Rheinische Reflexionen 2024: Natur, Bergbau und Sicherheit. Nachhaltigkeit am Niederrhein? ... gefährlicher Glaube
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Über dieses E-Book
In diesem Buch berichten Herausgeber und Autor über die Arbeit der Bürgerinitiative HWS, die sich seit dem letzten Hochwasser in den 1990er Jahren für den Hochwasserschutz am Niederrhein einsetzt. Sie zeigen die betroffenen Lebensräume, die Menschen, die Infrastruktur und den Kultur- und Wirtschaftsraum auf, die durch den Bergbau geprägt sind. Sie weisen auf die Bedeutung des Klimaschutzes und des Grundwasserschutzes hin. Sie dokumentieren die Studien, Recherchen und Schriftwechsel, die sie mit Fachleuten, Behörden, Politikern und Werteschaffenden geführt haben. Sie enthüllen die Diskrepanz zwischen dem geschriebenen Wort in Gesetzen und Richtlinien und der tatsächlichen Umsetzung.
Dieses Buch soll dem Leser eine Grundlage für die eigene Meinungsbildung bieten und eine Entscheidungshilfe für den künftigen Umgang mit den Einflüssen auf den Lebensraum, der eigenen Sicherheit und dem Schutz von Leib und Leben. Es stellt die drängenden Fragen: Was passiert, wenn unser bergbaubetroffenes und abflussloses Siedlungsgebiet durch extreme Rheinabflüsse und/oder Starkregen überschwemmt wird und die Grundwasser-Absenkung nicht mehr funktioniert? Kann das Gebiet dann noch bewohnbar und nutzbar bleiben? Wie können wir eine gute Grundwasserqualität wiederherstellen? Sind wir auf einen Ernstfall vorbereitet oder erst nach einem GAU?
Hans-Peter Feldmann
Hans-Peter Feldmann, geboren 1941 in Essen, wurde durch Kriegsereignisse nach Schleswig-Holstein evakuiert. Nach seiner Rückumsiedlung ins Ruhrgebiet absolvierte er eine Ausbildung als Karosseriebauer und bildete sich parallel zum Maschinenbau-Techniker weiter. Er arbeitete als Fertigungsplaner, Arbeitsvorbereiter und REFA-Fachmann in verschiedenen Industriebetrieben. Mit 24 Jahren wechselte er zur Bergbaufirma Rheinstahl-Bergbau in Bottrop, wo er an der Neuordnung der Tagesanlagen der Steinkohle-fördernden Schachtanlagen mitwirkte. Später engagierte er sich bei der Ruhrkohle AG für die Vereinheitlichung der Betriebs- und Abrechnungssysteme. 1995 beendete er seine erfolgreiche Berufstätigkeit als Leiter der Stabsabteilung auf dem Verbundbergwerk Rheinland in Moers. 1996 zog er nach seiner Erwerbstätigkeit nach Xanten am Niederrhein. Dort begann sein Engagement für den hochwassergefährdeten Lebensraum. Er informierte sich über die Bedrohungen durch extreme Wasserstände, Bergbau und Wasserstraßenplanungen. Er betätigte sich politisch und gründete die Bürgerinitiative „Hochwasser- und Infrastrukturschutzschutz-Initiative am Niederrhein (HWS)“. Seine größte Sorge ist, dass der Grundwasserspeicher zwischen Niederrhein und Maas künftig keine Trinkwasserqualität mehr haben wird. Er ist verantwortungsbewusst, verlässlich und lösungsorientiert. Er setzt sich für den Schutz und die Zukunft des Niederrheins ein. 2024 fasste er seine Erkenntnisse und Informationen aus über 25 Jahren bürgerschaftlichen Einsatzes in einem Sachbuch zusammen. Das Buch heißt „Rheinische Reflexionen: Bergbau, Klimawandel und die Zukunft des Niederrheins“. Es ist ein handliches Buch für jeden Haushalt, dem bergbau- und extreme Wetter-/Klimaereignisse drohen. Das wünschen sich die Autoren Hans-Peter Feldmann mit Hans-Henning Schultes aus Xanten/Alpen.
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Rezensionen für Rheinische Reflexionen 2024
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Buchvorschau
Rheinische Reflexionen 2024 - Hans-Peter Feldmann
Interpretation des Buchtitels
Wir sind Menschen, die Risiken praktisch angehen und wissen, wie man sie minimiert und managt. Wir sind Realisten und akzeptieren, dass Bergbau und Klimaextreme unvermeidbar sind. Aber wir erleben auch Risiken, die wir vermeiden könnten und die unsere Zukunft unsicher machen. Unser Antrieb für dieses Sachbuch, dieses Nachschlagewerk, ist es, die Probleme und Mängel aufzuzeigen, um zu verhindern, dass diese Ereignisse unsere Lebensräume, unsere Zukunft, unser Eigentum oder unser Leben bedrohen.
Es gibt immer noch Gesetze, wie z.B. das Bundesberggesetz (BBergG), das ohne zwingenden Grund (!) unser Siedlungsgebiet unter einem potenziellen Überflutungsgebiet für immer absinken lässt, so dass nur mit großem technischem Aufwand der Lebensraum erhalten werden kann. Lohnt es sich, dass der Salzabbau mit weniger als 500 Arbeitsplätzen eine wertvolle Region für immer schädigt? Die Politik in NRW scheint diesem Prinzip nicht zu folgen. Deutschland ist in einem desolaten Zustand. Nach maroden Wasserstraßen und Schienennetzen, Straßen und Brücken sind jetzt auch NRW-Deiche -und anderswo- auf der Mängelliste. Zusagen für Sanierungsmaßnahmen wurden seit Jahrzehnten gemacht, aber die Umsetzung erfolgte nicht nach den Richtlinien und rechtzeitig. Das wiederholte Risiko und der Schaden werden in Kauf genommen. Im Rahmen des Strukturwandels sollten das Ruhrgebiet, der Niederrhein und das Rheinische Revier (ab 2030) zu einer europäischen Metropole aufsteigen. Doch was wird aus diesen ambitionierten Plänen, wenn alte Strukturen nicht modernisiert oder an neue Erkenntnisse angepasst werden? Eine Mammutaufgabe steht mit dem Ende der Braunkohleförderung im Rheinischen Revier bevor. Es ist die Landesregierung und nicht der RWE-Konzern, die die Planungshoheit übernehmen muss, um die dauerhafte „naturnahe" Zuführung von Rheinwasser zu gewährleisten. Nur so kann der Traum der fünf Länder, durch einen Wasserweg zu einem westeuropäischen Zentrum verbunden zu werden, Wirklichkeit werden und die Wasserqualität zwischen Niederrhein und Maas sichern.
Ist die Politik ein verlässlicher Partner, wenn Zusagen und Versprechen wertlos sind? Unserem Land fehlen Politiker/innen mit Charisma, Erfahrung, Ideen, Mut, Ausdauer, Überzeugung und Zuverlässigkeit. Wir brauchen Menschen, die ein gewisses Anforderungsprofil erfüllen und nicht nur an sich selbst und ihre Partei, sondern -gemäß ihres Eids- auch an die Bevölkerung und das Wohl des Landes denken.
Dieses Buch ist den Menschen gewidmet,
die die Auswirkungen des Klimawandels und des Bergbaus am Niederrhein erleben. Trotz des Wissens um die drohenden Gefahren, scheint die politische Kraft in NRW für notwendige Maßnahmen zu fehlen.
Es ist beunruhigend, dass Regierungsvertreter seit Jahrzehnten den unzureichenden Schutzgrad angesichts des potenziellen Schadens an Werten, Menschenleben und Infrastruktur als angemessen betrachten.
Es ist an der Zeit, dass wir alle gemeinsam handeln, um unsere Heimat zu schützen.
Dieses Buch erhebt keinen Anspruch
• auf eine vollständige Sicht auf die Summe der Einwirkungen die derzeit und künftig auf den Niederrhein einwirken.
• bis auf wenige Ausnahmen beziehen wir uns auf Aussagen von Behörden, wissenschaftliche Abhandlungen, Medienberichte und eigene Recherchen.
Wir diskutieren Zukunfts-Chancen die sich durch die hundertjährige Bergbautätigkeit, infolge zunehmender Verletzlichkeit und Gefährdungen mit Blick auf den Klimawandel, einer nachhaltigen Lösung bedürfen.
Ich erkenne an, dass das Hauptthema "WASSER" eine Vielzahl von Aspekten und Zusammenhängen umfasst, sowohl in Bezug auf die unterirdischen Bergbaugebiete als auch auf das Rheinische Revier. Es ist durchaus üblich und manchmal sogar notwendig, bestimmte Informationen mehrfach zu erwähnen, um verschiedene Aspekte hervorzuheben oder aus einem anderen Gesichtswinkel zu betonen.
Wir Bürger haben berechtigte Erwartungen an unsere Wahlkreisvertreter im Stadtrat, Landtag oder Bundestag. Sie sollten unsere Sorgen ernst nehmen und sich dafür einsetzen, da sie durch ihren Eid sich dazu verpflichtet haben. Es ist nicht akzeptabel, dass Bürger zu Unterschriftenaktionen oder Petitionen gedrängt werden, um den Volksvertretern eine Handhabe zu geben. Diese Verpflichtung haben sie bereits bei der Stimmenwerbung zugesagt. Daher appellieren wir an alle Mitbürger: „Geben Sie Ihren Wahlkreisvertretern einen klaren Auftrag, sich in ihrer Fraktion für Mehrheiten einzusetzen."
Bei spezifischen Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
„Mehr als die Vergangenheit interessiert uns die Zukunft, denn in ihr Gedenken wir zu leben."
(Albert Einstein)
Danke
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns bei der Erstellung dieses Buches unterstützt haben. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die wir von unseren Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen erhalten haben. Wir möchten auch unsere Wertschätzung für diejenigen zum Ausdruck bringen, die sich für die Wahrheit und eine ausgewogene Berichterstattung einsetzen, was in der heutigen Zeit anscheinend nicht selbstverständlich ist.
Meinen herzlichen Dank gilt insbesondere unseren Wegbegleitern u.a.: Michael Claeßen, Klaus Kall (†); Hubert von Grabczewski, Peter Wanders, Dr. Helmut Lang, Werner Raue (†), Gert Gatermann (†), Herman Janßen (†); Karlheinz Kamps, Tjerk Miedema, Horst Lenz und Hans-Henning Schultes, die mir bis zum heutigen Tag mit Informationen, Strategien und Fachwissen etc. zur Seite stehen.
Ein besonderer Dank gilt Frau Dr. Lina Schröder.
Ihre Dissertation von 2017:
„Der Rhein-(Maas-)Schelde-Kanal als
geplante Infrastrukturzelle von 1946 bis 1986",
hat unserem Projekt-Vorschlag eines
„Teilstromkanals Niederrhein-Maas-Schelde"
im Antrag zum Bundesverkehrswegeplan 2030 eine „Geschichte" gegeben.
Sie hat unsere Aktivität gewürdigt, indem sie das von uns angeregte Projekt mit den folgenden Worten in ihrer Einleitung zitiert und damit auf seinen nach wie vor aktiven Verfechterkreis hingewiesen hat:
„Zur Schließung einer Infrastrukturlücke durch ein integriertes Projekt zu unseren westlichen Nachbarn, zum Schutz von Umwelt und Klima, zur Daseinsvorsorge und Versorgungssicherheit einhergehend mit einem hohen gesamtwirtschaftlichen Nutzen. Die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des Projektes ist unbestritten.
Es bedarf politischer Verantwortung und Mut zur Durchführung."
Anerkennung
Wir setzen uns seit langem für den Schutz unseres rheinischen Lebensraums ein und freuen uns über die breite Zustimmung, die wir von verschiedenen wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen erhalten haben. Sie teilen unsere Sorgen und Vorstellungen über die Folgen des Bergbaus, insbesondere für die Folgen für den Erhalt der Trinkwasserqualität.
Unser Hauptziel ist die Wiedernutzbarmachung des Rheinischen Reviers nach dem Braunkohleausstieg 2030. Dabei ist uns die Schaffung eines natürlichen Wasserwegs wichtig, der die Tagebaue mit Rheinwasser versorgt und das Grundwasser im Niederrhein schützt. Wir danken allen, die uns auf diesem Weg unterstützen und mit uns zusammenarbeiten.
Wir haben erfahren, dass unsere Argumente zum Lebensraumschutz bei Behörden und Politikern Gehör gefunden haben. Wir vermissen jedoch Stellungnahmen zu den Hochwasser- und Stauwasserproblemen, die uns ebenfalls beschäftigen.
Wir bedauern, dass NRW die Initiativen der Städte Aachen, Neuss und Krefeld nicht unterstützt hat und dass es keine Anmeldung zum Bundesverkehrswegeplan 2030 gab. Wir fragen uns, ob unsere Initiative zu spät kam und ob der (damalige) bayerische Bundesverkehrsminister keinen Bezug zum NRW-Kanal hatte.
Wir haben den Eindruck, dass die Planungen zur wasserwirtschaftlichen Füllung der Tagebaue und zur Wiedervernässung des Sümpfungsgebietes vom Wirtschaftsministerium zurückgestellt wurden. Wir hoffen, dass sich das bald ändert.
Beispiele einiger Stellungnahmen:
RWE-Vorstandsvorsitzender Herr Dr. Frank Weigand schreibt uns am 26.10.2020 (Auszüge)