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House of Fear 2 - Die Mumie des Piraten
House of Fear 2 - Die Mumie des Piraten
House of Fear 2 - Die Mumie des Piraten
eBook155 Seiten1 Stunde

House of Fear 2 - Die Mumie des Piraten

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Über dieses E-Book

Mit der Jugendbuch-Reihe House of Fear sorgt Autor Patrick McGinley für gelungenen Horror-Spaß. Schaurig-gruselige Unterhaltung für Leser ab 12 Jahren!

Henrick macht mit seinem Bruder Axel Tauchurlaub auf einer kleinen Insel in der Südsee. Einer Legende zufolge trieb dort vor 600 Jahren ein Pirat sein Unwesen, der als Menschenfresser bekannt war.
Zusammen mit einer Gruppe anderer Taucher wollen Henrick und Axel nach dem Wrack des Piratenschiffs suchen. Doch das Abenteuer entwickelt sich bald zum Horrortrip: Axel verschwindet spurlos und eine Horde mordlustiger Kreaturen versetzt die Urlauber in Angst und Schrecken! Ist der Kannibale von den Toten auferstanden?
SpracheDeutsch
HerausgeberLoewe Verlag
Erscheinungsdatum13. Juni 2016
ISBN9783732006991
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    Buchvorschau

    House of Fear 2 - Die Mumie des Piraten - Patrick McGinley

    Titelseite

    Für meine Schwester

    Vorwort

    Dies ist kein normales Buch.

    Ein normales Buch liest man, findet es spannend, lustig oder langweilig und legt es dann beiseite.

    Dies ist ein gefährliches Buch. Wenn man nicht aufpasst, kann es einem den Verstand rauben!

    Ich habe diese Geschichte nicht geschrieben. Ich habe sie gefunden. Im Keller eines Hauses, neben der Leiche eines toten Schriftstellers, lagerten sie: Tausende eng bedruckter Schreibmaschinenseiten, die mich magisch anzogen!

    Während ich diese Geschichten las, wurde ich von Albträumen und Visionen heimgesucht, die so echt wirkten, dass ich fast vor Angst gestorben wäre.

    Wie unter einem inneren Zwang habe ich sie nach und nach bearbeitet. Eine böse Macht drängt mich, sie der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch wenn ich weiß, dass sie Verderben über die Menschen bringen werden.

    In der Hoffnung, ihren dämonischen Einfluss zu brechen oder zumindest zu mildern, habe ich die Geschichten leicht verändert. Die Orte und einige Namen habe ich geschwärzt, damit niemand auf die Idee kommt, nach den ursprünglichen Texten zu suchen.

    Lies sie auf eigene Gefahr! Und wenn du nachts schweißgebadet aus dunklen Träumen hochschreckst, dann bedank dich nicht bei mir, sondern beim Verfasser selbst: dem geheimnisvollen Marc Glick-Pitney.

    Du bist gewarnt!

    Patrick McGinley,

    Herausgeber

    1

    Admiral Jun Zhou stand auf der Brücke des Jadedrachen und blickte auf das Hauptdeck hinunter. Obwohl er zur Bescheidenheit erzogen worden war, konnte er den Stolz in seiner Brust nicht unterdrücken. Mit seinen hundert Metern Länge, seiner 500-Mann-starken Besatzung und den neun Masten war der Jadedrache das größte Schiff, das je das Chinesische Meer bereist hatte. Der Kaiser höchstpersönlich hatte es in Auftrag gegeben und es war der ganze Stolz der Ming-Dynastie. Es sollte die Ozeane erkunden, den Ruhm Chinas in die Welt tragen und beladen mit fremden Reichtümern zurückkehren. Welch großartigen Empfang man Jun Zhou bei seiner Heimkehr bereiten würde! Überall im Kaiserreich würde man von ihm erzählen, würde Lieder über ihn singen, ihn mit Gold und Juwelen überhäufen …

    »Schiff voraus!«

    Der Ruf des Ausguckpostens riss Jun Zhou aus seinen Tagträumen. Der Morgennebel hatte die Sichtweite auf einige wenige Hundert Meter zusammenschrumpfen lassen. Wenn man nicht vorsichtig war, riskierte man eine Kollision.

    »Kurs?«, rief Jun Zhou zu dem Mann im Krähennest hinauf.

    Angestrengt spähte dieser in die Ferne. Dann beugte er sich abrupt vor und rief nach unten: »Es hält direkt auf uns zu!«

    Jun Zhou lief die Holztreppe hinunter und rannte zur Reling. Das Schiff war in dem dichten Nebel nur als dunkler Fleck zu erkennen.

    Wer erdreistet sich, mir in die Quere zu kommen?, dachte der Admiral mit einer Mischung aus Verwunderung und Wut. Einem Schiff des Kaisers hat man gefälligst auszuweichen!

    Dass das andere Schiff noch immer geradewegs auf den Jadedrachen zusteuerte, konnte Jun Zhou nur als Provokation deuten.

    »Alle Mann an Deck!«, brüllte er.

    Geschäftiges Treiben brach aus. Luken und Türen öffneten sich und aus jedem Winkel des Schiffes strömten Matrosen herbei. Bald standen alle 500 Männer in Reih und Glied vor ihm, reglos wie Statuen: die Gesichter nach vorn, die Hände an den gebogenen Schwertern. Die besten Krieger des Ostens. Jun Zhou war zufrieden.

    »Männer!«, rief er. »Welches ist das großartigste Schiff des Chinesischen Reiches?«

    »Der Jadedrache!«, schallte es wie aus einem Mund.

    »Und was hält unser Schiff auf?«

    »Nichts zwischen Himmel und Erde!«

    Jun Zhou nickte und trat vor.

    »Ein fremdes Schiff hat es gewagt, unseren Weg zu kreuzen. Wir werden ihm eine kleine Lektion erteilen. Bereit machen zum Entern!«

    Wie in einem einstudierten Tanz teilten sich die Reihen. Einige Soldaten holten Enterbrücken und -haken herbei, andere stellten sich an der Reling auf. Konzentrierte Spannung lag in der Luft. Die Wellen plätscherten sanft gegen den Bug und ein schwaches Lüftchen wehte.

    »Ruder drei Grad Backbord!«, rief Jun Zhou.

    Der Jadedrache schob sich nach links. Der Admiral würde das Schiff längsseits bringen und dann den Befehl zum Entern geben. Er würde der anderen Besatzung einen kleinen Schrecken einjagen, sich den Kapitän vorknöpfen und ihn dann weiterfahren lassen.

    Jetzt teilte sich der Nebel und eine große Dschunke tauchte auf. Sie glitt fast lautlos auf den Jadedrachen zu.

    »Admiral!«

    Irritiert sah Jun Zhou nach oben. Was war so wichtig, dass der Mann im Krähennest ihn so kurz vor einer Auseinandersetzung störte? Er stutzte. Der Ausguckposten war kreidebleich.

    »Admiral … es ist … es ist …«

    »Er höre sofort damit auf, zu stottern wie ein Maultier!«, brüllte Jun Zhou.

    »Aber … aber …«, weiter kam der Matrose nicht.

    Ein Sirren durchschnitt die Luft und der Mann kippte aus seinem Krähennest. Mit einem dumpfen Schlag traf er auf dem Deck auf. Aus seinem Hals ragte ein schwarzer Pfeil.

    Jun Zhou unterdrückte mit Mühe seinen Zorn. Wer wagte es …?

    Die Dschunke schob sich neben den Jadedrachen.

    »Attacke!«, rief Jun Zhou seinen Kriegern zu. Er würde diese Banditen zu Kleinholz verarbeiten.

    Doch seine Soldaten rührten sich nicht. Wie versteinert standen sie an der Reling.

    »Habt ihr mich nicht gehört, Männer? Ich sagte …«

    In diesem Moment fiel sein Blick auf das Deck der Dschunke. Die Stimme versagte ihm. Kaltes Grauen ergriff ihn.

    »Die Hantu Laut!«, schrie einer der Krieger. Die Worte schienen die Lähmung der Soldaten augenblicklich zu lösen.

    Einige zogen beherzt ihre Schwerter heraus, doch etwa die Hälfte der Besatzung ergriff die Flucht. Sie erklommen die Reling auf der anderen Seite und sprangen in wilder Panik über Bord.

    »Nein«, hauchte Jun Zhou tonlos.

    Die übrig gebliebenen Soldaten blieben wie erstarrt stehen. Voller Entsetzen blickten sie in die Gesichter der gegnerischen Crew.

    Es war ein verlotterter Haufen, der vom Deck der Dschunke zurückstarrte: harte Kerle, dreckig und in Fetzen gehüllt. Sie schienen aus allen Teilen Asiens zu stammen. Nur eins hatten sie alle gemeinsam: Jedem von ihnen fehlte ein kleiner Finger an der Hand.

    Jetzt trat der Kapitän von der Brücke der Dschunke herunter. Er war ein unscheinbarer Mann, weder besonders groß noch muskulös. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken und blickte Jun Zhou in die Augen. Ein teuflisches Grinsen breitete sich auf seinem pockennarbigen Gesicht aus.

    »Dai Mon«, flüsterte der Admiral und fiel auf die Knie.

    Der Kapitän der Dschunke öffnete den Mund.

    »Holt sie euch!«, rief er.

    Brüllend sprang seine Crew an Deck des Jadedrachen.

    Die Schlacht dauerte nur wenige Minuten. Der Nebel verschluckte die beiden Schiffe. Niemand war in der Nähe, um die grausamen Todesschreie der kaiserlichen Besatzung zu hören.

    Etliche Soldaten sanken mitsamt ihres herrlichen Schiffes zum Grund des Meeres hinab. Nur wenige wurden als Gefangene an Bord der Dschunke gebracht.

    Und auf sie wartete ein Schicksal, das grausamer war als der Tod.

    2

    600 Jahre später …

    »Ja, Mama, ich passe schon auf ihn auf. Du musst dir keine Sorgen machen.«

    »Aber er war doch noch nie so weit von zu Hause weg!«

    Die erste Stimme gehörte meinem großen Bruder Axel. Die zweite meiner Mutter. Wir standen vor der Sicherheitskontrolle des Balken Flughafens. Gerade hatten wir eingecheckt und jetzt mussten wir uns von Mama verabschieden.

    Natürlich machte sie ein großes Drama daraus, vor allem meinetwegen. Es stimmte zwar, dass ich noch nie so weit von zu Hause weg gewesen war, aber sie musste es gleich wieder übertreiben.

    Während Axel unsere Pässe und Bordkarten verstaute, nahm Mama mein Gesicht in beide Hände und zerquetschte es beinahe. Dabei sah sie mich an, als würde ich in den Krieg ziehen.

    »Pass auf dich auf, Henrick, hörst du?«

    Da sie meine Wangen zusammendrückte, brachte ich kein Wort heraus. Stattdessen nickte ich.

    »Wird schon schiefgehen, Mama«, sagte Axel und zog mich von ihr weg. Wir stellten uns in der Schlange an, die sich vor den Röntgengeräten gebildet hatte. Mama winkte uns zu und wischte sich eine Träne aus dem linken Auge.

    Ihr Verhalten war nicht nur peinlich, es machte mich auch nervös. Was, wenn jetzt wirklich etwas passierte? Auf mich wartete ein zehnstündiger Flug und ich hatte noch nie ein Flugzeug von innen gesehen.

    Axel war immer derjenige von uns gewesen, der alles ausprobiert und jede Herausforderung angenommen hatte. Im Freizeitpark war er schon als Kind immer mit den halsbrecherischsten Achterbahnen gefahren. Ich dagegen hatte sogar vor dem Riesenrad Angst gehabt. Bungee-Jumping, Fallschirmspringen, Freeclimbing, Wildwasser-Rafting – es gab keine Extremsportart, die Axel nicht schon ausprobiert hatte.

    Und es war keineswegs so, dass ihm dabei nie etwas passierte. Mit schöner Regelmäßigkeit wurde ihm ein Arm oder ein Bein eingegipst, hatte er sich ein Band gerissen oder ein Gelenk ausgekugelt. Er hatte mit seinen 22 Jahren mehr Narben als Frankensteins Monster.

    Und doch war ich derjenige, um den meine Mutter sich ständig Sorgen machte. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich ein paar Wochen zu früh auf die Welt gekommen war und beinahe nicht überlebt hätte. Diese Zeit des Hoffens und Bangens hatte meine Mutter wohl nie ganz überwunden. Und da sie immer so besorgt war, war ich ein sehr ängstliches Kind gewesen.

    Aber jetzt war Schluss damit. Ich würde in dieses Flugzeug steigen und die zehn Stunden nach Bangkok fliegen. Und ich würde keine Angst haben.

    »Henrick, nicht träumen!«

    Axel war schon durch die Kontrolle gegangen. Der Sicherheitsbeamte winkte mich durch den Metalldetektor. Ich nahm meinen Rucksack von dem Förderband und lief meinem Bruder hinterher, der schon in Richtung des Flugsteigs ging.

    Mama war beinahe ausgeflippt, als Axel mir einen Tauchkurs zu meinem vierzehnten

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