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Wolke Morgenstern
Wolke Morgenstern
Wolke Morgenstern
eBook135 Seiten1 Stunde

Wolke Morgenstern

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Über dieses E-Book

Langweilig wird es auf Kikomo nie...

Kikomo, das ist eine Insel am anderen Ende der Welt. Sie ist so klein, dass kaum jemand sie kennt. Auf dieser Insel lebt Wolke Morgenstern mit ihrem Vater. Sie wohnen in einem riesigen hohlen Baum, nicht weit vom Strand entfernt. Jeden Tag erlebt Wolke mit ihrem besten Freund Tami ein neues Abenteuer. Egal, ob sie Räuber spielen, im Korallenriff tauchen oder die grimmige Nachbarin Frau Magerhager ärgern: Auf Kikomo gibt es so viel zu tun und zu erleben!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum9. Juni 2015
ISBN9783739290249
Wolke Morgenstern
Autor

Christine Cramer

Christine Cramer ist Autorin von Kinder- und Jugendbüchern und für ihre heiteren und spannenden Geschichten bekannt. Ihre Bücher garantieren einen unvergesslichen Lesespaß.

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    Buchvorschau

    Wolke Morgenstern - Christine Cramer

    Wo Wolke wohnt

    Kikomo lag am Ende der Welt. Kikomo war eine Insel, so klein, dass kaum jemand sie kannte. Sie lag weit, weit draußen im Ozean, umgeben nur von Wasser und ein paar anderen Inseln, die genauso klein waren.

    Die Bewohner von Kikomo wussten wenig über den Rest der Welt. Manche dachten sogar, sie seien die einzigen Menschen, die es überhaupt gab. Und falls doch irgendwo noch andere Menschen lebten, dann interessierte sie das nicht. Noch nie hatten die Menschen auf Kikomo ein Telefon, ein Auto oder sogar ein Flugzeug gesehen. Sie lebten in einem kleinen, ruhigen Dörfchen und hatten dort alles, was sie sich wünschten und waren glücklich und zufrieden.

    Hinter diesem kleinen Dörfchen begann der Wald. Es war ein richtiger Dschungel mit Palmen und Bäumen, die drei- oder viermal so hoch waren wie ein Haus. Direkt am Strand stand einer von diesen riesigen Bäumen. Er war innen hohl, aber das merkte man von außen gar nicht. Seine Wurzeln schlängelten sich wie hölzerne Krakenarme in die Erde und wieder hinaus. Und das Blätterdach war so dicht, dass man von niemandem gesehen wurde, wenn man oben im Baumwipfel saß.

    In diesem riesigen, hohlen Baum lebten Wolke und ihr Vater. Ja, richtig: In diesem Baum. Der Stamm war nämlich dick genug, dass man darin wohnen konnte und darum hatten Wolke und ihr Papa Kalle vor ein paar Jahren beschlossen, dort einzuziehen. Besonders viel Platz war in dem Baumstamm natürlich nicht. Sie hatten eine Küche, eine Rumpelkammer und zwei Schlafzimmer: eines für Wolke und eines für Papa Kalle. Aber Wolke schlief sowieso meistens in ihrer Hängematte hoch oben im Baumwipfel. Wenn man in den hohlen Baum hinein wollte, musste man erst eine Strickleiter hinaufklettern. Die Tür war nämlich ganz weit oben in der ersten Astgabel. Wenn jemand zu Besuch kam, den man nicht mochte, konnte man einfach die Strickleiter hochziehen und hatte seine Ruhe.

    Wolke liebte den hohlen Baum sehr. Man konnte von früh bis spät oben in den Ästen sitzen, den Vögeln zuhören, bis an die oberste Spitze des Baumes klettern oder einfach gemütlich in der Hängematte liegen, hoch oben über dem Erdboden. Wolke hätte es sich niemals vorstellen können, in einem normalen Haus zu wohnen.

    Wolke Pusteblume Morgenstern war sieben Jahre alt. Sie hatte einen frechen blonden Wuschelkopf und richtig viele Sommersprossen. Ihre Haare kämmte sie nie. Das hätte nicht viel genützt, weil ihre Locken immer gleich wieder durcheinander wuschelten. Also ließ sie es ganz bleiben. Wolke hatte nicht viel zum Anziehen. Eigentlich nur ein altes Hemd und eine kaputte Latzhose mit vielen bunten Flicken drauf.

    „Bald ist von der Hose nichts mehr übrig, sagte ihr Papa Kalle immer, wenn sie wieder ein Loch hinein gemacht hatte. Und dann fügte er hinzu: „Irgendwann kaufe ich dir eine neue. Dann wenn meine nächste Erfindung endlich fertig ist.

    Papa Kalle war nämlich Erfinder. Von früh bis spät arbeitete er in seiner Werkstatt, die sich in einem alten Holzschuppen neben dem hohlen Baum befand. Papa Kalle hatte immer eine Menge Sachen in seinen ausgebeulten Hosentaschen. Das meiste davon war Werkzeug, aber auch ganz viel Schokolade war darin. Wenn Papa Kalle einmal bei seinen Erfindungen nicht mehr weiter wusste, kratzte er sich seinen grauen Bart und holte eine Tafel Schokolade aus seinen Hosentaschen. Dann setzten er und Wolke sich auf einen Ast und aßen zusammen die Schokolade. Und während er die Schokolade verspeiste, hatte Papa Kalle meistens eine neue Idee für seine Erfindung.

    Wolke war riesig stolz auf Papa Kalle. Denn wer hatte schon einen Vater, der Erfinder ist? Die Flugmaschine war seine neueste Erfindung. Leider war sie noch nicht fertig. Aber wenn sie einmal funktionierte, dann würde es ganz leicht sein, von der Insel Kikomo auf die anderen Inseln im Ozean zu kommen. Dann würden sie eine große Rundreise machen und von jeder Insel eine Geschichte mitbringen.

    Wolke hatte eine Nachbarin: Ludmilla Cruzilla Magerhager. Sie war ganz lang und dürr und fand es überhaupt nicht gut, wie Wolke und ihr Vater lebten. Ludmilla Magerhager mochte Wolke nicht, weil sie immer in dreckigen Sachen herumlief und nicht einmal Schuhe hatte. Und weil sie immer so frech war. Und weil sie sich nicht kämmte. Und weil sie Wolke war. Wolke mochte Frau Magerhager aber auch nicht. An Frau Magerhager war alles eckig: Ihr Garten, das Haus, sogar ihre unfreundlich gezackte Nase. Der Rasen in ihrem Garten war der langweiligste Ort der Welt. Er war ganz platt und es wuchs nur Gras dort, denn Frau Magerhager riss alle anderen Pflanzen aus, die es wagten, dort zur Welt zu kommen. Außerdem waren alle Grashalme exakt dreieinhalb Zentimeter hoch. Wenn sie länger wurden, mähte Frau Magerhager sie gleich wieder ab.

    Wolke fand das furchtbar. Darum hatte sie direkt neben Frau Magerhagers Garten einen eigenen angelegt: Einen Unkrautgarten. Es wuchs dort alles durcheinander wie es wollte: Bunte Wiesenblumen und viele andere Pflanzen, die Frau Magerhager in ihrem Garten nicht duldete.

    „So eine Frechheit!", sagte Frau Magerhager, als sie den Unkrautgarten zum ersten Mal sah. Und weil sie Wolke und Papa Kalle sowieso nicht mochte, hatte sie gleich einen Zaun um ihr Grundstück gemacht. Der war natürlich auch eckig.

    Aber Frau Magerhager machte auch einiges, was Wolke nicht gut fand. Zum Beispiel saß sie am Abend immer vor ihrem Haus und rauchte ganz ekelige Zigarren. Manchmal schlich Wolke hinüber und rieb die Zigarren mit Pfeffer ein, wenn Frau Magerhager gerade nicht hinsah. Und wenn sie ganz gemein war, dann nahm sie Juckpulver.

    Wolke musste nie zur Schule gehen. Denn auf Kikomo gab es gar keine Schule. Papa Kalle hatte ihr zwar ein ganz klein bisschen das Lesen beigebracht und ihr sogar gezeigt, wie sie ihren Namen schreiben musste. Aber Wolke konnte es trotzdem nicht besonders gut, denn im Allgemeinen hatte sie gar keine Zeit um sich mit Lernen aufzuhalten. Auf Kikomo gab es so viel zu tun und zu erleben! Wolke

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