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Darwins Zeit zu töten
Darwins Zeit zu töten
Darwins Zeit zu töten
eBook289 Seiten3 Stunden

Darwins Zeit zu töten

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Über dieses E-Book

Der britische Berufskiller Martin Sanders alias DARWIN bekommt einen Auftrag in Hamburg. In Hamburg angekommen, geht die Übergabe des Auftrages schief. Der Auftrag gerät in falsche Hände. Darwin sucht nach dem Auftrag und findet die Person, die den Auftrag bekommen hat. Darwin versucht, den Auftrag wiederzubekommen und lernt seinen Gegner näher kennen. Er findet heraus, worum es bei dem Auftrag geht. Personen aus seiner Vergangenheit tauchen auf und erschweren den am Anfang so einfachen Auftrag. Dabei stellen sich ihm eine Polizistin, ein Kollege und eine sehr alte Geschichte in den Weg.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum23. Okt. 2018
ISBN9783740774967
Darwins Zeit zu töten
Autor

Barry Redhead

Barry Redhead kam 1955 in London zur Welt. Seine Hobbys, die Teilchen- und Astrophysik, haben ihn schon früh für die Raumfahrt begeistert. Nach einigen Aufenthalten in anderen Städten Deutschlands und Europas hat er auch als Regisseur und Kameramann in Hollywood gelebt und gearbeitet. Aus einem Drehbuch für den Thriller -Darwins Zeit zu töten- entstand das gleichnamige Buch. Nach Erscheinen seines Kurzkrimis -Charley - Kein Pardon- veröffentlichte er die ersten zwei Bände seiner Trilogie der SF-Reihe -Paradies 4.0 -. Band 3 der SF-Reihe erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2019.

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    Buchvorschau

    Darwins Zeit zu töten - Barry Redhead

    Für Laura, Timo und für meine Frau Irmela

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel Eins

    Kapitel Zwei

    Kapitel Drei

    Kapitel Vier

    Kapitel Fünf

    Kapitel Sechs

    Kapitel Sieben

    Kapitel Acht

    Kapitel Neun

    Kapitel Zehn

    Kapitel Elf

    Kapitel Zwölf

    Kapitel Dreizehn

    Kapitel Vierzehn

    Kapitel Fünfzehn

    Kapitel Sechzehn

    Kapitel Siebzehn

    Kapitel Achtzehn

    Kapitel Neunzehn

    Kapitel Zwanzig

    Kapitel Einundzwanzig

    Kapitel Zweiundzwanzig

    Kapitel Dreiundzwanzig

    Kapitel Vierundzwanzig

    Kapitel Fünfundzwanzig

    Kapitel Sechsundzwanzig

    Kapitel Siebenundzwanzig

    Kapitel Achtundzwanzig

    Kapitel Neunundzwanzig

    Kapitel Dreißig

    Kapitel Einunddreißig

    Kapitel Zweiunddreißig

    Kapitel Dreiunddreißig

    Kapitel Vierunddreißig

    Kapitel Fünfunddreißig

    Kapitel Sechsunddreißig

    Kapitel Siebenunddreißig

    Kapitel Achtunddreißig

    Kapitel Neununddreißig

    Kapitel Vierzig

    Kapitel Einundvierzig

    Kapitel Zweiundvierzig

    Kapitel Dreiundvierzig

    Kapitel Vierundvierzig

    Kapitel Fünfundvierzig

    Kapitel Sechsundvierzig

    Kapitel Siebenundvierzig

    Epilog

    Eins

    „Tut mir Leid, Mister!, sagte der Taxifahrer und drehte sich achselzuckend zu Martin um „aber ich muss Sie leider schon hier rauslassen. Da vorn wird gebaut. Er zeigte nach vorn, dabei konnte man den riesigen Sandberg kaum übersehen, der sich mitten auf der Straße auftürmte. Ein Caterpillar Schaufelbagger stand vor diesem Berg und hatte seine riesige Schaufel schon in den Sandberg gebohrt, aber er schien wie angefroren. Nichts passierte. Kein mit einer Schaufel oder einem anderen Werkzeug bewaffneter Bauarbeiter war auf der Baustelle zu sehen. Auch ein Bagger, der zwischen den Lastkraftwagen und Raupen herausragte, war scheinbar mitten in seiner Tätigkeit eingefroren. Ein paar Meter über dem Boden schwebte seine mit Sand gefüllte Schaufel und wartete darauf, ihren Inhalt preiszugeben.

    „Ich kann sehen.", antwortete Martin Sanders kurz. Er zog ein paar Pfund aus seiner schwarzen Armani Jacke und drückte sie dem Fahrer in die Hand. Der Fahrer hatte sich schon nach den ersten hundert Metern mit diesem Fahrgast auf eine schweigsame Fahrt eingestellt. Martin hatte ihm beim Einsteigen das Ziel genannt und die ersten Sätze des Fahrers mit einem knappen und gelangweilten Unterton in seinen Antworten quittiert. Der Fahrer sollte spüren, dass sein Fahrgast kein Gespräch aufgedrängt haben wollte. Martin erweckte den Eindruck, dass mit ihm nicht zu spaßen war. Aber das war dem Fahrer jetzt auch egal, denn das Trinkgeld war üppig genug und zeigte ihm, dass er scheinbar dem Wunsch seines Fahrgastes zu schweigen, richtig interpretiert hatte.

    „Danke Sir.", sagte der Fahrer und wendete sein Taxi, als sein Fahrgast die Tür des Taxis schloss und auf die andere Straßenseite zuging. Martin folgte der Straße noch knapp 600 Meter während der Taxifahrer seinen Wagen wendete und davon fuhr. Die Baustelle bewirkte, dass kaum Fahrzeuge und Menschen zu sehen waren. Martin sah sich um und lächelte. Solche Tage liebte er. Er hatte eine angenehme Begegnung vor sich. Aber auf dem Weg zu seinem Ziel verdunkelte sich seine Miene wieder. In etwa einer Stunde würde aus diesem angenehmen Tag ein harter und gefährlicher Arbeitstag werden. Martin ging gezielt auf das ihm bekannte Reklameschild des Autohändlers zu, der ihm heute einen lang gehegten Traum erfüllen sollte. Als Martin das Gelände betrat, blieb er am Eingang des Hofes stehen, um sich einen 89iger Aston Martin Lagonda anzusehen. Martin lächelte wieder. Für einen Moment vergaß er seinen `Freundschaftsbesuch`, den er in einer Stunde zu tätigen hatte. Er war leidenschaftlicher Autonarr und dieses Auto war für ihn das zweitschönste Auto der Welt. Das war auch der Grund, warum er hier war. Er wollte das schönste Auto der Welt abholen. Martin zögerte einen Moment. Ein paar Meter vor dem Eingang zu einem futuristisch anmutenden Glasbau rückte er noch einmal seine fünfzehn schüssige O’Dwyer zurecht. Sie hatte ihm schon im Taxi ein etwas unangenehmes Gefühl im Rücken bereitet, aber er wollte den Taxifahrer mit dem Zurechtrücken seiner Waffe nicht unnötig auf sich aufmerksam machen. Normalerweise nahm Martin keine Waffe zum Einkaufen mit, aber heute Morgen machte er eine Ausnahme. Die Pistole saß fest in ihrer Halterung am Rücken. Martin betrat das Autohaus.

    „Hallo Mister Sanders!", begrüßte ihn Kevin Taylor, der sich gerade von einer hübschen Blondine verabschiedet hatte. Sie hatten beide vor einem Rolls Royce Silver Cloud III gestanden und Kevin Taylor streifte sanft mit seinem Zeigefinger über den vorderen Kotflügel des Rolls, als er auf seinen besten Kunden zuging. Als Geschäftsführer eines der exklusivsten Autohäuser in London hätte er gerne mehr Kunden wie Martin Sanders in seinen Räumen begrüßt.

    „Guten Tag, Mister Sanders. Sie ist gestern eingetroffen!, begrüßte ihn Kevin Taylor mit einem Gesichtsausdruck, als wenn er ein Geheimnis preisgeben würde. Ohne eine Antwort abzuwarten, sagte er „Sie steht in der Werkstatt. Wir haben sie gerade getankt und poliert. Es klang, als spräche Taylor von einer alten Freundin, wenn da nicht das Tanken und das Polieren gewesen wären. Mit diesen Worten gab Kevin Taylor jedem unbeteiligten Zuhörer die Gewissheit, dass `SIE` ein Auto sein musste, das auf seinen neuen Besitzer wartete.

    „Dann lassen sie es uns zu Ende bringen, ok?", antwortete Martin nur knapp. Martin unterhielt sich gern über Autos, auch mit Kevin Taylor. Aber heute hatte er wenig Zeit. Ein Freund sollte ihn heute von einer anderen Seite kennenlernen. Martin wollte seinen Freund nicht warten lassen und folgte dem Geschäftsführer in die Werkstatt um das Geschäft sofort abzuwickeln. Taylor war gut gelaunt. Er lächelte und freute sich augenscheinlich, seinem Stammkunden, das Objekt seiner Begierde persönlich vorführen zu dürfen. Drei Oldtimer hatte Martin hier schon gekauft und dabei schon über eine halbe Million Pfund an Taylor gezahlt. Aber Taylor fühlte sich trotz der hohen Summen die Martin hier schon ausgegeben hatte, nicht wirklich wohl in Martins Nähe. Martin spürte Taylors Unsicherheit trotz seiner scheinbar jovialen Art und seines höflichen Tons. Sicher hatte Kevin Taylor Kunden aus diversen dunklen Kreisen mit sehr viel Geld aus oft nicht einfach zurück verfolgbaren Quellen in seinem Geschäft begrüßt, aber er spürte, dass Kevin Taylor Martins Ausstrahlung von immerwährender Gefahr wahrnahm. Martin wirkte auf die meisten Menschen sympathisch. Teuer gekleidet und höflich trat er direkt an die Menschen heran und brachte die Dinge auf den Punkt. Aber irgendetwas an ihm machte die Menschen auch unruhig. Nur konnte es niemand wirklich in Worte fassen. Sie blieben vor einem Traum von Auto stehen. Da stand sie nun. Ein beigefarbener Auburn Speedster mit einem weißen Boattail.

    „Das ist ein Wagen, den ich am liebsten behalten würde. So etwas bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Der Traum eines Mannes. Mit diesem Wagen werden Sie auffallen.", sinnierte Taylor und streifte fast zärtlich mit seiner rechten Hand über die Kühlerhaube dieses 1935 gebauten Klassikers. Auffallen gehörte nicht unbedingt zu Martin Sanders Hauptanliegen. Es war einfach nur die Leidenschaft für schöne Formen. Aber das sollte Taylor nicht interessieren. Taylor war, wie Martin, ein Autonarr. Nur hatte er sein Hobby zum Beruf gemacht und war Besitzer von Londons größtem Autohaus für Klassiker und Luxuslimousinen.

    Der Anblick war wirklich überwältigend. Die weich geschwungenen Kotflügel zogen, ähnlich einer Welle auf dem Atlantik, von vorn über die Trittbretter nach hinten zu den eng am Heck anliegenden Kotflügeln. Sanft umschlossen sie den sich zum Heck zuspitzenden, zugeklappten Notsitz. Das Heck erinnerte eher an ein auf dem Rücken liegendes Boot als an die Rückseite eines Autos. Es war Ästhetik pur. Zumindest für einen Autokenner.

    Taylor riss Martin aus seinem Tagtraum. „Der Schlüssel steckt und die Papiere finden Sie im Handschuhfach. Ich muss zugeben, ich trenne mich nur ungern von diesem Wagen."

    Martin antwortete nicht und überreichte ihm nur den Briefumschlag, in dem sich das Geld befand. Taylor öffnete ihn nicht. Er wollte seinen Stammkunden nicht beleidigen, indem er das Geld zählte. Außerdem wollte er Martin so schnell wie möglich verabschieden.

    „Wenn Sie dann noch so freundlich wären, hier den Empfang zu bestätigen.", dabei hielt er Martin Sanders eine Mappe mit einer ausgefüllten Quittung zur Unterschrift hin. Sein Handzeichen war die letzte Hürde zwischen ihm und einem schon lang währenden Traum, der heute seine Erfüllung fand. Seit er 1983 einen Auburn Speedster in einem Automuseum in Beaulieu an der Südküste Englands bei Southampton gesehen hatte, träumte er von diesem Auto. Martin musste schlucken. Er verabschiedete sich von Taylor und setzte sich hinter das edle Holzlenkrad. Der rote Ledersitz schmiegte sich sanft an seinen Körper. Martin hatte das Gefühl, dass Taylor etwas sagen wollte, aber dann schien er es sich anders überlegt zu haben und nickte zum Abschied nur kurz. Während der Wagen mit einem sonoren Brummton aus der Halle hinaus auf die Straße rollte, winkte Martin kurz mit zwei Fingern seiner rechten Hand, denn er spürte, dass Taylor ihm nachsah, während er sich sicher jetzt wieder entspannte. Martin witterte Respekt oder Furcht auf 100 Meter. Das war wichtig in seinem Job. Er bog auf die Hauptstraße und drückte langsam aber beständig seinen rechten Fuß auf das Gas. Die Zeit drängte, denn heute musste er eine langjährige Freundschaft unwiederbringlich auflösen. Noch ahnte sein Freund Rick O'Leary nicht, dass er nur noch zwei Stunden zu leben hatte.

    Martin hätte stundenlang so weiter fahren können, aber das hatte Zeit. In einer Garage im Süden Londons endete der Spaß. Martin lenkte den Auburn in die Tiefgarage. Er parkte ihn zwischen seinem weinrotem Bentley Cabrio von 1954 und seinem schwarzen Cord 812. Er trennte sich nur ungern von seinem Traumauto. Die Fahrt war viel zu kurz, aber er hatte einen Auftrag auszuführen. Es wurde langsam Zeit. Er ging zu einem weißen Voyager, der trotz der 14 Jahre, die er auf dem Buckel hatte, das jüngste Auto in dieser Ansammlung von fahrbaren Träumen war. Und auch das einzige Auto, das Martin nicht gekauft hatte. Aber solche alten Kisten verschwanden meist schnell von den Fahndungslisten der Polizei. Kein Mensch weinte lange einem Tausend Pfund Auto nach.

    Bevor Martin ein paar 1 Meter breite Folien über das Firmenlogo auf den Seitenwänden des Wagens klebte, streifte er sich fleischfarbene Handschuhe über. Er zog eine Trainingshose und ein unauffälliges schwarzes T-Shirt an. Dann zog er seine Turnschuhe und eine Arbeitsjacke über. Er holte aus der Tasche eine helle Schirmmütze und setzte sie auf. Im Spiegel sah er, dass noch etwas fehlte. Er griff in die Brusttasche seiner Jacke und zog einen Schnauzer heraus. Vorsichtig zog er den Klebestreifen ab, der seinen künstlichen Bart vor einem verfrühten Kleben an nicht dafür vorgesehenen Plätzen schützte. Nachdem der Schnauzer jetzt sein Gesicht zierte, drehte er den Zündschlüssel und fuhr aus der Tiefgarage.

    25 Minuten später, kurz bevor Martin sein Ziel erreichte, hielt er den Wagen kurz an, um in einer wenig befahrenen Straße die Klebefolien, die den Blick auf das Firmenlogo verdeckt hatten, vom Wagen abzulösen. Martin parkte den Wagen dann am Straßenrand und legte eine Plastikdose mit Brot und eine Thermoskanne auf die vordere Ablage des Wagens. Er sah auf die Uhr. Er stand in der zweiten Reihe, was ihn aber kein bisschen nervös machte. Er war öfters bei seinem Freund zu Besuch gewesen, daher kannte er die Verkehrsverhältnisse dieser Gegend. Er wusste, dass er den geringen Verkehr hier nicht allzu sehr behindern würde. Die Überraschung hatte Martin zwar auf seiner Seite, aber vielleicht ahnte Rick O’Leary etwas. Immerhin wollte Rick über einige seiner sogenannten Geschäfte bei Scotland Yard auspacken. Und Martin hatte so manchen Auftrag für Rick erledigt. Damit stand er auch in der Schusslinie. Die Frage war, wie viel war Rick die Freundschaft wert? Martin hatte keine Freunde. Ein Auftragskiller kann sich Freunde nicht leisten. Das musste auch Rick wissen. Ein Problem stellten vielleicht Ricks Begleiter für ihn dar. Martin musste mit mindestens zwei gegnerischen Pistolen rechnen. Das war der Grund, warum er gerade die O’Dwyer ausgewählt hatte. Zum Nachladen war heute keine Zeit. Mit seiner australischen und sehr speziellen Pistole fühlte er sich sicher. Er beherrschte seine Lieblingswaffe mit geschlossenen Augen. Genau das brauchte er heute. Sicherheit!

    Martin musste nicht lange warten. Im Hauseingang auf der anderen Straßenseite öffnete jemand die Haustür und ein leicht untersetzter Mann in einem eleganten Anzug lugte vorsichtig aus der Tür. Er blieb auf der Türschwelle stehen und schien auf etwas zu warten. Eine Frau und ein Kind erschienen im Türrahmen und der Mann küsste die beiden, um sich dann nach einer kurzen Umarmung der Treppe zuzuwenden. Er wirkte ängstlich. Ahnte er, dass ein guter Freund auf ihn lauerte? Martin musste handeln. Er hatte sechzig Sekunden. Er streifte seine Arbeitsjacke ab und verließ den Wagen durch die Hecktür. Er schloss den Wagen mit seiner Fernbedienung und schaltete mit einem zweiten Druck auf den Knopf die Alarmanlage des Fahrzeugs scharf. Martin hörte ein Garagentor, das gerade gegen den Türrahmen knallte. Als Martin sich langsam von seinem Voyager entfernte, sah er aus den Augenwinkeln einen großen BMW aus einer Garage fahren. Scheinbar hatte der Mann am Hauseingang auf eben diesen gewartet, denn er drehte sich zu der Haustür um und zog sie zu sich ins Schloss. Der BMW war währenddessen direkt vor dem Hauseingang zum Stillstand gekommen. Der Fahrer stieg aus und öffnete die rechte hintere Wagentür für seinen Fahrgast. Martin lief los. Für jeden aufmerksamen Beobachter kam hier ein Jogger seines Weges, aber in dem Moment, als Martin die Straße überquerte, folgte ihm aufmerksam ein Augenpaar.

    Der Chauffeur des BMWs hatte Martin entdeckt und ließ den Türgriff jetzt los, um seine rechte Hand unter seine Jacke zu schieben. In dieser Position hielt er inne und beobachtete aufmerksam den Jogger, der in diesem Moment auf ihn zu lief. Der Mann auf der Treppe sah in die gleiche Richtung wie sein Chauffeur. Scheinbar hatte er Martin in seiner legeren und sportlichen Verkleidung nicht erkannt, denn er ging weiter die Treppe zum Wagen runter. Offensichtlich fühlte er sich durch seinen Chauffeur gut beschützt. Martin lief jetzt ein wenig schneller. Da sich zwei Straßen weiter ein Park und ein Sportplatz befanden, waren Jogger in dieser Straße nicht ungewöhnlich. Martin war nur noch knapp 10 Meter von dem BMW entfernt, als er die Fernbedienung für das Öffnen der Heckklappe seines Voyagers in seiner Joggingjacke aktivierte. Plötzlich ertönte die Alarmanlage des Voyagers. Das Fahrzeug erwartete erst die Öffnung der Zentralverriegelung, bevor die Heckklappe geöffnet werden durfte.

    Der Chauffeur am BMW hatte bis eben noch den Jogger beobachtet, als sein Blick kurz durch die Alarmanlage abgelenkt wurde. Er nahm seine rechte Hand aus der Jacke und hielt einen schweren Revolver in der Hand. Er rief dem jetzt in der Mitte der Treppe stehenden Frederick O’Leary zu, dass er in Deckung gehen sollte, und unterstrich dieses mit einer hektischen Handbewegung.

    In den schwarzen Jaguar zwei Wagen hinter dem BMW kam jetzt Bewegung. Dort hatte ein Mann scheinbar unbeteiligt den Eingang des Hauses, aus dem O’Leary heraustrat, beobachtet. Nun stieg dieser Mann aus dem Wagen und sah zur anderen Straßenseite hinüber. Er hatte ebenfalls eine Waffe gezogen. Aber er hielt sie nicht im Anschlag, das gab Martin Hoffnung, sich nur mit einem Gegner anlegen zu müssen. Martin lief an dem Jaguar vorbei. Der Mann am Jaguar teilte seinem Kollegen am BMW mit einer Handbewegung auf sich und auf die andere Straßenseite zeigend mit, dass er sich den Wagen aus der Nähe ansehen würde. Dann bewegte er sich vorsichtig auf den Voyager zu. Scheinbar hatte er Martin nicht bemerkt. Die Alarmanlage des Voyagers machte keine Anstalten, mit dem Krach aufzuhören. Martin zögerte. Sein Lauf geriet leicht ins Stocken und neugierig blickte er auf den Mann, der in diesem Moment die andere Straßenseite erreicht hatte. Martin tat so, als wenn es ihn vom Laufen ablenken würde, was da passierte. Aus den Augenwinkeln beobachtete Martin, was der Mann am BMW gerade machte.

    Dieser senkte seinen Colt und wollte scheinbar zu Rick O’Leary an die Treppe gehen, als er plötzlich stehen blieb und nach rechts zu Martin schaute. Er zögerte. Aber seine rechte Hand umklammerte immer noch den schweren Revolver. Martin war jetzt noch fünf Meter von dem Mann am BMW entfernt. Jetzt, dachte Martin und hob schnell seine rechte Hand in Hüfthöhe und drückte ab. Der Chauffeur hielt in seiner Bewegung inne. Er hatte es nicht rechtzeitig geschafft, seine Pistole in Schussposition zu bringen. Drei Gummigeschosse verließen kurz hintereinander den Lauf von Martins O’Dwyer und prallten mit voller Wucht auf den Chauffeur und Bewacher von Frederick O’Leary. Dieser wollte zurück ins Haus, dessen Tür jedoch verschlossen war. Er drückte mehrmals auf die Türklingel, aber nichts geschah.

    Martin konnte O’Leary nicht erledigen, bevor er nicht den Mann aus dem Jaguar kampfuntüchtig gemacht hatte. Er musste sich umdrehen, um den Überblick zu bekommen. Der Mann, der zum Voyager auf die andere Straßenseite gerannt war, war gerade auf Höhe, des vor dem Haus parkendem BMW angekommen, als er seine Pistole zum Schießen auf Martin anlegte. Aber bevor er abdrücken konnte, hauten ihn auch schon drei der Gummigeschosse aus Martins O’Dwyer von den Füssen. Zu seinem Pech war er zu weit weg für präzisere Schüsse und bekam dadurch eines der harten Gummigeschosse im Fallen ins Gesicht. Dieser Schmerz würde ihn eine Weile k. o. halten. Martin drehte sich, ohne den Sturz des Mannes abzuwarten,

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