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Clara: Die Rückkehr - Band 2
Clara: Die Rückkehr - Band 2
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eBook440 Seiten5 Stunden

Clara: Die Rückkehr - Band 2

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Über dieses E-Book

Bist du wieder bereit? Bereit, deinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen und eine verloren geglaubte Erinnerung zu suchen, von der du nicht einmal wusstest, dass sie existiert?
Begleite Clara bei ihrer aufregenden Rückkehr in ihr altes L(i)eben.
Könntest du dir selbst verzeihen? Und vor allen Dingen, könntest du ihm verzeihen?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum22. Feb. 2015
ISBN9783738676945
Clara: Die Rückkehr - Band 2

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    Buchvorschau

    Clara - Pea Jung

    auch?

    Schockiert sehe ich mich in der eifrig beschäftigten Menschenmenge um und versuche, unbeaufsichtigte Verletzte zu erspähen.

    Ich weiß, ich sollte nicht hier sein. Wie einen Adrenalin-Junkie, einen Schaulustigen, zieht es mich regelmäßig zu den Orten, an denen das Schicksal zugeschlagen hat.

    Meine Freizeit – und davon gibt es eine ganze Menge – nutze ich, um im Fernseher die aktuellsten Meldungen zu erfahren. Ich warte auf meinen Einsatz. Es gibt immer etwas zu tun für mich in London. Sei es ein Helikopterabsturz mitten in der Innenstadt oder ein Großbrand. Es ist nicht so, dass ich mich freue, wenn so etwas passiert. Aber wenn es schon passiert, dann will ich vor Ort sein und helfen.

    So wie jetzt. Während der Nachmittagsvorstellung ist heute in einem Theater ein Teil der Decke eingestürzt. Mehr als 80 Personen wurden verletzt.

    In Windeseile habe ich Robs Haus verlassen und bin zu dem Unglücksort gefahren. Rob war mal wieder mit einem neuen Song beschäftigt und hat kaum wahrgenommen, wie ich aus dem Haus geeilt bin.

    London ist eigentlich toll an so einem Frühlingstag. Während ich noch in Wintermantel und Schal friere, rennen die Eingeborenen schon im T-Shirt herum und ich habe sogar einen Jogger gesehen in kurzer Hose und ärmellosem Trainingsshirt. Es ist schön, dass die meisten Engländer so blass sind wie ich. Da falle ich nicht mehr so auf.

    Und jetzt falle ich glücklicherweise auch nicht auf, weil ich mir an der Unglücksstelle als Erstes die neongelbe Jacke eines Sanitäters aus einem der gleichfarbigen Rettungswagen geklaut habe. In dem allgemeinen Tumult merkt niemand, dass ich eine Kollegin bin, die keiner kennt.

    Immer wenn ein Verletzter aus dem Theater gebracht wird, gehe ich kurz so nah wie möglich an ihm vorbei.

    Meine Gabe habe ich wirklich drei Monate lang nicht benützt, obwohl mir eigentlich nie ganz klar war, warum ich das tun sollte. Danach aber habe ich langsam wieder angefangen, sie zu trainieren. Es war ein harter Weg und die Verletzten liegen ja nicht gerade an jeder Straßenecke. Noch dazu musste ich am Anfang die zu heilende Person tatsächlich berühren, um ein einigermaßen befriedigendes Ergebnis zu erreichen. Wenigstens habe ich mein Schmerzproblem in den Griff bekommen. Fragt mich nicht, wie ich das mache. Aber ich kann die Schmerzen irgendwie in mir verkapseln und hoffe, dass sie nicht eines Tages aus mir herausbrechen.

    Gerade wird wieder eine Frau auf einer Rolltrage an mir vorbeigeschoben. Sie scheint eine Platzwunde am Kopf zu haben. Ich schicke eine Portion meiner heilenden Gabe zu ihrer Wunde und muss lächeln, weil die Frau mich ein bisschen an Lisi, meine beste Freundin, erinnert.

    Mit Lisi habe ich mich ja ziemlich gestritten am Telefon. Die ist natürlich ausgeflippt, weil ich einfach so spontan nach London abgehauen bin, das könnt ihr euch ja vorstellen. Ohne mich von ihr zu verabschieden! Natürlich musste ich mir eine plausible Geschichte einfallen lassen, woher ich Robert Quinn kenne und warum ich so überstürzt mit ihm nach England bin.

    Aber was noch schlimmer war: Sie wollte mir allen Ernstes einreden, dass ich was mit meinem früheren Chef hatte. Sexuell gesehen. Eigentlich hätte ich ja gerne darüber gelacht, doch Lisi hat das so penetrant behauptet, dass ich irgendwann echt wütend auf sie geworden bin. Es herrschte tatsächlich eine Weile Funkstille zwischen uns.

    Rob und ich haben Lisi und Tom dann über Weihnachten nach London eingeladen, was die beiden natürlich gerne angenommen haben. Da haben wir uns wieder versöhnt. Bei der Gelegenheit haben wir die Einladung zu ihrer Hochzeit bekommen. Ja, Lisi wird Tom heiraten und zwar bald. Dabei wusste ich nicht einmal, dass Lisi sich verlobt hatte.

    Das Thema Balthasar hat Lisi nie wieder angeschnitten und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Keine Ahnung, was sie sich da selbst zusammengestrickt hat.

    Jetzt humpelt ein älteres Ehepaar auf einen der Krankenwagen zu und wird von zwei Feuerwehrleuten begleitet und gestützt. Ganz automatisch muss ich an meine Eltern denken.

    Die hatten natürlich eine kleine Krise, weil der Hase außer Landes gehoppelt ist. Urlaub im Wohnmobil ist ja tatsächlich hier in London nicht so reizvoll wie in Italien. Aber wir telefonieren oft und einmal waren sie schon da, um uns zu besuchen, ganze zwei Wochen lang.

    Mein Bruder Peter war auch nicht schlecht von den Socken, als er von meinem Umzug gehört hat. Ich habe aber immer wieder betont, dass dies nur vorübergehend sei und ich wiederkommen würde. Der Bauch meiner Schwägerin Debbie wächst und wächst. Ich glaube, es könnte jeden Tag so weit sein.

    Zu John habe ich immer noch viel Kontakt, meist über Skype. Ich kann ihm ansehen, dass er in Sorge um mich ist. Aber er versteckt es hinter einem Lächeln. John berichtet mir hin und wieder ein paar Neuigkeiten. Fragen will ich ihn nicht mehr danach, weil er immer so abwehrend darauf reagiert. Ich weiß nur, dass Sara und Titus wohl wieder miteinander sprechen und in der Villa sind. Aber ausgestanden ist die Sache nicht. Ich nehme an, dass Bale nicht da ist. John erwähnt ihn selten.

    Nach jedem Gespräch mit John sehne ich mich nach meiner Heimat. Manchmal überlege ich ernsthaft, ob ich wieder zurückkehren sollte. Schließlich erhalte ich komischerweise jeden Monat weiterhin mein Gehalt, obwohl ich keinen Finger krumm mache. John sagt, ich soll das einfach so hinnehmen und nicht hinterfragen.

    So, schon wieder habe ich kleine Verletzungen geheilt und meine Gedanken an John haben mich in eine merkwürdige Stimmung gebracht. Ja, ich vermisse ihn, den großen Glatzkopf mit der vermeintlich harten Schale.

    Mein Handy klingelt Robs Melodie. Hastig entferne ich mich ein Stück von dem Ort des Geschehens und nehme den Anruf an.

    »Hi, Rob«, sage ich und bemühe mich um ein Lächeln in der Stimme.

    »Clara, wo bist du?«

    »Ich gehe … spazieren. Wieso?«

    »Ich wollte nachher noch ins Studio. Kommst du mit?«

    »Kann ich machen. Treffen wir uns dort?«

    In diesem Augenblick fährt einer der Krankenwagen mit eingeschaltetem Martinshorn vorbei und ich halte mir das freie Ohr zu, damit ich Robs Antwort verstehen kann.

    »Sag mal. War das ein Krankenwagen?«

    »Äh, ja … wieso?«

    »Jetzt wird mir schon klar, warum du vorhin so überstürzt aus dem Haus bist. Hast du nicht erst neulich zu mir gesagt, dass du deine Gabe nicht verwenden darfst?«

    »Doch, ich darf sie verwenden. Die drei Monate sind vorbei – schon seit einem Vierteljahr.«

    »Deshalb musst du doch nicht überall mitmischen. Ist es die Theaterdecke?«

    Aha, so viel hat er dann doch noch mitbekommen, obwohl er eigentlich an dem Intro zu seinem neuen Stück bastelt. Und was mir noch auffällt: Er klingt nicht begeistert, so als hätte er die exklusive Lizenz auf meine Gabe erworben.

    »Ja«, antworte ich locker.

    »Heißt das, du kommst doch nicht mit ins Studio?«

    Sachlich erkläre ich ihm, dass ich hier so gut wie fertig bin und natürlich bald im Studio sein werde.

    Als wir uns verabschiedet haben, denke ich über Rob nach. Das tue ich oft. Warum kann er nichts ohne mich machen? Es ist fast so, als ob ich seine persönliche Lebensversicherung wäre. Ich komme mir schon vor wie ein Bodyguard: Im Falle des Falles immer einsatzbereit. Einmal habe ich ihm das Leben gerettet. Beim nächsten Mal soll ich das wohl wieder tun. Irgendwann muss ich mit ihm darüber reden.

    Er tut kaum einen Schritt aus dem Haus ohne mich und wenn er ohne mich geht, dann ist er bei einer anderen Frau. Ich weiß, dass er mir nicht treu ist. Aber er macht das total diskret, ich muss es fast nicht bemerken und schließlich bin ich die Frau, die bei ihm zu Hause wohnt und zu der er immer wieder zurückkehrt. Seit einem halben Jahr schon.

    Rob hat manchmal seine depressiven Phasen. Das hat wahrscheinlich etwas mit der Frau zu tun, die auf ihn geschossen hat, aber er will nicht darüber reden. Ich habe es ein paar Mal probiert. Warum ich manchmal so traurig bin, kann ich ihm schließlich auch nicht sagen. Das würde ich ja selbst gerne wissen. Deshalb lasse ich ihn in Ruhe und er mich.

    Ehrlich gesagt glaube ich nämlich, ich werde dement. Lacht nicht, es ist so. Manchmal habe ich das Gefühl, da müsste eine Erinnerung da sein und ich kann sie nicht abrufen.

    Ein Beispiel: Kurz nach meiner Ankunft in London hat mir John Pakete mit meinen Sachen geschickt. In einem Stapel von Papieren befand sich ein Gutschein für zwei Cocktails. Ich kenne den Laden, ich kenne die Cocktails. Aber ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, woher ich diesen verdammten Gutschein habe. Und wen soll ich danach fragen, ohne dass er mich für verrückt erklärt?

    Noch ein Beispiel: Die Lederjacke aus meinem Kleiderschrank. Wie komme ich an so eine Jacke? Und warum hänge ich so an dem Ding? Es ist so schlimm, dass ich fast heulen könnte, wenn ich sie nur sehe.

    Aber das Schlimmste? Wo ist mein geliebter MP3-Player? Der ist nicht wieder aufgetaucht. Gut, dass ich noch den von der Arbeit habe. Mein Abschiedsgeschenk. Doch da habe ich natürlich noch lange nicht so viele Lieder drauf wie auf meinem alten.

    Wieder klingelt mein Handy. Lisi will wissen, ob Robert nun zur Hochzeit kommt oder nicht.

    Uh, das ist ein schwieriges Thema. Einerseits will er unbedingt da sein, wo seine Lebensversicherung ist. Andererseits ist es keine angenehme Vorstellung für ihn, als sogenannter special guest auf einer Hochzeit zu erscheinen. Ich kann das verstehen. Tagelang hat er überlegt und sich dann entschieden.

    Deshalb antworte ich Lisi vorsichtig: »Du … äh …, Lisi, er kommt nicht. Er möchte eure Hochzeit ungern sprengen. Es ist euer großer Tag.«

    Sie seufzt enttäuscht. »Schade.«

    Im Hintergrund höre ich Tom etwas murmeln und sofort ist Lisi ganz aufgebracht: »Aber du kommst. Du warst kein einziges Mal hier, seit du Hals über Kopf abgehauen bist. Ich lasse keine Ausrede gelten, hörst du? Weder Krankheit, noch sonst irgendetwas. Selbst wenn dir beim Joggen Madonna über den Weg läuft, du bist hier, wenn ich heirate. Versprich es.«

    »Ich verspreche es. Ich habe doch schon längst ein Flugticket für mich gebucht und außerdem freue ich mich wirklich, dass ich deine Trauzeugin bin.«

    Lisi beruhigt sich und auf einmal hört sie sich sehr emotional an. »Du fehlst mir, Clara.«

    »Du fehlst mir auch. Ehrlich.«

    »Warum kommst du dann nicht für immer zurück?«

    Weil ich noch nicht bei der Queen zum Tee war? Oder wegen Rob? Nein, ich bin nicht wegen ihm hier. Das wäre gelogen.

    Leise antworte ich: »Ich weiß es nicht, Lisi.«

    »Es ist wegen ihm … diesem Bale.«

    »Lisi, wenn du wieder damit …«

    »Du hast das alles dermaßen verdrängt, dass ich selbst schon an mir zweifle. Aber du hast irgendein Trauma erlitten, Clara. Du müsstest dich mit ihm treffen. Vielleicht wäre dir das eine Hilfe!«

    Jetzt fängt sie tatsächlich wieder damit an! Muss ich ihr denn alles noch einmal erklären? »Ich habe keinen Grund, mich mit ihm zu treffen, und soweit ich weiß, ist er gar nicht in München.« Nur nicht aufregen! Butterblume, Butterblume, Butterblume.

    Urplötzlich wechselt Lisi das Thema. »Hast du noch Kontakt zu Christopher?«

    »Äh, ja, ab und zu. Wieso?«

    »Ach, nur so, ich habe gerade daran gedacht, dass er ja bei seinen Eltern wohnt in der … wie hieß doch die Straße gleich?«

    Ohne darüber nachzudenken, beantworte ich Lisis Frage und sie hat es dann auf einmal sehr eilig, das Telefonat zu beenden.

    Nun macht sich auch bei mir Eile breit, weil die Sanitäter anscheinend alle Verletzten aus dem Theater gebracht haben. Viele der Rettungswagen sind bereits abgefahren. Mein Interesse, diese entliehene Jacke zu behalten, hält sich in Grenzen, weshalb ich sie hastig ausziehe und in die geöffnete Beifahrertüre eines leeren Notarztwagens werfe.

    Auf dem Weg ins Studio bemerke ich, dass ich einen Mordshunger bekommen habe. Kein Wunder! Die vielen Heilungen haben meinen Energievorrat aufgezehrt. Weil ich gerade an einem kleinen Laden mit Verkaufsfenster zur Straße vorbeikomme, mache ich dort halt – und verzweifle. Warum? Es gibt nur noch Weißbrotbaguette. Ich wollte aber unbedingt ein Vollkornbaguette haben. Keine Ahnung warum. Nur widerwillig kann ich mich zu diesem leeren Zeug entschließen. Da ist auch noch ein anderes Gefühl, als ich in das Sandwich beiße. Ein merkwürdiger Druck kribbelt mir durch den Körper, so als müsste ich mich dringend irgendwo ausheulen. Ganz seltsam.

    Später im Studio erzähle ich Robert von Lisis Anruf. Da legt er seinen Arm um mich und sagt: »Meinst du, sie wird es verkraften, wenn ich nicht zur Hochzeit komme?«

    »Ja, natürlich.« Ich lächle ihn an und er küsst mich auf die Stirn. Dann gehen wir Arm in Arm gemeinsam den Gang entlang zum Aufnahmeraum und er denkt laut nach: »Ich habe da so eine Idee, wie ich Lisi und Tom auch in meiner Abwesenheit überraschen kann.«

    »Das ist schön. Ich glaube nämlich, dass Lisi bestimmt schon überall erzählt hat, dass sie dich kennt und dass du zur Hochzeit kommst.«

    Die Wochen vergehen, Lisis Hochzeitstermin rückt näher und mein Heimweh nach Deutschland und nach München wird immer schlimmer. Als mein Bruder Peter mich anruft und mir mitteilt, dass ich Tante einer süßen kleinen Regina geworden bin, würde ich am liebsten meine Sachen packen und sofort nach Berlin fliegen, was ich aber für mich behalte.

    Eines Abends kehre ich vom Joggen zurück und sehe ein Taxi vor dem Haus stehen. Durch die Scheibe kann ich eine rote Haarpracht erkennen. Ich bleibe stehen und verstecke mich hinter dem gemauerten Treppengeländer. Die Rothaarige. Robert hat sich schon oft mit ihr getroffen und sie ist die einzige seiner Bettgeschichten, die ich tatsächlich zu Gesicht bekommen habe. Robert steigt aus dem Taxi aus, winkt liebevoll der Frau zu und geht ins Haus. Als das Taxi endlich weg ist, warte ich noch eine Weile, bevor auch ich schließlich die Haustür aufsperre.

    Robert will mich mit einem Kuss begrüßen, aber ich ducke mich unter ihm durch und ziehe sofort geschäftig meine Turnschuhe aus. Er dreht sich verwundert zu mir um. Es ist das erste Mal, dass ich mich ihm bewusst entziehe. Als ich die Schuhe losgeworden bin, stelle ich mich ihm gegenüber auf, was bei meiner geringen Körpergröße wohl keinen besonderen Eindruck macht. Wenigstens ist Robert auch kein Riese.

    Er sieht mich immer noch fragend an. Ich entschließe mich, das Gespräch mit einer Frage zu beginnen: »Hast du mir etwas zu sagen?«

    Roberts Gesichtsausdruck verwandelt sich von Unverständnis zu langsamem Verstehen. Er deutet in Richtung Haustür. »Ach, du meinst Brianna?«

    Ich verschränke die Arme und puste in meine Haare. »Rob, ich kenne dich. Es sieht dir nicht ähnlich, mir deine amourösen Abenteuer vorzuführen.«

    Er sagt nichts, als ich eine Pause mache. Deshalb springe ich ins kalte Wasser: »Du hast dich in sie verliebt … richtig?«

    Während er mich direkt ansieht, lächelt er leicht: »Ja.«

    Erstaunlicherweise macht mich sein Geständnis nicht so betroffen, wie ich es vielleicht sein sollte.

    Er scheint dies zu bemerken, weil er ganz ruhig sagt: »Komm, wir setzen uns erst einmal.« Dann führt er mich in die Küche, bringt mir ein Glas Wasser und setzt sich zu mir an den Tisch. Schließlich fragt er immer noch total sachlich: »Du verlässt mich jetzt, oder?«

    »Ich denke schon länger darüber nach, wieder nach München zu ziehen.«

    Er nickt wissend. »Ich möchte, dass du hierbleibst. Ich fühle mich nicht wohl, wenn du nicht da bist.«

    »Robert, ich bin nicht deine persönliche Lebensversicherung. Irgendwann werden wir alle sterben und daran kann ich auch nichts ändern.«

    Er will es nicht wahrhaben und entgegnet: »Ja, das ist mir klar. Ich gehe trotzdem mit dir nach München. Brianna wird es verstehen.« Jetzt sieht er mich sehr bedeutungsvoll an. »Du hast mir das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich jetzt nicht hier …«

    »Robert, um Gottes Willen! Du bist mir zu nichts verpflichtet. Dein Leben gehört dir!«

    Seine Augen werden groß. Er freut sich. Fast ist es so, als hätte er nur auf diese Worte aus meinem Mund gewartet. Deshalb bekräftige ich sie noch einmal: »Ich habe dich nicht geheilt, um dich auf ewig an mich zu binden. Heirate Brianna, sei glücklich, krieg eine ganze Horde Kinder.«

    Robert springt vom Stuhl auf und reißt mich in seine Arme. Wir umarmen uns schweigend, sind beide emotional zu aufgewühlt, um etwas zu sagen.

    Nach einer Ewigkeit flüstert Rob: »Danke, Clara.«

    Jetzt könnte ich fast losheulen. Warum? Weil ich, obwohl ich nicht richtig in Robert verliebt war, trotzdem über diese Trennung traurig bin. Und weil ich mich so für ihn freue, dass er so glücklich ist.

    Robert fasst mich an den Schultern und drückt mich von sich weg. Dabei strahlt er mich an: »Kann ich Brianna anrufen? Sie ist mit unserer Situation mehr als unzufrieden. Ich …«

    »Halt! Bitte, könnten wir mit der offiziellen Bekanntgabe unserer Trennung bis nach Lisis Hochzeit warten? Ich habe einfach keine Lust auf … du weißt schon.«

    Er sieht mir tief in die Augen und nickt. »In Ordnung.«

    »Danke. Und kann ich hier noch so lange wohnen, bis ich in München eine Wohnung gefunden habe? Ich möchte ungern bei meinen Eltern einziehen.«

    Da wird er ernst. »Ich schmeiße dich doch hier nicht raus. Du kannst so lange bleiben, wie du willst und mein Gästezimmer steht dir immer offen, das weißt du hoffentlich.« Robert küsst mich. Ich erwidere seinen Kuss, unseren Abschiedskuss. Als ich mich von ihm lösen will, ist er bereits so leidenschaftlich, dass er einfach meinen Hals mit weiteren Küssen bedeckt.

    »Robert«, stöhne ich, »nicht!«

    Ich entferne mich von ihm und beim Hinausgehen gebe ich ihm noch einen Rat: »Wenn dir etwas an Brianna liegt, solltest du es in Zukunft mit der Treue nicht mehr gar so locker nehmen.«

    Der Tag meiner Abreise nach München ist da. Morgen kommt meine beste Freundin unter die Haube. Robert wollte mich eigentlich unbedingt zum Flughafen begleiten, aber ich habe mich durchgesetzt. Mit meinem riesigen Koffer gehe ich zur Haustüre und rufe durchs Haus: »Rob! Ich glaube, mein Taxi ist da.«

    Robert kommt beschwingt die Treppe herunter und drückt mir einen USB-Stick in die Hand. »Das ist die versprochene Überraschung: Eine Videobotschaft von der ganzen Band. Hoffentlich hast du eine Möglichkeit, das auf der Feier zu zeigen.«

    »Robert, das hatte ich ja ganz vergessen. Super! Danke.« Ich stecke den Stick in meine Handtasche.

    »Du kommst wirklich am Sonntag wieder?«, fragt Robert mit einem Blick auf meinen Koffer.

    »Ja.« Ich strecke ihm meine Hand hin und er ergreift sie mit beiden Händen.

    »Viel Spaß.«

    »Danke. Bis Sonntag.«

    Er trägt mir den Koffer bis zum Taxi und ich winke ihm zu, bis das Taxi um die Ecke biegt. Sicher trifft er jetzt sofort Brianna. Hoffentlich ist sie nicht schon bei ihm eingezogen, wenn ich am Sonntag zurückkomme. Das wäre vielleicht doch etwas viel für mich. Aber Robert macht eigentlich nicht den Eindruck, als hätte er es in dieser Hinsicht eilig.

    Als das Flugzeug im Landeanflug auf München ist, sehe ich sehnsüchtig aus dem Fenster. Weil aus meinem Kopfhörer ein emotional behafteter Herzschmerzsong trällert, bin ich in einer merkwürdigen Stimmung. Das ist mein Zuhause, meine Heimat! Hier gehöre ich hin. Die Gänsehaut, die mir über den Körper kriecht, verdränge ich, indem ich mich anderen Gedanken hingebe. Momentan muss ich mich noch nicht mit München beschäftigen. Denn Lisi heiratet rund siebzig Kilometer südlich von München, in Hohenpeißenberg, wo mich eine gemütliche weiß-blaue Regionalbahn hinbringt.

    Lisi und ich waren schon öfter gemeinsam hier. Ihre Eltern sind vor ein paar Jahren nach Hohenpeißenberg gezogen und haben sich ein altes Haus gekauft und renoviert. Lisis Vater ist handwerklich sehr geschickt. So ist ein schickes Haus daraus geworden. Lisis Eltern sind die einzigen Menschen, die ich kenne, die sich im Alter, was die Wohnfläche angeht, vergrößert haben.

    Den kurzen Fußmarsch vom Bahnhof den Berg hinauf zu ihrem Haus schaffe ich trotz des schweren Koffers, den ich hinter mir herziehe, mit links. Ganz umsonst war das viele Training also nicht. Oder ist es die Vorfreude, die mir Flügel verleiht?

    Lisis Vater öffnet mir die Haustüre. Er sieht ein bisschen aus wie Arnold Schwarzenegger, aber eigentlich nur, weil er ein ähnlich kantiges Gesicht hat. Ansonsten ist er eher klein, grauhaarig und wesentlich älter als mein Vater.

    »Hallo, Herr Mader.«

    »Clara! Wie schön. Komm rein.«

    Lisis Eltern haben mir schon oft das Du angeboten, aber mit Eltern, die man schon seit seiner Kindheit kennt, ist das irgendwie schwierig. So ist es meist tatsächlich so, dass ich Lisis Eltern sieze, während sie mich duzen.

    »Weißt du noch, wo das Gästezimmer ist?«, fragt mich Herr Mader.

    »Ja, ganz oben.«

    »Genau, die Oma ist schon da.«

    Ich schleppe meinen Koffer die Treppe hinauf. Habe ich vielleicht vergessen zu erwähnen, aber ich habe die unglaubliche Ehre, mit der Mutter von Lisis Vater in einem Doppelbett zu schlafen. Was tut man nicht alles, um seiner besten Freundin keine Scherereien zu machen? Eigentlich war das Zimmer für Robert und mich gedacht. Aber nachdem Robert abgesagt hatte, wurde kurzerhand die Oma bei mir einquartiert. Es stört mich nicht. Ich frage mich bloß, wo sie geschlafen hätte, wenn Robert mitgekommen wäre. Wahrscheinlich im Keller, da gibt es noch so eine Art Hobbyraum.

    Ich klopfe an die Tür des Gästezimmers und höre die Oma krächzen: »Herein.«

    Vorsichtig öffne ich die Tür und da steht sie, die kleine Frau, die ich schon so lange kenne.

    »Clara. Liebes.« Sie kommt etwas wackelig auf mich zu. Dann fasst sie mir mit ihren unendlich weichen Händen an die Backe. »So blass und schmächtig. Hast dich gar nicht verändert.« Dabei lächelt sie mich liebevoll an.

    »Sie auch nicht, Queen Mum.« Ich grinse sie an und sie tadelt mich mit erhobenem Zeigefinger. Aber ich sehe ihr an, dass sie sich freut, wieder mal ihren Spitznamen zu hören. Und sie sieht wirklich aus wie die Queen Mum. Irgendwie süß. Entstanden ist der Spitzname, als Lisi erst so zwei Jahre alt war, da hat sie die richtige Queen Mum im Fernsehen gesehen und gemeint, das sei die Oma.

    »Ich habe hier noch etwas für dich«, sagt sie und fängt an, in ihrer Handtasche zu wühlen. Schließlich nimmt sie ihr Portemonnaie heraus und reicht mir ein Zwei-Euro-Stück. »Kauf dir ein Eis«, sagt sie mit ihrer heiseren Stimme und ihr Kopf wackelt zitterig. Ich nehme das Geld an und bedanke mich überschwänglich.

    Es ist tatsächlich alles noch genauso wie früher. Queen Mum, alias Edhild Mader, wohnt eigentlich in Hessen, war aber oft sehr lange zu Besuch bei Lisis Eltern. Lisi und ich haben ihr das Leben bestimmt manchmal schwer gemacht. Was sie aber immer für uns übrig hatte, war ein Eis, egal wie frech wir auch waren.

    »So«, sagt sie und wackelt zu ihrem Gepäck. »Ich schlafe links, du musst dir die rechte Seite mit meinem Herbert teilen.« Herbert ist der verstorbene Mann von Queen Mum. Er starb bei einem Motorradunfall, als Queen Mum mit Lisis Vater schwanger war.

    »Wird schon gehen«, sage ich und werfe meinen Koffer schwungvoll auf die rechte Seite des Bettes.

    »Er schnarcht furchtbar«, schimpft Edhild Mader.

    »Wer?«, frage ich und öffne die Reißverschlüsse meines Trolleys.

    »Mein Herbert.«

    Ich werfe ihr stirnrunzelnd einen Blick zu, aber sie packt fleißig ihren Koffer aus und findet ihren Kommentar gar nicht merkwürdig.

    Als Erstes ziehe ich das Kleid heraus, das ich morgen auf der Hochzeit tragen möchte. Eigentlich ist es ein ganz einfaches Sommerkleid, das ich im Internet günstig erstanden habe: ein hellblaues Seidenchiffon-Kleid mit Spaghettiträgern, das mehr nach Strandkleid aussieht, aber das ist mir egal. Ich fühle mich sehr wohl darin und finde es wunderschön. Oberhalb der Taille ist der Stoff gerafft und dehnbar zusammengenäht. Smokkleid heißt das, glaub ich. So passt sich das Kleid jeder Figur automatisch an. Der im Oberteil zusammengeraffte Stoff fällt ab der Taille glatt und weit bis zum Boden. Ungefähr ab Kniehöhe schmückt ein Pfauenaugenmuster den Rock. Das setzt sich bis zum Boden fort und die Farbe des Stoffes verändert sich von hellblau zu grün. Dazu trage ich schwarze, flache Sandalen im Stil der Römer und, wenn es kühl wird, eine schwarze Jeansjacke.

    Nun hänge ich das Kleid mit dem mitgebrachten Kleiderbügel an die Türe, damit es sich etwas glättet. Für die standesamtliche Trauung am Vormittag habe ich ein elegantes Etuikleid dabei, das Rob mir geschenkt hat. Das Kleid ist hinten völlig schwarz mit durchgehendem Reißverschluss. Vorn jedoch ist der Rock grau und oberhalb der Gürtellinie sitzt eine Art Dreieck in einem kräftigen Blauton. Wenn ich das Kleid bloß anfasse, spüre ich schon, dass es aus feinstem Material hergestellt ist. Für die Dauer der standesamtlichen Trauung habe ich sogar High Heels dabei.

    Gerade als ich das Kleid ebenfalls an die angelehnte Zimmertüre hängen will, drückt jemand von außen dagegen.

    »Clara!«

    Ich reiße die Tür auf und Lisi fällt mir in die Arme. Tom und Frau Mader stehen hinter ihr.

    »Tom, ich freu mich … Frau Mader, danke, dass ich hier schlafen kann.«

    Lisis Mutter, die genauso aussieht wie Lisi, nur eben ein paar Jahre älter, schüttelt mir die Hand. »Das ist doch Ehrensache.«

    Lisi berichtet aufgeregt: »Wir waren gerade oben in der Kirche und in der Wirtschaft. Ich glaube, es wird himmlisch. Ich freu mich so wahnsinnig.«

    Der Rest des Freitags verläuft wirklich lustig. Wir schwelgen zusammen mit Lisis Eltern und Queen Mum in Erinnerungen.

    Die Nacht ist die reinste Qual. Herbert schnarcht wirklich schrecklich. Nun, Herbert ist tot, aber sein Geist scheint in seiner Witwe weiterzuleben, denn die schnarcht, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Irgendwann fange ich einfach an, Musik zu hören, wobei sich auch hier das regelmäßige Schnarchen in die Lieder schmuggelt.

    Als in der Früh mein Wecker klingelt, bin ich eh schon wach oder noch wach. Ich fühle mich wie gerädert.

    Auch die Oma schreckt hoch und sitzt senkrecht im Bett, die Lockenwickler auf dem Kopf. »Herbert, ich kann einfach nicht schlafen bei dem Krach«, ruft sie. Dann fällt sie wieder zurück auf den Rücken und schnarcht sofort weiter.

    Ich stehe leise auf, warte, bis das Bad frei ist, und dusche mich schnell. Am Frühstückstisch herrscht schon reges Geplapper, als ich mich zur Familie Mader geselle. Nur Lisi fehlt, sie sitzt bereits beim Friseur. Tom ist sehr aufgeregt. Queen Mum ist auch schon da, immer noch die Lockenwickler im Haar.

    »Clara, hast du gut geschlafen?«, fragt mich Herr Mader mit einem Augenzwinkern.

    Die Oma antwortet für mich: »Die ist ganz ruhig, so leise, dass ich schon dachte, sie wäre gar nicht da … Wenn nur mein Herbert nicht so schnarchen würde!«

    Ich rolle mit den Augen. Wir lachen gemeinsam und Edhild Mader wundert sich über unsere gute Stimmung.

    Die standesamtliche Trauung findet bereits am Vormittag statt. Lisi und Tom haben sich in Schale geschmissen, was ich ganz erstaunlich finde. Tom trägt einen Frack und hat sich sogar den passenden Zylinder dazu geleistet. Lisi könnte ihr langes rückenfreies Kleid aus cremefarbenem Satin ohne Weiteres auch als Abendkleid tragen. Das schlichte lange Kleid wird durch Lisis aufwändige Hochsteckfrisur, den Schleier und eine elegante Kunstpelzstola aufgewertet. Dazu trägt sie lange Handschuhe. Das Kleid passt perfekt zu Lisi.

    An der standesamtlichen Trauung nehmen nur das Brautpaar mit den Eltern und die Trauzeugen mit ihren Partnern teil, wobei ich ohne Rob erscheine, der ja auch nicht mehr mein Partner ist. Patrick, der andere Trauzeuge, und Nicole warten bereits vor dem Standesamt, als wir dort eintreffen. Anschließend fahren Lisi und Tom zu ihrem Fototermin mit der engagierten Fotografin.

    Ich haue mich im Haus von Lisis Eltern noch einmal aufs Ohr, weil jetzt endlich Ruhe herrscht. Die Oma nimmt gerade ein Vollbad, heißt es. Keine Ahnung, wie die jemals alleine wieder aus der Wanne herauskommen will. Queen Mum weckt mich schließlich, als sie sich für die kirchliche Trauung anzieht.

    Etwas ausgeschlafener als vorher schlüpfe ich in das wunderbare Sommerkleid. Meine Haare, die wieder länger geworden sind, lasse ich einfach offen. Sie fallen schön locker und sind sogar leicht gewellt, wahrscheinlich weil ich im Schlaf ein bisschen geschwitzt habe. Da mich Queen Mums Selbstgespräche nerven, gehe ich fertig angezogen und kaum geschminkt nach unten.

    »Mama, wir müssen jetzt wirklich los«, ruft Lisis Vater in den zweiten Stock.

    »Fahrt schon ohne mich, ich nehme einfach Lisis Wagen«, krächzt die Oma.

    Dann hören wir ihre langsamen Schritte auf der Treppe. Herr Mader erblickt seine Mutter als Erster und erstarrt. »Mama, das ist doch nicht dein Ernst!«

    Lisis Mutter, die sich gerade einen Ohrring ins Ohrloch steckt, und ich laufen neugierig zum Fuß der Treppe und herunter kommt … Queen Mum in einem lilafarbenen knielangen Kostüm mit lilafarbenen Schuhen und dem typischen breitkrempigen Queen-Mum-Hut, ebenfalls lila. Sogar die Handtasche passt farblich zum Outfit. Wir starren alle fassungslos die Treppe hinauf.

    »Was?«, schimpft die alte Dame. »Ich tue das für Lisi. Sie hat mich jahrelang Queen Mum genannt, heute bin ich es.«

    »Hast du die Sachen aus einem Kostümverleih?«, scherzt ihr Sohn.

    »Nicht frech werden, Junge, sonst bekommst du es mit meiner Handtasche zu tun.«

    Queen Mum ist unten angekommen.

    »Können wir?«, fragt Lisis Mutter.

    Da zieht sich die Oma den Hut vom Kopf und da sind sie wieder, die Lockenwickler.

    Herr Mader pustet resigniert die Luft aus. Lisis Mutter schlägt vor: »Fahrt zu. Wir kommen nach, sobald sie fertig ist.«

    »Nichts da. Die Braut braucht ihre Eltern.«

    Als ich Luft hole, fügt sie gleich hinzu: »Und die Trauzeugin auch. Her mit dem Autoschlüssel! Ich nehme Lisis Corsa.« Das macht sie bloß, weil der Wagen farblich perfekt zu ihrem Kostüm passt. Wollen wir wetten?

    Alle unter 80 sehen sich verzweifelt an. Aber die alte Dame strahlt in ihrem Queen-Mum-Outfit eine Autorität aus, der sich keiner zu widersetzen traut. Schließlich händigt ihr Lisis Mutter seufzend den Schlüssel für Lisis kleinen Wagen aus.

    Ich bin die Letzte, die das Haus verlässt, und Queen Mum flüstert mir zu: »Diese Gottesdienste, die ziehen sich meist ganz schön hin. Aber die Feier danach, die will ich auf keinen Fall verpassen.«

    Erstaunt drehe

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