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Kommissar Platow, Band 1: Sieben Schüsse im Stadtwald: Kriminalroman
Kommissar Platow, Band 1: Sieben Schüsse im Stadtwald: Kriminalroman
Kommissar Platow, Band 1: Sieben Schüsse im Stadtwald: Kriminalroman
eBook124 Seiten2 Stunden

Kommissar Platow, Band 1: Sieben Schüsse im Stadtwald: Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Frankfurt, Mitte der 70er Jahre. Die Kriminalität boomt. Drogen. Terrorismus. Bandenkriege. Mittendrin: Kommissar Joachim "Joe" Platow. Gemeinsam mit seinem Assistenten Mike Notto und Schutzhündin Abba kämpft er gegen das Verbrechen. Dabei wird Platow immer wieder von seinem persönlichsten Fall eingeholt - seine Ex-Verlobte Petra, die sich der RAF angeschlossen hat ...

Band 1: Ein wohlhabender Banker. Gnadenlos hingerichtet vor den Toren Frankfurts. Georg Dietrich war beliebt gewesen, hatte scheinbar keine Feinde. Wer steckte hinter dem feigen Mord? Ein unzufriedener Kunde? Eine Gangster-Bande? Terroristen? Als ob mich dieses Rätsel nicht genug beschäftigt hätte, musste ich auch noch das Temperament meines neuen Partners im Zaum halten ...

Die gesamte Serie ist erschienen: Band 1 "Sieben Schüsse im Stadtwald", Band 2 "Das Grab am Kapellenberg", Band 3 "Endstation Hauptwache", Band 4 "Der Westend-Würger", Band 5 "Blutnacht im Brentanopark", Band 6 "Frau Wirtins letzter Gast", Band 7 "Geiselnahme in der Goethestraße", Band 8 "Der Rächer aus der Römerstadt", Band 9 "Geschändet am Frankfurter Kreuz", Band 10 "Abrechnung in Bankfurt", Band 11 "Die Sünderin vom Schaumainkai", Band 12 "Das Phantom aus dem Palmengarten", Band 13: "Zahltag auf der Zeil", Band 14 "Der Kerker im Kettenhofweg" und Band 15 "Letzte Ausfahrt Frankfurt-Süd"
SpracheDeutsch
Herausgebermainebook Verlag
Erscheinungsdatum1. Feb. 2016
ISBN9783946413172
Kommissar Platow, Band 1: Sieben Schüsse im Stadtwald: Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Kommissar Platow, Band 1 - Martin Olden

    1

    Mittwoch, 5. März 1975

    Ungeduldig trommelte Georg Dietrich auf das Lenkrad seines Ford 17M. Wie lange sollte er noch warten? Er spähte durch die Frontscheibe auf den Parkplatz an der Isenburger Schneise. Kein Mensch zu sehen. Nur die Bäume des Stadtwalds im Kegel der Scheinwerfer. Dietrich sah auf die Uhr. Die Vorstandssitzung im Tennisclub würde er auf jeden Fall verpassen. Gegessen hatte er auch noch nichts. Und warum? Weil sein „Kunde" unbedingt Spielchen treiben musste. Er kurbelte die Scheibe herunter.

    „Hallo?!, rief Dietrich in die Dunkelheit. „Wo steckst du?!

    Keine Antwort. Frustriert lockerte er seinen Krawattenknoten und bediente sich aus der Lindt-Pralinendose im Handschuhfach. Das Konfekt war ein Geschenk für seine Frau zum fünfzehnten Hochzeitstag. Doch Dietrich sagte sich, dass sie es nicht bemerken würde, wenn etwas fehlte. Außerdem konnte es ihr nicht schaden, weniger zu naschen. Sie war ohnehin zu fett. Dietrich stopfte die Schokolade in den Mund und warf das Staniolpapier aus dem Fenster. Im Autoradio liefen die 21 Uhr Nachrichten. „Karlsruhe: Zu dem Bombenanschlag auf das Bundesverfassungsgericht hat sich die radikalfeministische Terrorgruppe Rote Zora bekannt. Hintergrund des Attentats ist der Streit um den Abtreibungsparagraphen 218. Berlin: Wenige Stunden nach seiner Freilassung ist der am vergangenen Donnerstag entführte Berliner CDU-Vorsitzende Peter Lorenz im Schöneberger Rathaus vor die applaudierende Weltpresse getreten. Die Bundesregierung war zuvor auf die Forderungen der Anarchisten der Bewegung 2. Juni eingegangen und hatte die Freilassung inhaftierter Gesinnungsgenossen bewilligt. Darunter Verena Becker und Ingrid Siepmann sowie die RAF-Mitglieder Rolf Heißler und Petra Helm. Sie wurden nach Aden im Südjemen ausgeflogen. Gegenüber der Presse erklärte ein sichtlich erschöpfter Peter Lorenz, er habe in den letzten Tagen wenig geschlafen. Lorenz warnte davor, dass sich sein schreckliches Erlebnis jederzeit mit anderen Personen an anderen Orten wiederholen könne."

    Dietrich schaltete das Radio ab. Plötzlich zuckte er zusammen. Die Beifahrertür wurde aufgerissen.

    „Was zum Teufel …?"

    Die Worte blieben Georg Dietrich im Hals stecken. Seine Augen starrten in ein schwarzes, todbringendes Loch. Die Mündung eines 45er Colt Governments.

    2

    Am selben Abend …

    23 Uhr. Wer um diese Zeit das „Zero in der Schillerstraße betrat, suchte nach einem Gewinn am Spieltisch. Ich suchte nach einem Verbrecher. Sein Name war Simon Zapatka. Ein Mann Anfang dreißig, genau wie ich. Damit endeten die Gemeinsamkeiten. Alle nannten ihn „Zappa, weil er dem Rockmusiker Frank Zappa ähnlich sah. Dunkle Locken bis zu den Schultern, hageres Gesicht, dichter Schnauzbart. Zappa war in vielen Branchen tätig. Drogenhandel, Prostitution, Glücksspiel. Auf sein Konto gingen vermutlich mehr als ein halbes Dutzend Morde. Auch Klaus Budens, mein Partner, zählte zu seinen Opfern. Doch man hatte Zappa nie etwas Stichhaltiges nachweisen können. Bis heute.

    Ein stämmiger Empfangschef begrüßte mich. Ich erklärte ihm, warum ich gekommen war. Er wollte meinen Dienstausweis sehen. Ich zog ihn aus der Innentasche meines Anzugs. Laut und falsch las er meinen Namen ab. „Joachim Platof?"

    „Platow. Gesprochen Plato", korrigierte ich. „Das w ist stumm. Wie in Pankow."

    „Pankow … verstehe. Kommen Sie aus der Ost-Zone?"

    Die Frage hatte ich schon hundertfach gehört. Pflichtschuldig erwiderte ich sein Lächeln. „Nein, ich bin ein waschechter Frankfurter Kommissar. Würden Sie jetzt so freundlich sein, mich zu Zappa zu führen?"

    „Ein Herr mit diesem Namen ist mir nicht bekannt."

    „Natürlich nicht. Genauso wenig betreiben Sie illegale Spielchen in Ihrem Hinterzimmer. Ich lächelte noch immer. „Lassen wir doch das Versteckspiel, okay? Wir wissen aus gut informierter Quelle, dass er heute Abend hier ist. Bringen Sie mich zu ihm. Dann lasse ich Ihr hübsches Etablissement vielleicht nicht sofort schließen.

    Der Concierge grunzte mürrisch, bevor er mich durch den verrauchten Salon lotste. Wir gingen an Kartentischen und Spielautomaten entlang. Die Einarmigen Banditen waren nicht die einzigen anwesenden Ganoven. Aus den Visagen etlicher Spieler blickte mir geballte Zuchthauserfahrung entgegen. Das „Zero" war der Treffpunkt der Unterwelt. Hier versammelte sich, wer in Marseille schon abkassiert hatte, in Neapel auf der Fahndungsliste stand und der israelischen Polizei entkommen war. Auch Zappa stammte aus Jerusalem. Ein Einwanderer, der im Frankfurter Westend hängen geblieben war. Dort hatte er sich zunächst in der Szene der Immobilienspekulanten getummelt. Der Rauschgifthändler prahlte gerne mit seinen Beziehungen zu den einflussreichen Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde. Aber die würden ihm jetzt auch nichts mehr nutzen.

    Ich lief hinter dem Empfangschef. Wir gingen an den Toiletten vorbei in einen rechtwinkligen Gang. Vor einer Schiebetür blieb mein Begleiter stehen und klopfte zweimal. Ein Kerl mit der Figur eines Ringers öffnete.

    „Polizei, sagte der Concierge kurz angebunden. Der Andere nickte. Ich betrat das Hinterzimmer. Unser Informant hatte den Raum treffend beschrieben. Kahl wie ein Bunker, fahles Licht, fensterlos. An der linken Seite befand sich eine Tür mit der Aufschrift Notausgang. Zappa saß an einem mit grünem Tuch beschlagenen Tisch. Neben ihm lümmelten ein schielender Lockenkopf und ein vollbärtiger Schlägertyp. Sie hielten Karten in den Händen und schauten so unschuldig aus der Wäsche wie ein Altherren-Kränzchen beim Kanasterabend. Dabei wusste ich, dass hier normalerweise die Würfel beim „Seven-eleven rollten. Gespielt wurde ohne Limit und bezahlt mit Tausendmarkscheinen. Schmutziges Geld aus dem Handel mit Rauschgift, Mädchen oder Waffen.

    „Guten Abend, meine Herren, sagte ich. „Mein Name ist Platow. Ich bin von der Kriminalpolizei.

    Zappa grinste mich an. „Herzlich Willkommen. Was kann ich für Sie tun? Bitte, nehmen Sie doch Platz. Möchten Sie einen Drink?"

    „Danke, nein. Ich bleibe nicht lange."

    Das Lockenköpfchen zeigte auf mein silbergraues Haar und sagte etwas auf Hebräisch. Zappa lachte. „Ari meint, dass die Polizei verzweifelt sein muss, wenn Sie schon Großväter auf die Straße schickt."

    „Sagen Sie ihm, dass es früh bei mir losging mit den grauen Haaren. Ich habe schon bei der Abi Feier drei Jahre älter ausgesehen als die anderen. Lag aber auch daran, dass ich drei Jahre älter war."

    Er war zu blöd, um den Witz zu kapieren.

    „Wie kann ich Ihnen helfen, Herr Platow?", fragte Zappa betont höflich.

    „Sie können mir sagen, was Sie über die Messerstecherei in der Diskothek New Fashioned wissen."

    „Mhm … ich habe darüber gelesen, glaube ich. In der Abendpost/Nachtausgabe. Wurde dabei nicht irgend so ein Jugoslawe getötet?"

    „Sehr richtig. Predrag Todic. Ein im Milieu bekannter Drogenschmuggler. Bei seinem letzten Deal soll er seinen Abnehmer übers Ohr gehauen haben, indem er Puderzucker statt Heroin an ihn verkaufte."

    Zappa schüttelte den Kopf. „Sowas ist schlecht fürs Geschäft – und kann ungesunde Folgen haben."

    „In der Tat. Jemand hat ihm ein Stilett in den Rücken gerammt. Mitten auf der Tanzfläche im New Fashioned. Die Gerichtsmedizin ist sicher, dass es dieselbe Waffe war, die beim Mord an meinem Partner Klaus Budens benutzt wurde."

    „Schlimme Geschichte. Seelenruhig zündete sich Zappa eine Zigarette an. „Leider verstehe ich nicht, was Sie deshalb von mir wollen. Ich gehe grundsätzlich nicht in Diskotheken. Die Musik ist mir zu laut.

    Ich schmunzelte. „Hochinteressant. Zumal wir drei Augenzeugen haben, die Stein und Bein schwören, dass Sie Todic erstochen haben!"

    „Zeugen? Sein Ton wurde ruppiger. „Wer soll das sein?

    „Tja, davon stand nichts in der Abendpost. Pech für Sie, Herr Zapatka. Sie hätten sich keinen derart öffentlichen Ort für Ihren Anschlag aussuchen sollen. Sie dachten wohl, Sie kämen mit allem durch. Arroganz bringt die meisten Täter irgendwann zu Fall. Diesmal sind Sie dran."

    „Bin ich etwa verhaftet?"

    „Ich möchte, dass Sie mich ohne Aufsehen ins Präsidium begleiten. Falls Sie zuvor Ihren Anwalt anrufen möchten, bitte sehr."

    Zappa lachte, als hätte ich ihm den Witz der Woche erzählt und drückte seine Zigarette aus. „Danke für die Einladung. Leider habe ich andere Pläne."

    Der Gangster mit der Catcher-Figur zückte eine Tokarew, Kaliber 7,62. Die Pistole zielte auf einen Punkt unterhalb meiner Krawatte. Ich stieß einen bewundernden Pfiff aus und beobachtete aus den Augenwinkeln den Notausgang. Nichts rührte sich. Verdammt! Ich pfiff zum zweiten Mal.

    „Was soll das?, fragte der Riese. „Bewunderst du meine Kanone?

    „Nicht im Geringsten. Ich warte auf

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