Weihnachtswundernacht 5: Geschichten für die schönste Zeit des Jahres
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Buchvorschau
Weihnachtswundernacht 5 - Thomas Klappstein (Hrsg.)
Thomas Klappstein (Hrsg.)
WEIHNACHTS-
WUNDERNACHT 5
Geschichten für die schönste Zeit des Jahres
Mit dabei sind:
Fabian Vogt, Hannelore Schnapp, Albrecht Gralle,
Christian Döring, Frank Bonkowski, Petra Piater,
Mickey Wiese, Jürgen Werth, Andreas Malessa,
Rainer Buck, Christina Brudereck, Rolf Kiesendahl,
Thomas Klappstein, Christiane Ratz,
Martin Schultheiß, Annekatrin Warnke
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-86506-926-9
© 2016 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers
Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelfoto: fotolia volha
Satz: Brendow Web & Print, Moers
E-Book
-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016
www.brendow-verlag.de
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Vorwort des Herausgebers
Federleicht
F A B I A N V O G T
Das Christkind im Porsche
H A N N E L O R E S C H N A P P
Tante Pia
A L B R E C H T G R A L L E
Das Weihnachtswunder von Mecklenburg
C H R I S T I A N D Ö R I N G
Ich bin doch nur ein Geschäftsmann
F R A N K B O N K O W S K I
Ein Schlüsselerlebnis
P E T R A P I A T E R
Es kommt ein Schiff geladen in die erfüllte Zeit
M I C K E Y W I E S E
Wir verkümmern im Schlaraffenland
J Ü R G E N W E R T H
Die Tür zum Glück geht nach außen auf
A N D R E A S M A L E S S A
Stern, auf den ich schaue
R A I N E R B U C K
Weihnachten im Wartezimmer
C H R I S T I N A B R U D E R E C K
Irgendwo muss er doch sein, der Geist der Weihnacht
R O L F K I E S E N D A H L
Eine spannende Nachtschicht – neulich in Bethlehem
T H O M A S K L A P P S T E I N
Exodus
M A R T I N S C H U L T H E I S S
Unerwartet
C H R I S T I A N E R A T Z
Arne und der Heilige König
A N N E K A T R I N W A R N K E
Die Autorinnen und Autoren
Vorwort
Ab wann, liebe Leserin, lieber Leser, werden eigentlich Jubiläen gefeiert? Ist mit diesem 5. Band der Weihnachtswundernacht bereits ein kleines Jubiläum erreicht? Ein kleiner Erfolg, vor allem aber ein kleines weihnachtliches Wunder, ist es für mich als Herausgeber auf jeden Fall, dass nun der 5. Band dieser Reihe im fünften Jahr in Folge erscheint. Das ist nicht selbstverständlich. Und von daher schon ein kleines Jubiläum?
Zu verdanken ist es einerseits den bewährten Autorinnen und Autoren – einige sind seit dem ersten Band kontinuierlich mit ihren Beiträgen vertreten – und andererseits denen, die in diesem Band das erste Mal dabei sind. Die sich wieder viele tolle und vor allem neue Texte und Geschichten haben einfallen lassen, die das Wunder der Weihnacht beleuchten. Und dann natürlich den Leserinnen und Lesern. Also Ihnen, die Sie gerade dieses Buch aufgeschlagen haben. Einige zum ersten Mal, andere mögen mittlerweile Stammleser sein, die schon vom ersten Band an dabei sind und dabei zu „
WWN-Sammlern
" geworden sind. Alle – Autorinnen und Autoren, Leserinnen und Leser – eint wohl das Ansinnen, einen besonderen, speziellen Advent zu erleben und eine Weihnachtszeit, die voller zu entdeckender Wunder steckt. Dabei kann es natürlich passieren, dass einen eine Geschichte mal nicht so sehr berührt oder erreicht. Dafür geht einem anderen Menschen genau bei diesem Text gerade ein Licht auf, das er schon lange ersehnte und das ihn auf seinem Weg stärkt. Und umgekehrt.
Wann werden Bücher mit Weihnachtstexten eigentlich gelesen? Wann lesen Sie dieses Buch? Immer mehr Menschen wünschen sich den Advent im Dezember und Weihnachten an den Weihnachtstagen – und nicht schon Ende August mit dem Einzug der ersten süßen Saisonartikel in den Supermärkten. Die Texte dieses Buches können und dürfen ein schöner literarischer Begleiter in den Adventstagen sein und somit auf die Weihnachtstage einstimmen. Sie können und dürfen aber auch für besinnliche, manchmal auch herausfordernde Momente an den Weihnachtstagen selbst sorgen. Gerade die ruhigere Zeit „zwischen den Jahren" gibt zusätzlich Gelegenheit, gemütliche und stilvolle Nachmittage und Abende miteinander zu verbringen. Und dabei Weihnachtsgeschichten zu lesen. Selbst zu lesen oder vorzulesen. Von daher eignet sich dieses Buch durchaus auch als echtes Weihnachtsgeschenk für liebe Menschen.
Die Weihnachtszeit endete ja nicht mit Ablauf des (zumindest in Deutschland) offiziellen 2. Weihnachtsfeiertages. Im Zyklus des Kirchenjahres kann sie bis Mitte Januar (evangelische Lesart) oder sogar bis zum 2. Februar (katholische Lesart) gehen. Daran erinnert wurde ich noch einmal vor wenigen Jahren, als ich den Jahreswechsel in England verbracht habe. Und mich wunderte, dass dort nicht nur „zwischen den Jahren, sondern auch am 2. und 3. Januar noch jede Menge Weihnachtslieder im Radio gespielt wurden. Für meine Verwandten in England war das selbstverständlich. „12 Days of Christmas
meinte mein Cousin Steve nur.
Im protestantisch-evangelischen Zyklus endet die Weihnachtszeit übrigens am Sonntag nach dem 6. Januar. Somit immer zwischen dem 7. und 13. Januar. Also, es ist eine lange Spanne vom Beginn der Adventszeit bis zum Ende der Weihnachtszeit, in der man sich mit weihnachtswunderlichen Dingen beschäftigen kann.
Dank an alle Autorinnen und Autoren, die wieder und die neu mitgemacht haben und sich jetzt zwischen zwei Buchdeckeln literarisch begegnen. Ihnen als Lesern wünsche ich anregende Momente während unseres gemeinsamen literarischen Weges durch diese ganz besondere Zeit des Jahres. Gesegnete Adventstage und
-wochen
, eine frohe Weihnachtszeit – gerne bis in den Januar und Anfang Februar hinein – und wenigstens ein echtes Weihnachtswunder.
THOMAS KLAPPSTEIN
Duisburg, A. D. 2016
Federleicht
Tiamat, meine geliebte Gefährtin,
Du sanfter Wind von den Hängen des Zagros,
sprudelnde Quelle meiner Lebenslust
und Erfüllung meiner stärksten Sehnsucht,
ich schreibe Dir, weil Du Dich weiterhin weigerst, mit mir zu sprechen. Darum: Tu mir bitte den Gefallen und lies diesen Brief bis zum Ende, damit Du verstehst, wie es zu alldem gekommen ist.
Zuallererst: Es tut mir so leid. Vergib mir! Und lass mich möglichst bald in unser Haus zurückkehren. Auf den Straßen tuscheln sie nämlich schon: „Melchior musste sein Heim verlassen, weil Tiamat getobt hat." Was sollen die Leute denn bloß denken? Wir beide waren doch immer so glücklich zusammen.
Nun: Ich kann verstehen, dass Du wütend bist. Ja, ich war lange weg. Zu lange. Viel zu lange. Wochen. Nein, Monate. Einige Monate sogar. Aber deswegen musstest Du mich bei meiner Rückkehr wahrlich nicht so anfauchen. So voller Wut und Abscheu.
Und ja, wie Männer so sind, hatte ich gehofft, dass Du mich am ersten Abend nach meiner Reise zärtlich auf unser Lager ziehst, damit ich das, was sich in der langen Zeit an Wollust in mir angestaut hat, in unserer Umarmung verströmen kann. Da hatte ich mich wohl geirrt.
Und ja, ich habe das Gold, das wir für Notfälle aufgespart hatten, mitgenommen und es in der Fremde einem Säugling geschenkt. Vielleicht hätte ich das nicht gleich zu Beginn meines Berichts erwähnen sollen. Aber Du hast mich ja leider nicht ausreden lassen, sonst hätte ich Dir erklären können, was es mit diesem Kind auf sich hat und warum ich das tun musste.
Oder bist Du wirklich nur deshalb so aufgebracht, weil ich Dir keine teuren Geschenke mitgebracht habe? Könnte das sein? Nun, ich weiß, wie sehr Du Geschenke liebst. Edelsteine, feine Stoffe und kostbare Salben. Und als ich Dir mein … wie soll ich es nennen … Mitbringsel in die Hand gedrückt habe, da hast Du es nur verächtlich auf den Boden geworfen und laut herumgebrüllt. Zutiefst erschüttert.
„Eine Feder? Du warst eine Ewigkeit weg, und die einzige Gabe, die Du für mich hast, ist eine lausige Feder? Und noch dazu so eine winzige! Wenn es wenigstens Federn von einem Strauß oder einem Pfau wären …. Aber dieses kleine Ding da … Wo hast Du das denn aufgelesen? Mehr bin ich Dir nicht wert? Verschwinde, ich will Dich in unserem Haus nicht mehr sehen. Raus!"
Tiamat. Ich muss Dir erzählen, was es mit dieser Feder auf sich hat. Und hoffe, dass Du mir dann vergeben kannst und mich wieder in Frieden annimmst. In unserem Haus, in Deinem Leben und in Deinen Armen.
Gerade fällt mir ein, dass Du schon bei unserem Aufbruch sehr erbost warst und mich mehrfach zur Rede stellen wolltest: „Was hast Du gesehen? Ein Zeichen? Im Westen? Melchior, bitte! Du bist Wissenschaftler. Ein Forscher. Du glaubst an Zahlen und Messungen. Erzähl mir nichts von irgendwelchen überirdischen Zeichen. Und selbst wenn es wahr wäre, dass dieser … dieser leuchtende Stern, den du entdeckt haben willst, die Geburt eines Königs der Juden ankündigt: Was geht es dich an? Du bist kein Jude, und du glaubst nicht an den Gott der Juden. Warum, verdammt noch mal, musst du quer