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Die neue Biografie des Sonnensystems
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eBook220 Seiten1 Stunde

Die neue Biografie des Sonnensystems

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Über dieses E-Book

Darf ich Sie einladen? Ich würde Sie gern auf eine spannende Reise durch unsere weite Heimat entführen. Wir biegen beim Virgo-Superhaufen von der intergalaktischen Autobahn ab, fahren bis zur lokalen Gruppe und suchen den Orionarm der Milchstraße. Zwischen Alpha Centauri, Barnards Stern und Wolf 359 versteckt sich ein wahres Kleinod, das Sonnensystem. 4,6 Milliarden Jahre alt, mit einem Zentralgestirn der Hauptreihenklasse G2, bestehend aus acht Planeten, einigen Zwergplaneten, Hunderttausenden Kleinplaneten und zahllosen Kometen. Steigen Sie mit mir auf 20 Kilometer hohe Berge. Tauchen Sie in dunkle Methanseen, bewundern Sie Stickstoff-Geysire, Eisvulkane und Ausbrüche glühender Lava. Beobachten Sie Wolkenformationen aus Schwefelwasserstoff und Blausäure. Staunen Sie über fliegende Schwämme und eckige Monde. Lernen Sie den Anti-Pluto kennen, den Doppel-Asteroiden Barbara oder den Narbenmond Kallisto. Verfolgen Sie Stürme, die sich mit Überschallgeschwindigkeit fortbewegen. Fragen Sie einsame Wanderer nach dem Weg, die die Sonne nur als hellsten Stern am Himmel erleben. Suchen Sie mit mir in im ewigen Dunkel liegenden Kratern, Vulkanschlünden oder warmen Ozeanen unter der Kruste nach Spuren außerirdischen Lebens. "Die neue Biografie des Sonnensystems" erklärt Geschichte, Gegenwart und Zukunft unseres Sonnensystems in klarer, unterhaltsamer Sprache. Das etwa 200 Seiten umfassende eBook enthält zehn eigens angefertigte Strukturgrafiken, 62 beeindruckende Bilder sowie einen Sach- und Namensindex. Es ist Nachfolger und perfekte Ergänzung für den Sachbuch-Bestseller "Die neue Biografie des Universums" vom selben Autor.
SpracheDeutsch
HerausgeberAO Edition
Erscheinungsdatum19. Juni 2013
ISBN9783955771980
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    Buchvorschau

    Die neue Biografie des Sonnensystems - Matthias Matting

    Inhaltsverzeichnis

    Gestatten: Das Sonnensystem

    Unsere Heimatadresse

    Die Struktur des Sonnensystems

    Die Entstehung des Sonnensystems

    Die Geburt der Planeten

    Die Entstehung der Monde

    Die Sonne – unser Kernkraftwerk

    Wandern auf der Sonne?

    Der Kern der Sonne

    Die äußeren Schichten

    Heiße Atmosphäre

    Sonnenflecken und solare Tsunamis

    Der Lärm der Sonne

    Die Farbe der Sonne

    Die Probleme der Sonne

    Die Sonne im Vergleich

    Die Zukunft der Sonne

    Merkur – Welt der Extreme

    Der schnellste Bote

    Eis an den Polen

    Volltreffer vor 3,9 Milliarden Jahren

    Venus – unser höllischer Zwilling

    Kleine, fiese Schwester

    Luftholen verboten

    Der Treibhauseffekt

    Ein Spaziergang zwischen Vulkanen

    Wie die Venus um die Sonne wandert

    Erde – der glückliche Planet

    Die Gestalt der Erde

    Die Bausteine der Erde

    Erde und Wasser

    Mehr als Luft

    Wo die Polarlichter herkommen

    Der Mond

    Ein Doppelplanet

    Der Aufbau des Mondes

    Wie der Mond die Erde beeinflusst

    Spaziergang am Meer

    Meere, Berge, Flüsse

    Wasser auf dem Mond

    Keine dunkle Seite

    Mars – der rote Planet

    Keine Zivilisation, vielleicht Leben

    Clever starten

    Frühling, Sommer, Herbst, Winter

    Der Aufbau des Mars

    Paradies für Bergsteiger

    Wasser auf dem Mars

    Leben auf dem Mars

    Die Mars-Monde

    Ab zum Mars?

    Asteroidengürtel – der unvollendete

    Der fehlende Planet

    Grüppchenbildung im All

    Wasser von den Asteroiden

    Asteroiden mit Monden

    Jupiter – der Riesenplanet

    Größer geht nicht

    Der Aufbau des Jupiter

    Die großen Stürme

    Das Magnetfeld

    Die Ringe des Jupiter

    Die Monde des Jupiter

    Der Vulkanmond Io

    Der Ozeanmond Europa

    Der Riesenmond Ganymed

    Der Narbenmond Kallisto

    Saturn – der Herr der Ringe

    Das Auge des Saturn

    Dreierlei Wolken

    Saturns Ringsystem

    Die Monde des Saturn

    Mimas – wo sich Starwars und Pacman treffen

    Enceladus – der Mond der Eisvulkane

    Titan – die Methan-Erde

    Hyperion – der fliegende Schwamm

    Iapetus – der doppelgesichtige Mond

    Uranus – der blaue Planet

    Ein einziger Besucher

    Der kälteste Planet

    Uranus‘ Kindheitstrauma

    Eine gemütliche Kugel

    Ringe und Monde

    Miranda – der Canyon-Mond

    Ariel – der helle Mond

    Titania – Uranus' größter Mond

    Neptun – der fernste Planet

    Temperamentvoller Planet

    Der schöne blaue Neptun

    Superionisches Wasser

    Schöner wohnen

    Das Ringsystem

    Neptuns Begleiter

    Nereid – der exzentrische Mond

    Proteus – der eckige Mond

    Triton – der Geysir-Mond

    Hinter dem Horizont

    Die Zentauren

    Kuipergürtel – Zone der einsamen Planetoiden

    Der klassische Kuipergürtel

    Plutinos – für immer gebunden

    Pluto – der degradierte Planet

    Orcus – der Anti-Pluto

    Die Scattered Disc – Unter der Fuchtel Neptuns

    Eris – der Größte unter den Zwergen

    Detached Objects – ganz weit draußen

    Sedna – der einsame Wanderer

    Am Rand des Sonnensystems – die Oortsche Wolke

    Planet X – existiert er doch?

    Nachwort

    Index

    Gestatten: Das Sonnensystem

    Darf ich vorstellen? Das Sonnensystem. 4,6 Milliarden Jahre alt, mit einem Zentralgestirn der Hauptreihenklasse G2, bestehend aus acht Planeten, einigen Zwergplaneten, Hunderttausenden Kleinplaneten und zahllosen Kometen, die es auf eine Gesamtmasse von etwa 2 mal 10³⁰ Kilogramm bringen.

    Das ist mehr als 300.000 Mal so schwer wie unser Heimatplanet, die Erde. 99,86 Prozent dieser Masse stecken in der Sonne. Vom verbleibenden Rest machen die vier Gasplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun noch einmal 99 Prozent aus, wobei neun Zehntel davon in Jupiter und Saturn stecken.

    Die Gravitationswirkung der Sonne reicht etwa zwei bis vier Lichtjahre in das umgebende Weltall. Das ist denn auch die Ausdehnung, die die Astronomen dem Sonnensystem zuschreiben. Der interstellare Raum beginnt allerdings schon vorher: Ab der so genannten Heliopause ist nicht mehr der von der Sonne ausgehende Teilchenstrom, der Sonnenwind, dominierend, sondern das interstellare Medium.

    Unsere Heimatadresse

    Wenn wir außerirdischen Besuch erwarten, müssten wir unsere Heimatadresse etwa so angeben – in der Hoffnung, dass der Gast mit unseren Begriffen überhaupt etwas anfangen kann: Beim Virgo-Superhaufen von der intergalaktischen Autobahn abbiegen. Passanten nach der 47 Galaxien umfassenden Lokalen Gruppe fragen. Dort angekommen, eine Milchstraße mit einem balkenförmigen Kern und zwei dominierenden Spiralarmen suchen. Zwischen den 200 bis 400 Milliarden Sternen der Milchstraße den Orionarm ausfindig machen. Er befindet sich etwa 15.000 Lichtjahre nördlich der Symmetrieachse der Galaxis beziehungsweise etwa 25.000 Lichtjahre entfernt von ihrem Kern und gehört zu den sekundären Spiralarmen zwischen Perseus-Arm und Scutum-Centaurus-Arm, etwas näher am Perseus-Arm.

    Sobald Ihnen hier eine etwa 2000 Lichtjahre große, elliptische Häufung von jungen Sternen und Sternentstehungsgebieten auffällt, sie wird Gouldscher Gürtel genannt, bitte etwas näher heranfliegen. Mitten darin werden Sie eine einige Hundert Lichtjahre große, sanduhrförmige und besonders materiearme Blase im interstellaren Medium bemerken, die von einer Supernova verursacht wurde. Keine Sorge, die Gefahr ist seit 300.000 Jahren vorbei. Damals explodierte vermutlich der 800 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernte Geminga, den Radioastronomen heute noch als Pulsar nachweisen können (andere Theorien meinen, dass die Lokale Blase schon vor 10 bis 20 Milliarden Jahren durch mehrere Supernovae entstand).

    Jetzt bitte aufpassen und genauer hinsehen, dann sollte Ihnen die Lokale Flocke auffallen, die etwa 30 Lichtjahre groß ist und deutlich mehr kosmische Materie (vor allem Wasserstoffgas) als die Umgebung enthält. Die Sonne durchwandert dieses Gebiet seit 100.000 Jahren und wird wohl noch einmal mindestens dieselbe Zeit brauchen, um wieder sauberes Gebiet zu erreichen. Sie ist nicht der einzige Stern in der Umgebung. Am besten suchen Sie nach einem Dreifachstern, den die Menschlinge Alpha Centauri nennen. Er besteht aus einem eng gebundenen, gelben Doppelstern (Alpha Centauri A und B), der in größerer Entfernung von einem roten Zwerg (Alpha Centauri C oder Proxima Centauri) umkreist wird. Nur 4,4 Lichtjahre weiter sollten Sie die Sonne finden.

    Falls sich niemand meldet (die Menschen sind manchmal sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Sie kennen das ja, Familienstreit, der manchmal laut wird), klingeln Sie einfach bei den nächsten Nachbarn Barnards Stern (5,9 Lichtjahre entfernt), Wolf 359 (7,8 Lichtjahre), Lalande 21185 (8,3 Lichtjahre), Luyten 726-8 (8,7 Lichtjahre) oder Ross 154 (9,7 Lichtjahre) und hinterlassen Sie Ihre Botschaft dort. Alle drei sind als rote Zwerge längst im Rentenalter. Alternativ können Sie es auch bei Sirius (8,6 Lichtjahre entfernt) probieren, der etwa doppelt so groß wie die Sonne ist und von dem weißen Zwergstern Sirius B umkreist wird.

    Wenn Sie Ihr Raumschiff auf einem bewachten Parkplatz abstellen wollen, ohne das Risiko, von den Erdlingen entdeckt zu werden, empfehlen wir den Planeten Alpha Centauri Bb. Sie können sich dort in Ruhe an die Erdgravitation gewöhnen, denn der Planet ist nur rund 1,1 Mal so schwer wie Ihr Ziel. Allerdings sollten Sie sich auf sehr sommerliches Wetter gefasst machen: Da Alpha Centauri Bb seinen Stern in nur 4 Prozent der Entfernung Erde – Sonne umkreist, dürften die Oberflächentemperaturen bei 1300 Grad Celsius liegen.

    Die Struktur des Sonnensystems

    Wenn Sie sich dem Ziel nähern, bremsen Sie Ihr Raumfahrzeug bitte allmählich ab. Sie riskieren sonst Kollisionen mit den Milliarden Objekten, die die Oortsche Wolke bilden. Diese formt eine Kugelschale mit einem Durchmesser von zwei bis vier Lichtjahren um den Zentralstern. Ab und zu lösen sich durch Gravitations-Einfluss von außerhalb Objekte aus ihr, die im inneren Sonnensystem dann als Kometen auftauchen.

    Das nächste Hindernis auf dem Weg zur Erde ist die sogenannte Scattered Disc (SD). Sie weisen Ihren Piloten besser rechtzeitig darauf hin, denn die SD enthält gewissermaßen alle Falschfahrer auf der Himmelsautobahn: Die Objekte (SDOs), aus denen sie besteht, bewegen sich nicht in der Ebene der Planeten um die Sonne, sondern in stark exzentrischen Bahnen. Dazu gehört etwa der Zwergplanet Eris.

    Bevor Sie nun den Kuipergürtel erreichen, der Ihnen weitere Zwerg- und Kleinplaneten in den Weg stellt (darunter den lange als Planeten eingestuften Pluto), durchqueren Sie die Heliopause. Hier beginnt der Einfluss des 1,5 Millionen Kilometer pro Stunde schnellen Sonnenwinds, was Sie an einer Veränderung der Strahlungsverhältnisse bemerken sollten. Er besteht aus Elektronen, Protonen und Heliumkernen, während das interstellare Medium zu 90 Prozent aus neutralem Wasserstoffgas zusammengesetzt ist.

    Im Äußeren Sonnensystem, das in 60facher Entfernung Erde – Sonne mit dem Planeten Neptun beginnt, beherrschen die vier Gasriesen das Bild. Neptun und Uranus, die beiden äußeren Gasriesen, besitzen dabei einen kompakteren, gefrorenen

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