Gesunde Unternehmen: Mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement zu mehr Erfolg
Von Sascha Kugler, Daniel Rankl, Dietmar Horch und Ines Scholz
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Über dieses E-Book
Dieses Buch stellt in kompakter Weise Hintergründe, Grundlagen sowie praktische Anwendungsbeispiele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements dar. Das Autorenteam setzt sich aus Unternehmern und bundesweit anerkannten Experten für BGM zusammen, die alle ihr fundiertes Fachwissen einbringen und das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Auf der Basis der Alchimedus-Methode entwickelten die Autoren in Kooperation mit HAWARD, einem deutschlandweiten Premium-Portal für Betriebliches Gesundheitsmanagement, ein softwarebasiertes BGM-Bestleistersystem für Unternehmen jeder Größe. Dieses Buch kann sowohl unabhängig als auch gemeinsam mit der Software genutzt werden. Zusätzlich können Unternehmen mit der Auszeichnung HAWARD® Gesundes Unternehmen zeigen, dass ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement systematisch durchgeführt wird und über die Standardanforderungen hinausgeht.
Was erwartet Sie?
Sie erhalten zum einen eine Vielzahl valider Daten und Fakten rund um BGM, zum anderen zahlreiche praxisorientierte Anwendungsbeispiele, Tipps zu den steuerlichen Vorteilen des BGM sowie eine Anleitung für die Implementierung eines BGM-Systems im Unternehmen. Ein wertvoller Leitfaden, der sich gleichermaßen an Beratende, Führungskräfte und Unternehmer richtet.
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Buchvorschau
Gesunde Unternehmen - Sascha Kugler
Sascha Kugler • Daniel Rankl
Dietmar Horch • Ines Scholz
Gesunde Unternehmen
Mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement
zu mehr Erfolg
Mit Beiträgen von
Birgit Funfack, Hagen Heigel und Norbert Hüge
Kreutzfeldt digital
Dieses Buch basiert auf der Publikation Betriebliches Gesundheitsmanagement, erschienen als Fachpublikation der Alchimedus Management GmbH der Autoren Sascha Kugler, Dietmar Horch, Ralf J. Jochheim und Norbert Hüge aus dem Jahre 2012.
Dieses Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieses Werkes darf – auch nicht auszugsweise – in irgendeiner Form oder durch irgendein Verfahren genutzt, reproduziert oder durch Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, vervielfältigt, übersetzt oder in irgendeiner Form verbreitet werden. Jede Verwertung in den genannten oder in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorhergehenden schriftlichen Einwilligung der Autoren sowie des Verlags.
Soweit im Folgenden personenbezogene Bezeichnungen nur in der männlichen Form angeführt sind, beziehen sie sich auf Frauen oder Männer in gleicher Weise.
Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen. Eine Haftung der Autoren oder des Verlags ist ausgeschlossen.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.kreutzfeldt-digital.de
ISBN 978-3-86623-540-3
© 2015 Kreutzfeldt digital, Hamburg
Alle Rechte vorbehalten.
Lektorat: Iris Kugler
Umschlagabbildung: © Coloures-pic - Fotolia.com
Inhalt
Vorwort
Gesundheit
1 Einführung
1.1 Vom Wandel
1.2 Definition
1.3 Geschichte und Grundlagen
1.4 BGM-Ziele
2 Theorie
2.1 Theoretisches Modell
2.2 Praxismodelle
2.3 Betriebliches Gesundheitsmanagement
3 Nutzen eines BGM
4 BGM Starter
4.1 Gesundheitsfördernde Unternehmenskultur
4.2 Managementsystem, Führung, Arbeitsorganisation und Gesundheitsförderung: Betriebliche Rahmenbedingungen der Mitarbeiterführung / Arbeitsorganisation
4.3 Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote zum Führungsverhalten
4.4 Regelung der Verantwortlichkeit
4.5 Zugang zu Informations-, Beratungs- und Qualifizierungsangeboten für Beschäftigte
4.6 Steuerkreis: Verantwortlichkeit, Zuständigkeiten, Aufgaben, Abläufe und Ressourcen
4.7 BGM-Maßnahmen
4.8 Belastungsanalysen und Analysebeteiligung
4.9 Mitarbeiterzufriedenheit
4.10 Ergebnisse im BGM
4.11 Gesundheitsbericht – Zusammenfassende Darstellung der Ergebnisse zum BGM
5 Psychische Gefährdungsbeurteilung
5.1 Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
5.2 Planung der Gefährdungsbeurteilung
5.3 Arbeits- und Tätigkeitsbereiche
5.4 Gefährdungsermittlung
5.5 Gefährdungsbeurteilung
5.6 Maßnahmen
5.7 Wirksamkeitsprüfung
6 Betriebliches Eingliederungsmanagement
6.1 Einführung
6.2 BEM-Beauftragter und BEM-Team
6.3 Qualifizierung
6.4 BEM-Netzwerkstruktur
6.5 BEM-Ziele
6.6 Betriebsvereinbarung
6.7 Interne Kommunikation
6.8 Datenschutz
6.9 Datensicherung
6.10 Feststellungsverfahren gem. § 84 Abs. 2 SGB IX
6.11 Erstkontakt
6.12 Selbstbestimmung und Vertrauensschutz
6.13 Informationsgespräch
6.14 Eingliederungsgespräch
6.15 Koordination von Maßnahmen
6.16 Stufenweise Wiedereingliederung
6.17 Anpassung der Leistungsanforderungen
6.18 Abschlussgespräch
7 Gesundheitsbericht
7.1 BGM-Ziele
7.2 Maßnahmen
7.3 Fehlzeiten
7.4 Betriebsklima
7.5 Arbeitsunfälle
7.6 Mitarbeiterfluktuation
7.7 BEM-Fälle
8 Erfolg oder Nichterfolg von BGM
8.1 Hemmnisse bei der Umsetzung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements
8.2 ... oder die sieben Erfolgsschritte zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement
9 Präventionsmaßnahmen
9.1 Maßnahmenebenen
9.2 Fokus: Ernährung (Birgit Funfack)
9.3 Fokus: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (Norbert Hüge)
9.4 Präventionsmaßnahmen als oberste Priorität
10 Steuerliche und rechtliche Aspekte
10.1 Steuerfreie betriebliche Gesundheitsförderung
10.2 Rechtsprechung zu BGM
10.3 Praxisbeispiele BGM
10.4 Konkrete Möglichkeiten und Partner für Ihr BGM
11 Schlusswort
11.1 Betriebliches Gesundheitsmanagement als oberste Priorität
11.2 Welchen Nutzen hat Betriebliche Gesundheitsförderung für Unternehmen?
11.3 Unser Beratungskonzept
12 Netzwerk
13 Autoren
14 Literatur
Gesundheit!
Der Schatz, der in Ihrem Unternehmen schlummert
Wie Firmeninhaber und Führungskräfte ihre Mitarbeiter wirksam und langfristig fit machen
Wie gesund ist Ihr Unternehmen? Wirtschaftsprüfer und Branchenkenner stellen diese Frage gerne, wenn sie Renditechancen und Risikofaktoren überprüfen möchten – und liefern die Antwort mit Hilfe eines ausgefeilten Benchmarking-Systems gleich mit. Doch wenn Unternehmer tatsächlich Herz und Nieren ihrer Firma kennen lernen möchten – nämlich die körperliche, seelische und geistige Verfassung ihrer Mitarbeiter – führt das auch bei versierten Analysten häufig nur zu Kopfschütteln und immer weiteren Fragen: Gesundheit – wie entsteht sie eigentlich? Zu Risiken und Nebenwirkungen in Betrieben fragen Sie – ja, wen eigentlich?
Dabei besteht gerade jetzt enormer Handlungsbedarf. Bereits heute ist jeder dritte Arbeitnehmer älter als 50 Jahre. Der Stressreport 2012 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales belegt, dass sich die Hälfte aller Arbeitnehmer durch Multitasking, starken Termin- und Leistungsdruck und ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge belastet sehen. Eine kürzlich im Gesundheitsreport 2014 veröffentlichte Studie des BKK Dachverbandes ergab, dass in Deutschland durch arbeitsbedingte Erkrankungen jährlich volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von rund 44 Milliarden Euro entstehen. Wie Firmen das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter – ihres wichtigsten Erfolgsfaktors – erhalten und stärken können, ist in Zeiten mangelnder Fachkräfte zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden.
Großunternehmen antworten auf diese Herausforderung mit eigenen Programmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Doch viele der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) reagieren bislang kaum auf die jüngsten Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte warnt: „Die Einführung von BGM-Systemen in kleinen und mittleren Unternehmen erfolgt bisher nicht flächendeckend. Das ist weniger ein Erkenntnis-, sondern vor allem ein Umsetzungsproblem."
Das ist kein Wunder: Für viele kleine und mittlere Unternehmen sind eigene BGM-Systeme schon allein personell nicht zu leisten. Wollen sie externe Berater in den Betrieb holen, werden sie von einer Flut an Informationen geradezu überschwemmt. Dabei bleibt weiterhin offen, woran sie sich orientieren sollen: Welche Indizes belegen die Gesundheit der Mitarbeiter – nachprüfbar und nachhaltig? Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit pauschal als Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Für die Unternehmen ist sie darüber hinaus auch eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit.
Wie also bleiben Mitarbeiter gesund – werden vielleicht sogar motiviert, sich noch stärker in das Unternehmen einzubringen? Die Grundlage dafür fanden Psychologen und Sozialwissenschaftler Ende der 1970er Jahre heraus: Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Der amerikanische Soziologe Aaron Antonovsky prägte dabei den Begriff der Salutogenese, dem Entstehen von Gesundheit. In langen Testreihen wiesen er und seine Kollegen nach: Wenn Menschen auf Anforderungen von innen und außen eingehen und sie verstehen können, ausreichend Ressourcen haben, um den Herausforderungen zu begegnen und dabei das Gefühl haben, dass es sich lohnt sie zu meistern, – dann entsteht Gesundheit, in einem stetigen Wandel immer wieder neu.
Diese Erkenntnis war bahnbrechend. Denn die westliche Medizin kannte bislang vor allem die Pathogenese, die Entstehung von Leiden. Durch die eher östlich geprägte Perspektive der Gesunderhaltung entwickelten Fachleute dagegen bis heute immer mehr Werkzeuge, um das Wohlbefinden tatsächlich zu fördern. Für den Arzt und Autor Eckhard Schiffer, einen der Experten auf diesem Gebiet im deutschsprachigen Raum, ist die Salutogenese eine Schatzsuche. Dieser Schatz liegt in Menschen und Betrieben.
Diese Sicht teilen wir bei HAWARD®. Wir unterstützen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dabei, diesen Schatz zu bergen, mit dem Know-how aus jahrelanger Markttätigkeit. Mit Unterstützung eines Netzwerks versierter Berater haben wir gemeinsam mit Partnern eine Software entwickelt, die KMU dabei begleitet, ein Betriebliches Gesundheitsmanagement nahtlos zu implementieren. Viele Unternehmer wissen gar nicht, wie einfach das ist. Denn durch die gesetzlich vorgeschriebene Psychische Gefährdungsbeurteilung haben sie bereits einen Grundstein für ein Gesundheitsmanagement gelegt. Die Software liefert beides.
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess, wie ihn Führungskräfte aus dem Qualitätsmanagement kennen, ist auch im Betrieblichen Gesundheitsmanagement das A und O.
Das Europäische Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung legt in seinen Qualitätskriterien fest, dass der Nutzen der Programme ständig anhand ausgewählter Indikatoren bewertet und gemessen werden soll. Das ist ein hoher Maßstab – der sich aber durchaus erfüllen lässt. Das HAWARD® Gütesiegel Gesundes Unternehmen gibt den Betrieben erstmalig die Chance, im BGM ausgezeichnet zu werden, kontrolliert durch einen unabhängigen Beirat. Damit liegt nun auch in diesem Managementsektor ein Benchmarking vor, nach dem sich Unternehmer richten können. So kann jeder Betrieb durch nachgewiesen erfolgreiche Methoden ein individuelles BGM entwickeln und sich im Markt damit positionieren.
Wichtig ist, dass ein BGM auf Langfristigkeit angelegt ist. Ein Obstkorb macht noch kein Gesundheitsmanagement – ebenso wenig ein Fitnesstag, eine Nichtraucher-Prämie oder ein gemeinsamer Marathonlauf unter Kollegen. Es geht eben nicht nur einfach darum, dass Mitarbeiter ihr Verhalten einmalig oder an einigen Stellen ändern, sondern dass ihnen dafür förderliche Verhältnisse am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen und sie langfristig bei einer gesunden Lebensplanung begleitet werden.
Wer seine Firma zu einem gesunden Unternehmen macht, signalisiert den eigenen und potenziellen Mitarbeitern: Der Wandel kommt sowieso, demografisch, fachlich, im Wettbewerb.
Wir machen Sie fit dafür!
Eine anregende Lektüre und viel Spaß mit Ihrem gesunden Unternehmen wünscht Ihnen
Ihr Roger Willke
Geschäftsführer
HAWARD GmbH & Co. KG
1.1 Vom Wandel
Der demografische Wandel, die zunehmende Verknappung am Arbeitnehmermarkt, der Fachkräftemangel sowie die hohen Anforderungen an die Mitarbeiter in einer globalen und stark wettbewerbsorientierten Wirtschaft provozieren auch negative Begleiterscheinungen wie Überforderung, Stress, Burnout etc. Diese rücken eine entscheidende Ressource und einen wichtigen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: den Menschen.
Produkte und Dienstleistungen sollen innovativer, emotionaler, individueller, sicherer und zudem meist kostengünstiger sein. Zugleich steigt mit diesen Ansprüchen die Belastung der Mitarbeiter, die schneller, flexibler, variabler und mobiler sein sollen. Diese Arbeitsverdichtung und