DIE TERRANAUTEN, Band 42: DER SAMMLER: Die große Science-Fiction-Saga!
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Über dieses E-Book
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
Der Sammler, ein organisches Raumschiff, hat seine Mission erfüllt und kehrt zurück. Doch das PSI-Netz seines Heimatsystems ist verstümmelt.
Die auf dem Südkontinent stationierten Grauen haben Lyda Mars Rede auf der Vollversammlung abgehört. Sie setzen eine Beobachtungseinheit auf die Terranauten an und sind bestrebt, möglichst viele Gespräche mitzuhören. Ziel ist es nach wie vor, den Aufenthalt David terGordens zu erfahren - und mehr über Rorqual herauszufinden...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
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Rezensionen für DIE TERRANAUTEN, Band 42
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Buchvorschau
DIE TERRANAUTEN, Band 42 - Karl-Ulrich Burgdorf
Das Buch
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
Der �Sammler�, ein organisches Raumschiff, hat seine Mission erfüllt und kehrt zurück. Doch das PSI-Netz seines Heimatsystems ist verstümmelt.
Die auf dem Südkontinent stationierten Grauen haben Lyda Mars Rede auf der Vollversammlung abgehört. Sie setzen eine Beobachtungseinheit auf die Terranauten an und sind bestrebt, möglichst viele Gespräche mitzuhören. Ziel ist es nach wie vor, den Aufenthalt David terGordens zu erfahren - und mehr über Rorqual herauszufinden...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
DER SAMMLER von Karl-Ulrich Burgdorf
1.
Der Sammler:
Ich bin der Sammler.
In unmittelbarer Nähe des Zentralgestirns, um das meine Ursprungswelt kreist, gleite ich aus dem übergeordneten Kontinuum in den Normalraum zurück, und sofort spüre ich, wie die vielfältigen Energieformen des solaren Strahlen-Spektrums und die winzigen Partikel des nie nachlassenden Sonnenwindes auf meine Außenschale prasseln. Ich manövriere mit meinen Sonnenflügeln in eine stabile Bahn. Mein gesamter Organismus reagiert spontan auf das spezifische energetische Muster der Sonnenstrahlung, indem er Erinnerungen reaktiviert und freisetzt – Erinnerungen, die nicht nur auf der Ebene meines individuellen Bewusstseins, sondern schon als Arterinnerungen in meinem genetischen Kode und in meiner Zellstruktur gespeichert sind. Ein Strom angenehmer Empfindungen durchpulst mich und mündet schließlich in einem unbeschreiblichen Glücksgefühl. Ich bin heimgekehrt. Aber ich darf mich diesem Gefühl nicht allzu lange hingeben, denn alles in mir drängt danach, meine lange, lange Reise zu vollenden. Ich bin müde, meine Außenschale ist alt und rissig, und meine Gedächtnisspeicher sind bis zum Bersten mit wichtigen Informationen aus dem Operationsgebiet gefüllt, das die Knospen des Baumes mir vor so langer Zeit zugewiesen haben und an das ich während meines Heimfluges so oft voller Wehmut und Entsetzen zurückdenken musste. Denn mein Operationsgebiet, die Randzonen des galaktischen Kerns, ist eine Region voller namenloser Wunder und namenloser Schrecken. Die Sonnen stehen dort so dicht beieinander, dass sie keine Planetensysteme mehr besitzen können, weil die Gezeitenkräfte der Gravitation und die ungeheuren energetischen Entladungen jeden Körper von planetaren Ausmaßen zerfetzen und einschmelzen würden. Weiter zum Zentrum hin – ja, auch bis an die Grenzen dieses fürchterlichen Mahlstroms bin ich vorgestoßen! – degenerieren die Sonnen selbst, stürzen in sich zusammen oder verbinden sich miteinander, so dass sogar der Raum und mit ihm die Zeit mutieren. Nicht einmal ein Sammler wie ich, der für extreme Belastungen ausgelegt ist, kann in diesem Medium des Chaos existieren, und ich bezweifle, dass die natürliche Evolution Wesen hervorgebracht hat, die dazu in der Lage sind.
In etwas größerer Entfernung vom Kern jedoch – dort, wo die Raum-Zeit-Verwerfungen noch spürbar, aber nicht mehr todbringend sind – bin ich Intelligenzen begegnet, die den intelligenten Lebensformen, die den sternenärmeren Zonen der Galaxis entstammen, überraschend ähnlich waren, obgleich sich ihre Evolution auf ganz anderen und zum Teil höchst erstaunlichen Bahnen vollzogen haben muss. Wie im Kern selbst ist auch am Zentrumsrand die Schicht nur dünn, die den Normalraum von jenem zweiten Kosmos trennt, durch den ich mich, bewege, wenn ich die Schranken der Lichtgeschwindigkeit überwinden will.
Und das ist auf die Evolution der Intelligenzen des Zentrumsrandes nicht ohne Einfluss geblieben.
Dies alles ist in meinen Gedächtnisspeichern aufbewahrt, abrufbereit. Und der Augenblick, da ich meine Informationen abgeben und in die Speichermatrix der Psi-Auren einspeisen werde, steht unmittelbar bevor.
Die Psi-Auren...
Das Verlangen, den Kreis meiner Existenz zu schließen, wird immer stärker. Hastig mache ich mich daran, meine Psionischen Fühler auszustrecken. Für einen winzigen Moment überfällt mich lähmendes Entsetzen, als ich das Psi-Netz nicht spüre, das die sieben Auren miteinander verbindet. War ich zu lange fort? Hat es Veränderungen gegeben, die nicht voraussehbar waren? Ist das Psi-Netz während der vielen Planetenumläufe meiner Abwesenheit zerrissen, die Matrix nicht mehr aufnahmebereit? Aber nein, jetzt erhalte ich eine Antwort, aber sie ist schwach, viel schwächer als erwartet. Das Netz existiert also noch, aber es ist beschädigt, verkümmert...
Ich bin erleichtert und zugleich betroffen. Was hat das Psi-Netz so verstümmelt? Mit größter Anspannung stimme ich mich endgültig auf das Netz ein und jage fragende Impulse durch die energetischen Stränge. Die Reaktion ist ein Sog, der mein Bewusstsein mitreißt, ohne dass ich diesen Vorgang irgendwie beeinflussen könnte.
Eine indirekte Antwort...
Das Psi-Netz kann seinen Zustand nicht in Worte fassen, es kann nur zeigen. Und so werde ich von Synapse zu Synapse gewirbelt, von Psi-Aura zu Psi-Aura, quer durch das Sonnensystem, das meine Heimat ist.
Voller Angst warte ich auf die ersten Eindrücke. Doch schon jetzt ahne ich – nein, schon jetzt weiß ich – mit absoluter Sicherheit, dass nichts mehr so ist, wie es bei meinem Aufbruch war.
*
Lyda Mar hatte das Gefühl, schon seit Äonen in diesem zähen, schwach fluoreszierenden Grau zu treiben, das zugleich wie ein Nebel und doch nicht wie ein Nebel war. Obwohl sich in ihrem Gesichtsfeld kein Fixpunkt befand, an dem sie sich hätte orientieren können, schien es ihr, als bliebe sie nicht unbeweglich an einer Stelle stehen. Etwas zog sie vorwärts, immer tiefer hinein in die grauen Schleier.
Lyda hatte Angst.
Verzweifelt versuchte sie festzustellen, ob sie überhaupt noch einen Körper besaß oder ob nur ihr Geist, ihr Bewusstsein, in diesem fremdartigen Medium gefangen war. Wenn sie körperlich hier war (was immer hier auch bedeuten mochte), dann war sie jedenfalls nicht in der Lage, ihren Körper zu spüren.
Aber auch ohne Körper war sie immerhin fähig, ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie sah (oder fühlte?) der grauen Nebel, spürte den Einfluss des unheimlichen Etwas, das sie langsam zu sich holte, und hörte... was?
Längst hatte Lyda es aufgegeben, die Natur des an- und abschwellenden Wisperns ergründen zu wollen, das vor einer unmessbaren Zeitspanne in ihr aufgeklungen war. Manchmal schien es ihr, als handele es sich dabei um eine Art Stimme, die sie mit sanfter Verlockung rief Ein Sirenengesang, schön, aber auch mit einem bedrohlichen, Unheil verheißenden Unterton. Dann wieder veränderte sich der Klang und wurde zu einem hellen Sirren und Pfeifen.
Libellenflügel, die die Luft durchteilen... Wind, der durch die Schrunde und Spalten eines uralten Berges heult...
Jetzt verdichtete sich das Grau zu wabernden Konturen, und zugleich verdichtete sich auch die Angst, die in Lydas Bewusstsein wartete.
Gesichter im Nebel... Fremdartige Gesichter...
Ein Gesicht wie eine Knospe, eingefasst in purpurne Blütenblätter. Die Knospe schimmert in einem strahlenden Goldton, sie pulsiert wie der Nebel...
Dann das Gesicht eines Mannes, eine verzerrte Maske, böse und traurig zugleich. Das Wispern, jetzt plötzlich stärker, kündet von unerträglicher Qual, von Schmerzen des Körpers und der Seele...
Lyda versuchte zu schreien, aber da waren keine Stimmbänder, die den Schrei hätten bilden können, kein Mund, der sich öffnete...
Plötzlich ein neues Gesicht, aber nicht draußen im Nebel, sondern in Lyda selbst: das Gesicht ihrer Angst.
Grüne, vom Schimmel zerfressene Haut. Lydas Gesicht!
Jetzt bahnte sich der Schrei einen Weg in den Nebel, ohne Stimmbänder und Mund. Ein geistiger Schrei, der die wallenden Schwaden durchdrang und zerriss.
Ungläubiges Staunen erfüllte Lyda und ließ sie die Angst vergessen.
Vor ihr, inmitten einer Insel des Lichts, erhob sich ein Kegel in den Himmel – ein rosenfarbener Kegel mit abgerundeter Spitze. Und mit einem Mal wusste Lyda, dass dieser Kegel der Ort war, von dem das Wispern und die Kraft, die sie durch den Nebel gezogen hatte, ausgingen.
Neugierig näherte sie sich dem Kegel, in einer seltsam wellenförmigen Bewegung. Befand sie sich vielleicht in einem Boot auf stark bewegter See?
Sie wollte nach unten blicken, und da war tatsächlich das Meer – aber viele
Meter unter ihr. Sie flog, flog hoch über dem Meer dahin. Und trotzdem schienen sich die Bewegungen der Wellen, der Rhythmus des Meeres auf ihren Körper (oder ihren Geist?) zu übertragen.
Ein grenzenloses Staunen überfiel Lyda.
Dann erwachte sie.
*
»Was...? Wieso...?«
»Ruhig, Lyda. Ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung.«
Diese Stimme... Warm, beruhigend, freundlich...
Mit einem Ruck setzte Lyda Mar sich auf und öffnete die Augen. Ihr Blick fiel direkt auf das faltige Gesicht Damon Credocks. Aus Credocks braunen Augen, die unverwandt auf