BAUSÜDEN: Architektur und Denkmalpflege in Bayern Texte aus zwei Jahrzehnten
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BAUSÜDEN - RUDOLF MARIA BERGMANN
RUDOLF MARIA BERGMANN
BAUSÜDEN
Architektur und Denkmalpflege in Bayern
Texte aus zwei Jahrzehnten
2018
IMPRESSUM
Bausüden
Architektur und Denkmalpflege in Bayern. Texte aus zwei Jahrzehnten
Von Rudolf Maria Bergmann
Originalausgabe
1. Auflage
ISBN: 978-3-7427-4594-1
© 2018 by Rudolf Maria Bergmann
Die versammelten Texte erschienen zwischen 1995 und 2013 in Fachzeitschriften und überregionalen deutschen Tageszeitungen.
Der Autor:
Journalist und Publizist, schreibt über Architektur, Kunst und Reisen. Zahlreiche Veröffentlichung, u.a. in: AIT, Baumeister, Bauwelt, Bayerische Staatszeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Goethe-Institut Inter Nationes, Häuser, kompass. Soldat in Kirche und Welt, Neue Zürcher Zeitung, Rheinischer Merkur, Der Tagesspiegel, Telepolis, Der Standard, Süddeutsche Zeitung, Zeitschrift für Gottesdienst und Predigt. Verfasser von Baudokumentationen und Baumonografien, Kunstführern, kunstwissenschaftlichen Publikationen. Beiträge in Anthologien und Jahrbüchern, Sachbuchautor.
Umschlaggestaltung, Illustration: Rudolf Maria Bergmann
Bildnachweis/copyright: Geroldshausen: Architekturbüro Bruckner, Würzburg. München, Allianz-Arena, BuGa: Nagy / Presseamt München. München-Riem, Friedhof: Robert Dreher, Städtische Friedhöfe München. Alle übrigen Fotos: Rudolf Maria Bergmann.
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.
INHALT
BAD WINDSHEIM
Privates Glück in Serie
Ein Fertighaus der Nachkriegszeit im Fränkischen Freilandmuseum
BIRKENFELD – NEUSTADT/AISCH
Geschichte und Denkmal pflegen
Zur Instandsetzung der ehemaligen Klosterkirche Birkenfeld
COBURG
Transparente Veste
Neues Verwaltungsgebäude der HUK-Coburg
Architekten: HPP Hentrich-Petschnigg & Partner, Düsseldorf
EICHSTÄTT
Im Kleinen groß
Zu einem neuen Atelierhaus in einer alten Stadt
Architekten: Diezinger & Kramer, Eichstätt
EICHSTÄTT
Eichstätt baut aus Tradition modern
BDA-Preis Bayern 1997 für Diözesanbaumeister Karl Frey
EICHSTÄTT
Gratwanderungen. Bauen im historischen Bestand einer barocken Residenzstadt
Zum 80. Geburtstag des Architekten Karljosef Schattner
EICHSTÄTT
Umhegte Weite. Schneeräume
Ein einzigartiger Ort in diesen Wintertagen: der Eichstätter Residenzplatz
FRÄNKISCHE LANDSYNAGOGEN
Erinnerung, Geschichte, Gegenwart
Schicksale von Synagogen in der Provinz seit 1945
FÜSSEN
Der nächste Schwan kommt um halb acht
In Füssen entsteht das „König-Ludwig-Musical-Theater"
GEREUTH - UNTERMERZBACH
Einstürzende Altbauten
In den Haßbergen verfällt ein bedeutendes Renaissanceschloss
GEROLDSHAUSEN
Lakonie im Ländlichen
Über ein ungewöhnliches Bauernhaus des Architekten Bruno Bruckner
Architekten: Architekturbüro Bruno Bruckner, Würzburg
HOHENSCHWANGAU
Neues Schloss für Hohenschwangau
Der Wittelsbacher Ausgleichsfond erzählt im eigenen Museum seine Geschichte der Dynastie
Architekten: Staab Architekten, Berlin
ILLESHEIM
Vom Traumschloss zum Albtraum
Schwierige Instandsetzung von Schloss Illesheim im Aischgrund
INGOLSTADT
Neues Lern- und Ausbildungszentrum der Lebenshilfe Werkstätten
Architekten: Diezinger & Kramer, Eichstätt
INGOLSTADT
Umbau und Erweiterung des ehemaligen Jesuitenkollegs
Architekten: Karl Frey, Diözesanbauamt Eichstätt
INGOLSTADT
Pionier in Ingolstadt
Neubau einer Sporthalle am gotischen Liebfrauenmünster
Architekten: Karl Frey, Diözesanbauamt Eichstätt
KÖSCHING
Für das Leben lernen
Anmerkungen zur neuen Staatlichen Realschule Kösching
Architekten: Herle & Herrle, Neuburg an der Donau
MÜNCHEN
Betörende Lichträume, fanatische Geometrie
In München wird am 16. September die Pinakothek der Moderne eröffnet
Architekten: Stephan Braunfels Architekten, München
MÜNCHEN
„Kurz alles, nur keine Architektur"
Hans Döllgast und seine Rettung der Alten Pinakothek. Zur Wiedereröffnung vor vierzig Jahren
MÜNCHEN - RIEM
Eden in Riem
Bundesgartenschau, Messestadt und das Wohnen im Grünen
Architekten: Herzog & de Meuron, Basel
MÜNCHEN - FRÖTTMANING
Die Welt zu Gast und unter Generalverdacht
Offene Fragen um die Überwachungstechnik in Münchens neuer Fußballarena
MÜNCHEN - RIEM
Der Bau, der Architekt, die Partei und ihr Kreuz
Neue Aussegnungshalle am Friedhof Riem
Architekten: Meck Architekten, München
NEUBURG AN DER DONAU
Passagen in unvertrauter Bescheidenheit
Neue Promenade am Donauufer in Neuburg
Architekten: Herle & Herrle, Neuburg an der Donau
NÜRNBERG
Stadt der Reichsparteitage und Menschenrechte
Zur Eröffnung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände
Architekten: Günter Domenig, Graz
NÜRNBERG
Moderne im Lebkuchenland
Das neue „Staatliche Museum für Kunst und Design in Nürnberg"
Architekten: Staab Architekten, Berlin
NÜRNBERG
Aus für Gottes Haus
Der Kreuzkirche im Stadtteil Schweinau droht der Abriss
OCHSENFURT
Neues Pfarrzentrum in Ochsenfurt
Die katholische Kirchenstiftung hat sich für ein mutiges Projekt entschieden
Architekten: Lederer, Ragnarsdóttir, Oei, Stuttgart
PASSAU
Bauszenen aus Niederbayern
Der Varieteekünstler André Heller als Architekt in Passau
POTTENSTEIN
Geht ein Baudenkmal baden?
Dem Felsenfreibad Pottenstein droht der Abriss
ROTHENBURG OB DER TAUBER
Die Natur verachtet das Unnötige
Zu Bauten von Günter Behnisch in Rothenburg ob der Tauber
Architekten: Behnisch & Partner, Stuttgart
RUFFENHOFEN
Spirale in die Vergangenheit
Neues Limes-Museum im mittelfränkischen Ruffenhofen
Architekten: Karl + Probst, München
SCHWEINFURT
Schweinfurt? Schweinfurt!
Das „Museum Georg Schäfer" eröffnet am 23. September
Architekten: Staab Architekten, Berlin
SCHWEINFURT
Weg mit der Moderne
In Schweinfurt wird ein bedeutender Bau der Neuen Sachlichkeit abgerissen
THALMÄSSING
Baukunstwerk für die Diaspora
Fertigstellung eines Pfarr- und Jugendheims in Thalmässing
Architekten: Meck Architekten, München
UFFENHEIM
Uffenheim ist überall
Der Umgang mit einer barocken Vorstadt entsetzt Denkmalschützer – ist aber kein Einzelfall
WASSERTRÜDINGEN
Alles fließt
Neues Museum „Fluvius"
Architekten: Holzinger Eberl Architekten, Ansbach
WEISSENBURG
Instandsetzung der Wülzburg
Abschluss eines fünfjährigen Sanierungsprogramms der Renaissancefestung
WEMDING
Architektur als Signatur der Existenz
Zum Weiterbau des Karmels „Maria, Mutter des Erlösers"
Architekten: Karl Frey, Diözesanbauamt Eichstätt
WÜRZBURG
Katholisch bauen
Umstrittene Pläne des kirchlichen Bauträgers SBW in Würzburg
WÜRZBURG
Einmal Fensterputzen für 350.000 Euro
Erhebliche Planungsmängel am Kulturspeicher in Würzburg
Architekten: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth, Würzburg
WÜRZBURG
Würzburg ganz oben
Neues Bauen im weltberühmten Steinberg
Architekten: mayarchitekten, Würzburg
BAD WINDSHEIM
Privates Glück in Serie
Ein Fertighaus der Nachkriegszeit im Fränkischen Freilandmuseum
Grafik1Zu den linken Architekturträumen der Moderne gehört das massenhaft produzierte Heim vom Fließband fürs gemeine Volk. In der musealen Gesellschaft von regional ganz unterschiedlichen und individuell gestalteten Häusern rechnet man damit am wenigsten. Allerdings wurde das Fertighaus aus Stahl der Firma M.A.N. im Jahr 1949 nicht etwa in der Stadt, sondern in einem Weiler im Nürnberger Reichswald aufgestellt.
Nach dem Krieg musste der Rüstungsbetrieb neue Geschäftsbereiche erschließen und setzte wegen des erheblichen Mangels an Wohnraum auf eine Fertighausproduktion, gedacht für die Vorstädte und die ländliche Peripherie. Insofern ist das kompakte Stahlhaus aus Nerreth (Lkr. Roth), als Prototyp produziert von 1946 bis 1948, ein Dokument für den Beginn der Veränderung des ländlichen Raums: Pendler erfüllen sich den Traum vom Wohnen im Grünen in Häusern von der Stange. Gleichzeitig ist das ursprünglich voll unterkellerte Haus, bei dem Wand- und Dachelemente aus Stahl vorgefertigt und vor Ort miteinander verschraubt wurden, ein Stück Architekturgeschichte. Die M.A.N. griff dabei auf ihre Fertighausproduktion der zwanziger Jahre zurück. Damals hatte die Bauweise Hochkonjunktur.
Die Anfänge des Fertighauses liegen allerdings im 18. Jahrhundert; die Entwicklung verlief parallel zur industriellen Revolution. Die Vorfertigung, seinerzeit für Lazarette entwickelt, erlebte während der Gründerzeit den ersten Höhepunkt in den so genannten „Schweizerhäusern. Der erste Stararchitekt, der sich mit dem Bausatz-Prinzip beschäftigte, war Frank Lloyd Wright. Bis zum Ersten Weltkrieg entwarf er für eine Großtischlerei neunhundert Varianten des „American Home
. Bald las sich die Liste der Baukünstler, die dem Pionier Wright folgten, wie das Who’s who der klassischen Moderne: Adolf Loos, Le Corbusier, Jean Prouvé, Charles und Ray Eames, Buckminster Fuller, Richard Neutra, Eero Saarinen, Hans Poelzig. Nach dem Zweiten Weltkrieg bemühten sich Hersteller, Architekten, Banken, Medien und sogar Politiker intensiv um das Fertigheim. Die Versandhäuser Quelle und Neckermann hatten es im Angebot. Im Jahr 1958 war es ein Schwerpunkt der Weltausstellung in Brüssel. Keinem Fertighaus glückte allerdings jemals die Stilbildung. Schon vom „Packaged House", das sich Konrad Wachsmann und Walter Gropius 1942 patentieren ließen, verbreitete sich nur das Modulprinzip. Das Design dagegen war ein derartiger Ladenhüter, dass der Hersteller 1952 Konkurs anmelden musste.
Der Stahlbau-Fertighaus-Produktion der M.A.N. erging es wenig besser. Von 1946 an wurden zunächst verschiedene Prototypen hergestellt. Das Stahlhaus aus Nerreth diente dabei auch als Musterhaus. Zwischen 1949 und 1953 produzierte man etwa 230 Häuser serienmäßig und verkaufte sie hauptsächlich im Umfeld der M.A.N.-Niederlassungen in Augsburg, Nürnberg und im Ruhrgebiet, aber auch im europäischen Ausland und in Übersee.
Die Atmosphäre des eingeschossigen Hauses mit flach geneigtem Satteldach, Grundfläche acht mal zehn Meter, ist durch und durch geprägt vom sachlichen Duktus der architektonischen Moderne. Küche und Bad liegen nebeneinander, getrennt von einer stählernen Installationswand, in der Brauch- und Abwasserleitungen verlaufen. Wandschränke bilden die übrigen Innenwände. Für die rationale Organisation der Küche diente die berühmte „Frankfurter Küche" (1926) von Margarete Schütte-Lihotzky als Vorbild. Das Raumangebot mit einem Zimmer gegenüber der Küche, Badezimmer mit Wanne, einem kombinierten Eß- und Arbeitszimmer, Schlafzimmer und dem Wohnzimmer mit Zugang zum Garten lag deutlich über dem damals übrigen Standard. Trotzdem konnten sich die Stahl-Fertighäuser nicht durchsetzen; die Serienproduktion wurde 1953 eingestellt. Sie erinnerten wohl doch zu sehr an die Baracken des amerikanischen Militärs, die tausenden deutschen Kriegsgefangenen als Unterkunft dienten und an die hölzernen Behelfsbauten für die Vertriebenen. Das Haus in Nerreth wurde 2005 abgetragen. Beim Wiederaufbau im Freilandmuseum erfolgte der teilweise Rückbau im Innern auf den baulichen Zustand von 1949. In Deutschland gibt es heute noch etwa vierzig Stahlhäuser der M.A.N. Einige stehen unter Denkmalschutz.
[04.2012]
BIRKENFELD – NEUSTADT/AISCH
Geschichte und Denkmal pflegen
Zur Instandsetzung der ehemaligen Klosterkirche Birkenfeld
Grafik2Unterwegs nach Bad Windsheim kann man kurz hinter Neustadt an der Aisch den mächtigen Vierkanter im Dorf Birkenfeld nicht übersehen. Das ehemalige Zisterzienserinnenstift gehört zu den wenigen mittelalterlichen Klöstern in Bayern, die ein gewalttätiger Barock nicht überformte, weil es schon während der Reformation aufgelöst wurde. Über die Jahrhunderte erfuhren die Gebäude schwere Schäden und wechselnde Nutzungen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche aus dem 14. Jahrhundert repariert, dabei eine Trennwand eingezogen: Der östliche Teil erhielt Emporen und ist seither evangelische Pfarrkirche. Der längere westliche Teil mit einer Nonnenempore über der Unterkirche diente landwirtschaftlichen Zwecken. Dieser eindrucksvolle dreischiffige Raum musste sogar als Kuhstall herhalten.
Heute gehört der profanierte Bereich der Stadt Neustadt. Die anderen Klostergebäude des Gevierts mit Seitenlängen von etwa 35 Metern, im Kern ebenfalls mittelalterlich, gehören Privateigentümern und erfuhren teils drastische Umbauten. Das Dormitorium hingegen, heute eine Scheune, bewahrt den überwältigenden Raumeindruck mittelalterlicher Bettelordensarchitektur, wie insgesamt die geschlossene Anlage ein Bild des Klosters aus der Gründungszeit gibt. Dabei haben sich den Mauern die Bedrängnisse der Jahrhunderte wie Sorgenfalten in ein vom Alter gegerbten Gesicht eingegraben. Allerdings verlor die heutige Kirche bei den Restaurierungen der 1970er und 1980er Jahre viel historische Substanz, indem verwitternde Schilfsandsteinblöcke der Fassaden durch fehlfarbenes neues Material ersetzt wurden.
In den neunziger Jahren führten neu entwickelte konservierende Instandsetzungsmaßnahmen bei der Restaurierung von Südfassade und Westgiebel zu deutlich überzeugenderen Resultaten. Bei der Sanierung der Unterkirche und der Nordfassade ab 2008 wurde dann erstmals nach dem Grundsatz verfahren, alle bauhistorischen Spuren der Jahrhunderte gleichwertig zu behandeln und zu bewahren. In der Unterkirche entfernte man lediglich die Einbauten des 20. Jahrhunderts, um den kreuzrippengewölbten siebenjochigen Raum wieder erlebbar zu machen, ohne schadhafte Steine und fehlende Steinrippen zu ersetzen. Außerdem verzichtete man auf die Rekonstruktion einer einheitlichen Raumfassung, um nicht mit den Alterungsspuren den sichtbaren Gang der Zeitläufte zu übertünchen. Obwohl der Raum für Veranstaltungen genutzt wird, erhielt er statt aufwändiger technischer Installationen, die ohne Eingriffe in die Substanz nicht möglich wären, lediglich einen Stampflehmboden und winddichte Fensterverschlüsse. Mittlerweile zeigt sich, dass auch so einfache Maßnahmen ein stabiles Raumklima gewährleisten.
Einher ging damit allerdings der Entschluss der Stadt Neustadt als Eigentümerin, auf eine intensive Nutzung der großartigen gotischen Halle zu verzichten. Für eine neoliberale Gesellschaft, in der noch das unscheinbarste Baudenkmal „in Wert gesetzt werden und „sich rechnen
soll, ist das eine kluge und vorausschauende Entscheidung, weil sie auch nachfolgende Generationen einschließt. Das passt auch zu einer Sanierung, die der ganzen Geschichte des Denkmals Respekt zollt.
Üblicherweise diagnostizieren Bauforscher ja penibel möglichst alle „Veränderungsphasen eines Gebäudes auf der Suche nach der vermeintlich ursprünglichen äußeren und inneren Gestalt und originaler Bausubstanz. Selten ist dabei aber das hypothetisch postulierte Original wirklich dingfest zu machen. Dann stellt sich bei der „denkmalgerechten
Sanierung die Frage, an welchem Punkt man die Zäsur setzt und die Geschichte des Baudenkmals einfriert. Damit wird zwar ein Teil der Historie konserviert, anderes aus der Biografie geht aber verloren. Für eine einheitliche Raumfassung werden schließlich verlorene Oberflächen rekonstruiert, deren Makellosigkeit dann die Auffrischung gealterter Partien nach sich zieht, um Dissonanzen im Gesamteindruck zu vermeiden. Schließlich erlebt man alterslose Räume, die ähnlich gekünstelt wirken wie geliftete Körper.
Im Aischgrund ist dagegen endlich einmal