Jesus: Volkskirche und Anstoss!: Zürcher Predigten 2014-2015
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Einige der folgenden Predigten haben hohe Wellen geschlagen. Dadurch erkannte ich:
Jesus polarisiert!
Er entzweit, weil er den größtmöglichen Anspruch vertritt:
Er ist gleichzeitig Mensch und Gott!
Michael Freiburghaus
Michael Freiburghaus, Jahrgang 1986, Theologiestudium in Riehen, Leuven, Bern und Zürich. Offizier (Leutnant) der ABC-Abwehrtruppen. Präsident der Schweizerischen Traktatmission. Seit 2015 reformierter Pfarrer in Leutwil und Dürrenäsch, Schweiz. Weitere Bücher von ihm im gleichen Verlag: - Gott liebt dich! 10 Predigten zum 1.Johannesbrief. - Ergreife Jesus! – Von Jesus ergriffen Aargauer Predigten 2010-2016. - Jesus ist das Evangelium! Solothurner Predigten 2013-2014. - Welches sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Alten und Neuen Testament? Ein Überblick. Himmel und Erde werden vergehen, doch Gottes Wort bleibt bestehen! Die Ewigkeit ist unendlich zu kurz, um Gottes Liebe zu loben!
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Buchvorschau
Jesus - Michael Freiburghaus
Meinem Vikariatsvater Pfr. Felix Schmid gewidmet
Für die Kirchgemeinde Zürich-Altstetten
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Gott liebt dich!
Weihnachten: Gott mit uns!
Weihnachten: Licht in der Finsternis!
Ostern: Zweifeln erlaubt?
Pfingsten: Der Heilige Geist ist der Strom unseres Lebens!
Bist du ein Fan von Jesus?
Warum lässt Gott das Leid zu?
Du sollst dir kein Götterbild machen!
Gott gönnt dir einen Ruhetag!
Dein Leben ist wertvoll!
Wie kann ich meine Beziehungen aufpolieren?
Der Gewinner ist…
Schlusswort oder: Wie weiter?
Danksagungen
Quellenverzeichnis
Verfasser
Einleitung
Diese Predigten entstanden während meines einjährigen Abschlusspraktikums zum Pfarrer (Vikariat) in Zürich-Altstetten.
Jesus liebt alle Menschen, deswegen gibt es eine Volkskirche: Wir alle sind eingeladen, ein Teil von ihr zu sein!
Einige der folgenden Predigten haben hohe Wellen geschlagen. Dadurch erkannte ich: Jesus polarisiert! Er entzweit, weil er den grösstmöglichen Anspruch vertritt:
Er ist gleichzeitig Mensch und Gott!
1. Gott liebt dich!
„Geliebte, lasst uns einander lieben! Denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben möchten. Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben" (1.Johannesbrief 4,7-11).
„Und es fragte einer von ihnen, ein Gesetzesgelehrter, und versuchte ihn [= Jesus] und sprach: Lehrer, welches ist das größte Gebot im Gesetz? Er aber sprach zu ihm: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand.‘ Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten" (Matthäusevangelium 22,35-42).
Ein Pfarrer von damals, ein Gesetzesgelehrter, fragt Jesus: „Welches ist das größte Gebot im Gesetz?" Wir heute würden Jesus wahrscheinlich fragen: Was ist das Wichtigste im Leben? Jesus antwortet: LIEBE! Liebe Gott und den Nächsten wie dich selbst. „An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten" (Matthäusevangelium 22,42). Das „ganze Gesetz und die Propheten" bedeutet das Alte Testament, das aus dem Gesetz von Mose und den Propheten besteht. Jesus fasst also das ganze Alte Testament mit diesen zwei Geboten zusammen.
Das Gesetz von Mose enthält unter anderem auch die Zehn Gebote:
Ich bin der HERR dein Gott […] Du sollst keine andern Götter haben neben mir.
Du sollst dir kein Götterbild machen [...]
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem aussprechen […]
Denke an den Sabbattag, um ihn heilig zu halten. […]
Diese ersten vier Gebote werden zusammengefasst in der Aufforderung: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand" (Matthäusevangelium 22,39).
Ehre deinen Vater und deine Mutter, […]
Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht ehebrechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen.
Du sollst nicht [den Besitz von anderen] begehren. (2.Mose 20,2-17; vgl. 5.Mose 5,6-21).
Das fünfte bis zehnte Gebot wird zusammengefasst im Gebot, den Nächsten zu lieben wie sich selbst.
1.1 Gottesliebe
Jesus fordert uns auf: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand" (Matthäusevangelium 22,37). Warum sollen wir Gott überhaupt lieben? Weil Gott dich liebt! Er will eine Beziehung mit dir führen. In der Bibel wird dies so ausgedrückt: „Gott ist Liebe […] Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt […] hat" (1.Johannesbrief 4,8.10a). Die Liebe beginnt eben nicht bei uns, sondern bei Gott. Gott liebt jeden Menschen von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Verstand. Bereits im Alten Testament spricht Gott durch den Propheten Jeremia: „Ja, mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt" (Jeremia 31,3a). Wie zeigt uns Gott konkret seine Liebe? „Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn [Jesus] gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden" (1.Johannesbrief 4,10). Gott ist heilig, das heisst: Er ist perfekt, er ist rein, ohne Fehler und Sünde. Wir dagegen verstossen oft gegen die Zehn Gebote und die Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe. Deshalb sind wir unrein, nicht perfekt, fehlerhaft und sündig. Unsere Sünde trennt uns von dem heiligen Gott, wie er durch den Propheten Jesaja sagt: „Eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört" (Jesaja 59,2). Dieses Problem können wir Menschen nicht lösen, auch nicht, wenn wir versuchen, unsere Moral zu steigern. Dieses Problem kann nur Gott lösen. Wie löst Gott das Problem unsere Sünde? Diese „Sühnung für unsere Sünden hat mit Karfreitag und Ostern zu tun: Gott hat am Karfreitag im Jahr 30 n.Chr. alle unsere Sünden auf sich genommen. Denn Jesus und Gott sind ja untrennbar eins. Als Jesus starb, wurden auch unsere Sünden vernichtet. Er ist also stellvertretend für uns gestorben. An Ostern, drei Tage später, hat Gott ihn von den Toten auferweckt. Jesus lebt! Deswegen können auch wir ein Leben mit Gott beginnen. Mit einem einfachen Gebet können wir Gott in unser Leben einladen: „Lieber Gott, bisher habe ich ohne dich gelebt. Bitte vergib mir und befreie mich von allem, was mich von dir trennt. Bitte komm jetzt in mein Leben und leite mich von nun an. Amen.
Wenn wir so beten, erhalten wir eine Beziehung mit Gott. Vielleicht wendet jemand ein: Das ist ja alles gut und recht. Aber was ist, wenn ich Gott gar nicht liebe? Oder was ist, wenn ich noch