Auf Knien kommt man weiter als auf Stelzen: Wer mich liebt, der flieht mich
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Über dieses E-Book
Themen der neuen Ausgabe :
Hedwig Conrad-Martius : "Metaphysik des Irdischen" (Vorwort)
Descartes 2020 : Proletarischer Kopf oder Körper?
Formale Logik von Entscheidungen
Adornos "dunkelstes Geheimnis"
Geist und Witz und philosophische Witze
Wahrheiten über Die Wahrheit
Spielfilm(zitat)e als Popkultur
Kurz gesagt : Frische Bonmots und Sentenzen
Ritter gegen Windmühlen
Hündchen oder Schweinehunde als Begleiter?
Von Übermensch zu Superman
Rolf Friedrich Schuett
Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie. Systemanalytiker in der Atom- und Raumfahrtindustrie. Zahlreiche Veröffentlichungen von Erzählwerken, Gedichten, Aphorismen, Essays und Abhandlungen.
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Buchvorschau
Auf Knien kommt man weiter als auf Stelzen - Rolf Friedrich Schuett
INHALT
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?
Metaphysik des Irdischen (Conrad-Martius)
Cartesianische Meditation : Klassendifferenz
Die Popdiva und ihr Schweinehund
Ein himmlischer Supermann zur lila Superdiva
Ist da noch jemand?
Tiefer Fall als Aufstieg?
Wahrheiten über DIE WAHRHEIT
„Mein dunkelstes Geheimnis"
Windbeuteleien sesshafter Geistesnomaden
Windsbraut in der Knochenmühle
Gesamtausgabe
Anhang
Für Elke in Dankbarkeit
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?
Seit der Kindheit haben die meisten von uns unzählige suggestive Bilder und markante Sprüche aus mehr oder weniger berühmt gewordenen Spielfilmen in unseren Köpfen - und meist darunter. Wir werden sie nie mehr ganz los, sie unterfüttern alles, und das führt lebenslang eher zu wehmütiger Rührseligkeit als zu fruchtbaren Empfindungen. Die Wirksamkeit dieser sanften Drogen ist unterschwellig und oft subliminal hinterhältig. Bewegte Tonbilder bewegen die Zuschauer und Zuhörer, aber fast immer zu konformistischen Einstellungen, auch und gerade die scheinbar aufmüpfigen.
Filmzitate wirken wie Reklametexte, und sie sind nicht mehr als Reklametexte. Sie machen eindringliche bis aufdringliche Werbung für kollektiv erwünschte Lebensgefühle, Weltsichten und Verhaltensdispositionen, die von zu vielen Menschen geteilt werden. Sie etablieren Freund- und Feindbilder tief in die Gemüter. Ihr Einfluss dürfte eher fragwürdig als segensreich sein.
Ich werde hier absichtlich kein einziges solcher weitverbreiteten Zitate wiedergeben oder kommentieren. Sie sind es nicht wert. Sie sind ohnehin in aller Herzen, als gemeinschaftsstiftende und weiterverwertbare Signalmarken, und die Eingeweihten zwinkern sie einander zu. Selbst die vermeintlich aufsässigeren Sprüche aus Filmsequenzen sind nur Erkennungszeichen dubioser Einverständnisse statt kritischer Verständnisse. Ein Sahnebonbon wird gelutscht und - pfft - ist er weg. Leinwandschatten verdunkeln die Bilder der eigenen Phantasie, die weiter verkümmert.
Man zitiert schon häufiger Satzfetzen aus Filmen als aus Büchern. Der Film war neben der Popmusik die vorherrschende Kunst des 20. Jahrhunderts und wird es wohl noch etwas bleiben im 21. Jahrhundert. Er hat längst auch die Intellektuellen erobert und ist eine typische Verfallsform der Literatur und des Theaters.
Spielfilme und Popmusik bilden den wirkmächtigen Großteil der modernen Massenkunst in den Massenmedien. In Demokratien wie in Diktaturen indoktrinieren sie mehr oder weniger plump die Geister durch Unterhaltung
. Entertainment ist die legitimierte Modernisierung und gleichzeitige Demontage der Kultur, ihre Entschärfung für den reibungslos unproblematischen Hausgebrauch. Pure Unterhaltung, die auch nichts anderes sein will, mutet nichts zu, geht glatt ein und hat die volkspädagogische Funktion, die Arbeitskraft für den nächsten Werktag zu regenerieren, überschüssige Triebenergien gefahrlos zu entsorgen und in unschädliche Kanäle abzuleiten wie der Sport. Sie erleichtert es uns, mit dem perfiden Weltlauf unseren Frieden zu machen - das schlichtere Gemüt mit primitiveren Mitteln, das anspruchsvollere eben nur mit gerisseneren Mitteln. Man will uns bei Laune halten, damit wir nicht durchdrehen und alles kaputthauen. Aber kann Entertainment die Langweiligkeit des technologisch entlasteten modern life vertreiben?
Auch Literaturverfilmungen vergröbern in aller Regel ihre verbaleren Vorlagen, sogar wo sie besser sind als diese. Filmdrehbücher sind gefälschte Lesebücher. Der Zuschauer oder Zuhörer muss seine Phantasie nicht so bemühen wie der Leser. Sprach- und musikunterlegte Bilder sabotieren die Bildung eher, als sie zu stützen. Filme schmeicheln unserer bräsigen Bequemlichkeit in hohem Maße und bedienen meist nur unkultiviert standardisierte Gefühlsschablonen. Sie sind Einübungen in den Massengesellschaftsbetrieb, kaschierte Drillveranstaltungen und illustrierte Schulungskurse des Massenbewusstseins ohne Bewusstsein. Sie wirken am Kopf vorbei direkt auf den Bauch.
Moderne Filmbilder lähmen die Einbildungskraft des einsamen Lesers und seine Urteilskraft gleich mit, sodass Geschmacksurteile sich nachhaltig entsublimieren. Der Spielfilm hilft, erwünschte Kollektive zu erzeugen und emotional zu festigen. Er transportiert unerkannte Ideologien und implantiert sie fast unbemerkt ins geneigte Publikum.
Laufbilderfolgen und Satzfetzen, die aus Filmen hängenbleiben, speisen die Alltagsmythologien der Massenkultur, Erkennungszeichen, die man einander zuwirft, um Zugehörigkeit zu Meinungskollektiven zu signalisieren und einzufordern, nichtswürdig pfiffige Gassenhauer, die keine Einsichten fördern, sondern nur augenzwinkernde Einverständnisse.
Literatur von Rang steht über dem besten Spielfilm, aber das wird seltener mehr gefühlt. Filme sind die Bildungsromane des Industriezeitalters. doch den Gemeinschaften, die sie stiften, ist eher zu misstrauen, und die meisten Filmzitate sind witzverpackte Propagandalosungen kritikloser Mentalitäten.
Spielfilme brauchen, um ihre hohen Kosten einzuspielen, gewöhnlich ein breiteres Publikum als Buchromane, und vulgarisieren, was sie popularisieren. Die besseren haben raffiniert verschraubte Handlungsplots, ihre Held(inn)en aber taugen alle nicht viel, auch wenn sie hier und da hübsch ausschauen. Unsere Vorbilder und Weltbilder im Kopf sind allzu oft triviale Filmbilder. Dass manche der vielen Filme inzwischen einander ironisch zitieren, macht die Sache um keinen Deut besser.
Geht es um den Popkulturwahn,