Liebe Lust Erfüllung: 401 Sinngedichte gegen das Vergessen
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Über dieses E-Book
Freunde von Reimen in luzider Gedichtform werden nicht nur durch die Art der angebotenen Thematik ihre Vorliebe finden, sondern sich wegen der äußerst sensiblen Beschreibung von Gefühlsmomenten in das Reich der sensibler Sinnesempfindungen versetzt sehen. Die Hinführung von ersten Liebesgedanken der Kindheit bis zum abrupten Ende aller Lebensnerven, wird den eigenen einseitigen Horizont ausweiten und im dargestellten Glück Trost darin ab-leiten, dass das eigene Leben in anderen Menschen Entsprechungen sieht. In heutiger von Macht, Geld und Gier charakterisierter Welt wird diese Lyrik ein Eiland der Gefühle, Balsam in stillen Stunden bedeuten. Heine und Enzensberger finden hier eine volkstümliche Ergänzung.
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Buchvorschau
Liebe Lust Erfüllung - Helmut Wilhelm Friedrich Kappes
Lieder einer Liebe…
…401 Sinngedichte und Verse gegen das Vergessen aus der Feder von
Helmut Friedrich Wilhelm Kappes
(1922 – 2004)
Inhalt
Komm
Komm Du der Nächte heller Schall
Du süßer Klang der Nachtigall.
Komm Du des Mondes fahles Licht,
wenn leis’ ein Mund von Liebe spricht.
Komm zu mir nieder stille Nacht,
wo heiß der Liebsten ich gedacht.
Komm aus der Ferne schönste Frau,
die ich in meinen Träumen schau.
Ruf
Ruft nicht Dein Herz mich,
wandert es weit durch die Welt
selbst durch die Nacht?
Sucht es vergeblich? –
Finsternis deckt rings das Land
hoffend es schlägt.
Findet es mich doch
einsam sich sehnend nach Dir.
Ruh’ bei mir aus!
Helle Mondnacht
Einst in süßer Blütennacht
bin ich träumend aufgewacht
trunken jenem Glück vermählt,
das die Seele jauchzend quält.
Silbrig hell am Firmament
wie ein Strahl Dein Bildnis brennt.
Alle Trennung, alles Leid
sinkt in die Vergangenheit.
Deiner Liebe Sonne glüht.
In mein Herz der Friede zieht.
Aus den Wolken Mondeslicht
mild die trüben Schatten bricht.
Zu Dir
Alle Wege zu Dir fuhren,
all’ mein Leben musst Du spüren,
alle Bilder von Dir künden,
alle Worte zu Dir finden.
Im Mai
Im schönsten hellsten Grün
die bunten Sterne blühn
und durch die Wälder ziehn
schwermütige Melodien.
Die erste Sommerpracht
in lauer Maiennacht –
bin trunken aufgewacht
und hab’ an Dich gedacht.
Dein Bild
Vor mir wie im zarten Schimmer
steht Dein Bild so groß und klar
und mein Herz findet es immer
wie beim ersten Tag so wahr.
Vor mir strahlen in das Dunkel
Deiner Augen Sterne mild
und ein weiches Lichtgefunkel
meine heiße Sehnsucht stillt.
Vor mir brennen helle Feuer
und die Welten stehen offen.
Alles, was mir lieb und teuer
birgt Dein Bild – mein ganzes Hoffen.
An die ferne Geliebte
Bist Du mir auch ferne
und seh’ Dich nicht,
hör’ ich doch so gerne
wie Dein Antlitz spricht.
Tröstend und voll Wärme
strahlt es auf mich ein,
wenn ich von Dir schwärme,
Du sollst bei mir sein.
Immer an Dich denken
muss ich voller Glut,
um Dir einst zu schenken
meiner Liebe Flut.
Der Stern
Wenn durch der Nächte Dunkel
ein Stern ins All sich senkt,
bei hellem Glanzgefunkel
die Liebste an Dich denkt,
beglückt zu später Stunde
in Einsamkeit verträumt
durch leere, weite Runde
ein Licht, das uns vereint.
Traumbild
Lange lag ich diese Nacht
einsam wach nach Träumen.
Oft hab’ ich an Dich gedacht,
sah’ Dich im Geheimen.
Zart neigst Du Dich über mich
streichelst meine Hände
und ich glaubte dann an Dich
und nie an ein Ende.
Heiße Gedanken
Nacht – die Erde ruht.
Dom der Sternenflut
fällt hernieder durch den Raum.
Einsam steh’ ich wie im Traum.
Bist Du mir auch fern,
denk’ ich Deiner gern,
möchte, dass Du vor mir stehst
und nur immer mit mir gehst.
Endloses Sehnen
Diese Nacht will nicht vergehen.
Keine Sonne Dunkel bricht.
Du nur müsstest vor mir stehen,
dann erbrennt in mir ein Licht.
Rinnen träge öde Stunden,
keine Glut uns selig macht,
haben oftmals wir empfunden,
dass wir unser still gedacht.
Wie ein Strom fließt durch die Zeiten
Sehnsucht starker Liebesquell.
Meine Wünsche Dich geleiten
und ein Morgen strahlt uns hell.
Einmal muss ich es bekennen,
einmal komme ich zu Dir,
keine Macht kann uns mehr trennen,
immer bleib’ ich dann bei Dir.
Immerwährendes Hoffen
Du Zeit der Sehnsucht, süßes Hoffen,
Dir stehen junge Herzen offen,
halten bedingungslose Treue
und schwören diese stets aufs Neue.
Du letztes Ziel im Strom der Zeiten,
durch die voll Glück zwei Menschen schreiten,
Du Liebesquell der Seligkeiten
versiegest nie in Ewigkeiten.
Letzte Bestimmung
Menschen lieben – alles schenken
bringt Erfüllung, hohes Glück.
An das liebste Wesen denken
ruft die Sehnsucht uns zurück.
Herzen streben – freudig geben,
eine gute Stimme spricht.
Aus den Tiefen einer Seele
dringt der Strahl und schwebt zum Licht.
Du darfst nie mehr fort
Tausend Kerzen schimmern
spiegeln Deinen Blick
sollen mich erinnern
strahlen hell zurück.
Tausend Träume fluten
in der Seele mir
wie aus tiefen Gluten
trittst Du lieb zu mir.
Tausend Wünsche geben
immer Dir mein Wort
für ein ganzes Leben
kann ich nie mehr fort.
Dank
Deine kleine Hand
schreibt in fernes Land
Deiner Lippen Klang
tröstender Gesang,
Deiner Augen Licht
weiches Angesicht
ruht in Deinem Brief,
der mich einsam rief.
Eine Hoffnung
Die Sterne scheinen.
Es lacht Dein Gesicht.
Ich mußte weinen,
denn ich sah’ Dich nicht.
Die Sterne leuchten,
ihr Licht strahlt nieder.
Die Augen feuchten. –
Du kommst ja wieder...!
Deine lieben kleinen Hände
Sehnsucht spricht aus Deinem Blick
ewiges Vertrauen
ruft mich stets zu Dir zurück,
ich darf auf Dich bauen.
Ja, ich kann es immer spüren
nie gibt es für uns ein Ende
und ich darf sie nie verlieren
Deine lieben kleinen Hände.
Bekenntnis
Wollen Welten, Mächte, Zeiten
unsre große Liebe trennen,
werd’ ich immer Dich geleiten
und mich stets zu Dir bekennen.
Sollten Jahre einst vergehen,
wo ich nicht mehr bei Dir weile,
werde ich doch zu Dir stehen,
opfer’ ich für Dich und teile.
Du tratest so fest zu mir
Du tratest so fest zu mir
und seltsam mahnte das Herz
wie eines Gebetes Erfüllung.
Es prägen sich Deine Züge
in meine Seele ein,
kein Trüben, keine Lüge,
den Blick nicht fordernd nur rein.
Die Arme ausbreitend Dir
unsagbar in süßem Schmerz
nach sehnenden Glückes Enthüllung.
Versunken die Welt
Wir sitzen zusammengerückt
alles um uns ist überbrückt.
Ich fühle Deine Wangen glühn
voll innerster Erregung sprühn.
Ganz langsam senkt sich Deine Hand
in meine, die Du nie gekannt
und die Dich ganz umschließen will. –
Die Kerze brennt, die Nacht ist still.
In Verehrung
Schön ist wie ein Sommertag
eine Nacht im Mondenglanz
Deiner Augen tiefes Licht.
Gut ist wie ein Traum vom Glück
eine Stunde Seligkeit
Deiner Augen sanfter Schein.
Treu ist wie des Himmels Blau
einer Mutter Tränenstrom
Deiner Augen starker Blick.
Willst Du immer mir gehören?
Willst Du immer mir gehören
in der Nächte heißer Glut?
Willst Du ewig Sehnsucht schwören,
wenn vor Glück berauscht das Blut?
Kannst Du dennoch mit mir leben,
wenn uns fasst die harte Not?
Kannst Du mir Dein Leben geben,
wenn zu mir schon tritt der Tod?
Wirst Du auch in allen Zeiten
nur der Liebe Ziele sehn’
und mich an ein Ende leiten
treu die letzten Wege geh’n?
Ein Licht in der Ferne
Einsam und im fremden Land
steh’ ich hier so ungenannt.
Deine Hände, Dein Gesicht
strahlen mir ins Dunkel Licht.
Deine Briefe täglich gehen
sagen mir auf Wiedersehen.
Und so denk’ ich an die Zeit.
Sei auch Du dann noch bereit!
Auf Wachposten
Einsam stand ich in der Nacht
Schneesturm peitschte durch