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Wenn Liebe Hölle ist: Lisa, eine starke Frau
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Wenn Liebe Hölle ist: Lisa, eine starke Frau
eBook117 Seiten1 Stunde

Wenn Liebe Hölle ist: Lisa, eine starke Frau

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Über dieses E-Book

Lisa ist eine Mittfünfzigerin, die sehr spät der Liebe ihres Lebens begegnet, doch genau wie sie ist der Mann verheiratet. Obwohl Lisa in ihrer Ehe schon lange nicht mehr glücklich ist, verlässt sie ihren Mann nicht.
Ihr Leben ist voller Probleme und Herausforderungen. Das Schicksal beschert ihr eine Berg- und Talfahrt, an der sie beinahe zerbricht. Doch es wäre nicht Lisa, wenn sie nicht immer wieder aufstehen und kämpfen würde.
Ihre Seelentrösterin ist eine schwarzweiße Hündin, die sie stets treu begleitet und die langen Spaziergänge mit ihr tun Lisas Seele gut.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum13. Dez. 2017
ISBN9783746022130
Wenn Liebe Hölle ist: Lisa, eine starke Frau
Autor

Helga Gurtner

Die Autorin wurde in Wien geboren und lebte bis zu ihrem 42. Jahr in der Hauptstadt Österreichs. Danach zog es sie aufs Land, wo sie nach ihrer Pensionierung zu schreiben begann. Sie ist Ehefrau und Mutter eines Sohnes. Sie liebt die Natur und ihre Hündin Amy, mit der sie gerne ausgedehnte Spaziergänge macht. In diesem Buch erzählt sie ihre eigene Geschichte und versucht auf diese Art, die Schatten der Vergangenheit loszuwerden.

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    Buchvorschau

    Wenn Liebe Hölle ist - Helga Gurtner

    Die Geschichte handelt von Lisa Winter, einer kleinen Mittfünfzigerin, mit blondem, halblangen Haar und weiblichen Rundungen, da wo sie hingehören. Sie selbst bezeichnete sich aber immer als etwas pummelig, weil sie eher klein geraten war.

    Lisa war eine starke Frau. Schon sehr früh hatte sie geheiratet, weil sie ihrem Elternhaus den Rücken kehren wollte. Sie vertrug sich nicht mit ihrem Stiefvater und ihre Mutter hielt zu ihm, anstatt zu ihrer Tochter. Zudem waren beide dem Alkohol zugeneigt und nicht zuletzt deswegen, gab es oft Streit.

    Lisas Mann, ein schlanker, hübscher, schwarzhaariger Bursche mit Oberlippenbart, sah nicht nur gut aus, sondern wusste das auch nur zu gut. Schon in den ersten Wochen nach der Hochzeit zog er mit einer Arbeitskollegin herum und ließ seine Frau nächtelang allein. Auch er kam aus denkbar schlechten familiären Verhältnissen. Sein Vater, ein schmächtiger kleiner Mann, trank und rauchte sehr viel und starb mit 46 Jahren an Lungenkrebs. Seine Mutter, eine blonde, etwas stärkere Frau, war hochgradig hysterisch und ließ ihren Sohn schon im Kleinkindalter sehr viel alleine. Später bekam sie noch eine Tochter, mit der sie oft wochenlang verschwand. Zu diesem Zeitpunkt war ihr Sohn erst dreizehn Jahre alt. Sein Vater bezweifelte stets, dass die Kleine von ihm war, doch einen Beweis dafür gab es nicht.

    Genau wie Lisa, hegte ihr Mann Herbert auch nur den einen Wunsch: raus aus dem Elternhaus. Er konnte die stundenlange nächtliche Keiferei seiner Mutter einfach nicht mehr ertragen, mit der sie sowohl seinen Vater als auch ihn zur Weißglut brachte, wenn sie denn einmal da war.

    Obwohl Lisa in ihrer Ehe nicht glücklich war, hatte sie ihren Mann nie verlassen.

    Er war, wie sein Vater, Alkoholiker und ein starker Raucher. Anfangs hatte sie sich in seine „coole" Art verliebt, doch nach und nach kam sie dahinter, dass er egoistisch und manchmal auch richtig gemein sein konnte. Er hatte aber auch seine guten Seiten, die Lisa immer wieder dazu veranlassten, ihm zu verzeihen. Herbert war Kellner in einem bekannten Stadtlokal. Lisa arbeitete als Sekretärin in einer der weltweit größten Pharmakonzerne.

    Das Schicksal hatte die beiden schwer geprüft. Ihr Sohn war geistig und körperlich behindert zur Welt gekommen und kostete die Eheleute viel Kraft und Zeit. Es stellte sich schon kurz nach der Geburt heraus, dass das Kind im Geburtskanal zu lange stecken geblieben war und keinen Sauerstoff bekommen hatte, sodass sein Gehirn geschädigt wurde.

    Anfänglich kümmerte sich Lisas Mann Herbert um seinen Sohn Manuel, weil seine Frau nach der schwierigen Geburt ans Bett gefesselt war, doch sehr bald schon überließ er ihr die Pflege. Lisa betreute ihren Sohn Tag und Nacht. Herbert blieb immer öfter nächtelang aus. Dann wartete Lisa auf ihn, lag stundenlang schlaflos in ihrem Bett, sah einige hundert Mal auf die Uhr auf ihrem Nachttisch, zuckte bei jedem Geräusch zusammen und hatte im Geist Visionen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. Es kam häufig vor, dass Herbert sturzbetrunken im Morgengrauen nach Hause torkelte. Dann hatte es keinen Sinn, ihm Vorwürfe zu machen. Allzu leicht geriet er in Rage, schrie sie an und warf mit Gegenständen um sich. Manchmal sprachen sie die Nachbarn auf die nächtliche Unruhe an und Lisa schämte sich jedes Mal dafür. Trotzdem nahm sie Herbert immer wieder in Schutz und schrieb seine Aggressivität der Tatsache zu, dass er mit der Behinderung seines Sohnes nicht zurechtkam.

    So vergingen die Jahre und Lisa, die bereits wieder ihren Beruf ausübte, fand ihre Befriedigung in ihrem Job. Manuel war in einer geeigneten Institution untergebracht, wo er von morgens acht Uhr bis nachmittags um halb fünf Uhr beschäftigt wurde.

    Er war im Babyalter und als Kleinkind sehr viel krank gewesen und zart und klein geblieben. Da er dem Großstadtstress nicht gewachsen war, machte Lisa ihrem Mann den Vorschlag, aufs Land zu ziehen.

    Bald darauf wurde ein Haus gekauft. Insgeheim hatte Lisa gehofft, dass Herbert sich ändern würde, sobald sie in dem neuen Haus wohnten. In der ersten Zeit auf dem Land half Herbert tatsächlich viel bei den Arbeiten mit, doch konnte er das Trinken und Rauchen nicht lassen. Bald fand er in seiner neuen Umgebung Gleichgesinnte, mit denen er sich besaufen konnte.

    Eine Nachbarin namens Katja unterstützte Lisa, in dem sie Manuel morgens und nachmittags betreute, damit Lisa zeitig zur Arbeit fahren konnte. Zirka um halb neun wurde er mit dem Bus der Werkstätte abgeholt und nachmittags wieder nach Hause gebracht. Katja war gebürtige Ungarin, eine hagere, große Frau mit braunen, langen Haaren. Sie war eine herzensgute Frau. Ihr Mann behandelte sie nicht besonders gut, war egoistisch und manchmal auch richtig gemein. Er war bereits das 2. Mal verheiratet, hatte drei Kinder aus erster Ehe, mit denen er jedoch schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Katja war 59 Jahre alt und bereits in Pension. Sie lebte mittlerweile mehr als dreißig Jahre in Österreich und sprach fast akzentfrei Deutsch. Katja, die nicht besonders gut verdient hatte und daher auch nur eine kleine Rente bekam, musste sämtliche Kosten für das Haus übernehmen, während ihr Mann Johann es nicht der Mühe wert fand, auch nur einen Cent dazu beizutragen. Er lieferte sein monatliches Gehalt weder ab, noch hatte seine Frau Zugriff auf sein Konto. Manchmal keimte in Katja der Verdacht auf, dass er hinter ihrem Rücken doch noch Kontakt mit seinen Kindern hatte und diese geldmäßig unterstützte. Auf Lisas Frage, warum sie bei ihm blieb, antwortete Katja: „anfangs habe ich immer gedacht, er würde sich ändern. Er war für mich eine Chance, in Österreich bleiben zu können. Doch mit der Zeit merkte ich, dass meine Wahl nicht die beste war. Er ist Asthmatiker, sehr nervös und hintergeht mich ständig, doch wenn ich jetzt gehen würde, dann hätte ich mich umsonst abgerackert für unser Haus und unseren Garten. Jetzt noch einmal von vorne anzufangen, habe ich nicht mehr die Kraft!"

    Lisa verstand sie gut, lebte sie doch unter ähnlichen Bedingungen mit ihrem Mann zusammen. Die Frau tat ihr leid, doch konnte sie ihr nicht helfen. „Jeder muss sein eigenes Süppchen kochen, sagte sie sich."

    Zwölf Jahre lebte die Familie bereits in einem kleinen Häuschen mit Garten. Mittlerweile hatte Herbert das Rauchen aufgegeben und auch den Alkoholkonsum reduziert. Zuviel war in der Zwischenzeit geschehen. Er hatte Freunde verloren, die viel zu früh gestorben waren und er selbst war bei einer Operation verpfuscht worden.

    Er litt an Atemnot und Schwindel, weil bei der OP die Halswirbelsäule überstreckt worden war. Vielleicht war das der Grund, warum er sich zu einem griesgrämigen alten Mann entwickelt hatte, der ungeduldig und nervös war und kaum noch zu irgendwelchen Aktivitäten motiviert werden konnte. Vor ein paar Jahren noch war er mit seiner Frau in den Wald gegangen, um Pilze zu suchen oder hatte mit ihr und seinem Sohn einen Spaziergang gemacht. Jetzt war alles anders. Er saß fast ausschließlich vor dem Fernseher oder dem Computer, wo er ein paar Spiele heruntergeladen hatte, die er ständig spielte. Drei Jahre lang war Lisa mit ihrem Mann von einem Arzt zum anderen gefahren, doch keiner konnte ihn von seiner Atemnot und seinen Allergien befreien. Nun hatte er die Arztbesuche aufgegeben und sich seinem Schicksal ergeben.

    Lisa hatte sich eine schwarzweiße Hündin namens Emma zugelegt, mit der sie weite Spaziergänge unternahm. So konnte sie der Langeweile und der Trostlosigkeit ihres Alltags entkommen. Ihr Plan war nicht aufgegangen. Im Gegenteil: oft schimpfte Herbert auf das Landleben. Er wäre viel lieber noch in der Stadt, sagte er ständig. Er entwickelte viele Allergien und verkroch sich im Haus. Einzig und allein die gelegentlichen Besuche im Kaffee- oder Wirtshaus heiterten ihn auf.

    Auf einem ihrer Spaziergänge durch den nahegelegenen Wald, an einem sonnigen Herbsttag, lernte Lisa einen Mann kennen, der ihr auf Anhieb gefiel. Er hatte ebenfalls einen Hund, der brav neben seinem Herrchen lag, während dieser Bäume fällte und in Scheite schnitt, die er zu einem Stoß aufstapelte.

    Der Mann rief ihr einen Gruß zu, den sie erwiderte. Während sie mit ihm ein paar Worte wechselte, betrachtete sie ihn. Er war groß, hatte breite Schultern und schmale Hüften. Sein Haar war schon grau, er mochte etwa im selben Alter sein wie sie, möglicherweise etwas jünger. Er hatte einen Oberlippenbart und seine Kleidung bestand aus einer alten, abgetragenen Jean und einem bunt karierten Hemd, dessen Ärmel er aufgeschlagen hatte. Seine Schuhe waren aus grobem Leder.

    Lisa ihrerseits trug ebenfalls Jeans und ein langärmliges türkises T-Shirt, bunt bedruckt, das ihr sehr gut stand. Wann immer sie mit ihrer Hündin durch den Wald wanderte, trug sie wasserdichte Sportschuhe, denn das Laub auf dem Waldboden war oft nass ebenso wie die Wiesen, über die sie ging.

    „Wie schaffen Sie es nur, dass der Hund so brav bei Ihnen liegen bleibt?" fragte sie ihn nun. „Der Hund

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