Animal im Traumland
Von Nana
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Über dieses E-Book
hinein und besteht so manches Abenteuer mit ihren Freunden.
Sieben traumhafte Episoden zum Vorlesen und Selberlesen - nicht nur für Kinder.
Nana
Nana, geb. in Bellavista/Peru. MTA im Ruhestand. Mitglied der Wetzlarer Singakademie. Vorleserin mit Diplom, Lesepatin Grundschule. Zahlreiche Veröffentlichungen in der Frankfurter Bibliothek des zeitgenössischen Gedichts, in der Anthologie Neue Literatur des Cornelia-Goethe-Verlags und mehrere Kinderbücher im BoD-Verlag
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Buchvorschau
Animal im Traumland - Nana
Inhalt
Animal und der Floh Florian
Animal und Mario, der Marienkäfer
Animal und der Vogelbaum
Animal und die traurige Trauerweide
Animal und die Mondgöttin Amarilla
Animal im Reich der Spinnen
Animal im Zwergenreich
Animal und der Floh Florian
Hallo, ich bin Animal. Wollt ihr meine Freunde sein?
Sechs Jahre bin ich alt und für mein Alter schon ganz schön groß, meint Papa oft.
Er sagt es immer, wenn ich sage: »Das kann ich nicht. Für diese Arbeit bin ich noch zu klein. Das kann Luna machen.«
Luna ist meine große Schwester. Sie ist zehn Jahre alt.
Vor einer halben Stunde ist sie nach Hause gekommen. Sie hat schon wieder eine Eins im Diktat geschrieben. Mama hat sich sehr gefreut und ihr 50 Cent gegeben.
Manchmal wünsche ich, dass sie mal eine Fünf schreibt. Vielleicht muss sie dann das Geld zurückzahlen.
Aber eigentlich habe ich Luna sehr lieb. In Vollmondnächten kommt sie zu mir ins Bett und erzählt jedes Mal eine spannende Tiergeschichte.
Sie sagt, mein Name sei Lateinisch und heiße auf Deutsch »Tier«. Deswegen nennen mich Mama und Papa auch manchmal »Tierchen«.
Heute aber bin ich sauer auf Luna. Weil sie eine Eins geschrieben hat, gibt es ihr Lieblingsessen – Mehlklöße und Stachelbeeren. Und sie weiß genau, dass ich das ganz scheußlich finde.
Wenn ich wählen darf, gibt es immer Spaghetti. Die isst Luna auch gern.
Jetzt wird es aber Zeit, dass ich zu meinem Geheimplatz gehe. Dorthin verschwinde ich immer, wenn ich Wut im Bauch habe. Heute habe ich eine Menge davon.
Euch will ich mein Geheimnis verraten. Es ist mein Baumhaus. Und niemand weiß davon. Ich habe es mir in einer alten Weide gebaut. Sie steht dicht an einem Teich. Man sieht kein Wasser, weil lauter Entengrütze darauf ist.
Im Sommer schaukle ich manchmal an den Ästen, die ganz unten hängen. Dann lasse ich mich in den Teich plumpsen. Das ist echt cool und gar nicht gefährlich. Ich kann schon gut schwimmen, und der Teich ist nicht tief.
Mein Baumhaus ist supergemütlich. Ich habe eine Decke hochgeschleppt, eine kleine Luftmatratze und ein Kuschelkissen.
In einer Astgabel sitzt Fidelio, mein Clown. Manchmal schlenkert er mit den Beinen. Daneben baumelt meine Hexe Warzennase. Sie reitet auf einem Reisigbesen und hat fürchterlich struppige Haare.
Eine Lampe habe ich auch. Es ist meine Mondlaterne vom Martinstag im letzten Jahr.
»Animal, das Essen ist fertig!«, ruft Mama vom Haus her.
»Ich habe keinen Hunger!«, rufe ich zurück.
Vor Schreck halte ich mir den Mund zu. Hoffentlich hat sie mich nicht gehört. Das Baumhaus ist mein Geheimnis. Nur Elli, die schwarzweiße zahme Elster, und ich kennen mein Versteck.
Zum Glück ruft Mama noch einmal. Schnell wie ein Wiesel klettere ich vom Baum und sause ins Haus.
»Hat es euch geschmeckt? Seid ihr alle satt?«, fragt Mama nach dem Essen. »Animal, du hast kaum etwas gegessen. Bestimmt hast du bald wieder Hunger. Versprich mir, nicht an die Keksdose zu gehen.«
Animal gibt keine Antwort. Sie freut sich schon auf die Schachtel mit Schaumküssen. Gestern hat sie mit Hannibal darum gewettet und gewonnen. Er ist der Nachbarsjunge und ihr Freund.
Nach dem Küchendienst treffen sich beide im Garten. Zusammen sitzen sie in Animals Hängematte und stopfen sich die Schaumküsse in den Mund.
»Sag mal, Hannibal, wie findest du den Vollmond?«, fragt Animal und sieht ihren Freund gespannt an.
»Ätzend, ich kann ihn nicht leiden. Waldi, unser Dackel, mag ihn auch nicht. Die ganze Nacht sitzt er da und heult den Mond an. Unser Papagei Papageno spricht noch nicht viel. Aber das Gejaule kann er prima nachmachen. Du kannst ja heute Abend bei uns schlafen. Ich wette, dass du bei diesem Theater kein Auge zumachst. Mama hat schon mal versucht, die beiden zu hüpfnotisieren. Aber das geht wohl bei Tieren nicht.«