückzublicken und ihr eine Gestalt zu geben vermag. Ich will das Kapitel Brustkrebs abschliessen und Energie für Neues freisetzen. Die während der Therapien und während der Rekonvaleszenz skizzierten Texte blieben lange liegen. Ich wusste, dass ich dieses Material irgendwann weiter bearbeiten würde. Sobald ich jedoch darin zu lesen begann, kroch mich die Chemoübelkeit an und ich begann, meine Brüste nach Knoten abzutasten. So machte ich den Ordner wieder zu.
Ich schreibe Dir diese Briefe, liebe Helena, weil du meine seelenverwandte Freundin bist. Obwohl Du seit zwölf Jahren tot bist. Du wirst meine Briefe aus keinem Briefkasten herausnehmen und sie nicht in Deinen Händen halten. Während meiner Krankheitszeit vermisste ich Dich besonders. Ich hielt unzählige Zwiegespräche mit Dir und begegnete Dir auf inneren Reisen.
Als Du noch am Leben warst, konnte ich mit Dir lachen und weinen. Wir bewegten uns in tiefen Seelenschichten. Wir tanzten über den Wolken.
Du inspiriertest mich. Du erahntest mein innerstes Wesen. Unsere Begegnungen hallten lange in mir nach.
Weil Du tot bist, kann unsere Freundschaft in strahlendem Licht erscheinen. Nichts Menschliches kann unsere Beziehung trüben. Wir können uns nicht mehr verletzen oder verlieren. Du bist jenseits, ich diesseits.
Doch Du fehltest mir als lebendiges, reales Gegenüber, mit dem ich mich über das Unfassbare hätte austauschen können. Wozu wollte der Krebs mich aufrütteln? Weshalb tickte diese Zelle aus? Was machte mich