Ziegensittiche: Artgerechte Haltung und Pflege
Von Lysann Haustein
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Über dieses E-Book
Lysann Haustein
Seit 2004 Dipl. Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin (FH).
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Buchvorschau
Ziegensittiche - Lysann Haustein
Für meinen Vater,
der uns die Sonne schickte,
als wir um ihn weinten
Inhaltsverzeichnis
Die Unterarten des Ziegensittichs
Die Merkmale des Ziegensittichs
Was man vor dem Kauf beachten sollte
Haltungsbedingungen
Die Nahrung der Ziegensittiche
- Obst
- Gemüse
- Getreide und Sämereien
- Wildkräuter
- Beeren
- Zusätzliche Futtermittel
Brut und Zucht
Krankheiten
- Verhaltensstörungen
- Rupfen und Mausern
- Nichtinfektiöse Krankheitsursachen
- Vergiftungen
- Stoffwechselstörungen/Mangelzustände
- Organische Krankheitsursachen
- Legenot
- Parasiten
- Bakterielle Infektionen
- Viruserkrankungen
- Pilzerkrankungen
Ergebnisse einer Studie
Literaturverzeichnis
Manchmal hört man Gemecker und wundert sich. Denn es sind doch nicht immer die Frauen oder die Ziegen auf der Weide, die solche Laute von sich geben können. Wenn jemand meckert und man dann mit einem Luftzug einen Vogel vorbeiflattern hört, kann man sich fast sicher sein, dass man den doch relativ seltenen Ziegensittich vor sich hat. Da er eigentlich aus Neuseeland stammt, kann es sich nur um eine Zuchtform handeln, aber gerade die Züchter bewahren diesen schönen Vogel vor dem Aussterben. Damit Sie als Liebhaber oder Züchter auch wissen, wie Sie mit Ziegensittichen umgehen müssen und was zu beachten ist, um diese possierlichen Tierchen glücklich zu machen, wurde dieses Buch geschrieben.
Die Unterarten des Ziegensittichs
Wo kann man den Ziegensittich einordnen? Sittich sagt ja schon viel, aber warum „Ziegensittich"? Wenn man einmal nachschlägt, entdeckt man, dass der Ziegensittich in die Ordnung der Papageien (Psittaciformes) gehört. Diese Ordnung wird weiter abgestuft in die Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae), dann in die Unterfamilie der Plattschweifsittiche (Platycercinae) und diese wiederum wird der Gattung der Laufsittiche (Cyanoramphus) untergeordnet. Wenn man zu einem Züchter kommt oder sich etwas beliest wird auffallen, dass der Ziegensittich umgangssprachlich in die Gruppe der „Großsittiche gesteckt wird, die man auch als „langschwänzige Papageien
bezeichnet. Der wissenschaftliche Name des Ziegensittichs hat den wohlklingenden Namen Cyanoramphus novaezelandiae, welcher schon auf den Ursprungsort des seltenen Vogels verweist: Neuseeland.
Die Laufsitticharten sind im Englischen als „Kakariki bekannt. Dieses bedeutet in der Sprache der neuseeländischen Ureinwohner – der Maori – „kleiner Papagei
. Der Ziegensittich wird auch als „Red-fronted bzw. „Red-crowned
oder „New Zealand Par(r)akeet" bezeichnet.
Letzteres bedeutet „Kleiner, langschwänziger Papagei und ist als ein Anglizismus des französischen Wortes „Perroquet
für Papagei anzusehen. Die Begriffe „parrot und „Pa(r)akeet
werden im Englischen synonym gebraucht, es existiert keine wissenschaftliche Differenzierung der beiden Bezeichnungen.
Nun noch eine kleine Auflistung, wie der Ziegensittich in verschiedenen Ländern genannt wird.
Frankreich: Perruche de la Nouvelle Zélande à bandeau oder Perruche de Sparrman
Holland: Nieuw Zeeland Parkiet oder Roodvoorhoofdkakariki
Italien: Kakariki an fronte rossa und Parrochetto della Nuova Zelanda
Spanien: Periquito cabecirrojo
Dänemark: New Zealandsk gedeparakit
Englisch: New Zealand Parakeet, Red-crowned Parakeet, Red-fronted Parakeet.
Finnland: Uudenseelanninviherkajja
Deutschland: Ziegensittich
Schweden: nyzeeländsk springparakit, rödpannad kakariki, rödpannad springparakit.
In älterer Literatur: Cyranorampus Novae Guinae, Euphema Novae Zeelandiae, Lathamus Sparrmanni, Psittacus pacificus und Platycercus pacificus.
Der Ziegensittich wird erstmals von Cook 1774 erwähnt und wurde bereits 1864 aus seiner Heimat Neuseeland nach Europa (in den Londoner Zoo) importiert. In Deutschland erhielt Dr. Karl Ruß (Berlin) von Fräulein Hagenbeck 1874 das erste Paar dieser Art.
Es ist anzunehmen, dass es in Europa von 1914 bis in die 60er Jahre keine Ziegensittiche gab, da damals keine Volierenstämme aufgebaut wurden. Der Grund dafür war, dass die damalige Reichsregierung 1934 das Gesetz zur Bekämpfung der Papageienkrankheit erließ. Aufgrund eines Höhepunktes seuchenhafter Erkrankungen des Menschen wurde angewiesen, dass die Vögel durch Fußringe gekennzeichnet werden mussten. Alle erkrankten Bestände wurden getötet und es gab ein Einfuhrverbot für Psittaziden, welchem auch die Ziegensittiche unterlagen.
Da der Ziegensittich hochgradig gefährdet war, wurde er 1976 in das „Red-Data-Book der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) und damit auch in den „Anhang I des Washingtoner Artenschutzübereinkommens („ernsthaft von der Ausrottung bedroht, Handel verboten
) aufgenommen. Die Ursachen für den Rückgang der Art werden später noch erläutert.
Die Meinung der Autoren über die Anzahl der Unterarten variiert von acht bis zu neun. Leider leben von diesen Arten nur noch sechs und diese sind auf Neuseeland und den umliegenden Inseln beheimatet. Nach dem „Washingtoner Artenschutz – Übereinkommen" sind Ziegensittiche schutzbedürftige Tiere.
Cyanoramphus novaezelandiae novaezelandiae ist die Nominatform der seit 1900 stetig zurückgehenden Population. Die „Nominatform" ist sozusagen die Grundform, die als Muster dient, um Abweichungen besser klassifizieren zu können. Seit etwa 1993 lebt diese Grundform stabil im nördlichen und südlichen Neuseeland, den Stewart-Inseln, den Auckland-Inseln und auf den meisten umliegenden Inseln. Die Nominatform ist 27 – 30 cm groß (inklusive seines 14 – 18 cm langen breiten und abgestuften Schwanzes) und wiegt durchschnittlich etwa 70 Gramm. Die Gewichtsangaben für die freilebenden Tiere schwanken zwischen 45 – 90 Gramm für Weibchen und 60 – 113 Gramm für männliche Tiere. Die Flügel messen jeweils 13 – 15 cm und die Schnabelgröße beträgt ca. 17 – 21 mm. Die Spezies weist relativ wenig Farbmutationen auf, so dass Anzeichen für das