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Alte Liebe mordet gut: Ein Gartenkrimi
Alte Liebe mordet gut: Ein Gartenkrimi
Alte Liebe mordet gut: Ein Gartenkrimi
eBook119 Seiten1 Stunde

Alte Liebe mordet gut: Ein Gartenkrimi

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Über dieses E-Book

Luis Herzbach ist eine freundliche ältere Dame. Sie liebt ihren wunderschönen Garten - und die Giftpflanzen, die darin wachsen. Das erfährt auch Herr Lehmacher, ihr Nachbar, mit dem sie einst ein Verhältnis hatte, das sie aber um keinen Preis wieder aufnehmen möchte.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum11. März 2024
ISBN9783758339134
Alte Liebe mordet gut: Ein Gartenkrimi
Autor

Dorothee Haentjes-Holländer

Dorothee Haentjes-Holländer, geb. 1963 in Köln, arbeitete nach dem Magisterexamen zunächst als angestellte Verlagsautorin für Kinder- und Jugendliteratur. Im Anschluss machte sie sich selbständig und schreibt seit über 30 Jahren Bücher, inzwischen auch für ein erwachsenes Publikum. Sie lebt und arbeitet in Bonn.

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    Buchvorschau

    Alte Liebe mordet gut - Dorothee Haentjes-Holländer

    Inhaltsverzeichnis

    Der Tote im Garten

    Der dankbarste Abnehmer des Apfelgelees

    Ein strahlender Sommertag

    Und noch ein bisschen entsorgen…

    Die Geister der Vergangenheit

    Eine Tierpension?

    Uschi weiß zuviel

    Alte Liebe

    Ein schönes Wochenende

    Besuch zum Abendessen

    Der Roman spielt in einer mittelgroßen westdeutschen Stadt in der ersten Dekade der 2000-er Jahre.

    Der Tote im Garten

    Als ich an diesem Morgen den Rollladen meines Wohnzimmerfensters hochzog, lag in meinem Garten ein toter Mann. Ich öffnete die Verandatür und lief hinaus. Noch bevor ich bei ihm war, wusste ich, wer der Tote war: Herr Lehmacher, mein Nachbar.

    Die Kappe, ohne die er niemals aus dem Haus ging, war ihm vom Kopf gerutscht und lag wie ein abgetrennter Körperteil neben ihm. Sein Gesicht ruhte im Gras. Die Arme hatte er nach vorn gestreckt, als wenn er sich im Sturz hätte abfangen wollen.

    Ich fiel neben dem Toten auf die Knie und erstickte mit einer Hand den Schrei auf meinen Lippen. Mein erster Impuls war, Herrn Lehmacher umzudrehen. Aber meine Arme waren wie gelähmt. Ich konnte den Leichnam nur voller Entsetzen anstarren.

    Wie in einem Film zogen Szenen und Bilder unserer über vierzigjährigen Nachbarschaft vor meinem geistigen Auge auf: Unsere erste Begegnung beim Bau unserer Reihenhäuser. Der Einzug. Die vielen jungen Familien ringsum. Das Erwachsenwerden der Kinder unserer Siedlung - und unser eigenes allmähliches Altern. Das Vorüberziehen unserer Träume und Sehnsüchte. Ein ganzes Leben. Ein Wimpernschlag.

    Das Gras war noch feucht. Meine Knie begannen zu schmerzen. Ich rappelte mich auf, stolperte ins Haus und rief die Polizei an.

    Kaum fünf Minuten später traf sie ein. Ein Streifenwagen und ein Zivilfahrzeug. Dazu ein Rettungswagen, der Notarzt und die Feuerwehr.

    Noch in Nachthemd und Morgenmantel öffnete ich die Haustür und führte die Leute an die Fundstelle in meinem Garten.

    Mein Herz klopfte heftig, als der Notarzt den Toten herumdrehte und ihn zu untersuchen begann.

    Herrn Lehmachers Augen waren geschlossen. Trotzdem kam es mir vor, als blickte er mich an.

    „Frau Herzbach", sagte ein Mann in Zivil. Er mochte im Alter meines Sohnes Frank sein. Mitte vierzig etwa.

    „Frau Herzbach, sagte der Mann noch einmal, als ich nicht antwortete. Dieses Mal sprach er eindringlicher und lauter. „Wir kennen uns doch. Erinnern Sie sich?

    Ich sah den Mann an. Er war mir ein Fremder. Kein Wunder. In diesem Moment war ich selbst mir fremd.

    „Die Welt ist so klein! Ich bin Sebastian Wolffring. Ein Schulkamerad von Frank. Aus der Grundschule. Ich war früher ein paar Mal hier. Zum Kindergeburtstag. In Ihrem schönen Garten."

    Er klang, als begegnete man sich irgendwo auf der Straße. Als wenn nicht gerade der Notarzt damit beschäftigt wäre, den Tod eines Menschen festzustellen. Währenddessen schritten die beiden uniformierten Polizisten mit auf den Boden gehefteten Blicken meine Wiese ab.

    Wolffring deutete auf den Toten. Er war so weiß wie keine Ohnmacht einen Menschen erbleichen lassen kann.

    „Kennen Sie den Mann?"

    Ich nickte. Ich hatte Mühe zu sprechen. „Natürlich, brachte ich leise hervor. „Das ist Herr Lehmacher. Unser Nachbar von der rechten Seite. Wir wohnen seit mehr als vierzig Jahren nebeneinander.

    Wolffring nickte teilnahmsvoll. „Frau Herzbach, Sie werden verstehen, dass ich Ihnen ein paar Fragen stellen muss. Aber vielleicht ... vielleicht möchten Sie sich vorher etwas anziehen?"

    Ich sah an meinem verwaschenen Morgenmantel hinunter. Mit seinen bunten geometrischen Mustern war er vor vielen Jahren sehr modern gewesen. Jetzt war er nur noch ein Fetzen, den ich längst in die Mülltonne hätte werfen sollen. „Ja ... ja, ich glaube, ich würde mir gern etwas anziehen", antwortete ich verzagt.

    „Wir treffen uns im Wohnzimmer, sagte Wolffring. Seine Stimme klang warm und freundlich. Er nickte mir zu. „Bis gleich, Frau Herzbach.

    Ich lief hinauf in mein Schlafzimmer und kleidete mich in aller Eile an. Die Bluse von gestern hatte Flecken vom Einkochen des Stachelbeergelees. Aber das war mir egal.

    Bevor ich wieder nach unten ging, warf ich an der Treppe im ersten Stock einen Blick aus dem Fenster. Vor meinem Haus hatte sich eine Menschenmenge versammelt. Es war gerade halb acht, die Zeit, wenn alle Welt zur Arbeit geht und die Kinder zur Schule oder zum Kindergarten gebracht werden. Polizei, Rettungswagen und Notarzt wirkten auf Erwachsene und Kinder gleichermaßen wie ein Magnet. In der ersten Reihe der Menschenmenge entdeckte ich Frau Simrock, meine Nachbarin von der linken Seite. Sie reckte interessiert den Kopf und versuchte einen genaueren Blick auf das Geschehen zu erhaschen. Das jüngste Kind saß im Kinderwagen, die beiden größeren Jungen betrachteten ehrfürchtig das Polizeiauto und den Rettungswagen.

    Simrocks waren erst kürzlich eingezogen. Herr Lehmacher hatte die drei munteren Jungs gleich gemocht. Und ein bisschen wohl auch Frau Simrock. So oft er konnte, hatte er ihr die Einkäufe aus dem Auto ins Haus getragen. Und er hatte die Kinder in seinen Garten eingeladen, wo noch immer die Schaukel seiner längst erwachsenen Tochter Thea hängt.

    Dass die beiden älteren, äußerst lebhaften Jungen schon bei ihrem ersten Besuch aus lauter Neugier die Knospen der Taglilien auseinander nahmen - darüber hatte der sonst eher pingelige Herr Lehmacher großzügig und sogar lachend hinweggesehen.

    Jetzt bemerkte ich, dass sich die Wagen der Stadtreinigung langsam dem Menschenauflauf näherten. Heute war der Restmüll dran und die Biotonne. Wie immer hatte ich beide Tonnen schon am Abend zuvor an den Straßenrand gestellt. Und Herr Lehmacher seine Tonnen ebenfalls. Während unter dem Seufzen der Hydraulik-Heben die Tonnen in die Müllwagen geleert wurden, folgte den Fahrzeugen im Schritttempo eine schwarze, langgestreckte Limousine. Der Leichenwagen. Die Polizei musste ihn bestellt haben.

    „Das große Entsorgen", durchzuckte es mich, und ich hatte Mitleid mit Herrn Lehmacher. Es hätte ihm wirklich nicht gefallen, in einem Rutsch mit dem Restmüll und dem Kompost abgefahren zu werden!

    Als ich hinunterkam, trug man gerade den Zinksarg durch die Diele nach draußen. Ich schickte Herrn Lehmacher im Stillen einen letzten Gruß hinterher. Ich hätte ihm gegönnt, dass man ihn wenigstens aus seinem eigenen Haus hinausgetragen hätte.

    Im Wohnzimmer forderte Kommissar Wolffring mich auf, mich in meinen Sessel zu setzen. Er sah in den Garten hinaus, wo die Spurensicherung, die inzwischen eingetroffen war, mit ihren Arbeiten beschäftigt war. Jetzt, wo ich Wolffring im Profil sah, erinnerte ich mich auch wieder an ihn. Natürlich! Das war doch dieser schüchterne Junge gewesen! Aus Franks Grundschulklasse, wie Wolffring selbst ja schon gesagt hatte. Nicht aus unserer Siedlung, sondern von der anderen Seite der Hauptstraße. Er war ein ganz anderes Kind als mein Frank. Schüchtern und vorsichtig. Warum gerade ein so weicher Mensch zur Kripo gehen musste?

    Wolffring wandte sich wieder zu mir um. „Frau Herzbach, der Herr Lehmacher war also Ihr Nachbar. In seinen Händen hielt er ein aufgeschlagenes Notizbuch. „Hatte Herr Lehmacher Angehörige?

    Ich nickte. Ich fühlte mich matt. Die Ereignisse nahmen mich ziemlich mit. Zudem schien es wieder ein heißer Tag zu werden. „Er ist ... er war Witwer. Seit drei Jahren. Aber es ... es gibt eine Tochter. Thea. Thea Wennenbrand."

    Wolffring notierte sich den Namen in sein Buch. „Haben Sie zufällig die Adresse der Tochter? Ich meine, hat Herr Lehmacher vielleicht - für den Fall der Fälle - etwas bei Ihnen hinterlegt, als unmittelbare Nachbarin, meine ich ..."

    Mein Blick glitt suchend zu der Kommode, auf der mein Telefon steht und wo ich alles Wichtige auf Zetteln aufschreibe. Auf einem ganzen Haufen Zettel, die in meinem Notizbuch liegen. „Irgendwo habe ich die Adresse. Aber wo genau – das weiß ich im Moment nicht. Ich bin etwas durcheinander."

    Wolffring winkte ab. „Wir finden es schon heraus. Er schrieb wieder etwas auf. „Können Sie sich erklären, wieso Herr Lehmacher in Ihrem Garten ... Anstatt zu Ende zu sprechen, deutete Wolffring über seinen Rücken.

    Ich zuckte die Schultern. „Nein, ich habe keine Ahnung. Ich legte meine Hand auf die linke Seite meiner Brust. Mein Herz schlug, als wollte es mir aus dem Leib springen. „Nur, dass er wohl das Gartentürchen zwischen unseren Gärten benutzt haben muss.

    Wolffring sah auf. „Er wollte zu Ihnen?"

    „Für mich sah es eher so aus, als sei er von mir gekommen", entgegnete ich. So wie Lehmacher im Garten gelegen hatte, deutete alles darauf hin, dass ihn der Tod auf dem Rückweg ereilt hatte.

    Wolffring bemerkte seinen Fehler. Er wurde rot und machte sich wieder eine

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