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Es gebe Engel unter uns!: Kleine Geschichten 1996-2006
Es gebe Engel unter uns!: Kleine Geschichten 1996-2006
Es gebe Engel unter uns!: Kleine Geschichten 1996-2006
eBook59 Seiten21 Minuten

Es gebe Engel unter uns!: Kleine Geschichten 1996-2006

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Über dieses E-Book

Ein Haus

Ich hatte kein Zuhause. Und ich hatte einige Wörter, mit denen ich nichts anfangen konnte. Hin und her, hin und her, hin und her. Es fiel mir ein, ich baue mit ihnen ein Haus.

Ich habe eine gründliche Einstellung zu dem Wort Lust. Ich baute den Grund mit dem Wort Lust. Die Wände müssen stabil sein. Ich baute sie mit dem Wort Eigensinn. Fenster müssen mich mit der Welt verbinden. Ich baute sie mit dem Wort Traum. Das Dach gibt dem Haus erst einen Sinn. Ich baute es mit dem Wort Sinn. Die Haustür muss in mir Freude erwecken, wenn ich weggehe oder zurückkehre. Ich baute sie mit dem Wort Freude.

Das Haus ist fertig. Und mir ist das Wort Glück übriggeblieben. Ich schenke es euch.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum18. Okt. 2021
ISBN9783754358214
Es gebe Engel unter uns!: Kleine Geschichten 1996-2006
Autor

M. Aman

M. Aman ist 1950 im Iran geboren. Seit 1983 lebt er in Deutschland. Im Jahre 1993 hat er sein Studium an der Universität Hannover im Studiengang der Sozialwissenschaften abgeschlossen. Er wurde im Jahre 1971 als Student der Ingenieurwissenschaften in Teheran auf Grund der Teilhabe an der damals wachsenden politischen Bewegung gegen die Monarchie im Iran verhaftet. 1978, noch vor der Revolution, wurde er zusammen mit den anderen politischen Gefangenen aus der Haft entlassen. Nach der Revolution schloss er sich der sich formierenden Bewegung gegen die neue religiöse Despotie an, weshalb er 1983 das Land verlassen musste. Erste Gedichte entstanden Anfang der 80er Jahre. In den 90er Jahren und danach hatte er teilweise seine Werke veröffentlicht. Unter anderem in Welfen Garten, Jahrbuch für Essayismus, herausgegeben von Leo Kreutzer und Jürgen Peters, Nr. 7 und Nr. 9, Revonnah Verlag Hannover. Seit 1994 malt er auch Bilder.

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    Buchvorschau

    Es gebe Engel unter uns! - M. Aman

    Inhalt

    Mein Fahrrad

    Wassermelone

    Ein Haus

    In der Fußgängerzone

    Zwei Krankenpfleger

    Seidenraupe

    Die Magie von Kindern

    Ein Waldstück in der Nähe

    Mein altes Ich

    Totenmaske

    Nicht ohne Risiko

    Ein sonniger Septembertag

    Im Totenreich

    Der Brotlaib

    Der Schneeball

    Der Mangel

    Etwas Freude

    Beim Einkaufen

    Sonnenschein

    Marx

    Erdkugel

    Warum haben sie meine Erinnerungen so geprägt?

    Der Teppich

    Erinnerungskette

    Einmal

    Im grauen Hintergrund

    Anderswo

    Wie ungewöhnlich

    Im Vorsaal der Bibliothek

    Das Haushaltsdefizit

    In dieser Stadt

    Dateiname »Freude«

    Vor einem Monat

    Ich gehöre zu den Unteren

    Eine andere Welt

    Mein Gott

    Ich habe Hoffnung

    Unter dem Vollmond

    Vor der Universität

    Wir sitzen vor einem Café

    Meine Generation

    Es ist der 9. Juni 2006

    An einem See

    Unterwegs

    Ich hatte ein Problem

    Im Traum

    Allerdings

    Zwei Wörter

    Das Heilmittel

    Grenzen

    Verzweiflung

    Es gebe Engel unter uns!

    Ein offenes System

    Diese drei Wörter

    Mein Fahrrad

    Anfang Dezember, als Schnee und Kälte begannen, putzte ich mein Fahrrad und parkte es an einem geschützten Platz.

    Nun sind mehr als drei Monate seit jenem Tag vergangen. In der Nacht vor dem Einschlafen erinnere ich mich, dass ich in dieser Zeit mehr als hundert Mal an meinem Fahrrad vorbeigegangen bin, ohne es anzublicken.

    Ich verspreche mir, es morgen anzusehen, und beruhigt schlafe ich ein.

    Wassermelone

    Ich habe inzwischen ein gestörtes Verhältnis zu Wassermelonen. Das war nicht immer so. In meiner Heimat, dem Iran, genoss ich den Geschmack von Wassermelonen in den warmen Jahreszeiten. In den kalten Jahreszeiten genoss ich die Sehnsucht danach.

    In der Nacht des Winteranfangs, der längsten Nacht des Jahres, bei uns Jalda-Nacht genannt, genießen wir die letzte sorgfältig aufbewahrte Wassermelone. Das ist gleichzeitig der Abschied von ihr.

    Hier in Deutschland war das anders. Hier gibt

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