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Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis
Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis
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eBook378 Seiten3 Stunden

Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis

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Über dieses E-Book

Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis
(349)
von Alfred Bekker



Über diesen Band:



Diesr Band enthält folgende Krimis

von Alfred Bekker



Kubinke und das einsame Grab

Kubinke und der Fall in Hamburg





Es sieht wie eine Hinrichtung aus, und der Mörder ist Kripo-Ermittler Stefan Czerwinski aus Hamburg. So jedenfalls zeigt dies ein Video, das jemand ins Internet gestellt hat. Doch ist Czerwinski wirklich der Mörder?

Die beiden BKA-Ermittler Harry Kubinke und Rudi Meier fahren nach Hamburg, um das herauszufinden und den wahren Täter zu überführen ...

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum16. Aug. 2022
ISBN9783753205144
Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet - Alfred Bekker

    Zweimal ein Mördergeheimnis gelüftet: Zwei Krimis

    von Alfred Bekker

    Über diesen Band:

    Diesr Band enthält folgende Krimis

    von Alfred Bekker

    Kubinke und das einsame Grab

    Kubinke und der Fall in Hamburg

    ––––––––

    Es sieht wie eine Hinrichtung aus, und der Mörder ist Kripo-Ermittler Stefan Czerwinski aus Hamburg. So jedenfalls zeigt dies ein Video, das jemand ins Internet gestellt hat. Doch ist Czerwinski wirklich der Mörder?

    Die beiden BKA-Ermittler Harry Kubinke und Rudi Meier fahren nach Hamburg, um das herauszufinden und den wahren Täter zu überführen ...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Kubinke und das einsame Grab: Kriminalroman

    Kubinke und das einsame Grab: Kriminalroman

    Alfred Bekker

    Published by Alfred Bekker, 2022.

    Kubinke und das einsame Grab: Kriminalroman

    Harry Kubinke Roman

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 130 Taschenbuchseiten.

    Lorenzo D'Alessi, Kriminalhauptkommissar in Hamburg, wurde als verdeckter Ermittler unter dem Namen Fabio Ascioti in die kalabrischen Arcuri-Familie in Hamburg eingeschleust. Nun hat man ihn aus einem stillgelegten Hafenbecken im alten Hafen gefischt. Wurde seine Tarnung aufgedeckt? Oder gab es einen anderen Grund, dass man D'Alessi abserviert hat?

    Die beiden Kriminalinspektoren Kubinke und Meier werden beauftragt, den Fall zu lösen und kommen zu einem erstaunlichen Ergebnis ...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker (https://www.lovelybooks.de/autor/Alfred-Bekker/)

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    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement.

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    1

    Sein Name war Helmut.

    Er war uralt. So alt, dass er die 1930er Jahre noch bewusst erlebt hatte.

    Mit zunehmendem Alter war er redseliger geworden. Und so redete er auch über Dinge, über die er einmal geschworen hatte, zu schweigen.

    Aber so ist das, wenn man uralt wird.

    Manche Dinge vergisst man.

    Und an manche Dinge erinnert man sich um so lebhafter.

    Helmut hatte vergessen, dass er schweigen sollte.

    Umso lebhafter erinnerte er sich daran, worüber er eigentlich hätte schweigen sollen.

    Er erzählte jetzt andauernd von dem, worüber nicht hätte reden dürfen.

    Das Tragische war, dass es ihm jetzt, nach all den vielen Jahren, sowieso niemand mehr glaubte.

    Man hielt ihn für einen Spinner.

    Einen alten Mann, der wunderliche Geschichten erzählte.

    Bei Helmut war es immer dieselbe Geschichte.

    Die Geschichte von dem Schatz im See - und von den Männern mit Maschinenpistolen.

    „Helmut, erzähl nicht immer solche Sachen, hieß es dann. Du erschreckst die Kinder damit!"

    „Aber es ist doch wahr!"

    „Ja, sicher!"

    „Ich habe gesehen, wie sie den Schatz zum Wasser trugen! Es waren so viele Kisten..."

    „Bitte nicht nochmal, Helmut!"

    „Ich war noch ein kleiner Junge damals..."

    „Hm..."

    „Manchmal denke ich, es wäre erst gestern gewesen."

    Erinnerungen stiegen in ihm auf...

    *

    Viele Jahre in der Vergangenheit...

    Der Junge verharrte im dunklen Schatten knorriger, verwachsener, gespenstisch wirkender Bäume, deren Wurzelwerk an dem sehr steilen Hang teilweise hervortrat. Er bog ein paar stachelige Sträucher zur Seite und blickte auf den glitzernden See. Männerstimmen drangen zu ihm herüber. Da waren ein paar Kerle, die Kisten trugen.

    Plötzlich knackte dann hinter ihm etwas.

    Der Junge schrak jetzt zusammen und drehte sich um.

    Ein Mann stand dort.

    Breitbeinig.

    Schmallippig.

    Sein Hut war tief ins Gesicht gezogen, so dass sein Gesicht zum größten Teil im Schatten lag. In den Händen hielt er eine Maschinenpistole.

    Es war eine Maschinenpistole mit rundem Magazin. Der Lauf zeigte jetzt in Richtung des kleinen Jungen. „Rühr dich nicht, Kleiner!"

    Der Junge wollte etwas sagen, aber er konnte nicht. Er war wie erstarrt. Nicht einmal atmen konnte er. Der Puls schlug ihm bis zum Hals.

    „Was machst du hier, Junge?"

    „Nichts."

    „Verarsch mich nicht!"

    „Ich..."

    „Was?"

    Der Junge schluckte. Seine Augen traten hervor. Sein Gesicht hatte den letzten Rest an Farbe verloren und wirkte totenblass.

    Der Mann mit der Maschinenpistole kam auf ihn zu, musterte ihn eingehend.

    „Du wirst nichts darüber erzählen, was du hier gesehen hast, klar?"

    „Ja, klar."

    „Niemals!"

    „Nein, niemals!"

    „Kapiert?"

    „Ja..."

    „Andernfalls müsste ich dich erschießen. Hast du das verstanden?"

    Der Junge nickte und presste die Lippen aufeinander, damit sie nicht zitterten.

    „Ich werde niemandem etwas sagen!", versprach er.

    „Okay..."

    „Wirklich!"

    Der Junge zitterte.

    Der Mann hob den Lauf der Maschinenpistole ein Stück.

    „Wenn du es doch tun solltest, werde ich davon erfahren und dich finden. Hast du verstanden?"

    „Ja", flüsterte der Junge.

    Der Mann hob die Maschinenpistole, lud sie einmal mit einem ratschenden Laut durch und legte sich den Lauf mit dem runden Teller-Magazin dann lässig auf die Schulter.

    „Verschwinde jetzt, Junge!"

    „Ja."

    „Und lass dich nicht wieder blicken!"

    „Nein!"

    „Los, weg mit dir!"

    „Ja!"

    „Bevor ich es mir anders überlege!"

    Der Junge wagte es nicht einmal mehr, sich noch einmal umzudrehen, als er ging.

    Er lief immer schneller.

    Schließlich so schnell er nur konnte.

    2

    Hamburg ...

    Viele, viele Jahre später...

    „Ich bin Kriminalhauptkommissar Kalle Brandenburg. Und dies ist mein Kollege Kriminalhauptkommissar Hansi Morell."

    Der Polizeimeister warf einen kurzen, stirnrunzelnden Blick auf die Dienstausweise der beiden Kommissare und nickte dann.

    „Sie werden schon erwartet."

    „Wo spielt die Musik?"

    „Da hinten! Der Polizeimeister gestikulierte mit der linken Hand. „Hinter dem Gebäude dort sehen Sie das stillgelegte Hafenbecken. Da hat man ihn rausgezogen.

    „Danke", sagte Kalle Brandenburg.

    „Der Gerichtsmediziner war übrigens noch nicht hier. Dr. Heinz hat durchgegeben, dass es noch etwas dauern kann."

    Kalle seufzte: „Der übliche Stau um diese Zeit, nehme ich an."

    „Ist eben ein ziemlich weiter Weg vom Labor in Eppendorf bis hierher zum alten Hafen an der Elbe", ergänzte Kommissar Hansi Morell.

    „Einmal durch fast ganz Hamburg, nickte der Polizeimeister. „Und seit ein paar hochintelligente Bürokraten im Rathaus auf die Idee gekommen sind, die Verbindungen zwischen Langenhorn und Meckelfeld gleichzeitig anstatt nacheinander zu sanieren, steht unserer ‘Stadt, die niemals schläft’ ohnehin immer kurz vor der Komplett-Einschläferung. Der Polizeimeister machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich weiß, wovon ich rede, ich wohne nämlich in Fuhlsbüttel und bin kurz davor, über die Nebenstraßen zum Dienst zu fahren."

    „Ich glaube kaum, dass das wirklich eine gute Idee wäre", meinte Kalle.

    Die beiden Kommissare gingen den Weg, den der Polizeimeister ihnen gezeigt hatte und erreichten wenig später das stillgelegte Hafenbecken, in dem die Leiche gefunden worden war.

    Mehrere Taucher begaben sich in das dunkle Wasser. Offenbar, um weitere Spuren zu sichern.

    Kollegen der Mordkommission des zuständigen Polizeireviers standen an der Kaimauer des Hafenbeckens.

    Kalle und Hansi gingen auf die Gruppe zu und präsentierten erneut ihre Ausweise. Ein stark übergewichtiger Mann mit gelockten Haaren schien die Einsatzleitung zu haben.

    „Polizeiobermeister Koschinski, Mordkommission, stellte er sich vor. „Sie müssen Brandenburg und Morell sein.

    „Sind wir", bestätigte Kalle.

    „Einem Obdachlosen, der hier in der Gegend haust, ist der Tote aufgefallen. Er trieb im Hafenbecken. Wir warten immer noch auf die Gerichtsmedizin und die Spurensicherer von der Gerichtsmedizin, deshalb ist das, was ich Ihnen jetzt sage, auch nicht offiziell."

    „Was denn?", fragte Kalle.

    „Ich glaube nicht, dass der Kerl schon länger als 24 Stunden im Wasser gewesen ist. Aber das ist nur meine Schätzung. Ist schließlich nicht die erste Wasserleiche für mich und ich weiß, wie man aussieht, wenn man länger in dieser Brühe schwimmt."

    „Also Erfahrungswissen, sagte Kalle. „Sollte man nie unterschätzen.

    „Sehe ich auch so. Die fachlich korrekte Version kriegen Sie ja ohnehin noch. Kommen Sie!"

    Koschinski führte Kalle und Hansi zu der Bahre, auf die der Tote gebettet worden war. Man hatte die Leiche komplett bedeckt. Koschinski bückte sich und deckte Gesicht und Oberkörper ab.

    „Er war nackt?", fragte Kalle.

    „Kleidung haben wir nirgends gefunden. Vielleicht finden die Taucher noch was."

    Kalle deutete auf die nicht zu übersehende Verletzung am Oberkörper.

    „Sieht aus wie eine Schusswunde, würde ich auch sagen."

    „Würde ich auch sagen, nickte Koschinski. „Dass wir die Identität bereits festgestellt haben, hat man Ihnen schon gesagt, oder?

    „Nein, man hat uns nur gesagt, dass wir herkommen und den Fall übernehmen sollen. Es war noch keine Zeit, um Einzelheiten zu besprechen", sagte Kalle.

    Koschinski machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ist mal wieder eine Super-Koordinierung. Na ja, egal."

    „Um wen handelt es sich?", fragte Kalle.

    „Wir haben sein Gesicht durch die Bilderkennungssoftware laufen lassen. Es hat einen Treffer gegeben. Der Kerl heißt Fabio Ascioti und gehört zur Arcuri-Familie hier in Hamburg."

    „Mafia, murmelte Hansi Morell. „Kalabrische ‘Ndrangheta - die größte Mafia-Organisation in Europa!

    „Damit dürfte klar sein, dass das ein Fall für das BKA ist", ergänzte Kalle.

    „Nach allem, was man so hört, soll die Organisation des ‘Ndrangheta-Paten Remo Arcuri überall auf dem aufsteigenden Ast sein, meinte Koschinski. „Vielleicht gefällt das ja nicht jedem.

    Kalle nickte.

    „Oder da hat jemand am großen Paten vorbei in die eigene Tasche gewirtschaftet ... Ich nehme an, dass die Ergebnisse des ballistischen Berichts uns weitere Aufschlüsse geben."

    „Schon möglich."

    „Sie sprachen von einem Obdachlosen, der die Leiche gefunden hat."

    Polizeiobermeister Koschinski kratzte sich am Kinn.

    „Wenn Sie mit Ihm sprechen wollen ... Er sitzt gerade bei den Kollegen im Wagen und bekommt einen warmen Kaffee."

    3

    Klaus-Reiner Dietmund war ein hagerer, hohlwangiger Man mit dunklen Augen. Er saß in einem Van aus den Fahrzeugbeständen des LKA und ließ sich schon den dritten Becher mit Kaffee einschütten. Ein Polizeimeister war bei ihm.

    Kalle und Hansi stiegen dazu und zeigten dem Zeugen ihre Ausweise.

    „Wir haben gehört, dass Sie den Toten gefunden haben."

    „Ja, so war es, nickte Klaus-Reiner Dietmund mit großer Bestimmtheit. „Er schwamm im Wasser. Und da habe ich mir gedacht, ich rufe besser die Polizei an.

    „Von welchem Anschluss aus haben Sie angerufen?"

    „Mit meinem Handy."

    „Sie haben ein Handy?"

    „Ist das verboten?"

    „Nein, natürlich nicht."

    „Es ist ein Prepaid-Handy. In den Toiletten der U-Bahn lade ich es auf. Da gibt es Steckdosen. Und es gibt eine Menge Orte mit freiem W-Lan, wo man ins Internet kann."

    „Es heißt, Sie seien öfter hier am alten Hafen", mischte sich nun Hansi ein.

    „Ja, ich weiß, das ist nicht gestattet. Eigentlich darf niemand auf dem Gelände sein. Aber hier habe ich meine Ruhe. Und niemand belästigt mich."

    „Meine Frage zielte in eine andere Richtung, Herr Dietmund", sagte Hansi.

    „Und in welche?"

    „Haben Sie vielleicht mitbekommen, wie der Tote ..."

    „Meinen Sie, wie er umgebracht wurde?", unterbrach Dietmund den Kommissar.

    „Oder wie jemand die Leiche hierher gebracht hat. Ich meine, wir wissen ja noch nicht, ob er wirklich hier gestorben ist."

    Dietmund wich Hansi Morells Blick aus.

    „Nein, sagte er. „Ich habe keine Ahnung.

    „Der Mann starb höchstwahrscheinlich durch einen Schuss."

    „Ich habe keinen gehört."

    „Und der Kollege nimmt an, dass er nicht sehr lange im Wasser gelegen hat. Maximal vierundzwanzig Stunden bevor Sie ihn gefunden haben."

    „Was diesen Zeitraum betrifft: Da war ich zum größten Teil gar nicht hier."

    „Wo waren Sie dann?"

    „Im Park. Man will ja auch mal was anderes sehen. Außerdem sehe ich immer zu, dass ich die Mülleimer abklappere, um zu schauen, ob dort irgendetwas weggeworfen wurde, was ich noch gebrauchen könnte."

    In diesem Augenblick klingelte das Smartphone von Kalle Brandenburg. Er nahm das Gerät ans Ohr. Schon an der Anzeige des Displays hatte Kalle gesehen, wer ihn sprechen wollte. Es war Dienststellenleiter Stefan Czerwinski, Kalles direkter Vorgesetzter.

    „Was gibt es, Stefan?", fragte Kalle. Da Czerwinski, Brandenburg und Morell für lange Jahre Seite an Seite als Kollegen zusammengearbeitet hatten, bevor Stefan Czerwinski schließlich die Leitung des Büros übernahm, verzichteten sie auch heute noch auf jegliche Förmlichkeiten.

    „Der Fall ist uns gerade wieder entzogen worden", erklärte Stefan Czerwinski.

    Kalle glaubte schon, sich verhört zu haben.

    „Wieso das denn? Gehören Mafia-Morde neuerdings nicht mehr zum Ermittlungsbereich organisiertes Verbrechen?"

    „Das schon, aber der Tote ist nicht der, für den wir ihn erst gehalten haben."

    „Fabio Ascioti, Mitglied der Arcuri-Familie. Koschinski von der Mordkommission sagte uns, dass die Bilderkennungssoftware ihn eindeutig identifiziert hat!"

    „Fabio Ascioti ist in Wirklichkeit Kriminalhauptkommissar Lorenzo D'Alessi, ein BKA- Kollege, der von der Zentrale in Berlin als Undercover-Kommissar in die Ascioti-Familie eingeschleust und dort aufgebaut wurde. Das habe ich gerade erst erfahren.

    „Und weshalb wussten wir davon bisher nichts?"

    „Weil wir davon nichts wissen sollten. D'Alessis Mission war hochgeheim. Und jetzt werden die Ermittlungen durch Berlin übernommen."

    „Dann sag bloß, dass wir mal wieder mit Harry und Rudi zusammenarbeiten werden!"

    „Ist keineswegs ausgeschlossen, Kalle", meinte Stefan Czerwinski.

    4

    Mein Kollege Rudi Meier und ich waren an diesem trüben, regnerischen Morgen nach Quardenburg gefahren. Von unseren Büros im Hauptpräsidium von Berlin war Quardenburg ungefähr eine Dreiviertelstunde entfernt. Abgesehen von der bekannten BKA-Akademie befanden sich dort auch die Labore des Ermittlungsteam Erkennungsdienstes, dessen Dienste Rudi und mir in unserer Eigenschaft als BKA-Kriminalinspektoren zur Verfügung standen.

    Nachdem wir meinen Dienst-Porsche auf einem der zum Akademie-Gelände gehörenden Parkplätze abgestellt hatten, begaben wir uns geradewegs zu den Räumlichkeiten von Dr. Gerold M. Wildenbacher, dem Gerichtsmediziner des Teams.

    „Guten Morgen Harry!, begrüßte er mich. „Und Ihnen natürlich auch einen guten Morgen, Rudi - nicht, dass Sie sich am Ende diskriminiert oder gemobbt fühlen.

    „Ich habe eine robuste positive Grundstimmung, Gerold, meinte Rudi. „Die ist von solchen Kleinigkeiten nicht zu erschüttern.

    „Das freut mich zu hören, sagte Wildenbacher. „Und ich gehe davon aus, dass Sie gut gefrühstückt haben. Wenn Sie trotzdem meinen, dass Sie im Angesicht einer aufgeschnittenen Wasserleiche vielleicht doch lieber einen Kotzbeutel dabei haben möchten, sagen Sie es bitte gleich. Ich kann Ihnen da weiterhelfen.

    „Wir kommen schon klar", sagte ich.

    „Gut. Niemand soll mir nachsagen, ich sei nicht sensibel gegenüber fachfremden Laien. Er hob seine Hände, die in Schutzhandschuhen steckten, an denen offensichtlich jede Menge Blut klebte. „Das tropft ein bisschen. Sie geben mir bitte ein paar Sekunden, um das etwas abzuwaschen, dann bin ich voll und ganz für Sie da.

    „Sicher", sagte ich.

    Der Akzent, mit dem Wildenbacher sprach, ließen keinen Zweifel an seiner bayerischen Herkunft. Wenn man ihm zum ersten Mal begegnete, konnte man denken, dass er das Gemüt eines Schlachtergesellen hatte. Aber das war eine Täuschung. In Wahrheit konnte Dr. Wildenbacher viel sensibler sein, als es im ersten Augenblick den Anschein hatte.

    Nachdem Wildenbacher seine Hände etwas gereinigt hatte, führte er uns zu seinem Seziertisch. Auf dem lag der Mann, um den es ging und dessen Tod wir aufklären sollten.

    „Lorenzo D'Alessi, 36 Jahre alt, Kriminalhauptkommissar in Hamburg und vom BKA hier in Berlin mit einer Sondermission betraut, resümierte Wildenbacher. „Wenn ich mir das richtig gemerkt habe, war er als verdeckter Ermittler in die Hamburger Arcuri-Familie eingeschleust worden.

    „Und jetzt hat man ihn aus einem stillgelegten Hafenbecken im alten Hafen gefischt", ergänzte ich.

    Wildenbacher nickte.

    „Todesursache ist der Schuss. Die Kugel steckte im Körper und unser geschätzter Kollege Förnheim hatte eigentlich versprochen, pünktlich zu Ihrem Besuch mit den ballistischen Tests fertig zu sein ..."

    Der aus Hamburg stammende Dr. Friedrich G. Förnheim - von uns allen einfach nur FGF genannt - war der Naturwissenschaftler und Ballistiker unseres Ermittlungsteam Erkennungsdienstes.

    „Wir werden uns noch mit FGF unterhalten", kündigte Rudi an.

    Wildenbacher atmete tief durch.

    „Tja, womit fange ich jetzt an ... Dieser Fall strotzt nur so vor Merkwürdigkeiten. Also zunächst mal: Der Tote hat nur etwa 24 Stunden im Wasser gelegen. Laut den Unterlagen, die ich habe, war das bereits die als Vermerk niederlegte Schätzung des zuständigen Kommissars der Mordkommission in Hamburg. Guter Mann. Hat vielleicht den falschen Job und hätte besser die altehrwürdige Wissenschaft der Pathologie für seinen beruflichen Werdegang in Betracht ziehen sollen. Für den Umgang mit Leichen muss man schließlich Talent haben."

    „Es wird Gründe dafür geben", meinte ich.

    „Es ist nie zu spät, den richtigen Weg einzuschlagen", meinte Wildenbacher. „Aber zurück zu diesem bedauernswerten

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