Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

KRABUMMS: Die etwas andere Autobiografie eines Shih Tzu
KRABUMMS: Die etwas andere Autobiografie eines Shih Tzu
KRABUMMS: Die etwas andere Autobiografie eines Shih Tzu
eBook334 Seiten3 Stunden

KRABUMMS: Die etwas andere Autobiografie eines Shih Tzu

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Ich bin ein Shih Tzu mit wahnsinnigem Geltungsdrang und einem nicht lösbaren Problem.
Ich stelle Dir Fragen! Nervtötend und pausenlos. Noch hast Du die Wahl, das Buch zur Seite zu legen. Einst aus Tibet stammend, fiel ich der Welpen-Mafia in die Hände und strandete in Deutschland. Unaufhaltsam von meinen Pfötchen getragen, suchte ich nach Liebe und Freundschaft, eine erschütternde Erkenntnis im Herzen tragend. Die Rolle, die ich in meiner Heimat innehatte, war langweilig, verlogen und inadäquat für einen Hund meiner Rasse.
Schier überfordert von den Schattenseiten des Lebens manifestierten sich Ängste in mir. Mein Motto? Nicht aufgeben, erwachen wie mein Buddha und weiterkämpfen. Mein Lebenswerk festhalten, das wurde zum größten Wunsch. Und nichts ist mir peinlich beim Schildern aller Erlebnisse. Meine Hundetherapie ist zeitlos, zum Lachen und Weinen, authentisch, ohne die Dosis von dritter Seite regulieren zu lassen. Ob ich fand, was ich suchte und brauchte, um mich angekommen zu fühlen?
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum27. Mai 2021
ISBN9783754319710
KRABUMMS: Die etwas andere Autobiografie eines Shih Tzu
Autor

Sabine Grassy

Die Autorin wird nicht leise, wenn es um das Erzählen besonderer Geschichten geht, die nicht einzig Hundeliebhaber ansprechen. Besondere Gefühle müssen gelebt werden, was in der schnelllebigen Zeit viel zu kurz kommt. Die Missionen von Eddy und Mo sollten nach dem Psychodrama WolkenWort eine Pause erfahren, da die Psyche von Mo angeschlagen ist. Er sehnt sich nach seinen Wurzeln und möchte an den Ort zurückkehren, an dem er das Licht entdeckte. Lhasa in Tibet. Der Mensch, der ihm das Leben in den Welpen-Pfötchen erklärte, ist der Einzige, der ihm nach der seelischen Erschütterung helfen kann. Sein Tharge.

Mehr von Sabine Grassy lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie KRABUMMS

Ähnliche E-Books

Fiktion für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für KRABUMMS

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    KRABUMMS - Sabine Grassy

    Dieses Buch enthält mitunter Verweise zu Webseiten, auf deren Inhalte die Autorin keinen direkten Einfluss hat. Für diese Inhalte wird keine Gewähr übernommen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich.

    WIDMUNG

    Teddy, wir sagen ›DANKE‹!

    Für alles, was Du uns schenkst.

    Tief traurig warst Du gefangen und gingst uns Stück für Stück verloren, was ein Handeln

    unumgänglich machte.

    Auf der Suche nach einem Gefährten ist uns schnell bewusst geworden, wie haarscharf wir daran

    vorbeigeschlittert sind, auch Dich noch zu verlieren. Dein Interesse an einem Welpen fehlte;

    bedenklich, dass es Dich eher erschreckte.

    Bis Gizmo kam mit allem, was ihn ausmacht.

    Eigensinnig ist der Kleine und extrem frech im Auftreten.

    Liebe auf den ersten Blick unter Hunden, ja, das gibt es!

    Dass Du ihn gewählt hast, bedeutete auch für uns Trost und neu entdecktes Glück. Und Du

    übernahmst, Deinen ›Herzens Shih Tzu‹ zu erziehen und kämpftest gegen Deine Trauer an.

    Wir danken Dir, Teddy, dass Du es nicht nur geschafft hast, die beste Wahl zu treffen, sondern

    dass Du Dich nicht aufgegeben hast!

    INHALTSVERZEICHNIS

    MEIN WEG

    LANGEWEILE IN TIBET

    ›WELPEN-MAFIA‹

    MEIN TAG

    VERLUST

    LEBENSRETTER

    ANEKDOTEN

    MEIN NAME

    BAUHERR VS. KINDERARBEIT

    ›WACKEN‹…

    SECURITY-›KAMPFMAUS‹

    ICH LERNE SPRECHEN

    ICH BIN NICHT STUR …

    ›PUPEN‹, ›BAUEN‹ UND ›PAMPERS-PO‹

    ›FLITZPIEPENFRED‹ UND ›QUAKSACK‹

    HELENA

    HUND OHNE PAPIERE

    KLASSE RASSE

    ›CORONA‹-SPÜRHUND

    GIZMO IM HOMEOFFICE

    MASKENPFLICHT

    HUNDE-KOPFGÄRTNER

    SELTSAM, DIE MENSCHEN

    ›SHIH-CKERIA‹

    ›HHSTGIZ+E‹

    LEBERWURST-BAUM

    RUSSISCHES ROULETTE

    EIN FEIND NAMENS HENRY

    FRAGEZEICHEN

    WARUM ESSEN?

    TYPISCH SHIH TZU?

    ERKLÄRUNGSNOT?

    DAS HAUSGEBET – RITUALE

    EIN BESONDERES TALENT

    SHIH TZU SHISHA-BAR

    TELESHOPPING

    ›TZU‹ EIFERSÜCHTIG

    THERAPIEHUND

    K-PHANTOM

    ALS MENSCH AUSGEDIENT

    PROFESSOR

    SCHLAFLOS IN BARDOWICK

    GEFÜRCHTETE OPERATIONEN

    AUGEN-OP

    KREUZBANDRISS

    KREUZBANDRISS – DIE 2TE

    HAPPY BUDDHA ZEN-GARTEN

    HUNDEFÄNGER

    MEIN FREUND

    HERZLOS?

    JA

    BRIEF AN THARGE

    Mein Weg

    Ich platze in Dein Leben und stell es auf den Kopf!

    Wir begleiten uns das Buch über. Setzt Du Dich nah zu mir? Es gelingt mir auf diese Weise viel mehr, mich zu öffnen.

    Ich habe nicht aushaltbare Probleme: Fragen!

    Ein Wort - eine simple Aussage.

    Sie quälen mich.

    Nennenswert in diesem Moment.

    Mit der Tür ins Haus fallen, sagen die Menschen.

    Ich kratze Dir mit meiner Pfote leicht über die Wange.

    Wenn es sich nicht um mein Buch handeln würde, sondern ich säße Dir gegenüber, gelänge es mir, frei zu reden. Fühl Dich bitte keinesfalls überrumpelt.

    Ich wünsche mir, von Dir manches zu erfahren.

    Wer bist Du?

    Was interessiert und bewegt Dich?

    Hast Du Hunde oder mit ihnen zu tun?

    Trägst Du in Dir diese besondere, übertrieben genannte Hunde-Liebe? Von Menschen bezeichnet, die damit wenig anzufangen wissen?

    Du merkst, ich bin anstrengend.

    In dieser Lektüre dreht sich alles um meine Autobiografie. Demnächst werde ich sechs Jahre. Sechs wundervolle, die ich nötig hatte und nicht missen möchte, die mich nicht loslassen und mich zum Nachdenken bringen.

    Ich streite nicht ab, ein verhältnismäßig kleiner Hund zu sein.

    Mich tangiert die Frage per se nicht, ob die Größe eine Rolle spielt. Verdammt durchsetzungsfähig und nicht dem Ziel erliegen, jedem zu gefallen.

    Das passt zu mir.

    Den Background dieses Buches sehe ich als ›essenzielle Hundetherapie‹.

    Voraussichtlich beschreiben meine Zeilen nicht die, die Du darunter verstehst. Ich benötige sie, um mich weiterzuentwickeln.

    Ich distanziere mich von dem eventuell vermittelten Eindruck, dass meine Familie eine Rolle spielt bei teils destruktiven Verhaltensweisen, die ich entwickele und an den Tag lege.

    Obendrein verneine ich es; sie begrenzen bis heute Schäden.

    Interessant finde ich, dass Menschen und Tiere jeweils einen ureigenen Weg einschlagen.

    Den der Zweibeiner empfinde ich nicht weit entfernt von unserem, der sich auszeichnet durch alles, was wir erfahren und uns begegnet.

    Jeder hat einen. Ich tue mich schwer, ihn zu erforschen und zu verstehen.

    Vor Kurzem bat ich ›Mama Panik‹, mein Leben niederzuschreiben, angelehnt an den Song ›Mein Weg‹.

    Nicht von Nina, von der ›Frau aus Hagen‹.

    Verdammt verdattert, das beschreibt ihren Gesichtsausdruck, der sich ins Weiche änderte.

    Dieser reichte nicht heran an die Mimik, die sich mir anschließend bot.

    Überfordert und schier entsetzt fragte sie mich und sich, wie es ihr gelingt, die Fülle von dem, was ich mir überlege, schriftlich umzusetzen. Sodass es einen Fremden interessiert, was ich erlebe.

    Ich reagierte prompt.

    ›Halb Deutschland‹ wartet auf mich und meine Erlebnisse!

    Wer Hunde liebt, der liest fürs Leben gern deren Gedanken, egal ob die eines Shih Tzu oder einer anderen Rasse.

    Menschen wünschen sich, ihre Vierbeiner zu verstehen.

    Ich erwarte nichts! Schon gar nicht, dass Du Parallelen ziehst zwischen Deinem Hund und den Geschichten. Ich halte das für unmöglich.

    Mein Wunsch?

    Versteh mich und gewinn mich lieb. Mein hohes Maß an Mitteilungsdrang lege ich nicht ab.

    Eins vorweg, um zu vermeiden, dass es später heißt, dass Hunde korrupt seien:

    Wenn Du mit dem Lesen dieses Buches meine ureigene Therapie unterstützt, lässt sich das weder abrechnen, noch von der Steuer absetzen.

    Du musst diesen besonderen Idealismus verfolgen, selbstlos Gutes zu tun, mich voranzutreiben, damit ich mich weiterentwickele.

    Erneut braut sich eine Frage in meinem Tzu-Hirn zusammen.

    Warum benötigt der ein oder andere Mensch Schlaf?

    Ich sitze hier vor meiner ›Mama Panik‹, die sich Mühe gibt, meinen Gedankensprüngen ohne Sinnverlust zu folgen. Ich halte sie auf Trab mit einem Ungleichgewicht zwischen dem, was mich gedanklich beschäftigt, und dem, was ich sie wissen lasse.

    Noch schaut sie mich wach wirkend an, während mir die Augen zufallen.

    Eine Flut von Fragen richtet sie an mich, da sie meine ersten Lebenswochen nicht begleitete.

    Sag, merkt sie noch was?

    Wie komme ich aus dieser Situation geschickt heraus? Ich bin angewiesen auf sie, als ›Sprachrohr‹ nach draußen.

    Vor den Kopf stoßen werde ich sie nicht. Fraglos wäre ich dankbar, es ginge in kleineren Portionen.

    Morgen erfährt sie mehr über das, was ich mir vorstelle, welche Details dieses Werk enthält und die, die ich unter den Teppich kehre.

    Ich vertraue ihr, jetzt baue ich noch zu Dir ein Bündnis auf.

    Ich verfolge meinen Therapie-Wunsch, weil ich nicht unverblümt alles mit anderen bespreche.

    Du wirst erfahren, warum ich meine ›Mamas‹ unterschiedlich bezeichne.

    Die eine ist ›Panik‹, die andere ›Perfekt‹. Mit einfühlsamen Hintergründen, wenn ich mir spitze Bemerkungen auch nicht verkneife.

    Begonnen hatte mein Leben in Tibet.

    Es macht mich traurig, wenn ich an das Verlassen meiner Heimat, meinem drängenden Wunsch nach Autonomie und etlichen Barrieren dazwischen denke.

    Ich musste die Angst in Kauf nehmen, um den Mut zum Neuanfang zu finden. Gefahren sind mir in vielerlei Form begegnet, an denen ich gewachsen bin, und um keinen Preis habe ich zurückgewollt.

    Du hältst mein ›Lebenswerk‹ in den Händen, wenn es mir zusteht, von derart Hochtrabendem zu sprechen.

    Ich danke Dir für Dein Interesse und die gezeigte Bereitschaft, mich als unscheinbaren Shih Tzu auf meiner Reise zu begleiten. Und das, obwohl wir uns noch nicht gut kennen.

    Ab morgen geht es los, jetzt fröne ich meiner Leidenschaft und werde schlafen und Kraft tanken.

    Ich freue mich, wenn wir gemeinsam über die ein oder andere Szene und die Missgeschicke lachen, im Vergleich BITTE zu keinem Zeitpunkt über mich!

    Langeweile in Tibet

    Alles begann in Tibet. Aus den Augenwinkeln konnte ich Löwen sehen, die anders waren als ich. Sie saßen unbeweglich und starr am Klosterrand. Es geschah nichts, was mich noch mehr anspornte dem Versuch nachzugehen, diese in irgendeiner Weise zu necken. Egal, wie ich mich bemühte, sie blieben wie versteinert sitzen.

    Stein?

    Waren sie aus Stein?

    Bevor ich mir über diese Frage gewissenhaft Gedanken machen konnte, hörte ich urplötzlich viel Gemurmel von Pilgern.

    Solche Kreaturen kamen täglich. Im Verhältnis zu mir übergroß, beängstigend für einen im Vergleich kleineren Hund wie mich.

    Schnell lief ich zu ›meinem‹ Kloster.

    Du hörst richtig. ›MEIN‹ Kloster!

    Ich befand mich erst wenig Wochen auf dieser Welt. Trotz allem kannte ich meine Aufgabe in diesem Leben und Land exakt. Das dachte ich zumindest zu diesem Zeitpunkt.

    Ich war nicht irgendein Shih Tzu, sondern fühlte mich wie DER kleine ›Löwenhund‹, der es einzig in den Pfötchen hatte, die Tempel vor Ort zu bewachen.

    Schnell ablenkbar, das bezeichnet mich am ehesten, was mit meiner übergroßen Neugier zusammenhing. Erklären lässt es sich damit, dass ich diese Welt erst vor Kurzem für mich entdeckt hatte.

    Viele Eindrücke, und ich zielte darauf ab, sie zu verstehen und zu verwenden, um mich größtmöglich weiterzuentwickeln. Am meisten hinderte mich nach wie vor diese Fülle an Fragen in mir.

    Bleibe ich klein?

    Wer kümmert sich um mich, wenn mir nicht nach Bewachen zumute sein würde?

    Sitze ich bis an mein Lebensende hier vor dem Kloster oder geschieht eine Reihe mehr?

    Eine Frage blieb übermächtig, die mein weiteres Leben bestimmte:

    Lerne ich ›meinen‹ Buddha kennen? Ich hörte an manchen Tagen seinen Namen: Siddhartha Gautama!¹

    Und ich bildete mir wahrhaftig ein, dass ich der einzige Shih Tzu eines einzigen Buddhas sei und sehnte den Tag herbei, an dem ich Gautikennenlerne.

    Die Touristen kamen näher. In der Magengegend verspürte ich besitzergreifende Angst.

    Mir war es unmöglich, mit geballtem Trubel angemessen umzugehen.

    Ein voluminöser Mann hielt einen Gegenstand in der Hand, es klickte und mir schien ein Licht die Augen zu verbrennen.

    Was war das und warum war ich der Zielpunkt?

    Viele Stimmen, die wirr durcheinander sprachen, und tosendes Gelächter waren eindeutig zu viel Input für mein sensibles Gehör. Ich wusste an dieser Stelle, dass ich die Menschen noch nicht verstehen konnte!

    Was erfreute sie dermaßen?

    Warum sprachen sie nicht nacheinander, sondern fabrizierten alle zeitgleich ›Quasseln-Quatsch‹, was sie Konversation nannten?

    Und was in ›Buddhas Namen‹ veranlasste sie sich ein Ding vor die Augen zu halten, mich anzuvisieren, einen Klick auszulösen, um dieses absonderliche Gerät beiseitezulegen?

    Fotos, das erfuhr ich ein andermal. Sie dienten hauptsächlich dem Beweis für die Daheimgebliebenen, dass die Urlauber real eine Reise unternommen hatten; vermute ich zumindest.

    Verwirrt von viel menschlichem Unsinn ging ich in den Klostergarten. Ich hatte hemmungslose Lust, mich zu beschäftigen, es fehlte hier definitiv daran, Hunde zu unterhalten.

    Langeweile machte sich in mir breit und es fiel mir schwer, mir vorzustellen, mein Leben in dieser Art zu fristen.

    War es der Sinn des Lebens, dass ich schlief, aß, was ich verdammt ungern tat, wachte, um alles in Monotonie erneut zu tun?

    Auf der anderen Seite war ICH der ›Hund Buddhas‹, davon war ich zu einhundert Prozent überzeugt. ›MEINES‹ Buddhas. Verdammt, ich hatte ihm gutzutun, für ihn da zu sein und ihm gehorsam zu folgen.

    Allmählich fielen mir die Augen zu und ich versuchte einen gesünderen Abstand zu dem elektrisierenden Tumult zu bekommen, den ich erstmals vor dem Kloster heute erlebt hatte.

    Neeeeeein!

    Urplötzlich betraten die Touristen meinen Schlafplatz. Sie begleitete ein Fremdenführer. Ein äußerst beruhigendes Gefühl, als ich eine mir wohlbekannte Stimme vernahm.

    Tharge.

    Ihn kannte ich verdammt gut, wenn ich das überhaupt nach den paar Wochen Lebenszeit sagen konnte.

    Ein Mann, der durch seine besonnen wirkende, ungezwungene Art keine Angst in mir schürte.

    Ungezählt kniete er sich in den vergangenen Tagen zu mir hinab, sodass wir uns auf Augenhöhe befanden, streichelte sanft über mein Fell und gab mir mit Blicken und Gesten das Gefühl, dass ich für ihn ausgesucht sei. Sein Humor machte es mir leicht, mich in seiner Gegenwart geborgen zu fühlen.

    Seine tapsige Art gefiel mir ausgesprochen gut.

    Wenn er sich bemühte, mich behutsam zu berühren, wie er anschließend entschuldigend erklärte, endete es für mich zigmal in einer Rolle rückwärts.

    Er lachte laut und kommentierte es mit: ›Krabumms‹, eine Reaktion von mir erwartend.

    Ich war sein Sonnenschein, das hatte ich aus seinen Worten mitgenommen. Liebevoll nannte er mich Xīnghuǒ, was bedeutend einem Sternenfeuer gleichkam.

    Dass er es mir treffender erklärte, blieb er mir schuldig.

    Ich liebte diesen Namen.

    ›Krabumms‹ war ein eigens von ihm kreiertes Wort, dem er den größten Stellenwert in seinem gesprochenen Repertoire einräumte, gleichzusetzen mit einem Äußern seiner Gefühle wie ›Yeah‹ oder ›Yes‹.

    Es wurde in irgendeiner Weise zu meinem Lieblingswort, obwohl ich viel mehr damit verband als ein Zustimmen zu irgendetwas oder irgendwem.

    Es entsprach einem Befreiungsschlag oder im weiteren Sinne einem ›Erwachen‹.

    Er erklärte den ihn begleitenden Menschen ›unsere Welt‹ hier vor Ort und den Stellenwert der Shih Tzu.

    Bei diesen Worten warf er mir einen von Liebe begleiteten Blick zu, was mir unverzüglich das Urvertrauen gab, mir widerfahre nichts Schlimmes an seiner Seite.

    Lange lauschte ich seinen touristischen Informationen, bis ich vernahm, was wir den Boden ›unter meinen Pfötchen‹ wegzog. Er sprach von ›zahlreichen‹ Buddhas!

    Wie bitte?

    Wie konnte ich ›DER Hund Buddhas‹ sein?

    Ich verspürte in mir aufsteigende Angst vor dem, was ich eventuell noch erfahre.

    ›Krabumms‹, es gab vermehrt Klöster, ich war nicht der einzige Shih Tzu und die Namen der berichteten Buddhas war lang.

    Erstmalig wünschte ich mir, ein tibetischer, vertriebener Nomade zu sein, damit ich mir meinen Glauben bewahre, einzigartig zu sein.

    Ich kannte und liebte Siddhartha Gautama!

    Er war ›mein Held‹, ich glaubte zu diesem Zeitpunkt einzig von ihm abzustammen.

    Und es gab mehrere?

    Verflixt, ich strebte an, einzigartig zu bleiben, mir dieses Prädikat von keinem zerstören zu lassen! Ging es nicht ständig in unserer gläubigen Gemeinschaft darum zu ›erwachen‹?

    Das wünschte ich mir just in diesem Moment.

    Mit einem Schlag wich meine Langeweile einem hohen Maß an Abenteuerlust und dem übermächtigen Wunsch, viel aus meinem noch ›junghundlichen‹ Leben zu machen. Hinaus in die Welt, das strebte mir vor.

    Wohin?

    Ich erinnerte mich an unzählige Worte von Tharge.

    Den einen oder anderen Reisenden fragte er, warum Menschen aus unterschiedlichsten Regionen nach Deutschland wollen. Neugierig war er, was diese sich versprachen und ob ›Good old Germany‹ das ›zweite Land der unbegrenzten Möglichkeiten‹ sei.

    Die Antworten prägten sich mir schnell ein, weil ich mich noch am Anfang meiner Wissbegierde befand.

    ›Krabumms‹ – diese Aussagen setzten sich fest!

    Ich beschloss, von hier fortzugehen und mich auf die Suche zu begeben nach dem Sinn meines Lebens!

    Und sehnte den Tag herbei, an dem mein ›zweiten Lebens‹ beginnt.

    Ob ich Land, Kultur und Leute in Deutschland letztendlich hervorragend finden würde, das war mir zu diesem Zeitpunkt noch unklar.

    Um das herauszufinden, musste ich meine Pfötchen woandershin lenken und einen anderen Weg einschlagen.

    Ich machte mich auf den Weg in (m)eine Zukunft!

    Ich werde die Meditationsräume vermissen, die Bergzüge und Sanddünen, ›mein‹ Kloster und vor allem Tharge.

    Ob mich meine Erkenntnis empfindlich gemacht hatte, dass es nicht ›DEN EINEN‹ Shih Tzu gab?

    Oder scheiterte ich daran, dass ich von ›EINEM‹ Buddha ausgegangen war?

    Ich weiß es nicht.

    In den ersten Lebenstagen folgte ich meiner ›erdachten Berufung‹, die ich mir nicht zerstören ließ. Aus diesem Grund ernannte ich mich fortan zum ›Gesandten Buddhas‹.

    ›MEINEM‹ Buddha, Siddhartha Gautama.

    Wenn Du mit Deiner Pfote, äh Hand weiterblätterst, erfährst Du, wie ich den Weg nach Deutschland nahm und im Zuge dessen für mich eine aufregende Lebensepoche einläutete.

    In Tibet fand ich nicht alles, es kam vor,

    dass ich mich ›verrannte‹

    und mich nicht mehr zu mir bekannte.

    Ich glaubte, alles würde sich um mich drehen,

    erkannte kein Problem.

    Dass, wenn man sich zu wichtig nimmt,

    die eigene Wahrnehmung nicht mehr stimmt.

    Im Leben werde ich vieles lernen,

    Wege entdecken, Irrtümer entfernen.

    Ich freue mich auf das, was kommt.

    Bei jedem Blick auf den Horizont.

    Es erfüllte mich nicht, was ich hier fand,

    in diesem für mich zu Beginn meines Lebens

    wichtigen Land.


    1 https://de.wikipedia.org/wiki/Siddhartha_Gautama

    ›Welpen-Mafia‹

    Mein Weg nach Deutschland

    Ich war beschäftigt, Pläne zu schmieden, was mir verdammt

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1