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Trip des Wahnsinns
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eBook251 Seiten3 Stunden

Trip des Wahnsinns

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Über dieses E-Book

Ein ganz normaler Trip? - Nein!
Gregor hört Stimmen und wird im Hotel von einem bestialischen Monster heimgesucht, das ihn in den Wahnsinn treibt. Alles nur Einbildung? - Falsch gedacht! Er sieht und erfährt Dinge, die ein normaler Mensch nicht verkraften würde - Alptraumhafte Wesen, blutige Massaker, dunkle Geheimnisse und vieles mehr. Trotz des chaotischen Wahnsinns steht eins fest - Er wird nie wieder der Alte sein!
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum5. Juni 2014
ISBN9783847691822
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    Buchvorschau

    Trip des Wahnsinns - Jack Crowd

    1

    Kapitel 1

    Eine stürmische Zeit

    Dunkle Wolken ziehen auf. In der Ferne hört man ein Grollen. Das riesige Hochhaus im Vordergrund bekommt einen Blitztreffer ab. Es donnert ohrenbetäubend.

    Aus dem letzten Stockwerk schaut jemand dem Gewitter zu. Es ist ein junger Mann, Anfang 20, um die 1,80 Meter groß, kurze dunkelbraune Haare und gekleidet mit einem blau kariertem Hemd und einer Jeans.

    Er schließt das Fenster und geht zu seinem Schreibtisch. Dort greift er sich ein paar herumliegende Papiere. Sein Blick wandert darüber. Er lacht und ließt laut vor:

    „Glückwunsch Herr Harm, sie haben das fünfte Semester erfolgreich bestanden und befinden sich somit im sechsten und letzten Semester ihres Psychologiestudiums. Mit freundlichen Grüßen, Herr Klaus. Unterzeichnet am: 23. September 2013."

    Er packt das Papierstück beiseite und zum Vorschein kommt das Nächste.

    „Meine Güte, wie weit ich es schon gebracht habe! Nur noch ein Semester, ist das verrückt! Geil, ich muss mir noch mal mein Endzitat ansehen."

    Mit einem entspannten und freudigem Grinsen ließt er laut:

    „Als ich vor knapp drei Jahren mein Abitur mit 1,5 machte, schrieb ich mich in der

    Sigmund-Freud-Universität ein. Es war sehr eng, denn der Numerus clausus war nicht viel höher. Ich hatte Glück und ich bin so froh, dort zu studieren. Jetzt kann ich es sagen: Ich freue mich auf mein letztes Semester und hoffe, dass es genauso erfolgreich wird, wie alle anderen."

    Er packt das Dokument in einen Ordner. Danach schlürft der junge Mann zum Computer und schaltet ihn ein. Ungefähr zwei Sekunden später ist er hochgefahren. Er macht das Programm „Skaip" auf und wählt eine Nummer. Es ertönt ein lautes Signal und das Gespräch wird abgebrochen. Er sieht ziemlich verärgert aus.

    „Mist, ich muss dringend noch mal klären, wann sie mich morgen abholen kommen!"

    Der junge Mann nimmt ein Handy aus seiner Hosentasche und tippt den grünen Wahlknopf. Nach drei Anrufsignalen hört man eine Frauenstimme am Telefon:

    „Hallo Gregor, alles in Ordnung bei dir?"

    „Ja Mutti, bei dir auch?"

    „Ja, bei mir ist auch alles klar. Wir kommen dich morgen um 9.00 Uhr abholen, ist dir das recht so?"

    „Geht klar, ich stehe dann unten!"

    „Gut, dann habe noch einen schönen Tag, bis morgen, ich freue mich!"

    Gregor legt sein Handy beiseite. Er schaltet einen alten Röhrenfernseher ein und zappt mit der Fernbedienung hin und her, bis er auf einem Sportkanal stehen bleibt. Dort läuft Snooker.

    „Geil, das muss ich schauen!"

    Lässig senkt sich Gregor in seine himmelblaue Couch, streckt die Füße auf den Sofa-Tisch und zündet sich eine Zigarette an.

    Nach 10 Minuten kommt Werbung und er geht ins Bad, wäscht sich und putzt seine Zähne. Danach erzählt Gregor seinem Spiegelbild:

    „Ich hätte ja noch mal Lust, heute Abend mit Hans in die Kneipe zu gehen, um vor der Urlaubsreise ins Schwabenland noch ein bisschen zu feiern. Mach ich ja eigentlich jeden Freitag, aber heute ist es was anderes."

    Er schreibt eine SMS. Wenig später ertönt ein Piepen. Gregor schaut auf sein Handy und sagt:

    „Das ist gut, er kommt um 19:00 Uhr. Jetzt ist es

    16:25 Uhr, also noch knappe drei Stunden, bis die Kneipe aufmacht! Die Zeit muss ich irgendwie noch überbrücken."

    Er setzt sich vor den PC und geht ins Internet. Kurze Zeit surft er, dann läuft er in seine kleine verrauchte Küche, setzt sich auf einen Stuhl und zündet sich noch eine Kippe an. Mit skeptischen Gesichtsausdruck blickt er aus dem kleinen Küchenfenster. Es ist zu erkennen, dass die Gewitterwolken alles bedecken, was man sieht. Gregor redet mit sich selbst:

    „Ich habe ja eigentlich nichts gegen Regen und Gewitter, aber die Kneipe ist fast einen Kilometer entfernt. Scheiße!"

    Es fängt an zu stürmen. Ein leuchtend heller Blitz in unmittelbarer Nähe, lässt ihn zucken. Er steht auf, schnipst die Zigarette in die Tiefe und schließt das Fenster. Es scheint so, als würde gleich die Welt untergehen.

    Erkennbar genervt, legt er sich auf sein Sofa und zupft sich am Bart.

    „Ob es heute mit dem Kneipenbesuch wohl klappt, oder ob er wortwörtlich ins Wasser fällt?"

    Mit der Zeit wird er immer träger. Gregor gähnt, legt sich hin und streckt seine Beine aus. Danach versinkt er in das Sofa, kurze Zeit später hört man ein Schnarchgeräusch.

    Das Gewitter ist am Toben. Trotz des Unwetters herrscht Stille. Sie breitet sich aus.

    Doch plötzlich klingelt Gregors Handy. Er schreckt auf und nuschelt hektisch:

    „Es ist ja schon kurz vor sieben. Ich muss ja aufstehen, gleich kommt Hans."

    Gregor reibt sich die Augen und erhebt sich. Er macht seinen Single-Kühlschrank auf, holt sich zwei Pils raus und plappert verschlafen:

    „Eins für Hans, eins für mich."

    Einen kurzen Augenblick später klingelt es.

    „Das kann ja wieder zwei Minuten dauern, der verdammte Aufzug ist ja kaputt."

    Dicht drückt er sein Ohr an die Tür und auf einmal klopft es. Gregor zuckt zusammen und öffnet sie.

    2

    Kapitel 2

    „Ein wahrer Kumpel?"

    Man sieht, dass ein Mann vor der Tür steht. Er trägt einen schwarzen Mantel, eine dunkelblaue Jeans und polierte Sneaker.

    „Wieso habe ich dich nicht gehört, Hans? Ich habe mich fast zu Tode erschreckt du Spinner!"

    „Das sind meine neuen Schuhe!"

    „Mein Gott, normalerweise höre ich alles!"

    „Darf ich reinkommen?"

    „Klar doch, komm rein."

    Hans zieht sein Mantel aus und stellt die Sneaker auf ein Schuhregal. Er folgt Gregor in die Küche, setzt sich auf einen Barhocker und beide machen ihr Pils mit dem Feuerzeug auf. Sie trinken und reden eine ganze Weile.

    Nachdem fast jeder von den beiden die ganze Bierflasche leer hat, werden beide lustig und die Gesprächsthemen fangen an, lockerer und vulgärer zu werden. Über eine halbe Stunde quatschen sie noch, machen Witze und lachen. Hans sagt nach einer Weile:

    „So Gregor, lass uns mal los, es ist gleich acht!"

    „Ja alles klar, lass gehen!"

    Die beiden ziehen sich ihre schwarzen polierten Schuhe an und nehmen die Mäntel vom Haken. Sie gehen auf den Flur. Gregor schließt die Tür ab und beide steuern das Treppenhaus an. Hans öffnet eine Glastür und sie laufen die Stufen hinunter. Gregor sagt:

    „Das Treppenhaus nimmt irgendwie vom 25. Stock, nach unten, kein Ende. Ich hasse es, wenn der Fahrstuhl defekt ist."

    Sie steigen weiter hinab.

    Im zweiten Stock sieht man durch die Glastür eine unheimlich anmutende ältere Dame, die strickt. Merklich unbeeindruckt gehen Gregor und Hans weiter, und erreichen eine Weile später das Erdgeschoss und den Ausgang.

    Freudig und leicht beschwipst, laufen sie den beleuchteten Gehweg an der Hauptstraße entlang. Die Luft ist klar, die Sicht ist weit. Die Sonne versinkt langsam in einem unheimlichen Abendrot.

    „Nicht mehr weit bis zur Kneipe, aber ich muss noch zur Bank und Kohle holen!"

    „Ich warte hier!"

    Hans geht mit schnellen Schritten in die Bankfiliale.

    Nach einer Minute kommt er wieder raus und erzählt:

    „Jetzt kann der Abend beginnen."

    Gregor und Hans zeigen mit dem Finger auf eine Leuchtreklame. Sie laufen weiter. Einen Augenblick später erreichen sie eine Bar.

    „Die Stadtschenke", steht in großer leuchtender Schrift, über altmodischen Holzfenstern. Sie treten ein und setzen sich auf die Hocker an der Theke. Der Barmann sagt:

    „Willkommen ihr beiden, was darf es denn sein?"

    Gregor erwidert:

    „Zwei Pils bitte!"

    Der Wirt macht sich an die Arbeit, während Hans und Gregor ausgelassen reden. Ein bisschen später kommt er an und stellt sie mit freundlichem Gesicht vor sie hin.

    „Ja, danke!"

    Sie quatschen und bestellen sich ein Pils nach dem anderen.

    Eine Weile später geht Gregor den engen Kneipenraum entlang, bis hin zur Herrentoilette. Er öffnet die Tür. Man kann erkennen, dass die Urinale defekt sind. Einen Augenschwenk weiter ist eine Toilettenkabine. Gregor schreitet auf sie zu und drückt die Klinke nach unten. Es scheint jemand drinnen zu sein. Er fragt drängelnd:

    „Brauchen sie noch lange?"

    Eine tiefe Männerstimme erwidert:

    „Du bist es! Ja, nur du alleine hast die Macht!"

    Man sieht, dass die Tür langsam aufgeht und heraus kommt ein großer ungepflegter Mann mit fettigem Haar, der so schwarz wie die Nacht gekleidet ist. Der Riese, der mit ungefähr 2,10 Meter einen Kopf größer ist als Gregor, beugt sich zu ihm runter und sagt laut in sein Gesicht:

    „Du bist es, nutze es richtig!"

    Er verschwindet wieder. Gregor schüttelt den Kopf.

    „Was für ein verrückter Typ."

    Er geht in die Kabine. Einen Moment später kommt er wieder raus, wäscht sich die Hände und geht zurück in den Kneipenraum. Man kann erkennen, dass Hans fleißig am Trinken ist.

    „Kann der nicht warten, der Spinner?"

    Er geht zum Wirt und erwähnt:

    „Ein Pils hätte ich gerne noch!".

    Die beiden trinken und trinken, bis sie schließlich aufstehen und die Uhr über der Theke fast 01.00 Uhr nachts schlägt. Torkelnd verlassen beide die Kneipe. Hans lallt zu Gregor:

    „Ich begleite dich noch."

    „Mach das."

    Als sie nach 20 Minuten am Hochhaus ankommen, bestellt sich Hans ein Taxi. Die beiden reden, bis Hans schließlich abgeholt wird.

    3

    Kapitel 3

    „Rückweg"

    Scheinbar sehr betrunken, geht Gregor in das Haus, geradewegs zum Aufzug.

    „Das ist ja komisch, der ist ja wieder ganz."

    Gregor steigt ein. Sein wankenden Körper lehnt er an die Fahrstuhlwand. Die Türen schließen. Der Aufzug beginnt sich zu bewegen. Ein leises Schleifen ist wahrzunehmen. Es scheint alles in Ordnung zu sein.

    Doch plötzlich hört man einen metallischen Knall und der Aufzug ruckelt. Das Licht beginnt zu flackern, dann erlischt es. Man hört Gregor ängstlich sprechen:

    „Verdammt noch mal, das blöde Ding ist steckengeblieben!"

    Er macht sein Feuerzeug an, da verweht die Flamme und man hört eine verzerrte dämonische Stimme:

    „Mache nicht den Fehler und fahre in den Urlaub! Bleibe hier, oder die Menschheit ist in Gefahr, denn nur du hast die Macht, nutze sie richtig! Bringe dich um! Wenn du stirbst, ist alles wieder gut! Sobald du einschläfst, läuft die Zeit!"

    Und wie aus dem Nichts fängt die Fahrstuhllampe an zu leuchten. Es gibt einen Ruck und der Aufzug setzt seine Fahrt fort. Gregor lacht:

    „Das ist doch alles Einbildung. Entweder bin ich total besoffen, oder meine schizophrenen Anfälle fangen wieder an."

    Ein Klingeln ist zu hören. Bei der digitalen Stockwerksanzeige ist eine rote „25" zu sehen. Gregor steigt aus. Er geht schlürfend den langen Flur entlang und man erkennt ein Graffiti an der Wand. Es zeigt ein riesiges Quadrat, alles in roter Farbe. Dazwischen ist ein Schriftzug in Schwarz zu erkennen:

    „Du musst dich bei deinen Lebenswegen für den Richtigen entscheiden. Also bring dich jetzt um! Überlege noch mal bis zum Schlafengehen!"

    Gregor fasst sich mit den Händen an den Kopf.

    „Ich bin geschockt! Wahrscheinlich bin ich verrückt."

    Er läuft schnellen Schrittes zu seiner Wohnungstür und schließt hektisch auf. Gregor geht rein, zieht die Schuhe aus und legt sich auf sein Sofa.

    „Alter, wenn ich getrunken habe und besoffen bin, schlafe ich doch normalerweise sofort ein, aber diesmal bin ich ja fast schon wieder nüchtern!"

    Mit einem Mal hört man die verzerrte dämonische Stimme wieder:

    „Letzte Chance, Gregor! Nimm dein Küchenmesser und schlitze dir die Pulsadern auf, oder springe aus dem Fenster!"

    Gregor erwidert:

    „Was hat das alles zu bedeuten? Soll ich morgen nicht in den Urlaub fahren, weil irgendetwas Schlimmes passiert, oder soll ich mich gar umbringen? … Blödsinn! Es ist schon zwei Uhr nachts, ich muss morgen um neun fertig dastehen! Keine Zeit für irgendwelche unsinnigen Gedanken. Ich will einfach nur schlafen!"

    Er macht seine Augen zu. Man hört noch mal die verzerrte dämonische Stimme:

    „Die Zeit läuft ab... jetzt!"

    4

    Kapitel 4

    „Gute Reise!"

    Er schläft bis um 08:00 Uhr durch und wird vom lauten Klingeln seines Weckers wach. Gregor sieht munter und belebt aus. Er steht auf, geht unter die Dusche und singt ein bisschen.

    Kurze Zeit später verlässt er das Bad. Er läuft in die Küche und macht seine Kaffeemaschine an.

    Nachdem sie fertig ist, gießt er ein und fängt an zu schlürfen. Nebenbei macht er sich eine Kippe an. Er schaltet das Radio ein. Es läuft Musik und er wackelt dazu ein bisschen mit.

    Eine Weile später steht er auf und stellt seine Tasse in den Geschirrspüler. Es ist 08:30 Uhr auf der Küchenuhr. Im Radio kommen Kurznachrichten.

    Nebenbei beginnt er seine Schuhe anzuziehen und auf einmal klingelt das Telefon. Das Wort „Mama", mit einem Foto, erscheint auf dem Display. Gregor drückt drauf. Es öffnet sich eine SMS. Er ließt sie laut vor:

    „Wir stehen unten und warten... Gruß Mama!"

    Er packt das Handy in die Tasche.

    „Was, schon so früh, ist doch erst 08:40 Uhr... egal."

    Er nimmt eine gepackte Reisetasche, geht in Richtung Wohnungstür, läuft raus und schließt ab. Sein Weg führt zum Aufzug.

    Als er ihn erreicht, drückt er den Knopf. Nach ein paar Sekunden öffnen sich die Türen und Gregor steigt ein.

    Der Fahrstuhl beginnt sich zu bewegen. Kurz darauf zeigt die digitale Stockwerksanzeige eine „2" an.

    „Erst zweiter Stock? Das vermasselt mir ja schon wieder den Tag! Kann das blöde Ding nicht einfach gerade durch, ohne Zwischenhalte, zum Erdgeschoss fahren?"

    Die Fahrstuhltür öffnet sich und die unheimliche ältere Dame steigt ein. Gregor zieht ein grimmiges Gesicht. Die Türen des Lifts schließen und man sieht, wie die Dame sich zu Gregor dreht. Sie lacht und sagt:

    „Ich hoffe, du hast deinen Verstand mitgenommen! Viel Glück auf deiner 'Reise'."

    „Ja, das werde ich haben."

    Man hört ein Klingeln und bemerkt den digitalen roten Schriftzug: „EG". Die Tür geht auf und Gregor verlässt den Aufzug. Schnell dreht er sich um. Man sieht, dass die ältere Dame nicht mehr im Aufzug ist.

    „Wo ist sie?! Egal, bloß weg hier!"

    Gregor geht auf die Eingangstür zu. Im Hintergrund steht ein Mann mit lockigen braunen Haaren. Daneben eine kleine Frau im roten Kleid. Sie lehnen Arm in Arm, an einem weißen T5. Gregor läuft ihnen mit euphorischem Lächeln entgegen. Freudig nimmt er zuerst die Frau in den Arm, kurz darauf den Mann.

    Nach der Begrüßung steigen sie ein. Der Mann setzt sich ans Lenkrad, die Frau daneben und Gregor nimmt auf der zweiten Bankreihe platz.

    Sie fahren von dem Parkplatz des Hochhauses auf die Hauptstraße. Die drei folgen einige Zeit dem Verlauf. Eine Weile später erreichen sie den Wegweiser mit der Aufschrift: „A-10".

    Nach knapp 500 Metern, fahren sie auf die Autobahnauffahrt. Die Stimmung scheint sehr freudig, irgendwie lustig. Sie machen Späße und singen zur Musik mit. Der Mann erzählt:

    „Ich freue mich auf drei Wochen Entspannung... endlich, das haben wir uns verdient."

    Die freudigen Gespräche werden mit der Zeit weniger und alle widmen sich dem Herausschauen. Die Landschaft saust an ihnen vorbei. Der Tacho zeigt konstant 120 Km/h an und Gregor und die Frau schließen ihre Augen. Der Mann sagt:

    „Immer das Alte. Ein Glück werde ich nicht müde, wenn neben und hinter mir welche schlafen. Die Autobahn ist ja heute irgendwie so schön leer. Dann kann ich ja ein bisschen Gas geben."

    Aus den Körpern des Mannes und der Frau, kommen eigenartige schwarze Fäden herausgekrochen. Die Kilometeranzeige neben dem Tacho wechselt ungewöhnlich schnell die Zahlen. Der Bus scheint sich zu beschleunigen. Die digitale Uhr auf dem Radio läuft immer weiter nach vorne. Von 09:20 Uhr auf 11:20 Uhr, innerhalb weniger Sekunden. Es geht fix, man sieht kaum was von der Autobahn. Die Kilometeranzeige geht parallel blitzschnell, von 30678 Kilometer, auf 30880 Kilometer mit.

    Wie aus dem Nichts hält der Bus an einem Rastplatz an. Die schwarzen Fäden verschwinden. Der Mann weckt Gregor und die Frau mit vorsichtigen Berührungen. Sie gähnen, räkeln sich und reiben ihre Augen. Träge steigen sie aus. Ihr Weg führt in ein Restaurant der Raststätte. Die Frau sagt:

    „Es sieht sehr appetitlich aus."

    Sie nehmen an einem Tisch Platz. Jeder von ihnen greift sich eine herumliegende Speisekarte. Ihre Blicke wandern. Der Mann fragt:

    „Wo bleibt denn die Bedienung?"

    Gregor blickt um sich. Er macht ein Handzeichnen zu der Kellnerin. Diese läuft herum und putzt die Tische. Sie schaut zu Gregor und sagt:

    „Verzeihung der Herr, ich komme gleich zu ihnen und nehme die Bestellung auf."

    Ein wenig später stellt sie sich mit einem kleinen Notizblock neben ihn.

    „Was darf es denn sein bei ihnen?"

    Gregor erwidert:

    „Eine Cola und ein Schnitzel mit Bratkartoffeln."

    „Vielen Dank für ihre Bestellung."

    Die drei schauen sich mit fraglichen Blicken an. Die Frau ruft:

    „Hallo, was ist mit uns, wir wollen auch ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. Mein Mann möchte ein Bier und ich ein Wasser!"

    Die Kellnerin dreht sich zu Gregor.

    „Haben sie was gesagt? Möchten sie noch etwas?"

    „Ja, die Herrschaften hier am Tisch wollen auch was essen!"

    Die Kellnerin lacht:

    „Sie sind mir ja ein Witzbold. Sagen sie doch gleich, dass sie mehr essen wollen. Das ist keine Schande."

    „Na sagen sie mal, sind sie völlig bescheuert!? Ich sage es ein letztes Mal: Die Herrschaften hier wollen ein Schnitzel mit Bratkartoffeln. ...Verdammt ich will drei Schnitzel mit Bratkartoffeln, ein Wasser, eine Cola und ein Bier!"

    Die Kellnerin nimmt ihr Notizblock zur Hand und schreibt sich etwas auf. Sie schüttelt den Kopf. Der Mann sagt:

    „So etwas Unverschämtes! Wenn ich keinen Hunger hätte, würde ich sofort wieder gehen!"

    Die Frau und Gregor nicken mit dem Kopf. Sie fangen an sich zu unterhalten.

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