Atlan 542: Die Ebenbilder: Atlan-Zyklus "Die Abenteuer der SOL"
Von Falk-Ingo Klee
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Schließlich ist es jedoch soweit - und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.
Gegenwärtig schreibt man an Bord des Schiffes den Januar des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben - ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.
Gegenwärtig ist Atlan mit der abgekoppelten SZ-2 in der Kleingalaxis Flatterfeld unterwegs. Während der Arkonide seine selbstgewählte Mission durchführt, das Geheimnis der nickelraubenden Ysteronen zu enträtseln, sorgen die nach dem Kampf gegen die Ysteronen-Station an Bord der SOL genommenen Zehnlinge auf dem Generationenschiff für schwere Verwicklungen.
Eine biologische Unmöglichkeit wird Realität - und es entstehen DIE EBENBILDER ...
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Rezensionen für Atlan 542
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Buchvorschau
Atlan 542 - Falk-Ingo Klee
Nr. 542
Die Ebenbilder
Eine biologische Unmöglichkeit wird Realität
von Falk-Ingo Klee
img2.jpgSeit Dezember des Jahres 3586, als die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.
Schließlich ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt.
Gegenwärtig schreibt man an Bord des Schiffes den Januar des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL bereits den Anstoß zu entscheidenden positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.
Gegenwärtig ist Atlan mit der abgekoppelten SZ-2 in der Kleingalaxis Flatterfeld unterwegs. Während der Arkonide seine selbstgewählte Mission durchführt, das Geheimnis der nickelraubenden Ysteronen zu enträtseln, sorgen die nach dem Kampf gegen die Ysteronen-Station an Bord der SOL genommenen Zehnlinge auf dem Generationenschiff für schwere Verwicklungen.
Eine biologische Unmöglichkeit wird Realität – und es entstehen DIE EBENBILDER ...
Die Hauptpersonen des Romans
Chart Deccon – Der High Sideryt wird genasführt.
Alpha – Der Zehnling und seine »Schwestern« verschwinden.
Hage Nockemann – Ein Galakto-Genetiker der SOL.
Gallatan Herts – Der Magnide bekommt eine Ohrfeige.
1.
Der Mann, der ein wenig gebückt durch den breiten Gang in einem der oberen Decks der SZ-1 schlurfte, wirkte unscheinbar und nicht sonderlich gepflegt.
Über einer alten, abgeschabten Uniformhose trug er eine fleckige Jacke von undefinierbarer Farbe, die lappig herunterhing und dem nur 1,69 Meter großen Solaner eine Nummer zu groß war. Die grobporige Haut war faltig und ließ ihn älter erscheinen, als er mit seinen fünfundneunzig Jahren tatsächlich war.
Das graue Haar hing in langen Strähnen herunter, der mächtige, walrossartige Schnauzbart überwucherte fast die blassen Lippen. Ein bisschen ähnelte er dem legendären Einstein, doch anders als der irdische Nobelpreisträger hatte Hage Nockemann nichts mit Physik zu tun – er war Galakto-Genetiker.
Seine Umwelt hielt den eingefleischten Junggesellen für einen komischen Kauz; ein wenig schrullig war er wohl auch. Vielleicht lag das daran, dass er den Kontakt zu anderen auf das Notwendigste beschränkte. Er lebte nur für seine Arbeit.
Dass Nockemann einen analytischen Verstand besaß und ein Experte auf seinem Gebiet war, hatte man schon früher höheren Orts erkannt und ihm angeboten, innerhalb der SOLAG als Ahlnate tätig zu werden, doch der Wissenschaftler hatte abgelehnt. Er forschte lieber allein.
Wie so oft war er auch jetzt mit einem Problem beschäftigt und achtete nicht auf seine Umgebung. Er bemerkte nicht, dass ihn Bekannte und Kollegen grüßten, und er beachtete auch nicht die kleinen Gruppen, die sich zusammengefunden hatten und das Problem der fehlenden SZ-2 diskutierten. Das war ein Thema, das in ohnehin nicht interessierte.
Gedankenverloren betrat er den Antigravlift und ließ sich vom abwärtsgepolten Feld nach unten tragen, um einige Ebenen tiefer zu seiner Unterkunft zu gelangen.
Mehr reflexhaft als bewusst nahm er den richtigen Ausstieg, durchquerte einen Flur und bog dann in einen unbelebten Korridor ein. Eine Frau kam ihm entgegen.
Sie war von makelloser Schönheit, schlank und einen Kopf größer als der Wissenschaftler. Das brünette Haar mit den schwarzen Streifen darin bildete einen reizvollen Kontrast zu der bräunlich getönten Haut. Obwohl ihr Kleid weit war und locker fiel, sah man, dass sie hochschwanger sein musste.
Nockemann blickte kurz auf, dann konzentrierte er sich wieder auf seine selbstgestellte Aufgabe und ging achtlos weiter. Wie ein Schemen huschte die Frau an ihm vorbei.
Da sein gesamtes geistiges Potenzial auf die Lösung des Problems konzentriert war, dauerte es etwas, bis die visuelle Information im Gehirn verarbeitet wurde, doch dann durchzuckte ihn die Erkenntnis wie ein Blitz: Diese Schöne kannte er!
Er war einer der wenigen Solaner, die dabei gewesen waren, als man die zehn Frauen, die sich glichen wie ein Ei dem anderen, aus dem Asteroiden gerettet hatte. Diese war eine davon!
Die frappierende Ähnlichkeit der zehn hatte ihn vermuten lassen, dass sie nicht durch Zeugung, sondern durch Cloning entstanden sein mussten; zu seinem Leidwesen hatte er keine Gelegenheit erhalten, den Beweis für seine These zu erbringen. Das konnte er nun möglicherweise nachholen. Abrupt blieb er stehen und machte kehrt. So schnell er konnte, folgte er der Frau, die sich mit wiegenden Schritten ein Dutzend Meter vor ihm durch den Gang bewegte.
Sie ist hochschwanger!
Ohne dass es ihm bewusst wurde, schüttelte er unwillig den Kopf. Er gab nichts auf sein Äußeres, und er machte sich nichts aus Frauen, aber soviel hatte er gesehen: Als sie an Bord kam, war sie rank und schlank gewesen – keine Spur von einem gewölbten Leib. Das war vor etwa drei Wochen gewesen, und in solch kurzer Zeit konnte der Leibesumfang auch bei einer schon bestehenden Schwangerschaft nicht derart zunehmen. Nein, er musste sich geirrt haben, zumal sein Blick sie nur kurz gestreift hatte.
Der Wissenschaftler verdrängte den Gedanken daran und überlegte, wie er es anstellen konnte, an das benötigte Untersuchungsmaterial heranzukommen. Ob er sie einfach ansprechen und in sein Labor bitten sollte? Nein, das ging nicht, denn welchen plausiblen Grund hätte er für eine Gewebeentnahme anführen sollen? Außerdem lag ihm nichts daran, dass sein Engagement in dieser Sache möglicherweise publik wurde.
Immerhin wurde er aus eigenem Antrieb tätig, wodurch sein Interesse mit dem der Schiffsführung durchaus kollidieren konnte – schließlich hatte er keinen offiziellen Auftrag erhalten; was er beabsichtigte, lag genau besehen am Rand der Legalität.
Wie immer, wenn er nachdachte, zwirbelte er seinen Schnauzbart. Plötzlich hatte er eine Idee, wie er auf ganz unverfängliche Art und Weise zu seinem Präparat kommen konnte. Er beschleunigte seine Schritte.
Der Abstand zu der Verfolgten betrug mittlerweile nur noch vier Körperlängen. Anscheinend hatte sie noch nicht bemerkt, dass sich jemand an ihre Fersen geheftet hatte. Ohne sich umzusehen, bog sie in eine Abzweigung ein.
Schnell huschte Hage Nockemann bis zur Ecke vor, dann ging er schnellen Schrittes weiter. Wie geistesabwesend marschierte er an der Frau vorbei. Nachdem er eine kurze Distanz zwischen sich und die Fremde gebracht hatte, fasste er sich plötzlich an den Kopf, als wenn er etwas vergessen hätte. Abrupt machte der Galakto-Genetiker auf dem Absatz kehrt.
Durch die unerwartete Reaktion konnte die Frau nicht mehr ausweichen und prallte mit dem Solaner zusammen; sie strauchelte, doch geistesgegenwärtig fasste der Mann sie an den Armen.
»Oh, ich bitte um Entschuldigung«, sagte Nockemann bedauernd. »Ich war ganz in Gedanken versunken.« Er ließ sie los und trat etwas zurück, um sie zu betrachten. »Wie ich sehe, erwartest du ein Baby.«
Das makellos schöne Gesicht der Frau verzog sich zu einem Lächeln.
»Ich hoffe, dir und dem Kind ist bei der kleinen Rempelei eben nichts geschehen.« Er blickte sie forschend an. »Oder?«
Ohne etwas zu sagen, schüttelte sie den Kopf, dabei lächelte sie noch immer.
»Wie ich sehe, verzeihst du mir, dass ich so ungeschickt war.« Nockemann nickte grüßend. »Ich habe es eilig. Nichts für ungut.«
Er machte, dass er davonkam, denn er hatte es auf einmal tatsächlich eilig. Innerlich triumphierte er; sein Plan war aufgegangen. Unter den Nägeln seiner Finger mussten sich