Freude und Hoffnung: Die Kirche in der Welt von heute und die Aktualität des Konzils
()
Über dieses E-Book
Diese neue Verhältnisbestimmung hatte und hat weitreichende Auswirkungen auch auf das Selbstverständnis und die Strukturen der Kirche. Der Lernprozess ist längst nicht abgeschlossen, scheint aber Erfrischung zu brauchen. Pointiert zeigt dieser Band den bleibenden Impuls des Konzils für eine Erneuerung des kirchlichen Lebens in der heutigen Gesellschaft auf.
Franz-Xaver Kaufmann
Franz-Xaver Kaufmann, geb. 1932, em. Prof. für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld. Von 1979 bis 1983 Direktor am Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, von 1980 bis 1992 am von ihm gegründeten Institut für Bevölkerungspolitik. Forschungsschwerpunkte u.a. Religionssoziologie; Mitherausgeber von »Christlicher Glaube in moderner Gesellschaft« (Herder).
Mehr von Franz Xaver Kaufmann lesen
Der Theologenpapst: Eine kritische Würdigung Benedikts XVI. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Memorandum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKirchenkrise: Wie überlebt das Christentum? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen"Nicht außerhalb der Welt": Theologie und Soziologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEntweltlichung der Kirche?: Die Freiburger Rede des Papstes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Freude und Hoffnung
Ähnliche E-Books
Die Mission der Christen: Von der Dringlichkeit, das Evangelium zu verkünden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMit Freuden ernten: Biblisches Saatgut für Zeiten und Prozesse des Übergangs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUmkehr der Kirche: Wegweiser im Neuen Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDialog-Prinzip: Wenn das Gespräch mit Jugendlichen die Predigt wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuferstehung als Lebenskunst: Was das Christentum auszeichnet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDein Reich komme: Eine praktische Lehre von der Kirche Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReligion: Facetten eines umstrittenen Begriffs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKirche anders: Fresh Expressions für Methodisten und andere mutige Christen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReligion für Einsteiger: 90 Fragen, die es in sich haben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Zeit der leeren Kirchen: Von der Krise zur Vertiefung des Glaubens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinfach glauben: Botschaften des Jesus von Nazareth Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIst Gott die Liebe?: Spurensuche in Bibel und Tradition Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGott. Vater, Sohn und Heiliger Geist: Was Christen glauben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKonfessioneller Religionsunterricht in religiöser Vielfalt II: Perspektiven von Schülerinnen und Schülern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sprung in den Brunnen: Eine Gebetsschule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsalmenpredigten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenig niedriger als Gott?: Biblische Lehre vom Menschen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bibel in zwei Stunden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAve Maria: Die Mutter Gottes und ihr Geheimnis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBeten: Beziehung zum ganz Anderen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBibliolog: Impulse für Gottesdienst, Gemeinde und Schule. Band 1: Grundformen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas uns wirklich trägt: Über gelingendes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Botschaft von Amoris laetitia: Ein freundlicher Disput Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerühre die Wunden: Über Leid, Vertrauen und die Kunst der Verwandlung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Predigten aus den Morgenmessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterwegs mit Bonhoeffer: Stationen auf dem Weg der Nachfolge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnstößige Texte im Neuen Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie wir beten können Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErlösung - wie und wovon?: Was Christen unter Heil verstehen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Thema "Kirche" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Christentum für Sie
Bibel trifft Koran: Eine Gegenüberstellung zu Fragen des Lebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPardon, ich bin Christ: Neu übersetzt zum 50. Todestag von C. S. Lewis Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Maria und das Alte Testament Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Vaterunser: Ein Gebet für alle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDieses Kreuz: Weil die Liebe stärker ist Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5SeniorenWerkbuch Bibel: Bibelarbeiten, Gottesdienstgestaltung, Bausteine für Gruppen und Gemeinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLust auf Land: Biblische Seiten des Landlebens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben in der Nachfolge: Texte von Dietrich Bonhoeffer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiest du mich noch?: 69 Methoden zum Bibellesen mit Gruppen. Ein Ideenbuch für Mitarbeitende Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom innersten Grunde - Mystische Schriften Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEffektives Bibelstudium: Die Bibel verstehen und auslegen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Gestalten des Bösen: Der Teufel – ein theologisches Relikt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCompendium Wortschatz Deutsch-Deutsch, erweiterte Neuausgabe: 2. erweiterte Neuausgabe Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Rebell - Martin Luther und die Reformation: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBleibt der Erde treu: ausgewählte Predigten, Bibelarbeiten und Meditationen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerufung: Eine neue Sicht für unsere Arbeit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Der Schlunz Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Kreuzeswissenschaft: Studie über Johannes vom Kreuz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeilsame Worte: Gebete für ein ganzes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gespräch mit Gott: Beten mit den Psalmen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Heilige Gral und Sexualmagie: Die Geheimlehre des Gral Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Roadtrip mit Gott: Leben ist Freiheit und jeden Tag ein Abenteuer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCherubinischer Wandersmann (Geistreiche Sinn- und Schlussreime): Mystische und religiöse Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungenglauben-hoffen-singen: Liederbuch der Freikirche der S.-T.-Adventisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bibel: Revidierte Einheitsübersetzung 2017. Gesamtausgabe. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGemeinsames Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAmoris Laetitia - Freude der Liebe: Mit einer Hinführung von Christoph Kardinal Schönborn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElberfelder Bibel - Altes und Neues Testament: Revision 2006 (Textstand 26) Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Von der Freiheit eines Christenmenschen: Einer der bedeutendsten Schriften zur Reformationszeit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Stephen Hawking, das Universum und Gott Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Freude und Hoffnung
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Freude und Hoffnung - Franz-Xaver Kaufmann
NAVIGATION
Buch lesen
Cover
Haupttitel
Inhalt
Über die Autoren
Über das Buch
Impressum
Hinweise des Verlags
Inhalt
Franz-Josef Overbeck
Vorwort des Herausgebers
Karl Kardinal Lehmann
Konzil als Prozess
Das Zweite Vatikanum und seine Wirkungsgeschichte
Franz-Xaver Kaufmann
Nachhaltiger Perspektivenwechsel
Zur Aktualität von Gaudium et spes
Franz-Josef Overbeck
Soziallehre und Lehramt
Zum Pluralismus in Gesellschaft und Kirche
Abkürzungen der Dokumente
des Zweiten Vatikanischen Konzils
Über die Autoren
Über das Buch
Impressum
Hinweise des Verlags
Franz-Josef Overbeck
Vorwort des Herausgebers
Das Zweite Vatikanische Konzil, das im Dezember 1965 zu Ende ging, hat viele Menschen in Euphorie versetzt, weil sich Fenster öffneten, neue Perspektiven sichtbar wurden und die Frische des Heiligen Geistes durch die Räume der Kirche zog. Für die Zeitzeugen von damals war das II. Vatikanum eine ungemein inspirierende Erfahrung. Das stärkte die Hoffnung, »im Heute glauben« zu können, wie es der überdiözesane Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz in den Jahren 2011 bis 2015 formuliert hat. Der Zukunftsoptimismus, der z. B. wesentliche Texte der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils Gaudium et spes durchzieht, war aber bereits mit dem Ende der 1960er Jahre verflogen. Er ist heute bei vielen Menschen einer großen Skepsis gewichen, gerade auch in unserer Kirche. Es gab in den vergangenen 50 Jahren erstaunlich offene Gespräche und Auseinandersetzungen zu unterschiedlichen Themen, aber auch viel Verunsicherung, Widerspruch und Konflikte. Wir spüren hier Grenzen, die mit dem lebendigen Weiterschreiben unserer Tradition und dem Verständnis der Heiligen Schrift zu tun haben, aber auch mit einer ethischen Bewertung der unendlich gewachsenen Möglichkeiten des Menschen – sowohl im Blick auf seine individuelle als auch auf seine gesellschaftliche und sozial-politische Lebenswelt.
Die letzten 50 Jahre haben aufwühlende Entwicklungen mit sich gebracht. Da treten innerkirchliche Konflikte offen zutage; da nimmt der radikale Traditionsabbruch Ausmaße an, die unser kirchliches Leben immer weiter infragestellen; da kommen viele Menschen an wirtschaftliche Grenzen, manche Bistümer ebenso, während sich andere eines wirtschaftlichen Wachstums erfreuen, was aber keinesfalls mit der Verheißung einer wachsenden Glaubenssubstanz zusammengeht. Gleichzeitig brechen in unserem Land und in der Welt ganz neue Fragen auf, die unsere innerkirchlichen Probleme geradezu harmlos erscheinen lassen, z. B. die ungeheuren Kriegserfahrungen und Gräueltaten im Nahen und Mittleren Osten wie auch der große Strom an Flüchtlingen und Asylsuchenden.
Das Massenphänomen flüchtender Menschen hat weitreichende nationale und internationale, gesellschaftspolitische und kulturelle, religiöse und andere, bisher ungeahnte Dimensionen. Die vielen ertrunkenen Flüchtlinge offenbaren nicht nur unvorstellbare Nöte von Menschen, sondern zugleich auch das Scheitern politischer Systeme und einer bestimmten Flüchtlingspolitik; was sich im Mittelmeer zeigt, setzt sich auf verschiedene Weise an Land fort. Die Flüchtlinge, die zu uns nach Deutschland gekommen sind und weiterhin kommen, stehen für ein Phänomen, das uns heute und in Zukunft in vielfacher Hinsicht weiter beschäftigen wird. Die Globalisierung und die Zunahme an Gewalt, oftmals auch religiösen und ethnisch-nationalen Ursprungs, wie auch die Sehnsucht der Menschen nach mehr Wohlstand stellen uns alle vor neue Fragen. Unsere Welt mischt sich neu. Wir leben mitten darin. Niemand kann sich entschuldigen oder wegsehen. Was sich seit Jahren angekündigt hat, wird nun mit einer bisher unvorstellbaren Dynamik erfahrbar. Zorn oder allgemeine Betroffenheit helfen nicht. Unsere Identität steht auf dem Prüfstand, und unsere Solidarität ist gefragt.
Wir machen Grenzerfahrungen. Sie sind mit Schwäche verbunden, mit Ohnmacht und Hilflosigkeit. Grenzerfahrungen bedeuten aber auch Provokation und Unruhe, setzen Gewohntes außer Kraft und öffnen neue Felder, zwingen zu Wegen, die noch nie begangen worden sind, machen neue Orientierung notwendig. Die Phänomene zeigen deutlich: Wir kommen an eine Grenze. Was sich hier offenbart, hat auch zu tun mit den Phänomenen von Globalisierung und Digitalisierung. Die Grenzen bisheriger Welten brechen auf, Informationsfluten ungeahnten Ausmaßes weiten die Horizonte, überfordern aber auch. Hinter dem Negativen und Gefährlichen dieser Entwicklung steckt jedoch auch das Positive, nämlich Entdeckerfreude, Mut zum Wagnis und Suche nach Neuem. Die Grenzerfahrungen von heute, im Inneren des Menschen wie im Äußeren, sind Ausdruck von Wachstums-Phänomenen. Denn Grenzen können Wachstum provozieren. Darin zeigt sich auch die tiefe religiöse Wahrheit des christlichen Glaubens: Jedes Ende birgt einen neuen Anfang in sich; aus dem Verlust des Alten entsteht der Gewinn des Neuen; aus dem Tod erwächst Leben!
Mich berührt all dies sehr, weil wir an Grenzen stoßen, die große Veränderungen und Entwicklungen mit sich bringen, unendliche Ängste auslösen, aber auch große Hoffnungen wecken. Im konkreten Alltag unserer Kirche erleben wir die Grenzen radikal, wenn wir auf die Menschen schauen, die aktiv bei uns – wie wir zu sagen pflegen – »mitmachen«. In unseren Gottesdiensten, in unseren Gruppen, Gemeinschaften und Gremien werden wir weniger. Wenn wir ehrlich sind, spüren wir auch, dass die alten Rituale nicht nur liturgisch, sondern auch in allen anderen Räumen wenig, oft keine Wirkung mehr zeigen. Viele unserer Riten, Traditionen und Sprachmuster sind heute nicht nur den allermeisten der jüngeren Generation fremd geworden. Sich das ehrlich einzugestehen und von daher diese Grenze als Chance auf Wachstum zu begreifen, führt in die Tiefe. Dies auszusprechen, ist befreiend, denn es berührt und mobilisiert neue Kräfte – schon allein durch die Fragen, die sich derzeit viele in unserer Kirche stellen und die in die Tiefe führen: Woran glauben wir eigentlich? Worauf setzen wir unser Leben, was ist wirklich wichtig und wesentlich? Was bleibt jenseits aller Veränderungen?
Die Auseinandersetzung mit diesen Fragen angesichts der gegenwärtigen Grenzerfahrungen stärkt und motiviert die vielen Christen, die an die Kraft des Evangeliums glauben und mitbauen wollen an einer Kirche, die auch morgen noch