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Die Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns
Die Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns
Die Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns
eBook126 Seiten1 Stunde

Die Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns

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Über dieses E-Book

Aus dem Inhalt

Im Mittelalter führte der Tuchhandel zwischen Oberitalien und Süddeutschland bzw. zwischen England, Flandern und der Toskana zu sagenhaftem Reichtum der handelnden Tuchverleger.

Wenn in der dritten Generation aus einem Weber (Fugger) ein Finanzier für Kaiser und Päpste (Jacob der Reiche) werden konnte, wenn eine florentinische Tuchhändlerfamilie (Medici) zu Herzögen und Päpsten werden konnten, kann man ermessen, mit welchen Gewinnspannen sie arbeiteten.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum12. Sept. 2014
ISBN9783735749277
Die Büchse der Pandora: Triebfedern menschlichen Handelns
Autor

Maximilian Rifenkoek

Maximilian Rifenkoek, ein niederrheinisches Original, war Lehrer und ist fest mit seiner Heimat verbunden. Er lässt uns teilhaben an den Facetten menschlicher Wahrnehmungen. Da werden Bewusstseinsebenen deutlich, die die Geschicke ganzer Generationen bestimmt haben und die in ihrer Gleichzeitigkeit auch heute noch für die Konflikte des Globalen Dorfes verantwortlich sind.

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    Buchvorschau

    Die Büchse der Pandora - Maximilian Rifenkoek

    geworden.

    B. Macht

    „Und macht sie euch untertan"

    1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 28

    „Ah! Sieh da, ein Untertan" rief der König, als er den kleinen Prinzen sah. Und der kleine Prinz fragte sich: Wie kann er mich kennen, da er mich noch nie gesehen hat?

    Er wusste nicht, dass für die Könige die Welt etwas höchst Einfaches ist. Alle Menschen sind Untertanen.

    „Herr, worüber herrscht Ihr?"

    „Über alles", antwortete der König mit großer Einfachheit.

    Der kleine Prinz besucht den König

    (Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz S.34 ff.)

    1. Machtstrukturen der Antike

    1.1 Ägypten

    Soweit Ägypten vom Nil abhing, war es ein Land. Im Innern dagegen zerfiel es in zwei unterschiedliche Regionen, die lange schmale Wanne Oberägyptens im Süden und das weite, auseinanderstrebende Deltaland Unterägyptens im Norden.

    In der alten wie in der neuen Zeit sprachen die beiden Landesteile merklich verschiedene Dialekte und vertraten wesentlich verschiedene Lebensanschauungen. Es waren tatsächlich, in einer staatlichen Einheit zusammen gefasst, „zwei Länder".

    Wahrscheinlich sind die Wildbeuter Nordafrikas durch die klimatischen Veränderungen in der Nacheiszeit, wodurch die Savannenlandschaft der Sahara zunehmend austrocknete, gezwungen worden, zusammen mit ihren Beutetieren sich auf das Niltal als einzige Wasserquelle zurückzuziehen. Die Vernichtung der Großwildherden durch bessere Jagdtechnik und die Konzentration dieser Tiere an den Wasserstellen des Nils zwingt diese Menschen sich vom Wildbeuter zum Hirten zu wandeln.

    Dort in Oberägypten war die Abhängigkeit vom Hochwasser des Nils größer als in Nordägypten. Daher war die gesellschaftliche Organisation zwingender und die Not größer. Die Vereinigung der beiden Länder erfolgte daher vom Süden aus. Die Mentalität des Frühzeitmenschen war animistisch, kannte keine scharfen Grenzen zwischen den verschiedenen Seinsweisen. Daher fiel es ihm leicht vom Menschlichen zum Göttlichen hinüberzugleiten und sich auf den Glaubenssatz zu verlassen, der den Pharao, obgleich er unter Menschen lebte, als sei er selbst ein sterbliches Wesen von Fleisch und Blut, zu einem Gott machte.

    In Unterägypten, im Delta, hatte sich, wie in Europa auf dem Balkan, eine Bauerngesellschaft mit einer matriarchalischen Gottesvorstellung entwickelt, deren Göttin Hathor mit einem Kuhhaupt dargestellt wurde. Auch hier wurde ein heiliger Stier als Symbol der Fruchtbarkeit verehrt. Durch die Eroberung des Nordens trat eine Vermischung von patriarchalischer und matriarchalischer Gottesvorstellung ein, bei der die Götter Südägyptens die Oberhand gewannen.

    1.2 Kreta

    Gegen Ende des 4. Jahrtausends tauchen auf den dem griechischen Festland östlich vorgelagerten Inseln, den Kykladen, bei den Funden Motive auf, wie sie aus der alteuropäischen Kultur bekannt waren. Die Archäologen haben sich darüber gewundert, dass die Kykladenkultur um 3200 vor Chr. plötzlich aus dem Nichts auftaucht. Auf einer pfannenförmigen Palette, die man auf der Insel Syros ausgegraben hat, ist ein Schiff mit Fischverzierung (heilige Barke?) zu erkennen.

    Auf Kreta sind im 3. Jahrtausend nicht nur alteuropäische Siedler eingewandert, sondern auch aus Kleinasien. Auch dort weicht die einheimische Bevölkerung dem Druck der indogermanischen Hirtenvölker durch Flucht auf die ägäischen Inseln. Sie brachten die Kenntnisse der Bronzeherstellung mit. Wahrscheinlich sind in ihre Schmelzöfen zufällig neben Kupfererze auch Zinnerze hineingeraten und, da Zinn eine niedere Schmelztemperatur hat, dadurch eine Legierung aus Kupfer und Zinn, die Bronze angefallen. Dem Ansturm der Hirtenvölker aus dem Norden (Zentauren) entziehen sich die Bauernkulturen des östlichen Mittelmeeres durch Flucht auf die Inseln.

    Interessant ist, dass sich auf Kreta daraus mit der Minoischen Kultur die erste Seemacht entwickelt. Diese Thalassokratie wird so mächtig, dass sie von den sich zu Adelsgesellschaften mausernden indogermanischen Hirtenvölkern des Festlandes Tribute fordern kann.

    Erst in der Mitte des zweiten Jahrtausend vor Christus wird die über die Ägäis lastende kretische Seeherrschaft beeinträchtigt. Entscheidend dabei werden sowohl der durch den Ausbruch des Vulkans auf Santorin ausgelöste Tsunami gewesen sein. der wahrscheinlich die kretische Flotte empfindlich dezimierte, wie auch die durch die neue Technik des Streitwagens erstarkten helladischen Feudalgesellschaften Griechenlands.

    1.3 Troja

    Nicht nur in Griechenland sondern auch in Ägypten führten die indogermanischen Wanderungen zu neuen Machtstrukturen.

    Ausgelöst wurde die Invasion Ägyptens gegen Ende des 18. Jahrhunderts vor Chr. durch die Hyksos. Ob die Hyksos selbst Indogermanen waren, ist zweifelhaft, wenn dann nur eine dünne Oberschicht. Die größere Masse der Invasoren bestand aus kleinasiatischen Mitläufern, die, aus ihrer Heimat vertrieben, sich dem Beutezug anschlossen. Dass die Hyksos nach ihrer Vertreibung aus Ägypten zu Beginn des 16. Jahrhunderts spurlos als Volk aus der Geschichte verschwanden, ist ein Indiz für diese These.

    Waffentechnisch waren die über das Delta in Ägypten eindringenden Hyksos den Ägyptern überlegen. Ihr größter Vorteil waren die Geschwindigkeit und Schlagkraft des Streitwagens mit seinem Pferdegespann, der in Ägypten unbekannt war. Die Hyksos trugen Panzerhemden, neuartige Schwerter, Dolche sowie Bögen aus zusammengeleimten Holzschichten, Sehnen und Horn, die eine wesentlich größere Reichweite und Durchschlagskraft hatten als die einfachen Bogen der Ägypter.

    Die Hyksos-Herrscher selbst lebten getrennt von den Ägyptern in befestigten Lagern. Was sie wollten, waren ägyptische Tributzahlungen, nicht Eingliederung in die ägyptische Kultur.

    Die helladischen Feudalherren nahmen nicht nur Kreta in Besitz, sondern wurden auch ihre Nachfolger im Seehandel. Da ihre Handelspartner an der Ostküste der Ägäis Stammesbrüder waren, gab es auch keine sprachlichen Barrieren. Diese mykenische Kultur führte in den nächsten dreihundert Jahren zu sagenhaftem Reichtum ihrer adeligen Oberschicht, deren Macht aber am Ende des zweiten Jahrtausends abrupt endet.

    Troja hatte als Kontrollstation der Handelswege zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer den Griechen den Zugang zum Schwarzen Meer behindert (vgl. Argonautenzug), worauf diese in einem Rachefeldzug Troja eroberten und fast das ganze Königshaus auslöschten.

    Als Folge kommt es nach dem Wiederaufbau Trojas zunächst zu einer Hochrüstung, bei der die Hethiter sich nach dem Verlust ihrer Kupferminen durch die Assyrer (gewissermaßen das Öl der Bronzezeit) die zyprischen Kupferminen aneignen und mit einer Seeblockade Lieferungen der ägäischen Handelsherren über Syrien nach Assyrien verhindern.

    Diese verbünden sich mit den Feinden der Hethiter auf dem Festland, Kaska, Mitanni und Assyrien sowie mit Libyen. Als Reaktion schließen sich Ägypten, Hatti, Syrien und Griechenland zusammen.

    Als kurz nacheinander der ägyptische Pharao Ramses II. und der Hethiterkönig Tithalija IV. sterben, nutzen die Libyer die ägyptischen Thronwirren zu einem Überfall auf Ägypten aus, bei dem ihnen die anatolischen Seevölker zur Seite stehen. Wir wissen aus ägyptischen Inschriften von dieser im Delta im Jahre 1209 stattgefundenen Schlacht, aus der die Ägypter so geschwächt hervorgingen, dass sie in Zukunft den Hethitern nicht mehr zu Hilfe kommen können.

    Die Rückeroberung der hethitischen Kupferminen durch den Nachfolger Tithalijas löst dann den nullten Weltkrieg der Geschichte aus. Assur und Kaska greifen das Hethiterreich an und löschen es aus. Gleichzeitig erobern in einem Zangenangriff die westanatolischen Seevölker die zyprischen Kupferminen und greifen die reichen Küstenstädte Syriens (u.a. Ugarit) an.

    Das ist der Zeitpunkt, in dem Griechenland in das Geschehen eingreift. Truppenkontingente der Griechen verwüsten die mit Troja verbündeten Städte Westanatoliens, bis sie sich zum entscheidenden Kampf vor Troja versammelten. Wie dieser Kampf um 1188 - 1186 v. Chr. ausgegangen ist, darüber hat uns Homer ausführlich berichtet.

    Es

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