Thaddäus rettet Weihnachten
Von Susanne Hoch
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Über dieses E-Book
Susanne Hoch
Susanne Hoch ist Kinder- und Jugendpsychologin und Autorin. Sie wirkte bereits beim Kinoprojekt "Legend of Brothers" des Vereins JUGENDFILMPROJEKTE OBERFRANKEN E.V. mit.
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Buchvorschau
Thaddäus rettet Weihnachten - Susanne Hoch
Thaddäus war aufgeregt. Endlich war er kein kleiner Baby-Engel mehr, sondern ein großer Engeljunge. Endlich war er alt genug, um in der Himmelsschule etwas lernen zu dürfen. Und endlich war der große Tag gekommen, auf den er schon so lange hingefiebert hatte. Seine blonden Locken waren ganz zerzaust, weil er so schnell zur Haltestelle gelaufen war, wo er abgeholt werden sollte. So oft hatte Thaddäus beim Spielen sehnsüchtig zum goldenen Himmelstor geschaut, das in der Ferne schimmerte. Er war neidisch auf die anderen Engel gewesen, die schon hindurchgehen durften. Damals war er noch zu klein gewesen. Aber das war jetzt vorbei. Bald gehörte er selbst zu den großen Engeln, die im Himmel mithelfen durften.
Ein bisschen traurig war Thaddäus aber auch. Wenn er mit seiner Lehre im Himmel begann, bedeutete das nämlich, dass er seine Familie verlassen musste. Die Helfer-Engel wohnten alle im Himmel und nicht hier im Vorhimmel, wo die Engelsfamilien lebten. Der Weg war zu weit, um jeden Tag hin- und zurückzufliegen. Mama Thea hatte ihn zum Abschied ganz fest gedrückt und Papa Thilo hatte ihm aufmunternd auf die Schulter geklopft. Nur die kleine Tabea hatte noch nicht verstanden, dass ihr großer Bruder nun nicht mehr so oft zu Hause sein würde, und hatte ihm fröhlich hinterhergewunken. Tapfer schluckte Thaddäus ein Tränchen hinunter. Nein, er würde nicht weinen. „Große Jungen weinen nicht", sagte Papa Thilo immer. Und Thaddäus war nun ein großer Junge.
***
Zur gleichen Zeit wurde Nico, der wie immer sehr beschäftigt war, zum Chef gerufen. „Was will er denn schon wieder?", schimpfte er, stieg in sein Wolken-Cabrio und raste mit einer Geschwindigkeit von 180 Himmelsknoten zum Chefbüro.
Wolken-Cabrio? Himmelsknoten? Richtig, nun sind wir im Inneren des Himmels angekommen und der Verwaltungschef ist kein Geringerer als Petrus, der seinen Nikolaus – Nico – zu sich bestellt hatte.
„Du weißt, ich habe nicht viel Zeit. Also, was liegt an?", fragte Nico.
„Setz dich, antwortete Petrus. „Die Weihnachtsvorbereitungen sind in Rückstand geraten.
„Kein Wunder, wenn du mich ständig von der Arbeit abhältst", unterbrach ihn Nico ärgerlich.
„Vorsicht, Nico. Vergiss nicht, mit wem du redest", mahnte ihn Petrus.
„Natürlich nicht. Petrus, ich habe dir schon so oft gesagt, dass dir diese strenge Miene nicht steht. Mir gegenüber kannst du dir sie sowieso sparen. Ohne mich hättest du die Aufnahmeprüfung nie geschafft. Also verdankst du deinen Job als Petrus quasi mir.", entgegnete Nico.
Petrus räusperte sich verlegen. „Das wirst du mir wohl ewig vorhalten. Aber zurück zu deinen Versäumnissen…"
„Was heißt hier Versäumnisse?, brauste Nico auf. „Die Arbeiten werden jedes Jahr knapp abgeschlossen. Wir müssten einfach viel eher beginnen, nicht erst jetzt im August.
„Du weißt genau, dass das nicht geht. Auch Engel haben Anspruch auf Sommerurlaub. Die freie Zeit nach Pfingsten reicht sowieso kaum aus. Die Engelsgewerkschaft sitzt mir deswegen schon im Nacken", erklärte Petrus.
„Das ist aber nicht das einzige Problem", sagte Nico. „Luzifer funkt wieder dazwischen. Ich weiß, dass er uns nicht wirklich etwas anhaben kann. Aber es reicht, um den Produktionsablauf durcheinander zu