Moonstation
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Über dieses E-Book
Bei seinem vorletzten Einsatz als Astronaut auf der Mondstation "ARES" nimmt seine Karriere eine unerwartete Wendung, welche nicht nur sein Leben verändert, sondern auch die Menschheit vor ihre größte Herausforderung stellt.
Alexander Schudow
Alexander Schudow ist ein Autor, welcher über seine persönlichen Erlebnisse aus seinem Leben berichten möchte. Sei es über Menschen, welche er kennengelernt hat oder Dinge, welche ihm in verschiedenen Lebenslagen widerfahren sind. Mit dem Schreiben hat er bereits als Kind angefangen. Zu Beginn waren es Kurzgeschichten und hat sich im Laufe der Jahre und zunehmender Lebenserfahrung auf Erzählungen aus seinem persönlichen Leben spezialisiert. Jedoch ist er auch dem Horror- und Fantasygenre sowie der erotischen Literatur nicht abgeneigt.
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Buchvorschau
Moonstation - Alexander Schudow
1
Nachdem sie uns angeschnallt hatten, nahm ich mir einen Moment Zeit, um mich zu entspannen. Ich wollte die letzten Minuten der Erdanziehung genießen.
Der Neuling auf dem Sitz neben mir sah schlimmer aus. Schweißperlen bedeckten sein blasses Gesicht.
Noch vor wenigen Augenblicken wirkte er sehr aufgeregt, aber nun konnte man die Anspannung in seinen Augen sehen. Ich konnte es ihm nicht verdenken.
Die Erde war sein Zuhause und nun würde er den kleinen blauen Planeten verlassen, um vielleicht nie wieder zurückzukehren.
„Ist das dein erster Ausflug in den Weltraum?", fragte ich ihn und lachte, um ihn bei guter Laune zu halten.
Er nickte. Sein Blick war dabei noch immer auf das Bedienfeld vor uns gerichtet.
„Ich würde dir gerne sagen, dass du von der Beschleunigung bewusstlos wirst, aber dem ist nicht so. In dieser Position wird Blut in dein Gehirn gepresst und du wirst bei vollem Bewusstsein gut durchgeschüttelt werden.", erklärte ich ihm. Diese kurze Erklärung schien seine Trance zu brechen. Er sah zu mir rüber und lächelte schwach.
Ich hätte ihm Trost spenden und ihm sagen können, dass es nicht so schlimm war. Aus Erfahrung wusste ich allerdings, dass scherzhafter Humor unsere Reise ins Weltall am allerbesten unterstützen würde.
„Ich mache mir keine Sorgen um den Start.", meinte er.
„Es ist nur das Ausmaß des großen Ganzen."
Der Countdown wurde gestartet und ich bereitete mich auf die Beschleunigungskräfte vor, während der Neuling versuchte, seine Atmung zu kontrollieren.
Fünf Sekunden vor dem Start meinte ich zu ihm: „Du wirst es lieben, sobald wir die Atmosphäre verlassen haben und in der Schwerelosigkeit dahingleiten werden."
Die Triebwerke zündeten und das Shuttle wurde kräftig durchgeschüttelt. Der Neuling schloss seine Augen. Ich konnte sehen, wie sich sein Körper verkrampfte.
Es dauerte nicht lange, bis wir abhoben. Die Rakete schoss uns mit einer Energie in den Himmel, welche selbst ich noch nie erlebt hatte. Ich hatte zwar schon einige Einsätze im Weltraum hinter mir, jedoch hatte ich noch nie mit diesem Raketentyp gearbeitet.
Die Rakete war eine komplette Neuentwicklung und stärker als die berühmte Saturn-V Rakete, welche die ersten Astronauten zum Mond gebracht hatte. Viele Astronauten waren von diesem neuen Raketentyp beeindruckt.
Es war im Prinzip eine Saturn-V Rakete, jedoch hatte sie effizientere und leistungsstärkere Triebwerke.
Man gab ihr den Namen „Mars-1". Sie soll in ein paar Jahren die ersten Menschen zum Mars bringen. Bis es soweit ist, wurde sie ausgiebig getestet.
Wir erreichten schnell die maximale Geschwindigkeit.
Es war ein intensives Gefühl von Aufregung und Entsetzen, als sich unser Gewicht verdreifachte und uns in unsere unbequemen Stühle drückte. Vom Start bis zum Weltraum würden etwa neun Minuten vergehen.
Jede einzelne Minute davon würde sich wie eine Ewigkeit anfühlen.
Was unsere Arbeit betraf, waren wir auf einer Routinemission. Laut offiziellen Dokumenten würden wir eine Woche im Weltraum bleiben, bevor wir zur Erde zurückkehren und sanft in der Wüste Kasachstans landen würden.
In Wirklichkeit brachte uns unsere Mission viel weiter von Zuhause weg und es würden Jahre vergehen, bis wir das Vergnügen hätte, je wieder zurückzukehren.
In den nächsten fünf Minuten wurden wir heftig durchgeschüttelt. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gedacht, wir wären in einen Trockner geworfen worden.
Ich fragte mich, wie viele blaue Flecken ich wohl finden würde, wenn wir die anvisierte Basis erreichten.
Endlich öffnete der Neuling seine Augen. Dabei hatte er den besten Teil unserer Reise noch nicht einmal gesehen. Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich sage, dass der Anblick unserer Erde atemberaubend ist.
„Bereiten Sie sich auf die Initiierung vor!", teilte uns die Bodenkontrolle per Funk mit.
Mit dieser Botschaft wurden wir in den Sitzen nach vorne geschleudert. Unsere Nasen berührten dabei fast das kalte Glas unserer Helme.
Ein lautes Klappern übermannte uns, als der Hauptantrieb sich von unserem Shuttle löste und die sekundären Antriebe aktiviert wurden.
Ein paar Minuten später waren wir in einen Orbit um die Erde eingetreten und wir drei entspannten uns langsam, während wir auf die dritte Stufe warteten.
Frei von der Schwerkraft der Erde zu sein ist ein seltsames Gefühl. Obwohl ich ein recht großer Mann bin, wirkte ich so unbedeutend. Als ob mein Körpergewicht nichts im Gegensatz zu dem