Mit Nepomuck auf Weltreise
Von Christine Erdic
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Über dieses E-Book
Christine Erdic
Christine Erdiç wurde 1961 in Deutschland geboren. Sie interessierte sich von frühester Kindheit an für Literatur und Malerei. Schon damals verfasste sie oft kleine Geschichten und Gedichte, die sie jedoch nie veröffentlichte. Nach dem Abitur war sie in unterschiedlichen Bereichen tätig und reiste viel. Seit 1986 ist sie verheiratet, hat zwei Töchter und lebt seit dem Millennium in der Türkei. Unter anderem gab sie Sprachtraining an der Universität von Izmir, machte Übersetzungen und verfasste Berichte für die Türkische Allgemeine, eine ehemalige Zeitschrift in deutscher Sprache, und gibt private Deutschstunden. Mehr Infos unter: Bücher- und Koboldecke https://christineerdic.jimdo.com/ Reisetipps und Literatur https://literatur-reisetipps.blogspot.com/
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Buchvorschau
Mit Nepomuck auf Weltreise - Christine Erdic
Mit Nepomuck auf Weltreise
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Bei den Eskimos
Im Land der Geysire und Elfen
Harry Potter, Dudelsack und Ungeheuer
Das Versteck des Leprechaun
Klompen und Pannenkoek
König der Kobolde
Ein Kobold in Paris
Menina und Menino
Die Wiege von Romeo und Julia
Zu Besuch in Wien
Auf den Spuren Draculas
Eine Ballonfahrt, die ist lustig
Im Land der Pharaonen
Auf Safari
Im Affentempel
Kimonos, Tempel und Kinderfeste
Bären, Lachs und Ahornsirup
Das Erbe der Maya
Die Regenbogenschlange
Hobbits und Pinguine
Vorwort
Hast du schon einmal einen Kobold gesehen? Nein?!
Nun, Kobolde sind lustige kleine Wesen, die gern gesellig in größeren Gruppen zusammenleben.
Sie gehören wie Elfen, Feen, Zwerge, Wichtel und Gnome zur Familie des „kleinen Volkes".
Neben dem flinken Wald- und Wiesenkobold und dem Bergkobold, der einsame Gegenden bevorzugt, sei an dieser Stelle noch der Hauskobold erwähnt. Man findet ihn in fast jedem Land dieser Welt.
Laut Volksglauben beschützt ein Kobold das Heim seines Besitzers, treibt dort zwar gern Schabernack, richtet jedoch meist keinen wirklichen Schaden an.
Sichere Anzeichen für die Anwesenheit eines Kobolds sind plötzlich verschwindende und an anderer Stelle wieder auftauchende Gegenstände wie Münzen, glitzernder Schmuck, Schlüssel – oder einzelne Socken, die scheinbar von der Waschmaschine verschluckt werden. Vielleicht hast du letzteres sogar selbst schon einmal erlebt?
Waldkobolde messen höchstens einen halben Meter, laufen in der Regel barfuss und ihre Haarfarbe variiert von feuerrot bis tintenschwarz. Auch das strubbelige Haar unseres Helden Nepomuk ist tiefschwarz und seine unternehmungslustig blitzenden Augen sind ganz dunkel. Er kleidet sich gern in Latzhosen sowie grüne Hemden. Der pfiffige kleine Kerl lebt in Norwegen, doch seine Familie stammt eigentlich aus den wilden Berggegenden der Karpaten in Rumänien.
Hast du Lust, Nepo auf seiner Weltreise zu begleiten? Na, dann los!
Reise mit ihm in faszinierende fremde Länder und lerne dort die Menschen, Tiere und Gebräuche kennen. Wenn du magst, darfst du gern die Bilder im Buch ausmalen und auf der Weltkarte die Orte eintragen, die der Kobold gemeinsam mit dir besucht.
Und nun wünsche ich dir ganz viel Spaß auf deinem Weltenbummel mit Nepomuck!
Bei den Eskimos
Es ist gemütlich in dem bunten kleinen Holzhäuschen. Im Ofen knistert ein behagliches Feuer, während draußen der Polarwind um das Haus heult. Mit glühenden Ohren hört Nepomuck zu, was ihm das kleine Mädchen mit den schwarzen, geflochtenen Zöpfen erzählt: „Mein Name ist Nanuk ..."
„Das klingt ja fast wie Nepomuck!", ruft der kleine Kobold lachend dazwischen. Doch Nanuk schaut ihn ernst an.
„Mein Name hat eine Geschichte. Bei uns Inuit – so nennen wir Eskimos uns selber – und das bedeutet ganz einfach ‚Mensch’ – wählen nicht die Eltern den Namen eines Babys aus. Wir glauben, dass kein Namensgeist ohne körperliche Hülle bleiben darf, denn das bringt Unglück. Als ich geboren wurde, ist im Dorf gerade ein alter Mann gestorben, und so gab man mir seinen Namen – und damit auch seine Fähigkeiten." Die Kleine holt zum Beweis eine Mappe hervor und zeigt Nepomuck ein wunderschönes Landschaftsbild.
„Siehst du, ich male schon genauso gut, wie er gemalt hat." Nepomuck staunt. So etwas hört er zum ersten Mal. Aber hier ist sowieso vieles ganz anders.
„Dann hast du jetzt aber einen Männernamen", fällt ihm plötzlich ein.
„Macht doch nichts, sagt Nanuk, „wenn ich möchte, darf ich noch weitere Namen hinzufügen, zum Beispiel von Menschen, die mir viel bedeuten.
Nanuks Vater betritt mit frostgerötetem Gesicht den Raum und bringt einen ordentlichen Schwung eisige Luft mit herein.
„Nanu, ihr sitzt bei diesem schönen Wetter drinnen? Dabei gibt es doch für Nepomuck so viel zu sehen. Ihr solltet die Zeit besser nutzen", meint er kopfschüttelnd.
„Aber ich habe schon ganz viel von Nanuk gelernt", wirft der Kobold eifrig ein und denkt bei sich: Ich möchte eigentlich nicht so gerne zugeben, dass es sogar mir, der ich aus Norwegen stamme, dort draußen ein wenig zu kühl ist.
„Dann sollten wir jetzt mal von der Theorie zur Praxis wechseln", schmunzelt sein Gastgeber.
„Also, Nepomuck, was würdest du denn gerne unternehmen?"
Das Kerlchen muss nicht lange überlegen. „Ich möchte einmal ein Haus aus Eis und Schnee sehen!", verkündet es begeistert.
„Gut, dann müssen wir uns aber beeilen", erklärt Nanuks Vater.
„Die meisten Inuit wohnen heute nicht mehr in Iglus", erzählt Nanuk, während sie durch den Schnee stapfen. Für Nepomuck erweist sich das als ziemlich anstrengend, da er ja viel kleiner als die Eskimos ist und zudem keine Schuhe trägt, denn Waldkobolde laufen immer barfüßig.
Kurzerhand nimmt der Vater ihn huckepack.
„Ehe du dir noch die Füße abfrierst", lacht er. Bald sind sie am Iglu angekommen. Der Mann, der dort wohnt, ist ein traditioneller Jäger. Auch davon gibt es nur noch wenige.
Staunend betritt Nepomuck durch den niedrigen Eingang das runde Eishaus. Iglus sind aus Schnee gebaut und werden innen durch die Körperwärme der Bewohner beheizt. Nepomucks Zähne klappern, während er sich auf einer mit einem Fell bedeckten Eisbank niederlässt. Es fühlt sich an wie im Kühlschrank!
„Wenn draußen minus 40 Grad herrschen, kann die Temperatur im Iglu noch bis zu 4 Grad betragen, berichtet ihm Komonak, der Eigentümer dieser seltsamen Behausung. „Wärmer darf es ohnehin nicht werden, sonst wird es innen sehr feucht, und der Iglu beginnt zu schmelzen.
Es gibt nur eine sehr kleine Kochstelle, eine Art Steinlampe, die mit Fett gefüllt wird. Sicherlich dauert es Stunden, auf dieser kleinen Flamme etwas Fleisch zu garen. „Eskimo bedeutet im Indianischen übrigens „Rohfleischesser
.
„Dadurch, dass unsere Vorfahren Fisch und Fleisch meist roh aßen, wurden sie mit wichtigen Vitaminen versorgt, sie kannten ja kein Obst und Gemüse. Es wurde von ihnen auch niemals Müll hinterlassen, denn das komplette Tier wurde verwertet: die Felle für Kleidung und Decken, Knochen und Sehnen für Waffen oder Nähmaterial", erklärt Komonak.
„Als dann immer mehr Wissenschaftler und Forscher in die Arktis und nach Grönland oder Alaska kamen, änderte sich jedoch das Leben der Eskimos, setzt Nanuks Vater leise hinzu, „sie jagten immer seltener und kauften Nahrung und Kleidung lieber in Geschäften. Heute wohnen die meisten Inuit in kleinen Steinhäusern oder modernen Blockhütten und nicht mehr in Iglus.
Nepomuck findet es sehr schade, dass hier eine interessante uralte Kultur verloren geht.
Eines Tages werden die alten Traditionen der Inuit nur noch in Geschichten weiterleben, die Großmütter ihren Enkelkindern am Kamin erzählen, geht es ihm durch den Kopf.
Doch viel Zeit bleibt ihm nicht zum Bedauern, denn jetzt heißt es aufbrechen. Eine Überraschung wartet noch auf ihn: Vor dem Iglu steht bereits ein mit kuscheligen Fellen ausgelegter Hundeschlitten, der