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Ich verstehe, was du meinst: Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander
Ich verstehe, was du meinst: Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander
Ich verstehe, was du meinst: Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander
eBook305 Seiten3 Stunden

Ich verstehe, was du meinst: Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander

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Über dieses E-Book

Jeder Mensch kann lernen, wie er seine eigene Sprache für eine erfolgreiche, glückliche Partnerschaft einsetzt. Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf gibt praktische Anregungen, die leicht umsetzbar sind und Spaß machen. Sie wendet sich an frisch Verliebte; an Paare, die schon viele Jahre zusammen sind, und nicht zuletzt an Singles, die sich einen Partner wünschen.
SpracheDeutsch
HerausgeberVerlag Herder
Erscheinungsdatum19. Feb. 2018
ISBN9783451812989
Ich verstehe, was du meinst: Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander

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    Buchvorschau

    Ich verstehe, was du meinst - Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf

    Mechthild R. von Scheurl-Defersdorf

    Ich verstehe, was du meinst

    Die Kraft der Sprache für ein glückliches Miteinander

    HV-Signet_sw_Mac.jpg

    Lingva Eterna ist eine eingetragene Marke.

    Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe

    Dieses Buch erschien zuletzt unter dem Titel:

    »Ein Paar – ein Wort. Besser miteinander reden.«

    © Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2018

    Alle Rechte vorbehalten

    www.herder.de

    © KREUZ VERLAG

    in der Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2014

    Umschlaggestaltung: Agentur IDee

    Umschlagmotiv: Justine Beckett/Getty Images

    E-Book-Konvertierung: de·te·pe, Aalen

    ISBN E-Book 978-3-451-81298-9

    ISBN Print 978-3-451-06988-8

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung – Gute Partnerschaft kann jeder lernen

    1. Die Bedeutung der Sprache in der Partnerschaft

    Chance und Tücke alltäglicher Botschaften

    Die Kunst, gute Gespräche zu führen

    Brummen statt sprechen?

    Einengende Denkmuster aufspüren und wandeln

    2. Den Wortschatz erweitern

    Was ist Lingva Eterna?

    Jedes Wort wirkt

    Den Wortschatz erweitern

    Ein eindeutiger Wortschatz vermeidet Missverständnisse

    Geben und Nehmen – oder die Kraft der kurzen Wörter

    Ein geordneter Satzbau ist ein wahres Wundermittel

    Das Entsprechungsprinzip weist den Weg

    Die drei Säulen

    Eine wertschätzende Grundhaltung ist der Schlüssel zu Glück und Erfolg in der Partnerschaft

    3. Das Lingva Eterna Kommunikationsmodell

    Die wertschätzende Kontaktaufnahme mit den drei A

    4. Partnerschaft – was ist das genau?

    5. Wohlfühlen ist wichtig: Das Paar schafft sich einen guten Ort

    Druck und Hetze vor der Tür lassen

    Aus dem gemeinsamen Essen ein kleines Fest machen

    Den guten Platz am Tisch finden

    Aus einem Merkzettel eine freundliche Nachricht machen

    Einander das Heimkommen angenehm machen

    Vom Danken

    Wohlfühl-Wörter erzeugen ein wohliges Gefühl

    6. Miteinander wachsen

    Sich in die Liebe fallen lassen

    Einander vertrauen

    Die Stärken sehen

    Einander annehmen

    Eine bejahende Grundhaltung entwickeln

    Die Kraft des vollen Namens entdecken

    Füreinander da sein

    Ich, du und wir: Bitte macht kein Durcheinander

    Freiräume schaffen und pflegen

    7. Das Paar und die anderen

    Die Kinder

    Die Nachbarn

    Die Eltern und Schwiegereltern

    8. Die Kunst, Konflikte zu lösen

    Wer ärgert wen?

    Fehler eingestehen, sich und dem anderen

    Warum es manchmal schwer ist, etwas zu sagen

    Altlasten hinter sich lassen

    Bloß keinen neuen Ärger sammeln

    Der Daumen-Ringfinger-Griff wirkt wahre Wunder

    Machen Sie es mit Herz

    9. Aus Meinungsverschiedenheiten lernen

    Meinung und Deinung

    Friedvolle Auseinandersetzungen bringen wertvolle Erkenntnisse

    Sich einigen

    10. Leben, lieben, lachen

    Literaturempfehlungen

    Kontakt

    Über die Autorin

    Einleitung

    Gute Partnerschaft kann jeder lernen

    Menschen haben ein ganz natürliches Bedürfnis nach einem anderen Menschen, mit dem sie sich austauschen können und bei dem sie sich rundherum wohlfühlen. Eine liebevolle, lebendige Partnerschaft stillt dieses urmenschliche Bedürfnis. Sie bedeutet für beide Partner ein großes Glück.

    Denn nun können die beiden Partner füreinander da sein und miteinander das Leben gestalten und genießen. Sie können dabei vielerlei Freuden miteinander teilen und auch Herausforderungen gemeinsam meistern. Das Leben ist bunt und schön und immer wieder von Neuem aufregend. Und idealerweise haben beide Partner genügend Freiräume – für sich selbst und für einander.

    Jedes Paar wünscht und erhofft sich am Beginn seiner Partnerschaft eine solch wunderbare Qualität der Gemeinschaft für die Zukunft zu zweit.

    Dauerhaftes Glück kommt nicht von allein. Es fällt nicht ­einfach vom Himmel. Vielmehr ist es erforderlich, dass ein Paar immer wieder und dauerhaft etwas dafür tut. Eine erfüllte, tragfähige Partnerschaft braucht Aufmerksamkeit und eine kontinuierliche, liebevolle Pflege.

    Erfolg in der Partnerschaft ist ebenso erlernbar wie Fähigkeiten im Beruf und auf anderen Interessensgebieten. Eine glückliche, stabile Partnerschaft ist wiederum ein groß­arti­ger Nährboden für Erfolg im Beruf und im gesellschaftlichen Leben. Glück und Zufriedenheit kann jeder bewusst ent­wickeln. Es geht ganz leicht – wenn man weiß, wie es geht. Im Rahmen einer Aus- oder Weiterbildung erlernen alle jungen Menschen wichtige Grundlagen für den Erfolg im Beruf. Doch wo lernen sie etwas für die Entwicklung ihrer Per­sönlichkeit? Und wo lernen sie, was sie zum privaten Erfolg in der Familie und in der Partnerschaft beitragen können?

    Manche haben vielleicht das Glück, einen weisen Onkel zu haben, der ihnen etwas von dieser Art mit auf den Weg gegeben hat. In zahlreichen Familien gibt es noch heile Traditionen und Lebensweisheiten. Doch ist dieses inzwischen nicht mehr selbstverständlich.

    So bleibt es vielen überlassen, sich ihr Glück selbst zu ­schaf­fen. Der bewusste Umgang mit der Sprache erleichtert die Kom­munikation und fördert die Entwicklung der eigenen Persön­lichkeit. Eine klare, wertschätzende Sprache vermeidet Miss­­verständnisse, viele unnötige Ärgernisse und spitze Be­mer­kun­gen sowie unerfüllte Erwartungen und un­aus­ge­spro­che­ne Wünsche. Auf diese Weise entsteht ein Klima von Wertschätzung und Vertrauen, voller Lebensfreude und Leich­tig­keit. Wir können uns mit der Sprache das Leben ­schöner machen.

    Der Alltag mit all seinen Herausforderungen führt häufig dazu, dass Paare vor allem Organisatorisches miteinander besprechen und kaum geruhsame Zeit für sich als Paar finden. Das geht beispielsweise jungen Eltern so, die ständig die Aufsicht für ihre Kinder haben. Daneben wollen sie Karriere machen und verdienen Geld für ihren Lebensunterhalt. In solch herausfordernden Situationen machen wir uns das Leben noch zusätzlich schwer, wenn wir unsere Sprache nicht friedfertig und zielgerichtet nutzen.

    Dieses Buch gibt Ihnen erprobte, leicht umsetzbare sprachliche Empfehlungen. Mit ihnen können Sie alltägliche Situationen leicht und klar gestalten. Es ist weitgehend nach charakteristischen Situationen gegliedert. So können Sie das Buch wie ein Nachschlagewerk gebrauchen und sich zu konkreten Lösungen für Ihre eigene Situation anregen lassen.

    Es richtet sich ebenso an junge Paare wie auch an solche, die schon viele Jahre zusammen sind. Ich habe Paare im Blick, die Kinder haben, und auch solche ohne Kinder. Ebenso wende ich mich an Menschen, die im Augenblick in keiner Partnerschaft leben, sich jedoch einen Partner oder eine Partnerin wünschen. Viele Anregungen für eine erfüllte Partnerschaft lassen sich schon im Voraus üben.

    Zahlreiche Beispiele von Paaren machen die dargestellten Empfehlungen und Tipps lebendig. Es sind alles reale Beispiele aus dem wirklichen Leben. Sie stammen aus meinen Seminaren und Beratungen. Die Namen und die äußeren Umstände habe ich aus Gründen der Vertraulichkeit geändert.

    Die »Tipps für den Alltag« machen es Ihnen leicht, das Gelesene anzuwenden. Wählen Sie aus, welche Anregungen Sie ansprechen. Probieren Sie sie für eine Weile aus und entdecken Sie deren Wirkung. Danach werden Sie für sich entscheiden, ob Sie sie beibehalten wollen oder nicht.

    Sie werden erleben, dass neue Formulierungen eine neue Denkweise mit sich bringen und dass sich in der Folge völlig neue Möglichkeiten auftun. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude und auch viel Humor!

    Optimal ist es, wenn beide Partner mitmachen und Anregungen aufgreifen. Jedoch kann auch einer allein einen wesentlichen Beitrag zu einer guten Kommunikation und einem guten Miteinander in der Partnerschaft beitragen. Fangen einfach Sie an! Sie werden sehen: Es wirkt.

    Wenn ich von Paaren spreche, meine ich die Partnerschaft von Mann und Frau ebenso wie die gleichgeschlechtlicher Paare. Im gesamten Text achte ich nach Möglichkeit darauf, Frauen und Männer gleichermaßen anzusprechen. Um die Lesbarkeit zu erleichtern, spreche ich manchmal vom Partner und andere Male von der Partnerin. Ich meine dabei immer beide.

    1. Die Bedeutung der Sprache in der Partnerschaft

    Sprache ist etwas Wunderbares. Sie ist gleichsam die Brücke zwischen Menschen. Sie ermöglicht es uns, miteinander in Kontakt zu kommen und einander kennenzulernen.

    Wir können jemanden ansprechen, wir können ihm Fragen stellen oder einander etwas erzählen. Wir können einem anderen Menschen etwas mit-teilen – und so ganz wörtlich etwas mit ihm teilen. Ja, wir können noch viel mehr machen mit Sprache: Wir können Erinnerungen aufleben lassen, wir können die Zukunft gestalten und Pläne schmieden. Wir können dem anderen auch einfach nette Dinge sagen und ihm damit eine Freude machen. Wir können auch Witze erzählen und herzhaft lachen oder ein schönes Gedicht vortragen. Ebenso können wir miteinander ernsthafte Themen erörtern und Lösungen für schwierige Situationen suchen. Es gibt schier grenzenlose Möglichkeiten, die Sprache innerhalb einer Partnerschaft zu nutzen. Das gilt für eine junge Partnerschaft ebenso wie für zwei Menschen, die schon viele Jahre oder sogar mehrere Jahrzehnte zusammenleben.

    In der Sprache liegt eine große Kraft. Sprache ist viel mehr als das, was sie vordergründig zu sein scheint. Es ist gerade die Sprache, die es einem Paar ermöglicht, miteinander einen Weg gut zu beschreiten und es miteinander gut zu haben.

    Sprache kann aufbauen und Kraft schenken. Mit einer solchen Sprache ist es leicht, eine Wohlfühl-Atmosphäre zu schaffen. Hier können beide Partner und weitere Familienangehörige auftanken und gut miteinander umgehen. Sie streichelt die Seele und macht es den Beteiligten leicht, auch einmal Unangenehmes miteinander anzusprechen und in Ordnung zu bringen.

    Im Gegensatz dazu gibt es auch eine kühle, abweisende Sprache, die verletzend sein kann. Oftmals merkt derjenige, der so spricht, nicht, dass seine Ausdrucksweise diese Wirkung hat. Es ist seine Art zu sprechen oder genauer: die Art, mit der er groß geworden ist. Solange wir ausgeruht sind und viel Wohlwollen für den anderen haben, können wir solche sprachlichen Ungeschicklichkeiten unseres Partners wegdenken. Wir wissen ja, dass er es nicht wirklich so meint … Dieses innere Korrigieren können wir nur unter diesen günstigen Umständen leisten. Sobald wir unter Druck kommen oder müde sind, können wir diese Fehler nicht mehr ausgleichen. Dann treffen uns auf einmal Bemerkungen, die der andere schon immer so gesagt hat. Und schon stimmt die Kommunikation nicht mehr und es kommt zu Unstimmigkeiten. Dann versteht der andere nicht, was der andere »auf einmal hat«.

    Der Schlüssel zu einer guten Kommunikation ist die Struktur der Sprache: Es kommt ganz entscheidend darauf an, wie wir miteinander sprechen. Dabei spielen die Wortwahl, der Satzbau und die Satzmelodie eine herausragende Rolle.

    Ich gebe Ihnen ein alltägliches Beispiel. Viele Menschen sagen oder hören täglich Sätze, die beginnen mit »wann müssen wir …?« Das »Müssen« ist den meisten Menschen vertraut und sie gebrauchen es gewohnheitsmäßig. Sie nehmen es jedoch nicht wahr. Und doch reagieren sie unbewusst darauf.

    Es macht einen Unterschied, ob Sie hören: »Wann müssen wir losfahren?« oder ob Sie das Gleiche ohne das »Müssen« hören: »Wann fahren wir los?« Sie werden unterschiedlich reagieren, und es wird in Ihrem Dialog eine andere Grundstimmung entstehen. Bei der Variante ohne das so weit verbreitete »Müssen« fällt Druck ab und Freiraum entsteht. Das geht nicht beim ersten Mal, jedoch stellt sich dieses Gefühl bereits nach wenigen Tagen des Übens und Anwendens ein.

    Das ist eine Ebene, für die wir Menschen kein natürliches Bewusstsein haben. Wir können es jedoch entwickeln und üben. Dies zu entdecken eröffnet eine wahre Fundgrube für das Gelingen einer Partnerschaft. Hier gibt es viel zu entdecken. Jeder und jede kann die Sprache neu entdecken und damit beginnen, diese ihr innewohnende wohltuende, ordnende Kraft für sich in Anspruch zu nehmen und sie achtsam zu nutzen. Ich will jedem Mut machen: Es genügt, wenn Sie allein damit beginnen. Der andere kann mitmachen, wenn er es will. Jedoch darf er es auch lassen. Das ist eine befreiende Erkenntnis! Schaffen Sie sich mit Ihrer Sprache das Klima, in dem Sie sich wohl fühlen. Machen Sie es für sich. Der andere wird sich vermutlich auch wohl fühlen.

    Jeder der beiden Partner hat vielfältige Möglichkeiten. Im Laufe eines Tages oder einer Woche reden die Partner immer wieder einmal miteinander. Das können ganz praktische Dinge sein, die die Haushaltsführung oder die Gartenarbeit betreffen. Ebenso können es organisatorische Fragen sein, die die beiden miteinander besprechen oder einander mitteilen. Vermutlich werden sie auch miteinander spazieren gehen oder auf dem Sofa sitzen und dabei gute Gespräche haben. Und manchmal werden sie auch Meinungsverschiedenheiten haben und sich dann am Ende hoffentlich wieder einigen. Was auch immer sie austauschen, die Sprache ist stets dabei. Sei es, dass sie einander etwas sagen oder schreiben, und sei es, dass sie »nur« etwas denken.

    Jeder Gedanke hat eine Wirkung, egal ob die Partner ihn aussprechen oder für sich behalten. Dabei spielen zum einen die Inhalte der Gedanken und Gespräche eine Rolle und zum anderen die Art, wie jeder Einzelne aus seinen Wörtern Sätze baut. Inhalt und Form gehören zusammen. Daher hat die Struktur der Sprache eine so grundlegende Bedeutung.

    Die Sprache eines Partners wirkt auf die Partnerschaft und auf ihn selbst. Nicht nur wir machen etwas mit unserer Sprache – unsere Sprache macht auch etwas mit uns!

    Hierin liegt eine großartige Chance.

    Chance und Tücke alltäglicher Botschaften

    Es gibt vielerlei Organisatorisches, was ein Paar miteinander zu besprechen hat. Der Alltag ist voller Aufgaben. Dies erfordert Planung und Absprache. Es ist gut und wichtig, diese Dinge klar und eindeutig miteinander zu besprechen und zu regeln. Dann weiß jeder, woran er ist und was er zu tun hat. Und er weiß auch, was der andere machen wird und seinerseits vom Partner erwartet. Dann ist alles klar. Eine gute Organisation und klare Absprachen erleichtern das Zusammenleben.

    Je klarer und einfacher die Kommunikation ist, desto leichter gelingt der Alltag. Das spart auf wunderbare Weise Zeit, die dann für anderes da ist. Gleichzeitig ist es gut für die ­Stimmung, wenn zwei Menschen sich leicht aufeinander abstimmen können. Dann stimmt es und beide fühlen sich wohl.

    Manche Paare verlieren beispielsweise viel Zeit damit, anstehende oder wiederkehrende Aufgaben im Haus und im Garten immer wieder neu zu besprechen. Wenn die Aufgaben und Vorhaben klar sind, dann brauchen die Partner sie nicht immer wieder und wieder neu zu besprechen. Das bremst sie nur. Stattdessen können sie sich bei einer klaren Kommunikation an dem freuen, was sie bereits erreicht haben, und schrittweise nach vorne gehen.

    Gerade im Austausch der alltäglichen Informationen gibt es viele völlig unnötige Irritationen. Sie sind meist die Folge eines Bedienungsfehlers im Umgang mit der Sprache. Oft sind es kleine Wörter, die Ärger auslösen. Das Vertrackte daran ist, dass der Sprecher sie nicht bewusst wahrnimmt und auch der Gesprächspartner nicht. Dennoch haben sie eine Wirkung. Dies gilt beispielsweise für das Wörtchen »aber«.

    Stellen Sie sich vor, ein Mann sagt zu seiner Frau: »Morgen Abend treffe ich mich mit zwei Kollegen. Wir wollen etwas besprechen.« Dabei hat er bei seiner Planung übersehen, dass er für den nächsten Abend in seinem Kalender einen Theater­besuch stehen hat. Was sagt nun seine Frau?

    Wie unterschiedlich klingen doch diese beiden Antworten, einmal mit und einmal ohne »Aber«:

    »Wir haben aber für morgen Theaterkarten!« oder »Wir haben für morgen Abend Theaterkarten!« Das »Aber« transportiert Vorwurf und Tadel. Diese werden sich entscheidend auf den weiteren Verlauf des Gesprächs auswirken. Sätze mit »Aber« laden schnell Ärger ein. Dieser lässt sich meistens leicht vermeiden. Bei der Variante ohne »Aber« kann der Dialog so weiter gehen: »Oh, das habe ich übersehen! Ich rufe die Kollegen an und frage, ob sie auch morgen Zeit haben.«

    Das gewohnheitsmäßige »Aber« ist wie eine Bremse und erschwert oftmals eine gute Lösung. Es steht einer wohlwol­len­den Kommunikation im Wege. Es lohnt sich, es in der ­eigenen Sprache aufzuspüren und weitgehend hinter sich zu ­lassen.

    So ist es mit vielen alltäglichen Botschaften. Jeder kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten, indem er auf seine eigene Sprache achtet.

    Die Kunst, gute Gespräche zu führen

    In der Fülle der alltäglichen Aufgaben bleiben manchmal ausführliche Gespräche auf der Strecke. Am Abend sind dann beide Partner oder auch nur einer müde. Dann rafft er sich nicht mehr zu einem ausführlichen Gespräch auf. Dabei wäre es oft ganz einfach und letztlich auch für beide wohltuend, ein solches zu beginnen. Nur wie geht das?

    Ein jung verliebtes Paar spricht ganz viel miteinander. Sie haben sich viel zu sagen. Sie erzählen sich von dem, was sie an diesem Tag erlebt haben, und sprechen auch viel von ihren Plänen und Träumen. Sie malen sich ihre Zukunft in bunten Bildern aus: ihre neue Wohnung, die Familie, der Beruf, der Sport, die Wochenendplanung und vielleicht auch noch eine Reise. Dabei haben sie viel Freude. Sie lachen, planen und freuen sich schon im Vorhinein. Sie wissen, wo sie hin wollen und was sie erreichen und erleben wollen.

    Diese Gespräche können bis tief in die Nacht gehen. Dabei machen sie etwas ganz Bedeutsames: Sie reden von dem, was sie erleben wollen. Sie stellen es sich lebhaft vor und entwickeln klare, innere Bilder. Das ist ein großes Erfolgsgeheimnis! Diese inneren Bilder wirken. Jedes einzelne Wort wirkt, je lebendiger das damit transportierte Bild ist, desto stärker.

    Unser Gehirn macht keinen Unterschied, ob wir etwas tatsächlich schon gesehen haben oder ob wir uns von etwas ein lebhaftes Bild machen – die Bilder wirken, sie wirken immer.

    Darum ist es wichtig, uns bewusst zu machen, woran wir oft denken und wovon wir oft sprechen. Denn dorthin lenken wir unsere Aufmerksamkeit. Das hat eine Wirkung. Die Physik weiß: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Dasselbe Prinzip gilt auch für unsere Gedanken und für die Themen, von denen wir sprechen: Sie haben die Tendenz, Wirklichkeit zu werden.

    Ganz besonders stark ist diese Wirkung, wenn wir diese Gedanken nicht nur alleine denken, sondern wenn wir sie mit einem andere teilen. Genau das findet in einem angeregten Gespräch statt!

    In der Bibel finden wir dazu eine Anleitung zum Beten. Da heißt es: »Bittet als ob Ihr hättet, dann wird Euch gegeben.« Dann können wir im tiefen Vertrauen, dass wir das erhalten werden, was für uns gut ist, beten. Dann können wir das sagen und uns vorstellen, was wir uns so

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