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Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde: Über Erdverbundenheit und germanische Mythologie
Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde: Über Erdverbundenheit und germanische Mythologie
Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde: Über Erdverbundenheit und germanische Mythologie
eBook219 Seiten1 Stunde

Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde: Über Erdverbundenheit und germanische Mythologie

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Über dieses E-Book

Der erste Teil des Buches handelt von einer neuen Edverbundenheit und den Möglichkeiten, diese mit der germanischen Mythologie zu verbinden. Dabei steht "Odins Weisheit" für einen tiefenökologischen Weg in und mit der Natur.

Der zweite Teil präsentiert drei schamanische, naturmystische Geschichten: "Die zwei Raben", "Die Stimme der Radau" und "Die Wanderwölfin".

Dem Autor geht es nicht um die alten Germanen, sondern um neue, naturspirituelle Orientierungen in Zeiten der Klimakatastrophe. Das Buch enthält eine Reihe von magischen, aussagekräftigen Zeichnungen, Fotos und Aquarellen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum14. Sept. 2023
ISBN9783756882892
Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde: Über Erdverbundenheit und germanische Mythologie
Autor

Wolf E. Matzker

Wolf E. Matzker, geb. 1951, zivilisationskritischer Autor und naturverbundener Künstler (spirituelle Wildlife-Art), erforscht und lebt eine freie, kreative Spiritualität. Die Entfaltung der menschlichen Seele und Sensibilität, die Wertschätzung und Achtung der wilden Natur sind ihm ein zentrales Anliegen.

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    Buchvorschau

    Odins Weisheit oder die heilige Ordnung der Erde - Wolf E. Matzker

    Inhaltsverzeichnis

    Erster Teil

    1. Hüter der heiligen Ordnung

    2. Genoveva

    3. Das Medizinrad

    4. Der heilige Baum

    5. Der heilige Hain

    6. Was will die Natur?

    7. Natürliche Formen der Ordnung

    8. Götter und Göttinnen

    9. Landschaft der Götter

    Zweiter Teil

    Die zwei Raben

    Die Stimme der Radau

    Die Wanderwölfin

    Anhang

    die Hüterin der Tiere

    Schamane – Hüter der Harmonie der Erde

    1. Hüter der heiligen Ordnung

    Der Begriff des Schamanen ist heute vielfach verkommen zu einem Begriff für Selbstfindung und Selbstdarstellung. Eigentlich hatte der Begriff immer etwas mit der Würdigung der Natur zu tun. Animismus wäre ein anderes Wort. Der Begriff scheint heute obsolet.

    Stellt sich die Frage, wie wir es nennen können?

    „Hüter des alten Wissen" nannte Lu Lörler ihr Schamanismus-Buch (1986), das ich immer noch für ein sehr gutes Buch halte. Hüter der heiligen Ordnung, davon könnte man sprechen.

    Von der eigentlichen Aufgabe naturliebender Schamanen, die Ordnung, die Harmonie und die Schönheit der Erde zu bewahren und zu hüten, hört man wenig oder nichts. „Schönheit" ist hier auch nicht rein ästhetisch zu verstehen, sondern im Sinne einer sinnvollen Ordnung des Ganzen, der ganzen Natur und des Kosmos.

    Man dachte mal, jede Ordnung sei konservativ bis reaktionär und man müsse sie zerstören. Heute sieht man, wohin man damit gekommen ist. Ins Chaos. Manche finden das Chaos sogar noch gut, reden es sich schön, indem sie von Buntheit und Vielfalt sprechen. Aus der Sicht einer natürlichen Ordnung, wie sie z.B. die Naturvölker vertreten haben, handelt es sich jedoch um ein exzessives Chaos mit unendlich vielen negativen Aspekten.

    Wir leben heute in einem Zeitalter, das aktuell sogar in die Zeit brutaler Kriege zurückgefallen ist. Wer hätte das vor 30 oder 20 Jahren gedacht?! Die Umweltzerstörungen gehen weiter und weiter. Ein Ende kann man nicht erkennen. Ein wirkliches Umdenken ebenfalls nicht. Man will seine Gier und seine Ansprüche ans Leben und die Natur nicht zurückschrauben. Man setzt auf Technologien. Permanent werden in den Medien die neuen Technologien beschworen.

    Die Legende von Genoveva, die sich vor brutaler und ungerechter Gewalt in den Wald zurückgezogen hatte, erzählt von dem Hüten und Bewahren des Guten und Schönen in der wilden Natur.

    Genoveva im Wald

    Genoveva am Meer

    2. Genoveva

    „Genoveva stammte der rein legendarischen Erzälung zufolge ab vom Herzog von Brabant und wurde die Frau des Pfalzgrafen Siegfried von Mayen . Ihr Mann sei mit Karl Martell in den Krieg gegen die Sarazenen gezogen und habe seine Frau während der Abwesenheit dem Schutz seines Haushofmeisters Golo anvertraut. Dieser warb um sie, wurde von ihr abgewiesen und bezichtigte sie deshalb nach der Rückkehr seines Herrn des Ehebruches. Der Man gab den Befehl zur Hinrichtung, aber der beauftragte Henker ließ sie aus Mitleid in den Wald der Ardennen entkommen, wo sie sich versteckte.

    Genoveva und ihr dort geborener Sohn Schmerzenreich wurde von einer Hirschkuh ernährt, bis nach sechs Jahren ihr Mann sie während einer Jagd wiederfand. Weil er inzwischen ihre Unschuld erkannt hatte, führte er sie in Ehren zurück. Der entlarvte Haushofmeister Golo nahm sich das Leben - nach anderer Version wurde er durch Siegfried gevierteilt; Siegfried gründete an der Stelle, wo er seine Gemahlin wieder fand, aus Dankbarkeit die Kapelle Fraukirch." (Ökomenisches Heiligenlexikon)

    Dokumentiert sich in der Legende eine Geschichte der Göttin? Die Gesellschaft wurde und wird von meist rigiden patriarchalischen Strukturen geprägt. Der Göttin bleibt nur der Rückzug in den Wald, in die wilde Natur, um sich und ihr Kind zu schützen. Die weiße Hirschkuh ist ein Gegenbild zu allen männlichen Tieren der Gewalt und Herrschaft, vor allem dem Löwen. Adler und Löwe, darauf hatte man sich gerne berufen, weil die beiden Tiere gut für die Gewalt der Herrscher stehen konnten.

    Herrschaft ist seit Jahrtausenden immer mit Gewalt verbunden. Von der personellen Gewalt, der physischen Gewalt bis hin zur Gewalt des Geldes und der Technologien. Es hat sich grundsätzlich nichts geändert und verbessert. Die Herrschenden setzen nach wie vor auf Gewalt.

    Für feinfühlige Menschen ist das unerträglich und verletzend. Das betrifft nicht nur die eigene Seele, sondern die ganze Natur, mit der man sich verbunden fühlt, also alle Tiere, alle Pflanzen.

    Es gibt ein Gemälde und mehrere Stiche der Genovea von Adrian Ludwig Richter, dem romantischen Maler. Er fand das Motiv wohl faszinierend. So geht es mir auch. Was ist daran faszinierend?

    Ein Bild sagt oft viel mehr als ein Text, eine Beschreibung oder gar ein abstrakter Begriff. Genoveva gilt nicht als „Heilige", scheint aber so empfunden worden zu sein. Sie könnte für Schutz, Hüten, Reinheit, edles Verhalten etc. stehen.

    Auf Richters Gemälden und Zeichnungen sitzt sie mit ihrem Kind und der Hirschkuh im Wald, also in der Gegenwelt zur normalen, zivilisierten Welt. Der Wald ist ein Refugium, ein Rückzugsort, damals war er es.

    Aus meiner Sicht sollte man sich auf das harmonische Bild konzentrieren, es wirken lassen. Auf dem Aquarell habe ich das Motiv ans Meer versetzt. Das Meer ist die URMUTTER des Lebens, die man schützen und verehren sollte.

    3. Das Medizinrad

    Vor vielen Jahrzehnten habe ich das Medizinrad kennengelernt, und ich war davon sofort fasziniert, denn es bot mir eine heilige Ordnung: einfach, übersichtlich, natürlich. Die Medizin der Ordnung versprach die Heilung meines vererbten Traumas.

    Im Gegensatz zu vielen meiner Generation habe ich eigentlich schon immer nach einer sinnvollen, überzeugenden und durchaus „ewigen" Ordnung gesucht.

    Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, als man noch viele Spuren und Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges sehen konnte. Schon als Kind hatte ich mich gefragt: Wie konnte es dazu kommen, welchen Sinn hatte das? Warum so viele Tote? Ich konnte es nicht fassen. So viele Millionen von Toten. Und so viele Zerstörungen!

    (2022/23 erleben wir wieder einen Krieg, wieder Zerstörungen, wieder Tote. Und die viele Zerstörungen der Umwelt sind ja auch noch da und gehen sogar weiter.)

    Von den Erwachsenen wollte ich wissen, warum sie es nicht verhindert hatten? Von den Erwachsenen wollte ich wissen, welche Ordnung Bestand hatte? Welche Ordnung gab die Natur vor?

    Alles in allem bekam ich weder in meiner Kindheit noch später gute Antworten. Man redete sich heraus. Man hatte auch nichts anzubieten. Man erzählte von der Ordnung der Nationalsozialisten, aber die war von Gewalt und Unterdrückung geprägt. Bestand hatte sie ohnehin nicht gehabt. Viele meiner Generation lehnten die bürgerliche Ordnung in den sechziger Jahren ab, manche landeten beim Drogenkonsum, manche rutschten in die Gewaltszene ab. Die einen zerstörten sich selbst, die anderen wollten die kapitalistische Gesellschaft zerstören. Mach kaputt, was dich kaputt macht, war so ein Motto.

    Ich suchte nach etwas Positivem und Sinnvollem. Erst bei den Indianern fand ich Ende der siebziger Jahre Antworten, die mich befriedigten.

    An vielen Orten in der Natur habe ich seit ca. 1984 Medizinräder aus Steinen gelegt, wobei die einzelnen Steine immer für etwas standen, z.B. für die vier bzw. fünf Elemente.

    Das Grundsystem des Medizinrades oder des Kreises der Harmonie sieht wie folgt aus.

    In der Natur gibt es keine einfachen und übersichtlichen Kreissysteme. Alles ist sehr vielfältig, sehr komplex. Es ist auch nicht alles schön und ansprechend, im Gegenteil.

    Die Erde kann uns harmonisch erscheinen, aber es gibt auch die andere Seite, Erdbeben, Stürme, Flutkatastrophen, Lawinen etc. All das gehört auch zur Natur.

    Ein umfassendes Medizinrad müsste alles integrieren. Dabei dürfte uns jedoch sehr schnell die Übersicht verloren gehen. Also wählen wir aus, also konzentrieren wir uns auf weniges. Ein paar Elemente schaffen Übersicht.

    Ein anderes Problem ist die statische und die dynamische Sicht. Wir

    möchten ein statisches System, obgleich jeder weiß, dass alles in einem permanenten Wandel begriffen ist.

    Vor vielen Jahren habe ich so manches Medizinrad in einem Flusstal errichtet, aber der Fluss hat sie bei Hochwasser alle entfernt, die Steine und Hölzer fortgetragen, wenn es denn nicht vorher schon Menschen gewesen waren.

    Es ist erstaunlich, dass so viele Bauten der Megalithkultur noch stehen, obgleich vieles von Menschen wieder zerstört worden ist. Aber sehr vieles steht noch, viele Großsteingräber, viele stone circles auf den britischen Inseln, Medizinräder in Nordamerika (medicine wheels).

    Im endlosen Strom der Geschichte suchten die Menschen nach einem Halt, nach etwas Beständigem, das für den Stamm, die Gemeinschaft stand. Gerade dieser Aspekt wurde in den Jahren der esoterischen Strömung vielfach vergessen: der Stamm, die Gemeinschaft, das Volk. Ohne das hat natürlich nichts Bestand. Und wie man heute konstatieren muss, hatte auch nichts Bestand. Gemeinschaften, die auf der Rollenverteilung von einem Führer und zahlenden Klienten basiert, sind nur Schein-Gemeinschaften. Mit dem Volk konnte und wollte man sich nicht identifizieren. Die Folgen sehen wir heute jeden Tag.

    Dynamisch sind die Jahreszeiten, der Rhythmus von Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Das kommt immer wieder. Das Statische und das Dynamische

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