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Über dieses E-Book

Der spirituelle Roman "Bist Du bereit" handelt vom Leben eines germanischen Kriegers und seinem Schutzengel.
Wir begleiten Kilian durch seine verschiedenen Lebensphasen und erfahren dadurch vieles von den Grausamkeiten, den Herausforderungen und der Lebensweise, die ein solches Leben mit sich bringt. Sehen, was er sieht, fühlen, was er fühlt und teilen all seine inneren und äußeren Prüfungen. Zusammen mit Kilian stellen wir uns Fragen zum Krieg und zum Tod und auch zur Liebe. Wir beginnen, das Göttliche zu erfühlen.
Der Roman lädt ein, über die Existenz einer unsterblichen Seele zu sinnieren und über deren Bedeutung nachzudenken.
Doch nicht nur Kilian schlägt sich mit den Aufgaben seines Lebens herum, auch sein Schutzengel steht unerwartet vor der größten Herausforderung seines Daseins – Ohne, dass er den Zweck seiner eigenen Prüfung entschlüsseln könnte.
Durch die ihm überraschend auferlegte Prüfung, ist auch er oft genug in Gefahr, seine Aufgaben zu vernachlässigen. Er kämpft gegen seinen größten Feind, das Ego, an und muss seinerseits intensive innere Kämpfe ausfechten - Verliert diese beizeiten, um sich mit großer Anstrengung erneut seiner Tätigkeit zu widmen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum12. Sept. 2014
ISBN9783737508384
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    Buchvorschau

    Bist Du bereit? - Anna Betula

    Danksagung:

    Ich danke Richard und Hildegard Birk, die mir dieses Buch lektorierten und dafür viel Mühe investierten.

    Ich danke außerdem Thomas Lang, der sich viel Zeit nahm, das Layout, sowie das Cover zu gestalten.

    Impressum

    Copyright: © 2014 Anna Betula

    Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    ISBN 978-3-7375-0838-4

    Prolog:

    Ich möchte Euch erzählen, wie es zu diesem Roman kam.

    Manchmal führe ich Meditationsreisen durch, etwa, um mich zu beruhigen, mich zu erholen, oder auch, um Fragen zu stellen und möglicherweise Antworten zu erhalten.

    Einmal also tat ich genau das, ich erhoffte mir eine Antwort zu einer konkreten Frage – nun, diese wurde nicht gegeben, doch sah ich die letzte Szene dieses Buches vor meinem inneren Auge.

    Dieses Erlebnis bewegte mich tief – so tief, dass ich das Bild vorerst mit Farben auf eine Leinwand brachte. Es ruhte daraufhin – eine Weile zumindest.

    Dann, eine geraume Zeit später, kam mir der Titel in den Sinn. Einfach so, auch ohne, dass ich von dem Titel auf das Gesehene hätte schließen konnte. Doch meiner Intuition vertrauend, spürte ich, dass das Eine mit dem Anderen zu tun haben musste.

    Nun gut, dachte ich bei mir, nachdem ich diese Reise ja schon bildnerisch zum Ausdruck gebracht hatte ­ schreibe ich sie eben auch noch kurz auf. Ich meinte damit aber eher, diese Sequenz auf etwa zwei Seiten Papier niederzuschreiben. So begann ich mit dem Titel, ohne dass ich ihn passend fand, in der Annahme, eine Kurzgeschichte wiederzugeben.

    Sofort bemerkte ich, wie dieser Roman gänzlich anders begann, als es meiner Vorstellung entsprach, doch hatte ich Gefallen daran und so führte ich diese Aufgabe fort ­ mich jedoch eine lange Zeit darüber wundernd, wie dies nun zu jenem Bild gelangen sollte.

    Ich wusste es nicht und es wurde mir zunehmend gleichgültig. So hatte ich den gesamten Roman über eigentlich nur dessen Ende im Kopf. Der Rest der Geschichte war mir so unbekannt, wie er nun Euch ist. Nicht nur das, all das Geschriebene erlebte ich - Ich fühlte das ganze Buch hindurch und löste entsprechende Aufgaben in der materiellen, mich umgebenden Welt. Diese Kongruenz zu meinem Leben ging soweit, dass ich lange überzeugt war, ich könne diese letzte Szene unmöglich zu Papier bringen. So vermutete ich, dass das Buch entweder unendlich werden müsste, oder aber unbeendet auf meinem Laptop gespeichert würde.

    Wie ihr sehen könnt, war weder das Eine noch das Andere der Fall, doch der Zeitpunkt, an welchem das Buch sein Ende fand, war äußerst bezeichnend – soviel kann ich sagen.

    Auch weiß ich nun um die Bedeutung des Titels - Die Frage war an mich gestellt, womöglich auch an Euch.

    Ich hoffe Ihr habt damit eine ähnliche Freude wie ich.

    Gewidmet Erzengel Michael

    I.

    „Bist Du bereit?"

    Michael stellte die Frage besorgt, so, als wäre er selbst nicht sicher, ob ich bereit war.

    Mich verwunderte das, schließlich hatte ich meine Aufgaben schon sehr lange zu seiner vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Nach meinem letzten Auftrag wurde ich sogar von ihm zur Seite genommen und er lobte mich, dass ich für einen Quereinsteiger außerordentlich schnell gelernt hatte. Auch das Intervall, bis er mich wieder rufen ließ, erschien mir recht lange, so dass ich daraus schloss, ich hätte mir diesen Urlaub wohl verdient gehabt. Warum nur schien er so angespannt?

    Schon unzählige Leben durfte ich begleiten. Manche wurden vom Schicksal sehr gebeutelt, manche mussten oder durften, obwohl sie noch Babys und Kinder waren, sehr früh zurückkommen. Andere litten über Jahre und Jahrzehnte. Viele konnten mich einfach nicht wahrnehmen.

    Nichts davon hatte mich aus der Ruhe gebracht, niemals wurde ich schlampig, oder emotional. Niemals gab ich meinen Schützling auf. Ich hatte immer mein Bestes gegeben.

    Auf uns Quereinsteiger wurde immer besonders geachtet, denn wir hatten eine große Bürde zu tragen-

    Zumindest zu Beginn unserer Laufbahn. Wir konnten uns schlechter emotional distanzieren, wussten wir doch, wie unsere Schützlinge fühlten. Wir konnten uns erinnern, an körperliche und emotionale Schmerzen. Das war unter Umständen unseren Aufträgen nicht zuträglich und deshalb wurde auf uns ein besonderes Augenmerk gerichtet. Anfangs bekam ich deswegen auch nur sehr leichte Fälle, doch das ist, wie gesagt, sehr lange her.

    Irgendwann kam auch bei mir an, dass das Leiden der Menschen kurz ist, im Vergleich zur Ewigkeit, dass die Schmerzen einen tieferen Sinn ergeben und dass der Tod natürlich nicht das Ende der Seele bedeutet.

    Sicher, gewusst hatte ich das auch schon beim ersten Gespräch mit Michael, doch bis es tatsächlich in die hinterste Ecke meines Bewusstseins gelangte, brauchte es doch einige Übung.

    Das konnte es aber wirklich nicht sein – Michael wusste, dass ich darüber hinaus war.

    Oder ging es um das andere Problem, welches nahezu nur bei uns ehemaligen Menschen vorkam. Wir waren es in unseren Menschenleben gewohnt gewesen, unseren eigenen Willen in die Tat umzusetzen und das war manchen von uns zum Verhängnis geworden.

    Doch eigentlich wurde nur aufgenommen, wer bereit war, sich bedingungslos unterzuordnen. Diese Sache wurde bis zum Erbrechen geübt und geprüft, bevor wir auch nur einem Fall beiwohnen durften. Selten kam es trotzdem vor, dass jemand ungehorsam war, allerdings vereinzelt sogar bei den Ursprünglichen, also denen, die nie etwas anderes waren.

    Ich hatte doch aber niemals auch nur den geringsten Zweifel am großen Plan geäußert, von Ungehorsam gar nicht erst zu sprechen. Nie hatte ich Grund zur Beunruhigung gegeben.

    „Du verhältst dich seltsam. Was ist denn los? Natürlich bin ich bereit. Ich hatte lange frei, ich freue mich auf eine neue Aufgabe."

    „Diese wird anders sein, du musst sehr achtsam sein."

    „Warum?" Ich hatte schon viele schwierige Aufträge, eigentlich die ganze Palette an Möglichkeiten. Es war unsinnig, dies meinem Auftragsgeber gegenüber zu erwähnen, doch ich verstand die Sorge in Michaels Stimme nicht. Beim besten Willen konnte ich mir nicht vorstellen, was es auf Erden geben konnte, das mich noch derart herausfordern könnte.

    „Es gibt eine Prüfung, die die Ursprünglichen nicht absolvieren müssen, ihr aber sehr wohl."

    Ja, ich hatte Gerüchte darüber gehört, doch es war nicht erlaubt über Prüfungen zu sprechen und die wenigsten riskierten, dabei erwischt zu werden. So konnte ich nun lediglich feststellen, dass das Gerücht keines war.

    „Jetzt noch eine Prüfung? Nach so langer Zeit? Welche Art Prüfung?"

    „Mehr kann ich dir dazu nicht sagen. Ich wiederhole nur, sei sehr achtsam, bleib bei dir und unseren Grundsätzen treu, vergiss nie deinen unbedingten Gehorsam und sei dir zu jeder Zeit darüber bewusst, was du bist."

    Nun wurde ich doch etwas unruhig. Prüfungen waren in unserem Job immer ernst zu nehmen. Nach wie vor fiel mir nicht einmal eine vage Vermutung ein, welche Art Test dies sein sollte, doch an dessen Ernsthaftigkeit, das wusste ich, ließ sich nicht rütteln.

    Gleichzeitig war mir jedoch bewusst, dass ich dieser Prüfung nicht würde entfliehen können. Was half es also, diese aufzuschieben?

    „Bist du nun bereit, oder nicht? Ich kann dir ansonsten noch Bedenkzeit geben und du erfüllst einstweilen einen anderen Auftrag."

    „Nein danke, es hilft ja doch nichts und ihr würdet die Prüfung nicht ansetzen, hätte ich keine Chance, sie auch zu bestehen. Also lieber jetzt, als später."

    „So frage ich dich erneut. Bist du bereit?"

    Das gehörte zum Protokoll, jede Aufgabe wird so besiegelt. So unterzeichnen wir unsere Verträge.

    „Ja, ich bin bereit."

    II.

    „Ja hört sie denn sein Schreien nicht? Er hat doch Hunger, das sollte sie wissen, nach den anderen Kindern. „Sch, schhh, ist doch gut Kleiner, alles ist gut, so ist das auf der Welt. Ich weiß, dass das vorerst erschreckend ist, aber ich sehe an deiner Aura, dass du schon oft da warst. Du wirst dich bald wieder daran gewöhnt haben. Wo bleibt sie nur?"

    Die Situation machte mich nervös und dass sie mich nervös machte, bereitete mir noch weit mehr Sorgen. Was sollte das? Das war nun wirklich keine außergewöhnliche Begebenheit. Alle Babys schrien, wenn sie Hunger hatten. Dieses wurde zudem in eine Umgebung geboren, in welcher es ihm gut gehen würde. Die Mutter war sehr fürsorglich und seine größeren Geschwister würden sich mit um ihn kümmern. Ich hatte unzählige Babys und Kinder begleitet, welche unter ganz schrecklichen Bedingungen aufwachsen mussten, doch in meinem Amt als Schutzengel wusste ich um die Ewigkeit und um die Relativität der Zeit. Ich wusste um die unsterbliche Seele und darum, dass diese Umstände nur unterstützen sollten auf dem Weg zum göttlichen Universum.

    Zudem wurde uns beigebracht, die uns beeinflussenden Emotionen mit unendlichen Übungen unter Kontrolle zu halten.

    Die Vorstellung, dass Engel recht kühle Wesen wären, gefällt den wenigsten Menschen und natürlich ist das so auch nicht ganz richtig. Doch es stimmt schon, dass wir keine überbordenden Leidenschaften irgendwelcher Art besitzen, nicht besitzen dürfen. Wir haben die absolute Verpflichtung, den Menschen immer auf dem Pfad seines eigenen göttlichen Plans zu führen, zu halten und unter Umständen zurück zu begleiten. Natürlich geschieht das im Endeffekt mit Liebe, doch mit göttlicher und nicht mit menschlicher Liebe und diese Liebe verliert den größeren Auftrag nicht aus den Augen, egal wie sehr der Mensch leidet.

    Um dies aber umsetzen zu können, ist es notwendig eine gewisse Distanz zu wahren. Es wäre ansonsten nicht möglich unseren Job dauerhaft gut zu machen. Ich hatte diese Distanz immer wahren können. Sogar zu Beginn meiner Laufbahn hatte ich keine allzu großen Probleme damit.

    „Ich muss mich am Riemen reißen! Ah Gott sei Dank, da kommt ja seine Mutter. Sie wird ihn gleich stillen und er wird beruhigt sein. Zum Glück herrscht Frieden in dieser Gegend zum momentanen Zeitpunkt. Die Männer sind im Dorf und beschützen die Wälder. Es gibt genügend zu essen und die Feuer können ohne Bedenken die ganze Nacht brennen. Optimale Voraussetzungen also für meinen neuen Schützling."

    Was sollten diese Gedanken? Und emotionalen Gefühle? Und überhaupt…

    Es brauchte eine Weile bis es mir dämmerte. Dann stelle ich mit Erschrecken fest - Ich fühlte wie ein Mensch! Ja, das war es! Das durfte nicht sein, da war etwas schief gelaufen. Ich konnte unmöglich dieses Leben in diesem Zustand begleiten. Es war ein Ding der Unmöglichkeit!

    „Michael! Michael? Michael hilf mir mal kurz! Da stimmt was nicht!"

    Er antwortete nicht, das kommt schon vor, nicht oft, aber hin und wieder. Meistens dann, wenn wir rufen, obwohl es nicht notwendig wäre. Doch jetzt war es nötig, bitter nötig sogar.

    Kurz streifte mich der Gedanke, ob das wohl schon die Prüfung sein sollte. Doch das wäre absurd, beschloss ich direkt im Anschluss.

    Zum einen, weil es unfair wäre, schließlich wusste ich, dass ich meine Emotionen schon lange im Griff hatte - Das hatte ich den Oberen auch schon unzählige Male bewiesen.

    Dass es dieses Mal nicht funktionierte, musste ein Fehler sein. Nur die obersten Engel konnten unser Gefühlsleben durcheinanderbringen und das taten sie nur in absoluten Ausnahmefällen und eigentlich auch nur bei den Ursprünglichen.

    Dadurch, das diese nie Menschen waren, konnten sie manchmal emotionale Reaktionen ihrer Schützlinge absolut nicht nachvollziehen. So wie wir Quereinsteiger lernen mussten unsere Emotionen unter Kontrolle zu halten, so mussten diese, wenn sie dazu neigten die Menschen wegen ihren Gefühlsregungen zu bewerten, manchmal mit diesem Mittel eines Besseren belehrt werden. Das war eine recht harte Rüge und die meisten empfanden es als eine sehr bittere Konsequenz.

    Jemand der die gesamte Ewigkeit noch keine Emotion verspürt hatte, empfindet es fast als Folter, wenn er kurzzeitig einem Gefühl wie etwa der Trauer ausgesetzt wird. Aus diesem Grund kommt es so gut wie nie vor, dass die hohen Engel dieses Mittel anwenden. So oder so ist es aber niemals eine Prüfung.

    Somit war ich mir sicher, dass es sich hierbei um ein Versehen handelte. Eine Stimme in mir jedoch gab zu bedenken: „Auch Fehler geschehen selten, äußerst selten. Äußerst, äußerst selten. Hm."

    Aber es musste sich hier trotzdem um einen handeln!

    „Michael!!!"

    Ich bekam keine Antwort. Nicht zu diesem Zeitpunkt und auch nicht die nächsten Jahre. Zeit wird von uns anders empfunden, doch anhand Kilians Alter konnte ich wissen wie lange ich nun schon in dieser Lage festsaß.

    Er hatte gerade seinen zweiten Geburtstag hinter sich, war ein gesunder, aufgeweckter kleiner Kerl und bisher von größeren Einschnitten in seinem Leben verschont geblieben. Sogar seine komplette Familie war noch am Leben, was zu jener Zeit nicht selbstverständlich war. Kein Krieg hatte die schöne Heimat meines Schützlings erreicht und auch Mutter Natur war diesem Volk sehr freundlich gestimmt gewesen.

    Wunderbare Voraussetzungen also für ihn und somit eigentlich ebenso für mich. Doch ich war am Ende meiner Kräfte.

    Emotional mitfühlen und den Job zufriedenstellend ausführen war eigentlich ein Paradoxon. Eigentlich waren wir dazu da, unsere Schützlinge auf dem Weg ihres persönlichen Plans zu halten, Trost zu spenden in schwierigen Zeiten, vorzeitigen Tod zu verhindern und immer wieder zu versuchen, den Menschen den Zugang zu ihrer eigenen Seele zu vermitteln. Wenn sie dazu in der Lage wären, hätten wir kaum mehr was zu tun, denn an und für sich weiß die Seele jedes einzelnen mehr als wir, auch unsere Seele.

    Auch wir Schutzengel sind noch nicht im völligen Eins - So wissen wir zwar mehr als der normale Mensch und natürlich sind für uns manche Geheimnisse entschlüsselt – Doch auch für uns ist die Reise noch lange nicht zu Ende.

    Hätte also ein Mensch den Zustand erreicht, der gemeinhin als erleuchtet gilt, könnten wir uns etwas zurücklehnen. An und für sich erstreckt sich unsere Aufgabe dann auf das Verhindern des vorzeitigen Todes und ein wenig darauf, dass unser Schützling den Zugang nicht wieder verliert. Keineswegs ist es nämlich so, dass selbstverständlich wäre, dass diese Menschen diesen Zustand durchgehend halten können. Solange sie sich auf der Erde bewegen, werden die Erdhaftung und die materiellen Geister versuchen, den Menschen ans Niedere zu binden.

    So ist es sogar für diese reifen Personen immer wieder ein Kampf, sich diese Geisteshaltung zu bewahren. Je öfter sie jedoch unzählige kleine Schlachten gegen das Ego gewinnen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass sie dauerhaft zurückgeschleudert werden.

    Ein Mensch also, der diesen Zustand verinnerlicht hat, geht automatisch den Weg seines göttlichen Plans, findet den Trost in seiner eigenen Seele und erfühlt im Normalfall sogar oft, wenn ungeplante Gefahr droht.

    Eigentlich könnten wir dann gehen, doch wie gesagt, wir müssen weiterhin darauf achten, dass der Pfad nicht verlassen wird und wir sind mit einer Eigenschaft ausgerüstet, welche auch ein Mensch im erleuchteten Zustand nicht hat - Wir können blitzschnell in die Realität eingreifen, wenn Gefahr droht.

    Hier saß ich also nun fix und fertig und bekam keine Antwort. Jedes Mal wenn der Kleine weinte, schmerzte meine Seele. Wenn er Hunger hatte und seine Mutter oder die Geschwister zu spät reagierten, wurde ich sauer. War er alleine etwas außerhalb der Hütte unterwegs, bekam ich Angst, ich könne etwa eine unerwartete Gefahr nicht rechtzeitig erkennen.

    Wenn schmerzhafte Erfahrungen anstanden, welche aber seine Entwicklung unterstützen sollten, musste ich mich mit aller Gewalt am Riemen reißen, diese nicht zu verhindern.

    So musste Kilian mit ansehen, wie sein Großvater sich beim Holzhacken so stark verletzte, dass er vor seinen Augen verblutete. Mein Kleiner war dann über Stunden verwirrt und mit dem Leichnam alleine, bis andere Dorfbewohner ihn dort fanden.

    Ich war außer mir, es zerriss mir das Herz. Ich begann anzuzweifeln, ob das mit dem göttlichen Plan wirklich so umgesetzt werden müsse und war sauer mit den Oberen, solche grausamen Situationen zuzulassen. Ich war mir sicher, dass der Mensch auch ganz sanft lernen könnte. So etwas als Engel zu denken war gefährlich, aber ich konnte es nicht verhindern.

    Ich sendete all meine Liebe in meinen Schützling und redete beruhigend auf ihn ein und hätte ich Tränen gehabt, ich hätte lauthals mit ihm mit geweint. Kinder nehmen uns meist noch weit besser wahr, doch ich hätte Kilian in jener Situation, wie in vielen anderen, auch gerne physisch in den Arm genommen.

    Ich liebte dieses Kind.

    Wir besitzen zwar immer die göttliche Liebe für unsere Schützlinge, doch das hier war menschliche und göttliche Liebe zugleich.

    Es konnte so nicht weitergehen. Doch wenn nicht so, wie dann?

    Nachdem mir Michael und auch die anderen höheren Engel nicht antworten wollten, war ich recht hilflos. Natürlich konnte ich mich mit anderen Schutzengeln unterhalten, doch ich bezweifelte, dass diese Rat hätten.

    Ich suchte nach Hinweisen in meinen längst verschütteten, menschlichen Erinnerungen. Doch was sollte mir das bringen? Ich wusste ja, dass das, womit ich es zu tun hatte, Emotionen waren. Natürlich hatte ich diese als Mensch gehabt. Und selbstverständlich konnte ich mal besser, mal schlechter mit diesen Gefühlsregungen leben.

    Doch damals waren es wenigstens nur meine Gefühle, ich hatte nicht noch zusätzlich eine Dauerverbindung zu jemand anderem. Wobei – Waren da nicht vage schemenhafte Ahnungen? Irgendetwas war angeklungen, als ich diesen Satz dachte. Das war seltsam, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht an dieses Leben oder die Gegebenheiten erinnern. Selbst wenn ich es könnte, würde das ja nicht mein Problem lösen. Nicht direkt zumindest.

    Ein wenig halfen die Gedanken an meine Menschenzeit trotzdem, denn zumindest wusste ich, dass es möglich sein konnte, diese Empfindungen einigermaßen in geregelte Bahnen zu lenken. Zumindest musste ich das wohl geschafft haben, bevor ich den Kreislauf der Reinkarnationen durchbrochen hatte.

    Wenn ich es schon einmal überwunden hatte, dann würde mir das auch ein zweites Mal gelingen.

    So versuchte ich, wann immer meine menschlichen Gefühle mich zu überrumpeln drohten, meinen Geist auf das Göttliche zu richten. Das hatte damals geholfen und es half mir auch jetzt. Es gab mir schlicht immer wieder die Sicherheit, dass alles was passierte, schon seine Richtigkeit haben musste, egal was es in Kilian oder mir auslöste. Schwer war es dennoch, denn diese lästigen Empfindungen waren schließlich nach wie vor vorhanden.

    Meine andere Strategie war, diese anstrengende Bindung positiv zu sehen und ich beschloss, mich diesem für mich so besonderen Schützling eben auch entsprechend zu widmen.

    Wenn wir annahmen, und im Prinzip war das für mich weniger eine Annahme als ein Faktum, dass nichts zufällig geschah, musste es für diese Konstellation einen Grund geben. Es war bestimmt von Vorteil, aufzuhören gegen etwas anzukämpfen, wenn man keine Chance hatte, zu gewinnen. Besser war es, die Gegebenheiten zu akzeptieren und das Positivste herauszuholen. Solange ich meinen Auftrag nicht vernachlässigte, sollte das wohl in Ordnung sein und da mir ja nach wie vor niemand antwortete, blieb mir ohnehin nichts anderes übrig.

    Auch schien seitens des Kleinen ein Unterschied zu früheren Schützlingen vorhanden zu sein. Er war noch ein Kind und aus diesem Grund ohnehin sensibler für unsere Energien. Doch Kilian reagierte manchmal regelrecht, als würde er mich physisch wahrnehmen.

    Manchmal unterhielt er sich in seiner kindlichen Sprache lange mit mir und ignorierte dafür sogar menschliche Spielgefährten. Oft sah er mir direkt in die Augen und lächelte mich an. Solcherlei Dinge kommen bei Kindern vor, doch bei ihm verhielt es sich ungewöhnlich auffällig.

    Vielleicht war diese Verbundenheit nicht nur einseitig wahrnehmbar - Oder aber ich projizierte meine eigenen Empfindungen, überlegte ich wiederholt.

    Ich wusste es nicht, das galt es wohl abzuwarten. Normalerweise verlieren Kinder spätestens mit zwölf bis vierzehn Jahren den direkten Zugang in unsere Welt. Meist schon mit etwa zehn.

    So arrangierte ich mich mit der Angelegenheit und konnte mit einigem Energieaufwand auch eine einigermaßen passable emotionale Distanz erreichen. Zumindest insoweit, als dass ich nicht bei jedem drohenden Bienenstich in die Realitäten eingreifen wollte.

    III.

    Kilian war mittlerweile acht Jahre und ein starker, gesunder und ausgeglichener Junge. Etwas ruhig vielleicht, aber das störte niemanden.

    Die Männer des Stammes führten ihn bereits in die Jagd ein und brachten ihm die Grundlagen des Kämpfens bei. Kilian war, was das anging, sehr wissbegierig und übte fleißig.

    Am liebsten hätte er seinen Vater und die restlichen Männer schon auf ihren Jagd- und Kriegszügen begleitet, doch dafür musste er noch ungefähr vier Jahre warten. Gott sei Dank.

    Schon bei den Übungen mit den Waffen war ich regelmäßig angespannt bis zum Äußersten, jede Wunde die er sich dabei zuzog versetzte mich in Unruhe.

    Doch insgesamt wahrte ich meine Ausgeglichenheit und nach wie vor unterhielten wir uns ausgezeichnet.

    Wenn wir alleine waren, redete er manchmal sogar laut mit mir - Eine wirklich erstaunliche Begebenheit. Ich hoffte, ich war nicht zu präsent.

    Manchmal fragte ich mich nämlich, ob er deshalb kaum tiefere Kontakte zu anderen Kindern pflegte. Doch es war sinnlos, sich darüber Gedanken zu machen, schließlich konnte ich es weder ändern, noch hätte ich sicher sein können, dass es nicht genau so zu sein hatte.

    Michael antwortete mir nach wie vor nicht und langsam aber sicher war ich bereit einzusehen, dass das weniger ein Fehler, als vielmehr eine sehr große Prüfung war.

    Den Hintergrund derselben verstand ich allerdings nach wie vor nicht. Schließlich wurde hier etwas getestet, was so nicht vorkam, also auf natürlichem Wege. Ich meine, warum mich mit künstlichen Emotionen versetzen, noch dazu für so lange, obwohl ich noch nicht einmal ein ursprünglicher Engel war? Ich hatte als Mensch lange genug Zeit gehabt, mich damit herumzuschlagen. Es war, als würden sie mich einfach nur ärgern wollen und manchmal machte mich das zornig.

    Obschon es natürlich weder sinnvoll war, noch gutgeheißen wurde, Gottes Pläne allzu sehr in Frage zu stellen.

    So zog weiter Zeit ins Land und ich gewöhnte mich an den Zustand.

    Es bereitete mir nicht mehr so immense Schwierigkeiten bei Gefahren oder Schmerzen ruhig zu bleiben, zudem begann ich den außergewöhnlichen Kontakt zu Kilian zu genießen.

    Eigentlich, so fand ich, sollte die Prüfung nun schön langsam als bestanden angesehen und meine Aufgabe beendet sein. Das meinte ich durchaus ernst, doch spürte ich auch eine Wehmut in mir aufsteigen, bei dem Gedanken meinen Schützling verlassen zu müssen. Nichts Anderes würde es schließlich bedeuten. Es war ohnehin unwahrscheinlich, dass das geschehen würde. Ein Wechsel der Schutzengel wurde nur in absoluten Ausnahmen genehmigt und Kilians Tod stand wahrscheinlich noch nicht bevor.

    Abgesehen davon natürlich, dass ich zu diesem Fall, wie es schien, ohnehin keine Hilfe bekam, vertraute ich darauf, dass dieser Zustand nicht bis zu Kilians Tod andauern würde. Alles andere wäre schließlich fahrlässig, meiner Meinung nach, und ich dachte nicht, dass die Erzengel solche Gefahren eingehen würden. Denn ewig würde ich das nicht durchstehen können, ohne Fehler zu machen.

    IV.

    So begleitete ich Kilian, wie er die Schafe hütete und über die Felder wanderte. Ich war da, als seine Mutter im Kindbett verstarb und in dem Jahr, in welchem er, wie die restliche Sippe, Hunger leiden musste, da die Ernte nicht ausreichte.

    Schon mit zehn Jahren übernahm er viel Verantwortung für seine Geschwister und den kleinen Hof. Sein Vater befand sich meist mit den anderen Männern auf der Jagd oder in Kriegszügen mit anderen Stämmen.

    Noch immer befanden wir uns in einem außergewöhnlichen Kontakt, so konnte ich ihm sehr gut beistehen und dafür sorgen, dass er sein Gottvertrauen behielt.

    Natürlich darf man sich diese Gespräche keineswegs vorstellen, wie die verbale Kommunikation unter den Menschen. Deshalb ist sie auch hier mit Wörtern nur zu umschreiben. So funktioniert dieser Kontakt eher darüber, dass Gefühle, Bilder, Ahnungen oder Zeichen auftauchen, welche dann wiederum durch den menschlichen Geist in Worte umgewandelt werden können und auf diese Weise entsprechend wirken. So entstehen dann „Zufälle", Begegnungen, oder hilfreiche Gedankengänge. Das sind dann wir, oder der direkte Kontakt zur eigenen Seele.

    Natürlich, sprechen wir simultan dazu in der Sprache des jeweiligen Schützlings, doch die Worte erreichen den Geist über einen ähnlichen Weg, wie es die eigenen Gedanken tun.

    Bei Kilian musste ich keine große Anstrengung aufbringen, damit er mich wahrnahm, sondern meine Aufforderungen schienen direkt in seinem Geist anzukommen - Ohne große Umwege.

    Das war eine sehr große Entlastung innerhalb dieser schwierigen Prüfung. Was hab ich mich bei anderen Schützlingen oft abgemüht, damit sie Lösungswege oder Trost fanden. Wie verrückt musste ich oft auf und ab wirbeln, damit sie beispielsweise ihren von Trauer gesenkten Kopf hoben, um einen Lösungsansatz in einem Zeichen zu erkennen.

    War Kilian aber ab und zu ein Schaf entwischt und ich bewegte mich nur auf die Seite, auf welcher er danach zu suchen hatte, bewegte er sich ohne Umschweife dorthin. Signalisierte ich ihm zu welcher Person er vertrauen haben konnte, tat er das ungeachtet der Fassade dieser Person. Das war äußerst praktisch und auf diese Weise unterhielten wir uns wunderbar.

    Natürlich weiß auch jede Seele alles und zu jedem Zeitpunkt, doch der menschliche Verstand ist nicht dazu gedacht diesen Zugriff komplett zu erfassen, auch unserer nicht völlig, was das angeht.

    .

    Als Kilian zwölf war, wurde er als junger Krieger aufgenommen in einem Zusammenschluss, welcher aus verschiedenen Stämmen bestand.

    Die Männer seines Dorfes hatten ihm diesen Weg ans Herz gelegt, nachdem er schon sehr früh Interesse gezeigt hatte. Kilian war unsäglich stolz, voller Begeisterung und Vorfreude - Ich hingegen verlor die hart erkämpfte Ruhe.

    So viele Krieger hatte ich schon begleitet und so oft musste ich erleben, was die Gewalt den Seelen antat, wenn nicht der Glaube und die Liebe stärker waren.

    Und selbst wenn dies der Fall war, so war es für jede dieser Seelen eine immense Prüfung. Zudem waren wir in diesen Kriegen wesentlich öfter gezwungen in die Realitäten einzugreifen. So kam es bei Schlachten doch manchmal zu Ausnahmen, bei denen durch den menschlichen Willen der Zeitpunkt des Todes durcheinandergebracht wurde und das musste von uns unter allen Umständen verhindert werden. Trotzdem geschah es und wir mussten für das sorgen, was ihr Wunder nennt. So etwas funktionierte nicht immer und war unsäglich anstrengend für uns.

    Doch in Kilians Fall ging es mir nicht darum, dass Krieger als Schützlinge immer anstrengend für uns sind. Nein, ich hatte alle menschlichen Ängste, die durch diesen Schritt ausgelöst werden konnten.

    Ich wollte ihn unter allen Umständen davon abhalten und ein- oder zweimal versuchte ich genau das sogar. Wir spüren unsere Führung jedoch wesentlich deutlicher, als der Mensch unsere. Es ist uns nahezu unmöglich dem Plan zuwider zu handeln - Ich fing mir deshalb auch zwei sehr deutliche Rügen von oben ein, als Kilian tatsächlich verwirrt überlegte, ob er nicht doch bei den Schafen bleiben sollte.

    Er spürte wohl, dass das nicht sein Weg war, aber ich hatte so stark auf ihn eingewirkt, dass er es zumindest in Erwägung gezogen hatte. Oh das durfte ich nicht, ich wusste das und hatte auch ein fürchterlich schlechtes Gewissen, doch mir riss es bei der Vorstellung, Kilian in einer Schlacht zu sehen das Herz aus der Brust.

    Mir blieb erneut nichts anderes übrig, als meine Mitte zu suchen und darauf zu vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hatte.

    So sah ich seine Übungen mit dem Schwert, seinen Umgang mit der Axt, ich sah ihn Freundschaften entwickeln zu Kameraden und Übungsschlachten austragen.

    Trotz der harten Ausbildung war Kilians Begeisterung ungebrochen, obwohl viele seiner Freunde jammerten und Heimweh hatten, obwohl das Essen nicht dasselbe war, wie das bei seiner Sippe und er seine Geschwister vermisste. Ich sah ein, dass er dafür geboren war, genau das zu tun und akzeptierte langsam, dass ich da mit all meinen Gefühlen mit durch würde müssen. Doch nach wie vor bereitete mir diese Gewissheit unglaubliche Angst.

    Ein Schutzengel mit Angst, das konnte ja was werden. Ich war schon ganz bunt.

    Hört sich lustiger an, als es war. Nun wurde auch für alle anderen Schutzengel sichtbar, wie es um mich stand. Es kam natürlich auch schon bei anderen vor, dass sich ihr Energiekörper verfärbte.

    So wie die menschliche Aura sich durch starke Emotionen verändert, geschieht das auch bei uns. Nicht bei den Originalen, die besitzen, soweit ich aufgeklärt bin, immer das reine Weiß. Bei uns anderen entstehen schon hin und wieder sehr zarte Färbungen, gänzlich legen wir unseren menschlichen Ursprung schließlich nicht ab.

    Doch was sich bei mir abspielte, hatte mit zarten Farben nichts mehr zu tun und zusätzlich zu meinen unangebrachten Gefühlen wurde ich deshalb auch noch angestarrt. Ich war sehr froh, wenn sich Kilian von den anderen Jungen zurückzog, nur so konnte ich schließlich meinen Kollegen entgehen.

    Als einige Wochen ins Land gezogen waren, schaffte ich erneut mit immenser Anstrengung, meinen Energiekörper zu reinigen und mich auf meine Aufgabe und meine Mitte zu besinnen. Ich versuchte mich zu beruhigen in dem Glauben, dass schon alles genau so sein müsse.

    Manchmal jedoch zweifelte ich nach wie vor ausgerechnet daran und fragte mich, ob den Erzengeln nicht doch ein Fehler unterlaufen war. Doch solange ich hier war, würde ich wohl keine Antwort darauf bekommen und als Engel ist es noch mehr als bei Menschen fatal, den Glauben zu verlieren. Was könnten wir für Unheil anrichten.

    Kilian hingegen wurde immer sicherer in seiner Aufgabe, kämpfte mit ruhiger Hand, mit Mut und Verstand. Seine Begeisterung für das Kriegshandwerk war echt und ungebrochen.

    Jedoch begann er zu ahnen, dass diese Begeisterung nicht zu Mordlust werden dürfe, dass sein Talent nicht missbraucht werden sollte für niedere Taten. Ihm schwante, dass es schwierig werden könnte, gleichzeitig seinem Anführer zu gehorchen, ohne damit sich selbst zu verleugnen.

    Ich ahnte das nicht nur, ich wusste es. In wenigen Berufen ist die Gratwanderung eine solch gefährliche wie in diesem. Ich hatte schon oft die inneren Kämpfe erlebt, die den äußeren vorausgehen oder aber folgen. Einerseits, das Empfinden, diesen Weg gehen zu müssen, andererseits, ihn mit gutem Herzen zu gehen. Keinen falschen Leidenschaften zu erliegen, oder Hass aufzubauen. Ihn zu gehen, ohne dass das Töten zu Gier, die gegnerischen Krieger zu persönlichen Feinden werden. Die Zweifel, die auftauchen - Ob

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