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Der Verlorene Vater: Erstaunliche Gleichnisse
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Der Verlorene Vater: Erstaunliche Gleichnisse
eBook88 Seiten52 Minuten

Der Verlorene Vater: Erstaunliche Gleichnisse

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Über dieses E-Book

Diese moderne Gleichnissammlung aktualisiert die biblischen Texte, ohne sie in die Modebegriffe unserer Zeit zu pressen. Der Autor verfremdet und provoziert seine Leser ganz bewusst. Er will neue literarische Zugänge zur Bibel eröffnen und Fragen ansprechen, die den Menschen von heute bedrängen.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum30. Aug. 2015
ISBN9783738036398
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    Buchvorschau

    Der Verlorene Vater - Walter Rupp SJ

    Vorwort

    Der Verlorene Vater

    Erstaunliche Gleichnisse

    Walter Rupp SJ

    Diese Gleichnis-Sammlung macht den Versuch, Geschichten, Sätze und Ereignisse,

    wie sie in den Evangelien aufgeschrieben sind, neu zu schreiben.

    Sie kleidet die alten Gleichnisse, die in ihrer herkömmlichen Fassung fremdartig wirken,

    in ein neues, zeitgemäßes Gewand und schildert das Geschehen von damals,

    wie es sich heute hätte zutragen können. Sie wagt es,

    biblische Texte zu aktualisieren, ja sogar Gleichnisse und Worte Jesu zu verfremden,

    ohne sie in die Modebegriffe oder Denkschablonen unserer Zeit zu pressen.

    Sie wagt es auch, Einwände und Fragen auszusprechen, die den Menschen von heute bedrängen, und Antworten zu geben, die der Meister den Menschen unserer Zeit

    vielleicht gegeben hätte. Die Verfremdung will nicht fremd machen,

    sondern die biblischen Texte in die Gegenwart holen.

    Sie will einen anderen und neuen Zugang zu diesen Texten schaffen

    und sie so den Menschen unserer Zeit näherbringen.

    Palmsonntag (zu Mt 21,1)

    Jener Esel, den die beiden Jünger am Palmsonntag von der Weide holten, damit er ihren weithin berühmt gewordenen Meister nach Jerusalem trage, wunderte sich ein Leben lang über die Torheit der Menge, die mit Palmzweigen in den Händen Hosanna schrie und schon am nächsten Tag ‚Kreuzige ihn‘ rief.

    Bis zu seinem Lebensende beteuerte der Esel, er sei stolz darauf, dass er für diesen einmaligen Menschen diesen Dienst getan hätte. Er selbst habe nie begriffen, wen er getragen habe. Er hoffe nur, dass die anderen Esel, die diesen Jesus jetzt durch die Geschichte tragen, klarer sehen.

    Als er das letzte Mal bei ihnen war und sagte:

    Gehet in alle Welt und verkündet, was ich euch geboten habe!,

    fragten sich seine Jünger: Müssen wir es mit seinen oder

    dürfen wir es mit unseren Worten tun?

    Die Gleichnisrede (zu Mt 13,34)

    Als sie den Meister wieder einmal nicht verstanden, fragten sie ihn: Warum redest du so oft in Gleichnissen zu uns? Deine Gleichnisse sind für uns wie Rätselreden.

    Da sagte er zu ihnen: Ohne Bilder würdet ihr noch weniger verstehen, denn das Himmelreich unterscheidet sich von jedem anderen Reich, und kann ohne Staatsoberhaupt, ohne Parlament und ohne Polizei bestehen. Es ist nicht möglich, seine Grenzen auf einer Landkarte abzustecken. Niemand kann die Orte oder Völkergruppen nennen, unter denen es sich ausgebreitet hat. Niemand weiß, wer Bürger dieses Reiches ist.

    Da wandten seine Jünger ein: Je mehr du davon sprichst, desto mehr Fragen wirfst du auf.

    Darauf gab der Meister zur Antwort: Wer vom Himmelreich spricht, kann nur Bilder wählen, die richtig und zugleich nicht richtig sind. Er kann nur sagen: Es ist wie...; er kann immer nur vergleichen. Das Himmelreich wird für euch ein Geheimnis bleiben, bis ihr dort aufgenommen worden seid. Glaubt jedoch nicht, dass das Reich Gottes erst nach dem Weltende beginnt. Gott richtet seine Herrschaft schon jetzt auf. Es wächst wie eine Pflanze, aber die Menschen finden das nicht der Beachtung wert. Sie staunen nicht einmal, sondern legen sich in den Schatten dieser Pflanze und schlafen unter ihren großen Zweigen ein.

    Wer Ohren hat, der höre - und vergesse nicht,

    es denen zu erzählen, die auch hören möchten.

    Der Sämann (zu Mk 4,2)

    Bevor er sie zum Predigen aussandte, erzählte er ihnen ein warnendes Beispiel: Ein Sämann, der eine besonders reiche Ernte heimbringen wollte, sagte sich: Warum soll ich auf die Zeit der Aussaat warten, wenn alle auf den Acker gehen und säen? Ich säe jetzt und komme den anderen zuvor!

    So ging er eilends zu den Kleinen in die Kindergärten und erzählte ihnen alle biblischen Geschichten, vom Schöpfungsbericht angefangen bis zur Geheimen Offenbarung. Da er merkte, wie gerne ihn die Kleinen hörten und dass sie davon nicht genug bekamen, fing er immer wieder von vorne an und erzählte jede Einzelheit zum siebten, neunten oder zwölften Mal, bis die Kleinen alles nacherzählen konnten. Als die Kleinen jedoch größer geworden waren, erschrak er sehr. Mit einem Mal hatten sie die oft gehörten Geschichten satt und weigerten sich, ihm überhaupt noch zuzuhören.

    Da fragten ihn seine Jünger: Willst du mit diesem Beispiel sagen, dass der Sämann töricht gehandelt hat? Darauf gab er zur Antwort: Von der Geschicklichkeit eines Sämanns hängt viel ab. Er muß warten können. Er kann den Samen nur auf die Erde werfen, aber nicht bestimmen, wann er aufzugehen und welche Früchte er zu bringen hat. Über das Wachsen hat der Sämann keine Macht.

    Wie gut, dass Gott seine Weisheit vor den Weisen und Klugen

    verborgen hält. Sie würden sie mit ihren

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