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Black Bullet – Light Novel, Band 3
Black Bullet – Light Novel, Band 3
Black Bullet – Light Novel, Band 3
eBook240 Seiten2 Stunden

Black Bullet – Light Novel, Band 3

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Über dieses E-Book

Tokyobezirk, im Jahre 2031. Ein gewaltiger Gastrea hat einen der Monolithen mit einer besonderen Flüssigkeit überzogen, die den einzigen Schutz vor den gefährlichen Monstern zersetzt. Wachmann Rentaro muss im Auftrag der Regierung ein Team zusammenstellen, um sich der näherrückenden Armee aus Gastrea zu stellen. Doch die Suche nach Gefährten gestaltet sich als schwierig, denn Rentaro ist nicht besonders beliebt. Kurz darauf bricht der Monolith frühzeitig zusammen. Und die dritte Schlacht um Kanto beginnt ...
SpracheDeutsch
HerausgeberTOKYOPOP Verlag
Erscheinungsdatum2. Aug. 2019
ISBN9783842056206
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    Buchvorschau

    Black Bullet – Light Novel, Band 3 - Saki Ukai

    Es gibt nichts Nervigeres, als in einer schwülen Nacht Wache schieben zu müssen. Der Trageriemen der schweren Waffe schneidet tief in deine Schulter, obwohl du gerade mal zwei Stunden unterwegs bist. Bei der Hitze fällt es schwer, sich zu konzentrieren. Egal wie häufig du dir den Schweiß abwischst, er fließt unaufhörlich weiter aus allen Poren. Überall riecht es nach feuchter Erde. Und wenn ab und an eine erfrischende Brise durchs Unterholz weht, spürst du dank der dicken Tarnkleidung gar nichts davon.

    Yoshifusa Sato von der Bodentruppe der Verteidigungskräfte ist in schweren Stiefeln unterwegs. Der Boden unter ihm knirscht bei jedem seiner Schritte. Schon den dritten Tag in Folge hat er beim Kartenspielen gegen seine Kollegen verloren. Deshalb musste er raus, Patrouille gehen.

    Plötzlich beginnt die Taschenlampe zu flackern. Genervt schlägt er mehrmals dagegen. Kurz bevor er aufgeben will, stabilisiert sich der Lichtstrahl. Erleichtert leuchtet er die Gegend ab.

    Er ist im 40. Bezirk. Ein kleiner Außenbezirk von Tokyo. Die Hölle auf Erden.

    Auf der linken Seite kann er im Schein der Taschenlampe nichts als Bäume erkennen. Auf der rechten versperrt ihm die pechschwarze Mauer die Sicht. Yoshifusa schaut einen Moment lang nach oben. Die Mauer ist so hoch, dass er ihren oberen Rand nicht erkennen kann. Er ist aber auch nicht besonders groß. Und er weiß natürlich, dass die Mauer nicht unendlich weit in den Himmel ragt.

    Dennoch sind die Monolithen unfassbar riesig. Mehr als anderthalb Kilometer hoch und einen Kilometer breit sind diese Metallklumpen aus pechschwarzem Ballanium, das noch dunkler ist als die Nacht. Manchmal durchtrennen sie sogar tief hängende Wolken.

    Nur die Höhe des Fujis – mit fast 3800 Metern Japans höchster Berg – erreichen sie nicht. Aber etwas mehr als zwei Monolithen übereinander könnten ihm Konkurrenz machen. Und um sie in der Breite zu überqueren, würde Yoshifusa in gemütlichem Gang etwa eine Viertelstunde brauchen.

    Es ist, als sei man im Land der Riesen gelandet.

    Wie kann es sein, dass nicht Götter, sondern einfache Menschen so etwas erschaffen haben?

    Die Monolithen stehen in einem Abstand von je zehn Kilometern und schützen, ähnlich wie ehemals die Chinesische Mauer das chinesische Kaiserreich, das mehrere Hundert Kilometer umfassende Stadtgebiet von Tokyo. Die Mauern müssen sich auch vor den alten Pyramiden nicht verstecken. Ein Wall, um die Menschheit zu beschützen.

    Weiter draußen wartet nämlich die Hölle. Weiter draußen warten fürchterliche Wesen. Weiter draußen warten Monster, die früher einmal Menschen waren.

    Yoshifusa hebt seine Lampe und leuchtet den Monolithen an. Ein aufgemalter Schriftzug erscheint in dem Lichtkegel: Nr. 0032.

    Schnell lässt Yoshifusa den Monolithen hinter sich, während er die Dunkelheit der Außenwelt im Blick behält.

    Bestimmt sind auch die da draußen, die einst Yoshifusas Frau und Sohn waren und die jetzt als Gastrea unendliches Leid ertragen müssen. Und bestimmt haben sie sich schon so sehr verwandelt, dass es sie nicht länger quält.

    Ein Rascheln im Gebüsch neben ihm reißt ihn aus seinen Gedanken. Doch als er schnell in die Richtung leuchtet, aus der das Geräusch gekommen ist, huscht nur etwas Kleines an seinen Augen vorbei. Bestimmt eine Maus.

    Das Herz schlägt ihm bis zum Hals. Er keucht. Dann schüttelt er den Kopf. So ein Unsinn. Wovor hat er solche Angst?

    Schließlich ist seit dem Gastrea-Krieg kein Gastrea mehr ins Stadtgebiet eingedrungen. Außer fliegenden Ungeheuern konnten Gastrea bisher immer nur über infizierte Menschen in die Stadt gelangen.

    Auf einmal stinkt es dermaßen, dass er sich die Nase zuhalten muss. Es riecht nach Kanalisation. Woher kommt dieser furchtbare Geruch?

    Dann ertönt über ihm ein schreckliches Brüllen.

    Yoshifusas ganzer Körper verkrampft. Schlagartig verändert sich sein Schweiß. Eben noch hat er aufgrund der schwülen Wärme geschwitzt, nun ist es Angstschweiß, und durch ein Gefühl der Hilfslosigkeit ist ihm plötzlich kalt und übel.

    Er atmet tief durch, um nicht in Panik zu geraten. Dann richtet er seine Lampe langsam nach oben.

    Das Licht wird von einem feucht glänzenden Körper reflektiert und blendet Yoshifusa. Er lässt die Lampe fallen. Sofort weicht alle Kraft aus seinen Beinen. Er kann sich gerade noch aufrecht halten.

    »U… Uwah …«

    Über ihm befindet sich ein gewaltiges Lebewesen, das fast den gesamten Nachthimmel verdeckt, als es sich an dem etwa fünfzig Meter entfernten Monolithen festklammert. Die geschwungenen Linien seines Oberkörpers zeichnen sich in der Dunkelheit ab. Ein tiefes Grollen zerreißt die Stille. Yoshifusa spürt den heißen Atem des Monsters, das mindestens so groß zu sein scheint wie ein Passagierflugzeug.

    »Was … Ist das etwa ein Gastrea?« Es ist unmöglich. Wie denn? Und wann? Ungläubig steht er da.

    Plötzlich hallt ein Schuss durch die Nacht. Kurz darauf hört er aufgeregte und schmerzerfüllte Schreie, auf die weitere Schüsse folgen. Sie kommen aus dem Militärlager vor ihm. Sie kommen von dort, wo Yoshifusa und seine Kameraden stationiert sind. Direkt hinter der Mauer.

    »Ein Angriff?«, murmelt er benommen. Gelähmt durch die sonderbare Situation, kann sein Gehirn keinen vernünftigen Gedanken fassen.

    Dann kommt er zu sich, rennt so schnell er kann zum Lager und springt mit der Schulter voran durch das Tor.

    Drinnen gieren Monster über den leblosen Körpern seiner Kameraden.

    Sie sehen aus wie Ameisen – aber nicht wie die normalen kleinen schwarzen Insekten. Nein, durch das Gastrea-Virus sind sie gewachsen: Selbst krabbelnd gehen sie Yoshifusa bis zur Brust.

    Ameisen-Gastrea. Typus Ant. Nun, da sie beim Fressen gestört wurden, drehen sie ihre Köpfe mit den l-förmigen Fühlern in Yoshifusas Richtung.

    Er steht geistesabwesend am Tor und fragt sich zum wiederholten Male: Warum? Wegen der Monolithen sollten sich normale Gastrea eigentlich nicht nähern können. Aber diese Tatsache scheint hier überhaupt keine Rolle zu spielen.

    Er weiß nur, dass es schlimmer gekommen ist, als er es sich in seinen übelsten Träumen hätte ausmalen können.

    Dann löst er sich aus seiner Starre. »Last meine Kameraden in Ruheeeeeeee!«, brüllt er. Wütend greift er zum Gewehr und drückt den Abzug. Ein heftiger Rückstoß durchzuckt seine Schulter. Die Salve schießt einer Ameise das linke Auge heraus und schleudert es an die Decke, wo es in mehreren Klumpen kleben bleibt.

    So wie er es im Training gelernt hat, zielt Yoshifusa sofort auf das nächste Monster und schießt einige Male hintereinander. Während die Gastrea mit jedem Treffer schmerzhaft aufschreien, zieht er sich langsam zurück. Dabei schießt er unaufhörlich 5,56-Millimeter-Kugeln auf seine Gegner ab.

    Einen Augenblick lang glaubt er, gewinnen zu können, doch da läuft es ihm kalt den Rücken herunter. Reflexartig macht er einen Schritt zur Seite – und schon zischt dort, wo er gerade noch stand, eine schreckliche Ameisenzange nach vorn und bohrt sich in den Boden.

    Verwundert nimmt er sein Auge vom Visier. Dann gefriert ihm das Blut in den Adern. Unzählige Ameisen-Gastrea haben ihn umzingelt. Es müssen mehrere Hundert sein. Bin ich etwa auf mich allein gestellt? Er schaut sich um, doch er kann nichts sehen, kann weder Schüsse noch Schreie hören. Anscheinend ist er der Einzige im Lager, der noch lebt.

    Ganz anders als von Ameisen geht von diesen Gastrea ein schrecklicher Gestank aus. Sie öffnen ihre schleimigen Mäuler, klicken mit ihren unnatürlichen Zangen und schließen langsam den Kreis um ihn.

    Yoshifusa macht die Augen zu. Innerlich hat er schon mehrfach durchgespielt, was er in so einer Situation machen würde. Zu behaupten, dass die Verlockung nicht da ist, wäre eine Lüge. Aber er gehört zur Vorhut, die Japan verteidigen soll, und darf auf keinen Fall zu dem werden, in das sich seine Frau und sein Sohn verwandelt haben.

    Yoshifusa wirft sein Gewehr zur Seite. Dann zieht er den Stift aus einer Handgranate, die er fest an sich presst, bevor er eine letzte Bitte formuliert.

    Irgendjemand. Irgendjemand muss etwas unternehmen. Sonst ist das gesamte Stadtgebiet von Tokyo dem Untergang geweiht.

    Im ersten Bezirk Tokyos saß die Japanische Nationale Sicherheitskonferenz (kurz: JNSK) in einem unterirdischen Bunker. Plötzlich flog die Tür auf und Seitenshi eilte herein. Alle versammelten Mitglieder und der stellvertretende Leiter Kikunojo Tendo erhoben sich von ihren Plätzen.

    Mit einem Wink gab das Regierungsoberhaupt ihnen zu verstehen, sich zu setzen. Seitenshi schaute Kikunojo finster an. »Wie ist die aktuelle Lage?«

    »Heute um 21:30 Uhr sind bei Monolith Nr. 32 feindliche Gastrea aufgetaucht«, erklärte Kikunojo. »Die genaue Anzahl ist unbekannt. Die weiteren Umstände sind auch noch ungeklärt.«

    »Setzen Sie sofort Aufklärungssatelliten und -drohnen ein«, befahl sie. »Alle Einheiten in der Nähe sollen sich bereit machen. Wir müssen die Lage so schnell wie möglich in den Griff bekommen.«

    »Ich habe erwartet, dass Fräulein Seitenshi dies befehlen würde, und habe bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen«, sagte Kikunojo. Seitenshi nickte ihm zum Dank einmal wortlos zu.

    Das Telefon klingelte. Verteidigungsminister Daimon sprach einige Sätze in den Hörer und blickte dann auf.

    »Die Verstärkung der Verteidigungskräfte hat gegen Gastrea vom Typus Ant im Stadium I gekämpft. Sie wurden komplett vernichtet, bevor es zu einer Pandemie kommen konnte.«

    Im Raum wurde erleichtert aufgeatmet.

    »Aber das war noch nicht alles«, sagte Minister Daimon und lauschte dem, was vom anderen Ende der Leitung berichtet wurde. Nach ein paar Worten erstarrte er und blickte kreidebleich in die Runde. »Der vorgeschickte Stoßtrupp wurde von einem gewaltigen Gastrea ausgelöscht, der den Rest angeführt zu haben scheint. Dieser Anführer war verschwunden, als die Haupteinheit eintraf.«

    Kikunojo runzelte die Stirn. »Verschwunden? Doch etwa nicht ins Stadtgebiet hinein?«

    »Ein Mitglied des Stoßtrupps konnte mit einer Kamera einige Bilder des Gastrea aufnehmen. Sie werden gerade auf diesen Bildschirm übertragen. Bitte sehr.« Daimon zeigte auf ein großes Display im Raum, auf dem plötzlich ein Foto erschien.

    Seitenshi kniff die Augen zusammen. Das Bild war verwackelt und sehr dunkel. Der Fotograf hatte vor Aufregung wohl vergessen, den Blitz auszulösen. Doch selbst in der pechschwarzen Nacht konnte man den dunklen Monolithen schwach erkennen, vor dem sich die fürchterliche Silhouette eines gewaltigen Gastrea abzeichnete. Atemlos warteten alle Anwesenden im Raum auf mehr.

    Schließlich wurde das zweite ebenfalls sehr dunkle Bild auf dem Display angezeigt.

    Etwas regte sich in Seitenshis Erinnerungen. Hatte sie diesen Gastrea nicht schon mal irgendwo …

    Als das dritte Bild gezeigt wurde, brach im Konferenzraum Panik aus. Auch Seitenshi riss die Augen weit auf und starrte gebannt auf das Display.

    Auf diesem Bild war etwas völlig anderes zu sehen als auf den vorherigen beiden. Durch das Licht eines Suchscheinwerfers hob sich zwar nur ein Teil des Kopfes von der Dunkelheit ab – doch das allein reichte, um allen Kabinettsmitgliedern einen unfassbaren Schrecken einzujagen.

    »Ein Gastrea mit der Fähigkeit, Ballanium zu zersetzen: Stadium IV. Codename Aldebaran.« Als Seitenshi den Namen aussprach, lief es ihr selbst kalt den Rücken runter. Leicht fröstelnd rieb sie sich die Arme. Sogar die Haupttruppe der Verteidigungskräfte würde nicht ungeschoren davonkommen, sollte sie diesem Gastrea unvorbereitet begegnen.

    Aber wie und warum konnte er sich am Monolithen festklammern? Egal, wie sehr sie nachdachte, es fiel ihr darauf keine Antwort ein. Sie wusste nur eins: Dem Stadtgebiet von Tokyo würde etwas Unglaubliches zustoßen, weil der Gastrea mit seinem Maul irgendetwas mit dem Monolithen angestellt hatte.

    Seitenshi erhob sich von ihrem Platz und sagte: »Monolith Nr. 32 wurde von Aldebaran angegriffen und muss auf der Stelle untersucht werden. Rufen Sie sofort Ballaniumexperten, die sich die Sache anschauen sollen. Setzen Sie auch unsere Supercomputer ein, um die gesammelten Daten zu analysieren. Dafür müssen die zuständigen Ministerien informiert werden. Meine Damen und Herren, richten Sie sich auf eine lange Nacht ein.«

    Die nächsten Stunden schienen im Zeitlupentempo zu vergehen, bis endlich der Lagebericht der Untersuchungseinheit im Konferenzraum eintraf. Wie spät es wohl war? Bestimmt dämmerte es draußen schon.

    Doch endlich hielten sie stichfeste Beweise in ihren Händen. Auf dem Display wurden Fotos einer unbemannten Drohne abgebildet, die vergrößerte Teile von besagtem Monolithen zeigten. Auf dem ersten Bild war ein weißlicher, schimmelartiger Belag auf einer etwa dreißig Zentimeter breiten Fläche zu sehen. Auf dem zweiten hatte sich dieser Schimmel schon auf über einem Meter ausgebreitet. Auf den folgenden drei Fotos dehnte sich der Fleck immer weiter über den Monolithen aus. Das war charakteristisch für das sogenannte »Ausbleichen« und stimmte mit den bisherigen Berichten über das Erscheinen von Aldebaran überein. Es gab keinen Grund mehr zu zweifeln.

    »Fräulein Seitenshi.« Kikunojos Gesichtsausdruck war ernst. »Zweifelsohne besitzt er die Fähigkeit, Ballanium zu zersetzen.«

    Plötzlich kam ein Forscher mit hochrotem Gesicht hereingestürmt. Unter dem Arm trug er einen Stapel Unterlagen. »Ich habe die Ergebnisse unseres Computers!«, rief er. »Es ist unmöglich, die zersetzende Flüssigkeit vom Monolithen zu entfernen. In diesem Zustand wird sich der Effekt des Ausbleichens innerhalb einer Woche über den ganzen Monolithen Nr. 32 ausbreiten, wodurch er jegliche magnetische Wirkung verlieren und schließlich einstürzen wird!«

    »Was passiert, wenn er einstürzt?«, fragte Seitenshi.

    »Durch das Loch im Verteidigungswall werden Gastrea in das Stadtgebiet eindringen und eine Pandemie auslösen. Diese wird innerhalb von zwei Tagen etwa siebzig Prozent und innerhalb von zwei weiteren Tagen den Rest der Bewohner dahinraffen. Das ist das Ende des Toyko-Bezirks.«

    »D… Du lügst! Rechne das noch mal durch!«, schrie der Generalsekretär den Mann an.

    »Hätten wir es nicht mehrfach durchgerechnet, würden wir es selbst nicht glauben.« Der aufgeregte Forscher vergaß sich und pfefferte dem Generalsekretär seine Unterlagen vor die Füße. Wie gewaltiges Konfetti flogen die Papiere durch die Luft.

    In dem unterirdischen Konferenzraum war es plötzlich so still, dass niemand es wagte, auch nur zu atmen. Schließlich kam der Forscher wieder zu sich und schaute beschämt zu Boden.

    Seitenshi nahm ihren Rosenkranz vom Hals und hielt ihn zitternd in den Händen. Die Lage schien aussichtslos. Dennoch warteten die aufgewühlten Kabinettsmitglieder angespannt auf ein Kommando von ihr. Sie atmete tief durch. Gerade in solchen Momenten musste sie sich zusammenreißen.

    Seitenshi streckte die Brust raus und versuchte, würdevoll auszusehen. Sie sagte: »Meine Damen und Herren. Wir werden uns überlegen, wie wir dieser Situation Herr werden können. Zuallererst müssen wir eine Panik verhindern, um so gut wie möglich Recht und Ordnung in der Stadt aufrechterhalten zu können. Wenn wir nicht bei klarem Verstand bleiben, wird es ein hoffnungsloses Chaos geben, das Tokyo lähmt.

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