Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Atlantis-Protokolle: Mappe 1: Toth - Und lebendig
Atlantis-Protokolle: Mappe 1: Toth - Und lebendig
Atlantis-Protokolle: Mappe 1: Toth - Und lebendig
eBook285 Seiten4 Stunden

Atlantis-Protokolle: Mappe 1: Toth - Und lebendig

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In einem zukünftigen Atlantis hat man jahrelang an der Vorbereitung für ein Experiment gearbeitet, das der Menschheit und den anderen Zivilisationen im Planetenverbund ein Tor in neue Welten öffnen soll. Doch bei der Inbetriebnahme kommt es zu einem unerwarteten Effekt und alle Anwesenden werden auf eine 400.000.000 Jahre dauernde Reise durch die Geschichte der Erde geschickt. Sie stoßen dabei auf eine unbekannte technische Zivilisation auf der Erde, besuchen König Artus und seine Tafelrunde und sind dabei, als die ersten Menschen das Licht der Erde erblicken. Ihren Trip soll ein übermächtiges Wesen namens Jahwe kontrollieren. Doch diesem Wesen fällt nichts Besseres ein, als mit seinen Kumpanen Satan und Yog Sothoth die Zeit beim Zocken totzuschlagen. Isch, ein weiteres Wesen, macht sich einen Spaß daraus und führt alle an der Nase herum...

Werden Toth und seine Kollegen aus Atlantis den Weg zurück in ihre Zeit finden?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum15. Nov. 2017
ISBN9783743834408
Atlantis-Protokolle: Mappe 1: Toth - Und lebendig

Ähnlich wie Atlantis-Protokolle

Ähnliche E-Books

Science-Fiction für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Atlantis-Protokolle

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Atlantis-Protokolle - Jimi Wunderlich

    Mappe 1

    Toth - Und lebendig!

    © 2017 by Jimi Wunderlich, Die Wunderlich(e) Edition

    Titel: Jimi Wunderlich

    Die Rubriken:

    A = Jahwe, Satan & Yog Sothoth

    B = Isch

    C = Toth

    D = Das Atlantis Institut

    (E = ab Band II)

    (F = ab Band II)

    (G = ab Band III)

    (H = ab Band IV)

    I = Ausführungen zu Technik und Physik

    J = Was ist Geschichte?

    PROLOG

    Opi Wan, Kai Gon und Anna Kin hatten gerade eine neue Runde bestellt, als Oma Rocca völlig aufgelöst in die Bar ‚Bra‘ stürmte. Sie hatte sich gerade mit Joe Daah in die Haare bekommen und konnte – oder wollte – sich nicht beruhigen. Sie schnappte sich das Glas von Opi Wan und schüttete es ex in sich rein, und wollte sich schon das nächste greifen. Doch Anna Kin kam ihr zuvor. In diesem Moment brach alles aus ihr heraus. Joe Daah hatte sie zu sich gerufen, um ihr – wie er sagte – die verrückteste Geschichte aller Zeiten und Universen zu erzählen. Und das Allerwitzigste daran wäre: Diese sei die volle Wahrheit!

    Oma Rocca konnte am Ende nicht darüber lachen. So wütend wie im Augenblick hatten sie die Drei bisher nie erlebt, und sie liess sich nicht beruhigen. Joe Daah hatte ihr eröffnet, dass es nun an der Zeit wäre, dass sie erfuhr, wie all die Welten, Universen, Kosmen, Alle, Welträume und so entstanden waren, woher sie eigentlich kam und welche Rolle sie dabei gespielt hatte.

    „Und ihr habt dies alles gewusst! Und mir nie davon erzählt!"

    „Wir gehören ebenfalls in diese Geschichte. Du spielst nur eine Hauptrolle, versuchte Opi Wan sie zu stoppen. „Wir können doch nichts dafür.

    „Und ob! Ohne uns würde es euch nicht geben."

    „Nun halt mal die Luft an! Nur weil Joe Daah dir erzählt hat, dass du und dein Mann Ab Zu Raum und Zeit geschaffen habt und ihr der Grund seid, dass wir hier sind, musst du uns nicht beschimpfen. Im Grunde hättest Du es ohne uns nie geschafft..."

    „Wie denn? Ohne Raum und Zeit würde es uns nicht geben, und die haben wir geschaffen. Und dies rückwirkend. Im Grunde dürfte es nicht einmal uns geben ohne uns. Begreife das, wer will. Genau betrachtet, haben wir uns selbst erschaffen. Wie funktioniert so etwas? In dem Fall ist selbst die Frage nach dem Huhn und dem Ei völlig sinnlos. Das Huhn hat sich selbst gebastelt, oder was? Kann es aber nicht. Weil es sich selbst dafür bräuchte, um sich ein Huhn zu bauen. Und das alles ohne Hände, das Ei spielt keine Rolle..."

    „Ganz so verrückt ist es nicht. Du bist lange genug hier, um zu wissen, dass praktisch alles möglich ist, wenn man mit Zeit und Raum spielen kann", warf Kai Gon ein...

    „Ja, mache mich jetzt noch richtig irre. Joe Daah hat das bisher nicht geschafft. Vor allem, wenn ich das Abi erzähle, flippt der mir völlig aus. Der zerreisst mich in der Luft und baut weitere Welten aus meinen Teilen... He, kannst du mir noch vier Gläser von diesem Nektar bringen? ... Wollt ihr auch was?"

    „Nee, nee! Wir haben genug, gebe nur Opi seins zurück... Und halte jetzt mal die Luft an! Du willst uns doch nicht sagen, dass ihr von all dem keine Ahnung hattet? Du kannst uns nicht erzählen, dass ihr bisher an die Kontinuität der Zeit geglaubt habt und nicht den kleinsten Verdacht hattet, dass nicht alles normal abgelaufen ist. Habt ihr nicht genug verrückte Sachen erlebt? Hier ist alles möglich. Wir müssen nur wollen. Und ihr habt gewollt."

    „Ja, ja, du hast ja Recht. Es ist halt alles viel verrückter als ich es mir ausgemalt hatte. Begreifen tue ich es trotzdem nicht. Wie auch? Habt ihr es etwa begriffen?"

    „Naja, warf Opi Wan ein, „das geht eigentlich garnicht. So verrückt wie unser aller Leben können kein Raum und keine Zeit sein. Deren Möglichkeiten sind es aber, und es macht einen Riesenspass, diese auszuprobieren. Ihr Beide seid halt zufällig mit reingeraten. Joe Daah ist der einzige von uns, der klug genug war, dies alles zu begreifen – ausser euch. Obwohl er erst später in diese Geschichte gekommen ist, hatte er ausreichend Zeit zum Nachdenken. Wir sechse waren halt als Erste da. Alle Anderen kamen später. Wegen euch... Versuche mal, alles aufzuschreiben. Das hilft beim Verstehen.

    „Ich kann nicht schreiben, habe ich noch nie versucht."

    „Ist doch bloss für dich, wir anderen wissen Bescheid. Schnapp dir einfach die Atlantis Protokolle, wenn Joe Daah mal nicht da ist. Und sortiere diese. Du schaffst das schon..."

    „Tut nicht so, als ob ihr nicht alle Zeiten der Welten habt", die Kellnerin lachte und stellte die vier Gläser auf den Tisch.

    Oma Rocca widersprach: „Die ganze Geschichte ist viel zu verschachtelt. Alles passierte zur selben Zeit und doch nacheinander. Alles hängt mit allem zusammen. Wo soll ich da anfangen? Wie soll ich die Zusammenhänge herstellen? Und wie zu einem Ende kommen? Was ist das Ende?"

    „Fange erst mal an. Vielleicht mit dem dauernden Pokerspielen von Jahwe und seinen Brüdern. Wäre ein guter Einstieg. Oder nimm Joe Daahs Sortiersystem. Du wirst merken, alles entwickelt sich irgendwann ganz von alleine in die richtige Richtung..."

    „Das wird doch eine ewig lange Geschichte. Wenn ich die überhaupt irgendwann mal zu Ende kriege. Abi rastet mir aus, wenn ich ständig am Schreiben bin und mich nicht mehr um ihn kümmere."

    „Hättest ihn halt nicht so verwöhnen dürfen."

    „Das hat er selbst gemacht... Ich werd’s mal versuchen... Gibt es etwas Neues? Was macht Darth Mocca? Immer noch nicht alt genug um nicht mehr älter zu werden? Andere sollten mal nachziehen. Ich will endlich auf mehr neue Leute treffen."

    „Es geht den Menschen wie den Leuten. Was sind wir eigentlich? Hat da mal einer drüber nachgedacht? Wir sind weder das Eine noch das Andere. Zumindest jetzt nicht mehr." Anna Kin kratzte sich am Kopf. Auch sie würde gerne mal wieder auf neue Leute stossen. Immer wieder die Selben zu treffen, macht auf Dauer keinen Spass. Vor allem, wenn man praktisch unsterblich war.

    „Ach was, lass uns noch eine Runde bestellen. Heute kommen wir hier nicht so schnell raus. Der Weg nach Hause wird schlimm." Opi Wan zeigte der Kellnerin seine vier Finger und diese nickte lächelnd...

    Mappe I: Toth - Und lebendig!

    A. Die Pokerrunde

    Ein Gott würfelt nicht, er ist ein verdammter Zocker. Für einen heissen Poker vergisst er alles, sogar die Universen, die er sich erdacht hat. Die Lebewesen dort beten ihn an, aber er hört sie nicht. Und während er den nächsten Bluff ausheckt, bilden sich unzählige neue Universen. Alles, was man sich denken kann, passiert! In einem neuen Universum! Immer und immer wieder! Die Zeit splittet sich, bildet neue Räume, neue Dimensionen. Alle von uns sehen es, doch Jahwe - wie dieser Gott genannt werden wollte -, Yog Sothoth und Satan blicken nur auf ihre Karten. Jeder der Drei glaubt das Blatt der Blätter zu haben und haut die Einsätze in den Pott, immer mehr und immer mehr, alles vergessend, nichts mehr fühlend, nur an den großen Gewinn denkend. Ein Universum nach dem anderen geht den Bach runter - Hitler wird bester Friseur Deutschlands, Napoleon gewinnt die Schlacht vor Moskau, Aleister Crowley fällt durch die Aufnahmeprüfung des OTO. Yog Sothoth steigt als erster aus - mit einem Royal Flash auf der Hand. Er hat alles gesetzt, kann nicht einmal mehr seine Zeche zahlen. Ab in den Turm. John Dee wird an dich denken. Satan behält nur das Feuer für sich und trickst Jahwe damit aus, schenkt Adam einen Apfel und Gott schickt ihn dafür zur Hölle. Alles gerät ausser Kontrolle, das Chaos regiert. Nicht einmal dieser Gott und seine Engel bekommen ihre Universen in den Griff, inzwischen sind es zuviele. Lediglich Yog Sothoth hat aufgepasst. Nur er weiss, wie es weiter gehen kann. Er ist das Tor. Er kennt den Weg, den Spruch. Doch erst müssen die Sterne wieder richtig stehen. So sitzt er weiter im Turm, ausserhalb von Zeit und Raum. Selbst wir können nicht mit ihm reden, Jahwe will es nicht. Er hat ihn verdammt und Satan schreit. Doch er hört ihn nicht. Er sucht bereits jemanden mit ausreichend Orkhs, um eine neue Partie Poker zu starten. Was interessieren ihn die ausser Kontrolle geratenen Universen? Sollen sich doch die Menschen, Engel, Tokker, Harpyien, oder wie sie sonst alle heissen, selbst helfen. Begreifen werden sie ihre Universen nie. Und Jahwe ist nicht zu sprechen. Warum auch? Selbst er ist nicht völlig frei, unterliegt den Gesetzen des Wetraumes. Er kann die Physik nicht ausser Kraft setzen. Die Entropie nimmt zu, wir können dies nicht ändern, niemand von uns ist stark genug dafür. Wer hat schon ausreichend Phantasie, um mit deren negativer Entropie die chaotische Entwicklung im Weltraum zu bremsen? Jahwe programmierte uns mit einem Bedürfnis für die Wahrheit, doch Wahrheit ist ein Mangel an Phantasie. Er wusste genau, was er tat, als er die Universen erschuf. Jetzt müssen wir warten, bis sich das Chaos wieder ordnet.

    Werfe lange genug deinen Müll auf Nachbars Grundstück, und du wirst sehen: Eines Tages steht auf diesem Haufen ein Hubschrauber. Der fliegt sogar, wenn du es möchtest. Werfe deinen Müll noch länger über den Zaun - und du erschaffst das beste Raumschiff des Universums. Davor bewahre uns Jahwe. Er gab dir nicht ausreichend Zeit. Nur er und eine handvoll Auserwählte haben ausreichend davon, um Universen nach dem Müllprinzip zu entwerfen. Dabei haben sie noch Zeit für den nächsten Poker. Jedes Universum ist ihre Art von Müll, mal ist es kleiner, mal grösser, mal umweltfreundlich, mal haut es ein Loch in die Ozonschicht. Was soll's? Hauptsache es liegt genügend Kohle im Pott. So bleibt das Spiel spannend. Wen interessiert da die Wahrheit? Eine gute Lüge und die anderen Spieler zahlen. Nur das Nichts währt ewig. Selbst die Realität besteht aus dem Nichts. Nimm ein Teil, egal wie groß, nimm zwei Universen, oder drei, von mir auch einen Kosmos, oder gleich fünf davon. Teile sie, und teile sie, mache dies lange genug und du wirst feststellen, du hast alles solange zerschnitten - bis Nichts mehr übrig war. Und genau daraus besteht alles: aus dem Nichts.

    Glücklicherweise hat hier Jahwe vorgesorgt - er lässt dir nicht ausreichend Zeit, um dies zu probieren. Denn auf diese Art wärest du genauso schlau wie er. Du wüsstest, dass Nichts die Grundlage von allem ist, und damit niemand die Arbeit des anderen solange fortsetzen kann, bis er dies herausfindet, hat er die Zeit begrenzt. Jedes Universum hat sein Limit. Er ballt das Nichts stark genug zusammen, damit aus diesem Materie entsteht. Er gibt ihm eine Handvoll Informationen mit auf den Weg, damit es weiss, was einmal werden soll. Er begrenzt die Energie, und die Energie bestimmt die Lebenszeit der Materie. Er wandelt Energie in Materie und sorgt dafür, daß dieses Stückchen bestrebt ist, die gespeicherte Energie wieder abzugeben. Wenn der energetische Status Null ist, ist die Materie weg. Nix mehr da, um es anzufassen. Egal wie groß das Stück Materie ist, irgendwann hat es all seine Energie verbraten. Ein Universum braucht dazu eben etwas länger als ein Molekügelchen. Für Jahwe und seine Freunde spielt das keine Rolle. Er hat Zeit bis zum Getno. Selbst wir kamen erst, als Jahwe bereits da war, und sicher wird er noch das Chaos dirigieren, wenn wir uns schon lange verabschiedet haben.

    Vielleicht gibt es jemanden, der sich Jahwe ausgedacht hat und schnell mal sein Fäustchen geballt hat, um ausreichend Energie zu bündeln, damit dieser Gott entstehen konnte – in diesem Fall hätte selbst Jahwe nur einen begrenzten Zeitraum zum Leben. Er wäre nur Handlanger für einen, der in einem noch grösserem Raum existiert als er. Dieser jemand wäre noch fauler als ein Gott. Weil er überlässt es einem Gott oder wer weiss was Jahwe nun wirklich ist, die Universen zu erschaffen. Irgendjemand muss dies übernehmen. Die entstehen sicher nicht von alleine. Und ein Gott würfelt nicht, der pokert, und zum Pokern gehört neben etwas Glück und viel Geld auch Talent, um gehörig an der Uhr zu drehen. Alle anderen am Tisch müssen nach einer gewissen Zeit davon überzeugt sein, dass man das Blatt der Blätter auf der Hand hat. So sind sie bereit, ihre Kohle auszugeben. Wissen sie das von Anfang an, legen sie nichts in den Pott. Kannst du sie nicht überzeugen, nehmen sie dich aus. Das Leben ist hart, der Poker ist härter. Schaue immer so in die Runde, als könntest du kein Wässerchen trüben und rede deinen Mitspielern tausend Kinder in den Bauch, dann wirst du als reicher Mann nach Hause gehen. Dabei hast du das Glück, dass deine Zeit sich lediglich in eine Richtung bewegt. In deinem Universum hat ein Jahwe das Nichts so organisiert, dass es dir nur unter Aufbietung aller Reserven gelingen dürfte, die Zeit in eine andere Richtung zu zwingen. Du musst das Energielimit in deinem Stückchen Materie überwinden, damit du aus deiner beschränkten Existenz heraus kannst und die Zeit überlistest. Spielst du mit ihm, wird es schwieriger für dich - für Jahwe spielt Zeit keine Rolle. Er kann sich in ihr bewegen, wie du in deiner Wohnung. Er kann nach vorne gehen, kann nach hinten, nach oben oder unten. Ist ihm egal. Wenn du die Karten mischst, weiss er schon, wieviel Geld auf dem Tisch liegen wird. Deshalb hast du keine Chance bei ihm. Lediglich Satan oder Yog Sothoth haben die gleichen Möglichkeiten. Sie sind in der Lage, den Lauf der Dinge immer wieder zu ändern, so dass selbst Jahwe am Ende nicht mehr weiss, was war und was sein wird. Sie können das Chaos dirigieren, Jahwe kann es organisieren. Satan bringt alles durcheinander, Gott versucht, alles an seinen Platz zu rücken, und Yog Sothoth sitzt im Turm und wartet auf seine Chance. Dabei achten alle drei beständig darauf, dass niemand kommt und ihnen auf die Finger sehen kann. Sie geben niemandem eine Chance, nur sie sind in der Lage Raum und Zeit zu begrenzen, weil diese für sie unendlich sind. Lediglich mit uns haben sie nicht gerechnet. Wir haben sie ausgetrickst, wir haben nicht versucht, unsere Zeit zu ändern - das wäre logisch gewesen. Alle Lebewesen glauben dies: die Vergangenheit bestimmt die Zukunft. Uns interessiert die Vergangenheit nicht - was vorbei ist, ist vorbei. Unsere Zeit ist damit begrenzt, weil rückwärts ist nichts.

    Wir schauen auf unsere Bäuche - die Zukunft bestimmt die Vergangenheit, und da diese bereits vorbei ist, interessiert uns selbst die Zukunft nicht. Die Gegenwart ist wichtig - wenn wir die Zukunft verändern, verändern wir die Vergangenheit. Dann würden die Drei aufwachen. Weil:  der Raum und die Zeit verändern sich. Und wer mag in einem Raumgefüge leben, das sich beständig ändert. Das wäre geradewegs so, als ob man immer und ewig mit einem Erdbeben leben wollte. Also haben die Drei dafür gesorgt, daß die Schwingungen des Raum-Zeit-Gefüges immer begrenzt bleiben und nur in eine Richtung gehen. Sowas nennt man Entropie. Und Phantasie ist negative Entropie. Wer sich viele Geschichten ausdenkt, zerstört das gewohnte Gefüge, und Jahwe, Satan und selbst Yog Sothoth werden wach. Sie sorgen dafür, dass es immer jemanden gibt, der dich in die Anstalt steckt. Zuviel Phantasie ist schädlich für das Gefüge. Egal ob im Großen oder im Kleinen. Ob ein Universum oder eine Welt oder vielleicht sogar bloss ein Atom: Alles arbeitet nach den gleichen Gesetzen.

    Wer viel Phantasie hat, ist immer klüger als die mit weniger. Er kann sich so einiges denken, erkennt viel schneller, falls einmal etwas anders läuft als erklärt. Solche Lebewesen sind den Beherrschenden immer suspekt. Ein Alpha-Männchen wird immer ein Tier mit mehr Phantasie aus der Herde drängen, eine phantasievolle Zivilisation ist in der Lage den Galleriden die Beine wegzuhauen, und ein kluges Universum bringt Jahwe völlig aus dem Konzept. Dann lässt sogar er beim Pokern Federn, er kann sich nicht konzentrieren und Satan ist in der Lage, ihm Zeitströme ohne Ende vorzugaukeln. Jahwe weiss am Ende nicht mehr, welche Karten er hat. Oder sind das vielleicht sogar Satans Karten, die er gerade sieht. Kein Wunder, dass Satan überall rumrennt und Phantasie kübelweise verteilt. Selbst wenn er sich damit die eigenen Beine weghaut. Nur so hat er eine reelle Chance, Jahwe beim Pokern über den Tisch zu ziehen. Yog Sothoth hat dies zu spät begriffen. Deshalb sitzt er im Turm, und weil Zeit für die drei keine Bedeutung hat, sie lediglich eine Koordinate ist, haben Jahwe und Satan noch nicht bemerkt, dass er im Turm sitzt. Immer wieder drehen sie an der Uhr und so ist es mal vor dem Turmgang, mal danach. Yog Sothoth ist halt jemand, der nur hin und wieder mitzockt. Da er ein ziemlich ungemütlicher Zeitgenosse ist, mag dies sogar ganz gut sein. Für die beiden Anderen hat es den Anschein, als hänge er in einer Ecke des Zeitraumes fest und sei viel zu faul aus dieser herauszukommen. Er ist ein Loser, immer und immer wieder verliert er beim Poker, muss in den Schuldturm, auch wenn Satan und Jahwe ihre Kohle so nicht wiederbekommen. Jahwe ist ein Sado, dem es Vergnügen bereitet, andere leiden zu sehen. Dies ist ihm eine Menge Orkhs wert. Und so sitzt Yog Sothoth von allen guten Geistern verlassen im Turm, nur selten erinnert sich jemand an ihn, in seiner Ecke und in deren Nähe. Sonst sieht ihn niemand - aus dem Auge, aus dem Sinn.

    Wer ist Yog Sothoth überhaupt? Ausser ein paar wilden Pokerrunden hat er kaum etwas zustande gebracht. Jahwe und Satan gaben ihm keine Zeit dafür. Er erfand das große Biest und John Dee. Nur diesen Beiden ist es zu verdanken, dass es zumindest einige Universen gibt, die auf ihn warten, um endlich aus dem Knick zu kommen. Was soll's? Dieser Kosmos ist dazu verdammt, irgendwann einmal den Abfluss runterzugehen. Mit einem Gott, der ständig an den nächsten Poker denkt, ist kein Universum zu machen. Dem geht es am Ende lediglich darum, so viel wie möglich Statthalter einzusetzen, die ihm die Arbeit abnehmen. Die bekommen alle Vollmachten, dürfen sogar ihren Schäfchen erklären, was dieser Gott denkt, selbst wenn der ganz andere Vorstellungen davon hat...

    B. Wer ist Isch?

    Hey! Habe ich mich bereits vorgestellt? Wahrscheinlich kennen sie mich sowieso nicht. Namen sind nicht wichtig. Was man tat, interessiert nicht. Sollte es zumindest nicht. Was vergangen ist, wird durch das Künftige bestimmt. Welche Bedeutung hat da ein Name? Ich bin, und wer ich war, spielt keine Rolle. Wer ich sein werde, will ich nicht wissen. Da geht der ganze Spass verloren. Wer ich bin, weiss ich, aber nicht du, und ich weiss nicht, wer du bist. Oder warst... Schon gar nicht, wer du sein wirst. Also erzähle mir nichts über andere. Kennst du die Zukunft, erkennst du die Vergangenheit. Vergiss alles, was nicht war. Und das, was sein wird. Deine Gegenwart bezeugt, dass du sein wirst. Niemand kann heute essen, was er morgen kauft. Das Gestern haben alle verdaut. Ist Kunst der Tod? Oder ist der Tod eine Kunst? Für Tim war er ein Happening, für andere unausweichlich. Wie die Gegenwart. Der müssen wir uns stellen, und da hilft nicht der Salat von gestern. Den haben die Raupen gefressen. Einzig der Wunsch, morgen keinen Salat zu essen, treibt uns vorwärts, zur ewigen Gegenwart. So fällt die Seele nicht auf, und die Phantasie kann sich entfalten - ohne etwas zu verändern. Es passiert immer, was passieren muss. Jedes neue Kind verkürzt die Lebensdauer des Universums. Es entzieht ihm die Energie. Neue Materie entsteht. Ein Perpetuum Mobile konnte selbst Yog Sothoth in seinem Turm nicht erfinden. Und er hatte alle (oder keine) Zeit der Welt zur Verfügung. Energie, Materie, weniger Energie, die Kraft reicht nicht ewig. Nur die Information bleibt. Sein oder Nicht-Sein, dass ist die Information. Manchmal ist es ein vielleicht. Das ergibt zwei Universen, und schon hat sich die Energie des Kosmos aufgeteilt. Vielleicht, vielleicht, vielleicht...

    Das ist ein schnelles Ende. Computer verlängern das Überleben. Sie kennen kein vielleicht, und sollte man sie dazu zwingen, es zu verstehen, verstehen wir sie nicht mehr. Sie rechnen, und rechnen, und am Ende hängen sie sich auf. Dafür haben sie Kabel. Immer hängen wir da mit dran. Selbst Jahwe hat einen. Satan ist einer. Das war sein Trick. Jahwe kann lediglich erkennen, was sein könnte. Satan lässt anderes entstehen. Jahwe freut dies. Endlich ist das Jetzt spannend. Er weiss nicht mehr, er vermutet nur. Dadurch bleibt der Poker für ihn interessant. Selbst Satan muss sich darauf einlassen. Wenn er im Vielleicht bleibt, kann er gewinnen, muss es aber nicht. Es liegt bei ihm. Für Beide ist immer Gegenwart, nie Vergangenheit oder Zukunft. So können sie den Kosmos erhalten. Universen kommen und gehen, der Kosmos bleibt, und damit sie. Sie haben die Unendlichkeit erfunden. Es ist zwar kein Perpetuum Mobile, doch es funktioniert ewig. Kein Ende in Sicht, kein Anfang. Alles bleibt wie es ist – und ändert sich beständig. Nur sie bemerken es nicht. Sie gehören in kein Universum, doch alle kennen sie. Mal Ying, mal Yang. Mal gut, mal böse.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1