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Alanée's Seelen-Reise: Eine Trilogie in "4" Teilen
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eBook487 Seiten6 Stunden

Alanée's Seelen-Reise: Eine Trilogie in "4" Teilen

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Über dieses E-Book

Diese Trilogie in "4" Teilen beruht auf Einblicken und Erkenntnissen, die Britta Stüven auf ihrem seelischen Entwicklungsweg gewonnen hat. Erinnerungen an ihre außerirdische Inkarnation als Alanée sind ebenso in diesem Buch enthalten wie zahlreiche ihrer früheren Erdenleben. Außerdem wird deutlich, dass ihr Schutzengel Emanuel die Jahrtausende hindurch mit seiner bedingungslosen Liebe für sie da war und auch im jetzigen Erdenleben an ihrer Seite ist.
Teil I des Buches: Alanée erlebt eine glückliche Kindheit auf dem Planeten Metharia im Alpha-Centauri-System. Als Erwachsene ist sie erfolgreich als Raumschiffkommandantin tätig, bis ihr ein verhängnisvoller Fehler unterläuft, ausgelöst durch Manipulation und optische Täuschung. Zur Bewährung wird Alanée auf den Planeten Erde gesandt. Dort verliebt sie sich in den Atlanter Meldrac und kehrt ihrer Heimat Metharia den Rücken zu. Sie will vergessen, was geschehen ist...
Teil II "Alanée's Erdenleben" lässt Sie miterleben, wie sich Britta Stüvens frühere Inkarnationen noch bis ins 20. und 21. Jahrhundert hinein ausgewirkt haben. Außerdem stellt die Autorin sachlich dar, wie begrenzende Prägungen transformiert werden können, um davon befreit im Hier und Jetzt leben zu können. Menschen, die sie als Alanée gekannt hat, spielen auch im jetzigen Leben eine wichtige Rolle.
Teil III "Alanée's Visionen" beinhaltet in Romanform eine fiktive beglückende Weiterentwicklung ihres Lebens. Lassen Sie sich überraschen.
Im Anhang (Teil IV) finden Sie "Botschaften von Ashtar Sheran". Er ist Kommandant der Intergalaktischen Raumschiffflotte. Liebevoll und klar sind seine wegweisenden Worte, die jede Leserin und jeden Leser dazu ermutigen können, den eigenen Weg zu finden und konstruktiv zu gehen, zum Wohl des Ganzen.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum21. Sept. 2017
ISBN9783743951822
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    Buchvorschau

    Alanée's Seelen-Reise - Britta Stüven

    1Einleitung zur Trilogie Alanée’s Seelen-Reise

    Mein jetziges Erdenleben begann im Februar 1960. Als Kind überkam mich manchmal das Gefühl, einfach auf der Erde ausgesetzt worden zu sein. Wenn ich mir den Sternenhimmel betrachtete, dachte ich, warum holt ihr mich nicht wieder ab? Nur - wer sollte mich wieder abholen? Und wer gab mir das Gefühl, dass es meine Aufgabe war, hier auf dem Planeten Erde zu sein? Ich fand mich damit ab, doch eine unbestimmte Sehnsucht blieb.

    Als ich neun Jahre alt war, erlebte ich mit, wie ein Schmetterling aus seiner Puppe schlüpfte. Spontan erklärte ich meiner Mutter: So mache ich das auch. Wenn ich sterbe, verlasse ich meinen Körper so, wie der Schmetterling aus der Puppe geschlüpft ist.

    Erst durch diese Aussage wurde mir bewusst: Ich wusste, dass mein Leben nach dem Tod des physischen Körpers weitergeht. Es war für mich eine Tatsache, ohne dass mir jemand davon erzählt hatte.

    Für mich gab es bereits als Kind eine höhere, liebevolle Macht: Gott. Im Gebet bat ich ihn um Schutz und Führung. Als Erwachsene lernte ich, dass diese göttliche Kraft auch in mir ist, wie in jedem anderen. Wir sind immer mit dieser unbegrenzten Energie verbunden. Durch unsere Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, Glaubensmuster und Handlungen nutzen wir die göttliche Kraft. Mir wurde die Verantwortung bewusst, die jeder von uns hat - nicht nur, um in unserem eigenen Leben glücklich zu sein, sondern auch, um unsere Außenwelt glücklich zu gestalten. Wir alle bewirken, wie es in der Welt aussieht – da sie der Spiegel unserer gemeinsamen Innenwelten ist.

    Außerdem erkannte ich, dass nicht nur unsere bewussten Gedanken, Gefühle und Vorstellungen Auswirkungen haben, sondern auch unsere unbewussten Prägungen:

    Jeder von uns hat ein Bewusstsein, mit dem wir das wahrnehmen, was jetzt ist, und Entscheidungen treffen, die unser weiteres Leben gestalten – durch unsere jetzigen Gedanken, Gefühle und Vorstellungen. Doch wir haben auch ein Unterbewusstsein, in dem alles gespeichert ist, was wir jemals erlebt haben - sei es in diesem oder in früheren Leben, ob auf der Erde oder auf anderen Planeten. Diese unterbewussten Erlebnisse, Entscheidungen und Prägungen beeinflussen unser Tagesbewusstsein mit, auch unseren Umgang mit anderen Menschen sowie unsere Reaktionen auf das, was wir sehen, hören und fühlen.

    Je freier wir also von blockierenden, begrenzenden Entscheidungen aus der Vergangenheit sind, umso mehr Energie haben wir in der Gegenwart zur Verfügung, und umso konstruktiver und vertrauensvoller können wir unser Leben im Hier und Jetzt gestalten.

    Ich genieße es, mich mit Gott in mir und mit Gott in Allemwas-ist verbunden zu fühlen und, so gut es mir möglich ist, aus diesem Einssein heraus in der Welt zu wirken. Tägliche Meditationen haben mir dabei geholfen, die Verbindung mit meinem Hohen Selbst und meiner ICH BIN-Gegenwart aufzubauen und zu stärken. Unterstützend wirkte hierbei auch die Transformation von unbewussten, blockierenden Prägungen, die aus diesem und aus früheren Leben stammten.

    Je freier wir von begrenzenden Vorstellungen und Glaubensmustern sind, umso intensiver kann die göttliche Kraft in uns einfließen, bis wir eines Tages ganz durchlichtet sind und vollkommen aus unserem Hohen Selbst und unserer ICH BIN-Gegenwart heraus leben – so wie es uns bereits die Menschen vorgelebt haben, die die Meisterschaft erreicht haben, z.B. Jesus Christus, Buddha, Paramahansa Yogananda, der Magus von Strovolos (Daskalos), Saint Germain, Mutter Maria, Lady Rowena, Teresa von Avila...

    Auf unserem spirituellen Entwicklungsweg erhalten wir Unterstützung von Engeln, Erzengeln, Lehrern und Freunden aus der geistigen Welt, von aufgestiegenen Meistern und Meisterinnen, liebevollen Naturwesen und von engelhaften Außerirdischen, die uns in ihrer ethischen, technischen und spirituellen Entwicklung weit voraus sind. Sie wirken gemeinsam, um uns Erdenmenschen besonders bei unserer ethischen und spirituellen Entwicklung zur Seite zu stehen – damit wir auch die technischen Erfindungen verantwortungsbewusst und konstruktiv zum Wohle der Menschheit und der gesamten Schöpfung nutzen. Unsere geistigen Freunde helfen uns gern, wenn wir sie um ihre Hilfe bitten – in dem Maße, wie wir ihre Unterstützung annehmen können und wie es die göttliche Ordnung erlaubt. Nichts geschieht gegen unseren freien Willen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir wieder lernen zu bitten, zu beten. Wenn uns das gelingt, können wir durch Gebete auch unseren Mitmenschen helfen, der Natur und den Tieren. Fürbitten sind genauso wirksam wie Bitten für sich selbst. Sie werden von unseren meist für uns noch unsichtbaren himmlischen und außerirdischen Freunden und Helfern gerne erfüllt – im Einklang mit der göttlichen Ordnung.

    Mit Gott und seinen Mitarbeitern können wir übrigens ganz natürlich sprechen – hörbar oder in Gedanken -, so wie es uns auf der Seele liegt. Wichtig ist jedoch, dass unsere Gebete, unsere Bitten, vom Herzen kommen - dass wir also den Inhalt unserer Worte fühlen. Dadurch beinhalten sie eine noch stärkere Manifestationskraft.

    Von meinen wahren Erlebnissen als Außerirdische Alanée berichte ich in Teil I Alanée von Alpha Centauri ausführlich in Romanform. Im Anhang dieser Trilogie in 4 Teilen finden Sie Botschaften, die mir Ashtar Sheran, der Kommandant der intergalaktischen Raumschiffflotte, auf telepathischem Wege übermittelt hat. Durch das Lesen dieser Texte erhalten Sie die Möglichkeit nachzuempfinden, warum ich die Gewissheit habe, dass Ashtar Sheran in meinem Leben als Alanée mein Vater Anthart war.

    Durch Teil II Alanée’s Erdenleben möchte ich Sie an meinen Einblicken in einige meiner früheren Leben auf dem Planeten Erde teilhaben lassen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich noch nicht verarbeitete Erlebnisse mit Personen in früheren Leben im jetzigen Leben widerspiegeln können. Durch die Rückerinnerung kann eine Befreiung von einengenden Glaubensmustern und eine deutlich spürbare Harmonisierung von Gefühlen und Beziehungen bewirkt werden. Außerdem wird uns möglich, immer vollständiger im Hier und Jetzt zu leben und unser Hohes Selbst und unsere ICH BIN-Gegenwart auf Erden zum Ausdruck zu bringen – eine wichtige Voraussetzung für unseren Aufstieg in die 5. Dimension; denn in der 5. Dimension nimmt alles sofort Gestalt an, was wir bewusst und unbewusst denken, fühlen und uns vorstellen!

    In Teil III Alanée’s Visionen erfahren Sie in Teil A von einer ungewöhnlichen Begegnung. Die Seele eines realen, auf Erden lebenden Schauspielers zeigte sich mir deutlich, während ich meditierte. Nigel Montana (Name geändert) half mir während mehrerer Meditationen dabei, mich an unsere gemeinsamen früheren Erdenleben zu erinnern, aus denen noch etwas im Hier und Jetzt zu transformieren und loszulassen war.

    Teil B des III. Teils beinhaltet eine Zukunftsvision meines Lebens in Romanform. Als Fiktion berichte ich über Nigels und meine Begegnung in der irdischen Welt im 21. Jahrhundert. Gemeinsam verwirklichen wir ein Filmprojekt. Dabei fließen immer wieder Gespräche über Erinnerungen an unsere früheren Leben mit ein. Nigel, seine Frau und ihre gemeinsame Tochter erwachen in ein spirituelles Bewusstsein hinein.

    Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Freude und innere Berührung durch diese Trilogie in 4 Teilen. Vielleicht gelangen dabei auch Erinnerungen an Ihre eigenen früheren Leben – sei es auf der Erde oder auf anderen Planeten – in Ihr Bewusstsein? Mögen Sie diese Erkenntnisse ebenfalls als sehr hilfreich empfinden, um Ihr jetziges Leben so liebevoll und konstruktiv wie möglich zu gestalten – zu Ihrem eigenen Wohl und zum Wohl des Ganzen! Und wenn Sie möchten, teilen Sie mir Ihre Erfahrungen gerne mit. Ich freue mich darüber!

    (Homepage: www.seelen-reise.de;

    Email: lebensfreude@seelen-reise.de;

    Postadresse: siehe unter Kontakt auf meiner Homepage)

    In Licht und Liebe,

    Britta Stüven, einst Alanee

    Teil I: Alanée von Alpha Centauri

    2Die Zwillinge

    Es war ein wunderbar sonniger und warmer Tag, als Alanée und Ariella das Licht der Welt erblickten. Ihre neue Heimat war nun Metharia, ein Planet im Sonnensystem Alpha Centauri. Die Bevölkerung lebte in Frieden miteinander und widmete sich hauptsächlich dem Ausdruck ihrer künstlerischen und spirituellen Fähigkeiten sowie dem Erhalt des Friedens im All. Die Aufgabe, den Frieden zu sichern, übernahmen besonders die Weltraumfahrer von Metharia.

    Die Zwillingsseelen Alanée und Ariella hatten sich dieses liebevolle und friedvolle neue Zuhause verdient, da sie sich in ihrem bisherigen Leben voller Mitgefühl für ihre Mitmenschen eingesetzt hatten und bereit waren, freiwillig in ihrer Entwicklung weiterzureifen. Das brachte es mit sich, dass sie ein weiteres Leben wählten, das sie in die Lage versetzen würde, anderen zu helfen. Doch die Erinnerung an diese Entscheidung entschwand ihnen wie ein Traum am Morgen, als sie auf Metharia geboren wurden.

    Antara und Anthart waren sehr glücklich über den Neuzuwachs in ihrer Familie. Auch die dreijährige Aurelia freute sich, gleich zwei Schwestern auf einmal bekommen zu haben, mit denen sie bald würde spielen können. Ihre älteren Brüder Endor und Acatar hatten zumeist andere Interessen als sie, besonders, seitdem sie die überwiegende Zeit in einem Internat waren. Aurelia konnte es kaum erwarten, dass ihre neugeborenen Schwestern laufen und sprechen lernten.

    Komm’ zu uns!, ermunterte Anthart seine Tochter. "Begrüße die beiden. Du kannst sie ruhig berühren und dich ihnen vorstellen.

    So wissen Alanée und Ariella gleich, mit wem sie es zu tun haben. Sie nehmen mehr wahr als du denkst."

    Gern folgte Aurelia der Aufforderung ihres Vaters. Sie freute sich darüber, dass sie gleich nach der Geburt der Zwillinge bei ihnen sein durfte. Auch freute sich Aurelia darüber, dass ihre Eltern Anthart und Antara so glücklich und gelöst wirkten. Die Zeit war nicht einfach. Das hatte Aurelia schon mit ihren drei Jahren herausgefunden, denn sie verfügte über ein außergewöhnlich reifes Wahrnehmungsvermögen.

    Während sich ihre Mutter Antara hauptsächlich um den Zusammenhalt innerhalb der Familie kümmerte und viele Menschen durch ihren Gesang erfreute, war ihr Vater Anthart Admiral der Weltraumflotte von Metharia. In nah und fern war sie als Friedensflotte bekannt – und das mit Recht. Anthart setzte sich zusammen mit seinen Mitarbeitern unermüdlich für den Frieden ein. Oftmals waren er und sein Spezialteam tagelang im Weltraum unterwegs, manchmal sogar mehrere Wochen, wenn die Situation es erforderte. Für alle Angehörigen war es immer beruhigend, wenn das eindrucksvolle Flaggschiff ihres Vaters, die Elion Sol, wieder im Weltraumhafen von Metharia eintraf und Anthart und seine Mannschaft wohlauf waren.

    Aurelia betrachtete die neugeborenen Zwillinge, die friedlich in den Armen ihrer Mutter lagen, und begrüßte sie. In dem Moment schlugen beide Mädchen die Augen auf und blickten sie aus ihren blauen Augen ganz offen und direkt an. Aurelia war begeistert, während Ariella gähnte und ihre Augen müde wieder schloss und Alanée sie anstrahlte. Aurelia wurde ganz warm ums Herz. Es war wie ein Wiedererkennen, aber sie wusste dieses Gefühl noch nicht einzuordnen. Sie berührte Alanée und Ariella sanft, dann ließ sie sich selbst von ihrem Vater in die Arme nehmen. Aurelia genoss diese Familienidylle, die selten vorkam. Ihr Vater trug als Admiral der Weltraumflotte sehr viel Verantwortung. Doch wegen der Geburt der Zwillinge hatte Anthart eine Zeitlang Urlaub genommen, um bei seiner Familie zu sein. Er wusste die Elion Sol, das Flaggschiff, von dem aus er die Weltraumflotte leitete, bei seinem Stellvertreter Lynck in guten Händen.

    Unter der großen Liebe, die Antara und Anthart für jedes ihrer Kinder empfanden, wuchsen Alanée und Ariella glücklich heran. Immer häufiger erfüllte auch ihr Lachen das Haus. Aurelia fand es lustig, dass die Zwillinge blonde, leicht wellige Haare hatten wie ihr Vater Anthart und ihre Brüder Endor und Acatar. Schulterlang schien dabei ganz in Mode zu sein. Sie selbst kam ganz nach ihrer Mutter Antara, nicht nur, weil sie ebenfalls dunkelbraune lange Haare hatte. Aurelia liebte genau wie ihre Mutter Musik und Gesang. Gerne würde sie sich in dem Bereich ausbilden lassen. Außerdem freute sie sich darüber, mit ihren Schwestern zusammen spielen zu können, die mittlerweile sehr gut laufen und sprechen konnten. Besonderen Spaß hatten die drei, wenn ihr Vater durch Einsatz seiner Gedankenkraft farbige Lichtringe aus seinen Händen hervorzauberte. Die Mädchen waren eifrig damit beschäftigt, diese davonschwebenden Gebilde einzufangen oder durch sie hindurchzuspringen. Das war manchmal gar nicht so einfach für sie, weil Anthart diese Farbkreise gedanklich lenken konnte und Freude daran hatte, seine Kinder lange laufen zu lassen, bevor sie einen Lichtkreis einfangen konnten. Er beabsichtigte damit, dass sie ihre überschüssige Energie abtrainierten. Das funktionierte so lange, bis es eines Tages Alanée gelang, die Lichtkreise selbst gedanklich zu steuern. Sie war es leid, so oft an der Nase herumgeführt zu werden, dass sie nach einem Ausweg suchte und ihn auch fand. Anthart und Antara waren erstaunt, dass Alanée diese Fähigkeit so früh entwickelte, noch dazu aus sich selbst heraus, ohne dass ihr jemand davon erzählt hatte, wie es funktioniert. Ihren Söhnen Endor und Acatar war es nicht gelungen, dieses Spiel so schnell zu ihren Gunsten zu wenden.

    Durch Alanée’s Beispiel fühlten sich auch Aurelia und Ariella herausgefordert, es ihr gleichzutun. Es gelang ihnen ebenfalls, ihre Gedankenkräfte so zu lenken, dass die Farbkreise darauf reagierten. Die Mädchen waren begeistert. Nun spielten sie ein neues Spiel: Sie ließen die Farbkreise gedanklich von einem zum anderen schweben. Außerdem übten Aurelia, Alanée und Ariella, einen Farbkreis zu sich selbst heranzuziehen, ohne sich durch die Gedankenkräfte der anderen Mitspieler von ihrem Ziel ablenken zu lassen. Auf diese Weise lernten sie spielerisch Konzentration und den Einsatz ihrer Gedankenkraft. Die Mädchen hatten viel Freude daran. Nur das Hervorbringen der Farbkreise gelang ihnen erst mit zunehmendem Alter.

    Als Anthart eines Tages nach längerem Aufenthalt im Weltraum zurück nach Hause kam, lief ihm Alanée freudestrahlend entgegen. Er nahm sie in seine Arme und drückte seine Tochter herzlich an sich. Anthart war glücklich, wieder bei seiner Familie zu sein.

    Na, mein Schatz, wie geht es dir?, grüßte er Alanée.

    Gut, und dir?

    Ich freue mich, wieder hier zu sein. Eine aufregende Zeit liegt hinter mir.

    Das hört sich spannend an. Was war denn, Shannah?, fragte Alanée begeistert. Mit ihren mittlerweile fünf Jahren wusste sie noch nichts von den Gefahren, die der Alltag im Weltraum mit sich brachte. Gern setzte sich Alanée auf Antharts Schoß und lauschte aufmerksam seinen Erzählungen. Der Weltraum faszinierte Alanée, und durch das, was ihr Vater ihr berichtete, wurde das All für sie so richtig lebendig. Sie konnte es kaum noch abwarten, ihren ersten Weltraumflug zu erleben. Es ärgerte Alanée, dass sie immer wieder auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet wurde. Bisher durfte sie nur an Bord der Elion Sol sein, wenn das riesige Flaggschiff ihres Vaters im Weltraumhafen lag.

    Konnte sie nicht nachhelfen? Alanée kannte den Raumschiffhafen von früheren Besuchen. Sie wusste sogar, wie sie es schaffen konnte, mit einem Zubringerschiff an Bord der Elion Sol zu kommen. Die Vorstellung reizte sie, es auszuprobieren. Alanée’s Abenteuerlust war geweckt. Sie fand es nur schade, dass ihre Zwillingsschwester Ariella keinen Mut hatte mitzukommen. Zu zweit hätte ihr das Abenteuer noch viel mehr Spaß gebracht.

    Alanée gelang es tatsächlich, an Bord der Elion Sol zu kommen, ohne dass ihr viele Fragen gestellt wurden. Sie war als Tochter des Admirals bekannt, und so erhielt sie die Erlaubnis, zu ihrem Vater Anthart zu gehen. Dass Alanée ihn gar nicht aufsuchte, sondern sich gleich nach einem geeigneten Versteck umsah, entging den Blicken der ansonsten wachsamen Sicherheitsoffiziere. Die Mannschaft steckte in den Vorbereitungen für den kurz bevorstehenden Start in den Weltraum. Keiner von ihnen kam auf den Gedanken, dass Alanée ohne Erlaubnis ihres Vaters an Bord bleiben würde.

    Erst, als das Raumschiff bereits im Weltall war, weit vom Raumschiffhafen auf Metharia entfernt, wurde Alanée’s unerlaubte Anwesenheit an Bord entdeckt. Das ergab sich dadurch, weil Trentoré seinen Bruder Anthart fragte, was denn Alanée von ihm gewollt habe.

    Wieso? Alanée war doch gar nicht hier, antwortete Anthart verwundert.

    Na, dann haben wir wohl einen blinden Passagier an Bord, schaltete Trentoré sofort. Das haben wir gleich. Er betätigte den Scanner, der das ganze Raumschiff durchleuchtete. Da ist sie.

    Das gibt’s doch nicht!, sagte Anthart aufgebracht. Bring sie sofort zu mir.

    Trentoré begab sich an den Ort, an dem sich seine Nichte versteckt hielt. Alanée war überrascht, so schnell gefunden worden zu sein. Das Raumschiff war doch so groß! Wie konnte das angehen? Erleichtert stellte Alanée jedoch fest, dass ihr Onkel sie entdeckt hatte und nicht ihr Vater. Vielleicht behielt Trentoré es für sich, dass sie unerlaubt an Bord war? Doch er zerstörte Alanée’s Hoffnung sofort, indem Trentoré ihr erklärte, dass ihr Vater bereits informiert sei.

    Kopf hoch, munterte er Alanée auf. So einfach zurückschicken kann er dich nicht. Ich bin ja auch noch da. Alles klar?

    Alanée nickte und drückte sich an ihren Onkel Trentoré. Dann leuchteten ihre Augen auf einmal voller Freude auf. Sie sagte begeistert: Auf jeden Fall bin ich nun endlich mal in einem Raumschiff geflogen. Das kann mir keiner mehr nehmen.

    Das stimmt. Aber unter anderen Umständen hättest du bestimmt mehr Freude daran.

    Dass ihr Onkel es so deutlich sagen musste...

    Kurz darauf erschienen Trentoré und Alanée auf der Brücke. Sofort kam Anthart zu ihnen und herrschte seine Tochter an: Was machst du hier?

    Ich wollte gern mitfliegen. Immer wieder hast du dein Versprechen nicht gehalten, mich mal mitzunehmen. Ich bin neugierig. Ich möchte mit eigenen Augen sehen, was ich bisher nur aus deinen Erzählungen kenne. Bitte, lass mich hierbleiben.

    Alanée’s eindringlich gesprochene Worte berührten Antharts Herz, doch er wollte ihr bewusst machen, wie ärgerlich er über ihr Verhalten war. So sagte Anthart streng zu seiner Tochter: Mir bleibt leider keine andere Wahl, als dich an Bord zu lassen. Wir können nicht einfach zurückfliegen. Dazu sind wir schon zu weit von Metharia entfernt. Aber ich hätte Lust, dich in einem Quartier einzusperren, so dass du vom ganzen Flug nichts weiter mitbekommst außer Langeweile.

    Alanée sah ihren Vater erschrocken an. Das würde er doch nicht wirklich tun? Zuzutrauen wäre es ihm, dachte sie. Wie erleichtert war Alanée, als sie ihn sagen hörte:

    Keine Sorge, das werde ich nicht tun. Ich weiß, du hast Recht. Ich trage selbst mit Schuld daran, dass du unerlaubt an Bord gegangen bist. Vergibst du mir, Alanée?

    Ja. Sie war überrascht, dass ihr Vater so schnell eingelenkt hatte. Das lief ja besser, als sie es sich vorgestellt hatte. Vergibst du mir auch?, bat Alanée ihren Vater.

    Vergeben und vergessen. Versprich mir aber, dass du so etwas nicht noch einmal tust!

    Alanée nickte.

    Gut. Nun werde ich erst mal deine Mutter benachrichtigen. Sie wird sich bestimmt schon Gedanken darüber machen, wo du steckst.

    Wie erleichtert war Antara, als sie von ihrem Mann erfuhr, dass Alanée wohlauf war - wenn ihr auch nicht der Ort passte, an dem sich ihre Tochter befand. Antara wollte auf keinen Fall, dass Alanée in die Raumfahrt ging, doch zum ersten Mal überkam sie das unbestimmte Gefühl, dass wohl kein Weg daran vorbeiführte.

    Anthart, weißt du, wer mir gerade eben erzählt hat, dass Alanée bei dir ist?

    Wer?

    Ariella. Ich merkte, dass sie mir etwas verheimlichte. Da habe ich nachgehakt, und sie erzählte mir, was los ist. Sie wäre gern mit an Bord gegangen, traute sich aber nicht.

    Vernünftig, kann ich da nur sagen. Ein Glück, dass nicht beide so unüberlegt handeln!, sagte Anthart mit Nachdruck. Ihm war bewusst, dass auch Alanée seine Worte hören konnte. Er hoffte, dass sie sich seinen Unmut zu Herzen nahm und künftig seine Verbote befolgte.

    Nun meldete sich Ariella zu Wort: Ich wäre aber auch gern bei dir, Shannah. Es ist langweilig ohne Alanée. Sie hat immer so schöne Ideen.

    Na, ob die immer so gut sind, steht auf einem anderen Blatt!

    Aber sie ist bei dir und ich nicht. Ich möchte auch mitfliegen, bettelte Ariella. Das hatte Anthart befürchtet. Er hoffte, dass er sie auf einfühlsame Weise von ihrem Wunsch abbringen konnte.

    Schätzchen, wie soll ich das denn machen? Du bist auf Metharia, und wir sind bereits seit einiger Zeit im Weltraum unterwegs. Ich kann nicht einfach zurückfliegen. Wir haben unsere Termine einzuhalten.

    Trentoré hatte das Gespräch mitverfolgt und informierte seinen Bruder: Wir erwarten doch noch ein Zubringerschiff. Es startet in einer halben Stunde vom Raumschiffhafen. Es könnte Ariella mitbringen. Während unseres Aufenthalts auf Tirixa erreichen sie uns.

    Ich merke schon, ich werde überstimmt. Ist das ein Angebot?, fragte Anthart seine Tochter Ariella.

    Danke, Shannah! Ich komme. Erlaubst du es auch, Shanshea?

    Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Ich bringe dich zum Raumschiffhafen. Antara seufzte, doch Ariella freute sich. Auch Alanée war glücklich über diese unerwartete Entwicklung. Nun würde sie doch zusammen mit ihrer Zwillingsschwester ihren ersten Weltraumflug erleben.

    Was es dabei alles zu sehen gab... Planeten, die den Zwillingen bisher so weit entfernt erschienen, waren plötzlich ganz nah. Manche der Menschen, die sie auf dieser Reise kennenlernten, kamen ihnen zunächst fremdartig vor; doch nachdem Alanée und Ariella sie näher kennengelernt hatten, bemerkten sie, dass diese Bewohner anderer Welten ebenfalls vertrauenerweckend waren und genau wie ihr Vater sich als oberstes Ziel gesetzt hatten, den Frieden im Universum zu bewahren.

    Die Erlebnisse im Weltraum hinterließen einen tiefen Eindruck in Alanée und Ariella. So einen Ausflug wollten die Zwillinge gern so schnell wie möglich wieder erleben, um noch mehr über andere Welten im All zu erfahren. Die Mädchen baten ihren Vater darum, doch Anthart sagte konsequent:

    Auf diesem Raumschiff kommt es nicht wieder in Frage, wenigstens nicht so schnell, wie ihr es euch wünscht. Meine Mannschaft und ich haben Forschungsaufgaben zu erfüllen und den Frieden im All zu sichern. Es könnte sein, dass wir in Kämpfe verwickelt werden. Zum Glück ist das diesmal nicht passiert. Ich möchte euch nie wieder leichtsinnig in Gefahr bringen.

    Mit enttäuschten Gesichtern hatten Alanée und Ariella den Worten ihres Vaters zugehört. Deshalb fügte Anthart aufmunternd hinzu:

    Nun macht nicht so ein Gesicht! Ich verstehe ja eure Neugierde, sonst hätte ich euch gar nicht erlaubt, diesmal mit dabei zu sein. Ich verspreche euch, dass wir schon bald Urlaub auf dem Ferienplaneten Korendor machen werden. Ist das ein Angebot?

    Augenblicklich strahlten die Zwillinge ihren Vater an und umarmten ihn glücklich.

    Ein schönes Angebot, kam es beinahe wie aus einem Munde. Wann geht es los?

    Sobald wir von dieser Reise zurück sind, habe ich Urlaub verdient, findet ihr nicht auch?

    Ein klares Ja band ihn an sein Versprechen, das Anthart diesmal auch wirklich einhalten wollte.

    Korendor ist nicht weit von Metharia entfernt. Überall auf dem Planeten herrscht Ferienstimmung. Das saphirblaue Meer hat einen wunderbar weichen Sandstrand, und die Häuser sind harmonisch in die Landschaft hineingebaut. Herrlicher Blumenduft erfüllt die Luft des ganzen Planeten. Der Geruch der Rosen von Korendor ist bekannt für seine Heilkraft. So fühlen sich viele Menschen, die hier Urlaub machen, schon bald nach der Ankunft viel ruhiger, ausgeglichener und entspannter. Außerdem enthalten die Bananenpflanzen, die dort wachsen, alles, was ein Körper braucht. Deshalb werden sie für die Raumfahrer in Tablettenform als Nahrung verwendet. Diese Tabletten haben einen so hohen Nährwert, dass die Menschen durch ihre Einnahme tagelang ohne jede andere Nahrung auskommen können.

    Alanée und Ariella interessierte jedoch etwas anderes viel mehr. Sie waren hellauf begeistert über die sonderbaren Schuhe, die jeder beim Betreten des Planeten zu tragen hatte. In den Fußsohlen war ein Material, wodurch die Zwillinge beim Gehen kaum den Boden berührten, sondern leicht in der Luft schwebten. So war das Gehen viel leichter als auf Metharia, wodurch Alanée und Ariella gar nicht müde wurden. Voller Übermut hüpften sie davon, und kurz darauf waren sie vom Ferienhaus aus nicht mehr zu sehen.

    Aurelia fragte sich nach einer Weile, wohin ihre Schwestern entschwunden waren, und wollte ihnen folgen. Doch ihre Eltern hielten sie zurück.

    Nein, du bleibst lieber hier. Es wird gleich Nacht auf Korendor, und die Dunkelheit dauert elf Stunden, erklärte Antara ihr. Anthart probierte, telepathischen Kontakt mit Alanée und Ariella herzustellen, doch er erhielt keine Antwort.

    Sie scheinen sehr beschäftigt zu sein, denn sie nehmen mich nicht wahr. Gott weiß, was die schon wieder vorhaben! Es ist besser, ich begebe mich auf die Suche, sagte Anthart zu seiner Frau. Die finden sicher nicht mehr allein zurück, besonders nicht, wenn die Dunkelheit einsetzt. Endor, Acatar, kommt bitte mit!, forderte er seine Söhne auf. Zu dritt sehen wir mehr als ich allein.

    Gesagt, getan. Die drei verabschiedeten sich von Antara und Aurelia. Kurz darauf starteten sie mit dem Raumgleiter in Richtung Meer. Da Anthart wusste, wie sehr seine beiden Nesthäkchen das Wasser liebten, erschien es ihm am sinnvollsten, seine Suche nach ihnen dort zu beginnen. Glücklicherweise trug das Meer von Korendor jeden Menschen wie von selbst, und es war auch möglich, unter Wasser frei zu atmen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie die Zwillinge finden würden.

    Doch zunächst konnten Anthart und seine Söhne Endor und Acatar kein Lebenszeichen von den Mädchen entdecken. Er wurde nun doch unruhig und schickte ein Gebet zum Höchsten Schöpfer. Alanée und Ariella durften doch nicht einfach verschwunden sein!

    Plötzlich leuchtete in einiger Entfernung am Strand etwas auf. Auch Endor und Acatar nahmen das Blinken wahr. Anthart steuerte den Raumgleiter näher an die betreffende Stelle heran und landete ihn sicher auf dem Sandboden. Währenddessen wurde es draußen stockdunkel. Endor wollte die Scheinwerfer des Raumgleiters anschalten, doch sein Vater hielt ihn davon ab.

    Nein, lass sie lieber aus! Dann können wir das Blinken leichter wahrnehmen.

    Tatsächlich, in einiger Entfernung blinkte es wieder auf. Die drei liefen nun, gut ausgerüstet mit Tragelampen, auf die Blinklichter zu. Erleichtert fanden sie die Zwillinge.

    Alanée und Ariella hatten überhaupt keine Angst in dieser Dunkelheit. Ein unschätzbares Vertrauen war ihnen zu eigen. Freudig liefen sie auf ihren Vater und ihre Brüder zu und zeigten ihnen, was sie gefunden hatten. In ihren kleinen Händen hielten sie Leuchtfische, die auch an Land leben können. Es machte ihnen Spaß, sie als Lampen zu benutzen und mit ihnen zusammen zu hüpfen. Aufgeregt erzählte Ariella:

    Wir haben diese Leuchtfische im Meer gefunden. Wir haben uns an ihnen festgehalten und sind mit ihnen zusammen getaucht. Wir haben wunderschöne Meerespflanzen und Kristalle gesehen. Und sie können auch an Land leben. Wir haben sie als Lampen benutzt.

    Dann habt ihr ja schon einige Entdeckungen hier allein gemacht. Ich bin erst mal froh, dass ich euch gefunden habe. Ihr wart auf einmal verschwunden, und keiner wusste, wo ihr steckt.

    Aber du weißt doch, dass wir beschützt sind!, warf Alanée ein.

    Das schon, aber nicht, wenn ihr euch leichtsinnig in Gefahr begebt. Das kann ich bei euch nie so genau wissen. Nun bringt die Fische zurück ins Meer, damit wir zum Ferienhaus zurückfliegen können. Eure Mutter wird sehr erleichtert sein, wenn sie euch wieder bei sich hat.

    Können wir die Fische mitnehmen und Shanshea Antara zeigen?, bat Ariella. Aurelia findet die bestimmt auch lustig, fügte Alanée hinzu, um die Bitte ihrer Schwester zu unterstützen. Während ihre Brüder lachten, sagte Anthart ernst:

    Ich finde die Idee gar nicht lustig. Diese Fische haben hier im Meer ihre Heimat. Es ist ihr Zuhause. Sie haben Familien, genau wie wir Menschen. Ihr könnt sie nicht einfach mitnehmen. Wie würdet ihr euch fühlen, wenn euch jemand an einen fremden Ort bringen würde, von dem ihr nicht mehr nach Hause zurückfindet?

    Das verstanden die Zwillinge. Sie konnten sich in die Leuchtfische einfühlen und entschuldigten sich bei ihnen. Dann brachten Alanée und Ariella sie wieder ins Meer zurück. Vergnügt jauchzten die Mädchen auf, als sie sahen, wie sich die Leuchtfische im Meer kreisförmig bewegten und dann mit einem Mal alle zusammen aus dem Wasser in die Luft sprangen und dabei einen Salto schlugen. Während die Leuchtfische wieder ins Meer zu ihren Familien hinabtauchten, riefen Alanée und Ariella ihnen noch nach: Wir besuchen euch wieder! Bis bald!

    Nun ließen sie sich von ihrem Vater und ihren Brüdern bereitwillig zum Raumgleiter bringen. Wie glücklich war Antara, als ihr Mann zusammen mit Endor, Acatar und den Zwillingen wohlbehalten zurückkehrte. Sie schloss ihre Nesthäkchen erleichtert in ihre Arme und hoffte, dass die weiteren Urlaubstage weniger aufregend sein würden. Antara konnte ein paar ruhige Tage sehr gut gebrauchen. Zum Glück hatte ihr Anthart versprochen, sich um die Kinder zu kümmern, damit sie mal wieder zu sich selbst finden konnte.

    Es war nicht einfach, Mutter von fünf Kindern zu sein, von denen die drei jüngsten noch sehr auf sie angewiesen waren. Auch wenn Aurelia, Alanée und Ariella schon ihre eigenen Wege gehen konnten, so hatte Antara doch immer wieder ein Auge auf sie zu werfen und zumindest telepathischen Kontakt aufrechtzuerhalten. Besonders die Zwillinge waren einfach zu unberechenbar, um sie ganz allein ihre Erfahrungen machen zu lassen. Sie waren einfach zu temperamentvoll und übermütig. Antara hatte schon mit ihrem Mann darüber gescherzt, von wem Ariella und besonders Alanée wohl dieses Temperament geerbt haben könnten. Zumeist bekannte sich Anthart spaßeshalber für schuldig, doch manchmal neckte er seine Frau mit den Worten:

    Das ist der Vulkan in dir, dein inneres Feuer. Unsere Zwillinge bringen es zum Ausdruck. Hoffentlich brechen sie nicht aus!

    Ja, es war keine leichte Aufgabe, diesen Übermut, den Alanée und Ariella an den Tag legten, zu bändigen. Darüber hatte Anthart auch schon mit seinem um einige Jahre jüngeren Bruder Trentoré gesprochen, der ebenfalls nach Korendor kommen wollte.

    Trentoré hatte viel für die Kinder seines Bruders übrig. Ihre Unbefangenheit faszinierte ihn. Er freute sich, dass er besonders Alanée und Ariella so leicht für etwas begeistern konnte. Die beiden hatten die Gabe, über sich selbst zu lachen und Trentoré mit ihrer Lebensfreude anzustecken.

    Eine eigene Familie kam für ihn jedoch noch lange nicht in Frage. Trentoré liebte seine Freiheit, da er sehr abenteuerlustig war. Es reichte ihm, sich ab und zu um die Familie seines Bruders zu kümmern und das Zusammensein mit ihr zu genießen. So konnte er auch wieder allein sein, wenn ihm danach zumute war.

    Trentoré erreichte den Ferienplaneten Korendor zu dem Zeitpunkt, als Anthart zusammen mit seinen Söhnen nach Alanée und Ariella suchte. Nach ihrer Rückkehr begrüßten sie sich freudig. Als Trentoré die Zwillinge in seinen Armen hielt, neckte er sie mit ernstem Tonfall:

    Da habt ihr eure Familie ja schon wieder ganz schön in Aufregung versetzt! Doch das hört jetzt auf. Jetzt bin ich hier und passe auf euch auf. Und Aurelia unterstützt mich dabei. Das hat sie mir schon versprochen.

    Genau, bestätigte Aurelia vergnügt. Ihr seid jetzt unsere Kinder. Sie liebte die Vorstellung, die Frau von Trentoré zu sein. So wie er müsste ihr zukünftiger Mann sein, geriet sie ins Schwärmen. Wenn da nur nicht dieser große Altersunterschied wäre...

    Ach, nicht schon wieder!, stöhnte Ariella.

    Ich mag das nicht!, fiel auch Alanée mit ein.

    Ach kommt, das sollte ein Scherz sein, beruhigte Trentoré die beiden. Er wusste, worauf seine Nichten anspielten. Die vier hatten bereits vor einiger Zeit Eltern und Kinder gespielt. Damals hatte Aurelia von den Zwillingen verlangt, dass sie zusammen singen und sich nicht vom Fleck rühren, bis sie es ihnen erlaubte. Kein Wunder, dass Proteste laut wurden.

    Die Erwachsenen und Kinder erlebten eine glückliche Zeit auf Korendor, an die sie gern zurückdachten. Viel zu schnell vergingen die Urlaubstage, und es hieß wieder Abschied nehmen, um zum Heimatplaneten Metharia zurückzukehren.

    3Anthart und die Verantwortung

    Anthart nahm sein Amt als Leiter der Weltraumflotte wieder ein. Neue Forschungsreisen im All erwarteten ihn und seine Mitarbeiter sowie die konstanten Überwachungen des Sektors, für den sie zuständig waren. Als Admiral hatte Anthart jedoch zusätzlich an galaktischen und intergalaktischen Konferenzen teilzunehmen. Es gab eine Menge zu tun, um den Frieden im All zu sichern. Es erforderte viel diplomatisches Geschick, die verschiedenen Völker der zahlreichen, bewohnten Planeten an einen Tisch zu bekommen und Einigung in grundlegenden Themenbereichen zu erlangen. Antharts Geduld wurde dabei oftmals auf die Probe gestellt, ebenso seine Toleranz, Weitsicht und sein Einfühlungsvermögen.

    Große Unterstützung erhielt er von seinem Freund Monka, der ebenso wie Anthart unermüdlich dabei war, sich für den Frieden im All einzusetzen. Als Diplomat war Monka oftmals auf der Elion Sol zu Gast, um sich mit Anthart zu beraten. Gemeinsam konnten sie viel bewirken, nicht nur als Redner in den Konferenzen, sondern auch dadurch, dass sie selbst ihre Lehren im Alltag umsetzten. Das konnten Antharts und Monkas Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen jeden Tag aufs Neue erleben. So dienten sie ihnen als große Vorbilder und waren für sie ein Ansporn, selbst zu lernen, friedvoll und vertrauensvoll in jeder Situation zu sein.

    Alanée erschien ihr Vater Anthart als eine starke Persönlichkeit. Er verlangte viel von ihr, vermochte aber auch viel zu geben. Sie freute sich, wenn er zusammen mit ihr und ihren Geschwistern spielte und so ausgelassen war. Anthart konnte sehr fröhlich und unbeschwert sein. Alanée genoss es, da es nicht allzu oft vorkam. Die meiste Zeit war ihr Vater dienstlich im Einsatz und für längere Zeit im Weltraum unterwegs. Da konnte sie leider nicht mit dabei sein, wie sie ja bereits erfahren hatte. Deshalb war Alanée entschlossen, wenn sie endlich erwachsen war, ebenso wie ihr Vater auf einem Raumschiff zu arbeiten und vielleicht sogar Commander zu werden. Aber viel lieber wollte Alanée mit ihrem Vater zusammenarbeiten, damit sie in seiner Nähe sein konnte. Auch wenn er viel von ihr verlangen würde, so wie er es jetzt auch schon tat – das störte sie nicht, da sie Herausforderungen liebte. Alanée wusste bereits mit ihren fünf Jahren, dass sie dadurch den Ansporn erhielt, sich selbst besser kennenzulernen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Und ihr Vater Anthart konnte ihr so gut auf spielerische Art und Weise etwas Neues beibringen, so dass sie kaum ihre Freude am Lernen verlor. Nur manchmal kam es vor, dass Alanée sich überfordert fühlte, doch dann sagte sie es ihm deutlich. Gewöhnlich zeigte ihr Vater dann Verständnis, und sie unternahmen etwas anderes zusammen. Wenn Anthart jedoch bemerkte, dass Alanée aus Bequemlichkeit aufgeben wollte, ließ er sich nicht auf ihre Bitte ein. Dann forderte er sie erst recht, die ihr gestellten Aufgaben zu einem guten Ende zu bringen. Doch Alanée konnte dann manchmal nicht anders, als genauso dickköpfig wie ihr Vater zu reagieren. Sie gab einfach auf und tat dann gar nichts mehr, bis er sie gewähren ließ. Anthart wusste, dass es keinen Zweck hatte, sie damit zu locken, dass Ariella bereits fertig war und dass es doch gar nicht so schwer sein konnte, was er von ihr verlangte. Das war für Alanée kein Ansporn, sondern eher abschreckend. So signalisierte Anthart ihr, dass es ihm egal war, ob sie die Aufgaben löste oder nicht, schließlich lerne sie für sich selbst und nicht für ihn. In der Regel zeigte Alanée dann plötzlich wieder Begeisterung und fand doch noch die Lösungen.

    Mit viel Fingerspitzengefühl leitete Anthart seine Tochter an, die er genauso durchschaute wie sie ihn. Er war überrascht, wieviel Weitsicht sie an den Tag legen konnte, obwohl Alanée noch so jung war, aber auch, mit welcher Berechnung sie manchmal vorging. Sie schaffte es wie keines seiner Kinder, ihn um den Finger zu wickeln. Doch seiner Liebe konnten sich alle seine Kinder gewiss sein.

    Auch Antara liebte ihre Kinder von ganzem Herzen. Sie freute sich besonders darüber, dass Aurelia wie sie selbst eine künstlerische Ausbildung wählte. So konnte sie ihre ältere Tochter gut unterstützen. Doch ein Schatten fiel auf Antaras Seele, als sie begriff, dass Alanée und Ariella in die Raumfahrt gehen wollten. Sie hätte es gern verhindert, doch Antara wusste, dass sie, wie ihr Mann, den freien Willen ihrer Kinder zu achten hatte. Und es war nicht zu leugnen. Die Zwillinge hatten eine große Begabung für die Raumfahrt und zeigten bereits in ihren jungen Jahren ein großes Interesse für Antharts Arbeit. Also konnte Antara ihren vom Weltraum begeisterten Töchtern nur dadurch helfen, dass sie für Alanée und Ariella um Schutz und Führung bat. Mehr konnte Antara nicht tun, da sie nur wenig Einblicke in die Berufe innerhalb der Raumfahrt besaß. Es reichte ihr, Raumschiffe als Passagier zu nutzen, doch sie selbst fliegen zu können, war für Antara nicht erstrebenswert. Zum Glück gab es viele Piloten und Pilotinnen, die mehr Freude daran hatten als sie, ein Raumschiff zu fliegen.

    Auf Metharia wurde der Grundlehrstoff für die weiterführenden Schulen im Elternhaus vermittelt. In der Regel leitete Antara ihre

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