Völlig entschleiert?: Dschihad im Herzen, nicht aufm Kopf!
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Über dieses E-Book
So beklagten diese: Ist es nicht traurig, was in unserer Zeit manche Gelehrten, samt seiner unzulänglichen Gefolgschaft machen? Es scheint alles andere, als deren gute vorbildliche Absicht weiterzutragen. Historisch betrachtet, haben die klassischen Gelehrten höchstwahrscheinlich das Kopftuch nicht hinterfragt, da es ohnehin Mode war und falls doch, zeige die Geschichte, dass sie ins Gefängnis gesteckt wurden. Stellen die heutigen Gelehrten das Kopftuch in Frage, werden sie gleich als Erneuerer abgestempelt.
Es wird verlangt, dass eine Frau verschleiert auf die Strasse gehen soll, egal ob sie belästigt wird, unter der Islam verhassten Lage leiden muss, nicht nur psychisch, sondern auch physisch. Ich musste erleben, wie Menschen voller Hass aufs Gaspedal drückten, weil sie mich und meine Tochter überfahren wollten. Andere Schwestern wurden aufgrund des Kopftuches abgestochen. Wenn der Hijab Pflicht ist, wie gelten die Regeln in der Zeit der grossen Bedrängnis? Die Frage stellen sich wenige Muslime. Nach wie vor, bin ich der Meinung, dass solche diese Fatwas, besonders in der Gegenwart hinterfragt werden sollten, inwieweit, die Frau ihr Kopf noch bedecken muss oder ob es reicht, dass sich schamvoll kleidet?
Laiza Rita Kuonen
Rita Kuonen (1977) ist im Wallis aufgewachsen. Sie hat das Nachdiplomstudium MAS in Transkultureller Kompetenzen und Ethik absolviert. Sie arbeitet als selbstständige Gesundheits- und Sozialberaterin. Ferner ist sie Historikerin, Publizistin sowie Autorin.
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Buchvorschau
Völlig entschleiert? - Laiza Rita Kuonen
Wichtiger Hinweis: Alle Inhalte ohne Gewähr.
Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf säure-, holz- und chlorfreiem Papier PEFC (Program for the Endorsement of Forest Certification Schemes) gedruckt.
Bilder: pixabay, E.W. Lane, wikipedia, A.E.Zullo Textquellen: Koran; Bukhari; Muslim; Das Leben des Propheten Mohammad, Salih Suruc, Mohammed; Message of Quran und Der Weg nach Mekka - Die Reise des Muhammad Asad; Susanne Enderwitz: Der Schleier im Islam; H. Waetzoldt: vorderasiatischen Archäologie; Dress and Cultural Identity, Ursula Rothe; Ebd; Hsu; Frederik Ramm: Die Frau in der Römischen Antike; Erika Thiel: Geschichte des Kostüms; Hilke Jabbarian: Der Schleier in der Religions- und Kulturgeschichte; Irmhild Richter-Dridi: Frauenbefreiung in einem islamischen Land – ein Widerspruch; Franz Kiener: Kleidung Mode und Mensch; Haddad, Sh. GF Die Turban-Tradition im Islam
Verzeichnis
Vorwort
Kopftuch & Schleier im nahöstlichen Raum
Religiöse Pflicht oder Statussymbol?
Kopftuch als Nutzen
Weiblicher Körper in der Gesellschaft
Verschleierung als Symbol einer Widerstandsbewegung
Steht das Kopftuch im Koran?
Etymologie und Bedeutung
Kopftuch in der Hadithsammlung
Kopftuch laut Rechtsschulen
Hanafitische Rechtsschule
Shafitische Rechtsschule
Malikitische Rechtsschule
Hanbalitische Rechtsschule
Was sagen weitere Gelehrte
Ibn Taymiyyah und die Rolle der Frau
Wahabismus und die Rolle der Frau
Die Sheikh-Esel-Aqida
Der Prophet (saw) und die Rolle der Frau
Zeit der Bedrängnis
Schlusswort
Danksagung
Literatur
Autorin
Vorwort
In diesem Buch möchte ich verschiedene Ansichten über das Kopftuchtragen erläutern, damit die Gläubigen sich selber ein Bild machen können. Wohlgemerkt, ich werde zu keiner Position Stellung nehmen, lediglich verschiedene Fakten und Beweise der jeweiligen Parteien darlegen.
Zeitgemässe Islamwissenschaftler sind überzeugt, dass die klassischen Gelehrten das Kopftuch nur deshalb empfohlen haben, um den Status der Frauen zu heben, damit sie nicht belästigt werden. Ihre Absicht war demzufolge gut. Doch heutzutage soll es, laut einigen Gelehrten wie Muhmmad Asad, Shihab, Sheikh Mustapha Mohamed Rashed von der Al Azhar-Universität, dem wichtigsten Lernort des sunnitischen Islam und anderen, nicht mehr dieselbe Funktion haben. Man könnte genauso auf folgenden Hadith verweisen: „Alle 100 Jahre wird ein Reformator kommen."¹ So beklagten diese: „Ist es nicht traurig, was in unserer Zeit manche Gelehrten, samt seiner unzulänglichen Gefolgschaft machen? Es scheint alles andere, als deren gute vorbildliche Absicht weiterzutragen."
Historisch betrachtet, habe die klassischen Gelehrten höchstwahrscheinlich das Kopftuch nicht hinterfragt, da es ohnehin Mode war und falls doch, zeige die Geschichte, dass sie ins Gefängnis gesteckt wurden. Stellen die heutigen Gelehrten das Kopftuch in Frage, werden sie gleich als Erneuerer abgestempelt.
Der Islam ist perfekt, nur die Muslime sind es nicht! Bedenke, Allah ist allwissend und all weise. Ihm war wohl bei der Offenbarung bewusst, dass eine Zeit anbrechen wird, bei dem das Kopftuch ihre Funktion verlieren wird. Logisch forderte Allah in seiner Liebe zum Gesandten (saw) ihn dazu auf, dass seine Frauen ihre Tücher über sich ziehen, damit ihre Privatsphäre und sie gleichzeitig vor Belästigungen geschützt sind, zusätzlich hoben sie damit ihren Status. So befahl er den gläubigen Frauen, „dass sie etwas von ihrem Gewand über sich ziehen. So ist gewährleistet, dass sie (als anständige Frauen) erkannt und nicht belästigt werden."² Einige Experten meinen, dass im arabischen Original nicht explizit von der Bedeckung des Kopfes die Rede sei. In der Sure Al-Ahzab Vers 53 wird bestimmt, dass die männlichen Gäste Mohammeds (saw) zu seinen Gattinnen einzig getrennt, durch einen Vorhang (Hijab) sprechen dürfen. Das Wort „Hijab" werde mit Vorhang übersetzt und hier habe der Vorhang den Zweck, dass die Frauen des Propheten (saw) hinter ihm geschützt seien. Demnach, dass sie nicht den Blicken der Männer ausgesetzt wurden. Denn früher wurden die Gemächer der Frauen nicht selten durch einen Vorhang getrennt, damit sie vor dem öffentlichen Raum geschützt waren.
Überdies waren zur Zeit Mohammeds (saw) die Kleider arabischer Frauen so weit ausgeschnitten, dass ihre Brüste zu sehen waren.
So erhielten die Frauen durch die Sure An-Nur Vers 31 die Aufforderung, dass sie „ihren Schleier (Khimar) über ihren Busen ziehen sollen: „Und sag den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Augen niederschlagen, und ihre Keuschheit bewahren, den Schmuck, den sie tragen, nicht offen zeigen, soweit er nicht normalerweise sichtbar ist, und ihre Tücher über ihre Busen ziehen.
So wie das Wort Jilbab, wird auch das Wort Khimar im Koran erwähnt. „Und sie sollen ihre Khumur (Pl. Khimar) über ihre Busen ziehen…"
Der Mirtu ist ein Tuch, das auch als Hüfttuch, Izar, benutzt wurde. Ein Tuch, das den Unterkörper von der Hüfte abwärts bedeckte. Dieser Vers propagiere, so laut oben genannten Wissenschaftler keine Pflicht zur Verschleierung des Gesichts, noch über den Kopf. Die Verhüllung des Busens in der Öffentlichkeit sei nach westlicher Kleidersitte selbstverständlich. Mancher übersetzte Khimar im Übrigen nicht mit „Schleier, sondern mit „Schal
.
Im Koran findet man tatsächlich das Wort Hijab an 7 weiteren Stellen, jeweils als Trennwand oder Barriere, nicht aber als Vorhang oder Kopftuch.
Sind Kopftuchtragende etwa gläubiger als Frauen ohne Kopfbedeckung? Schwestern, die kein Kopftuch tragen, hören oft: „Und, wann wirst du endlich Kopftuch tragen? Es ist deine Pflicht, es zu tragen". Signalisiert das Tragen eines Kopftuchs ernsthaft die Religiosität der Trägerin? Für das Nicht-Tragen ergattern man vorurteilsbehaftet Blicke, als wolle sich die Muslima lediglich integrieren oder sie wolle einfach nur schamlos umherirren und ggf. die Kuffar imitieren. Ist dem so?
Für Nichtmuslime mag vor allem letzterer Punkt der Integration eine gute Nachricht sein. Von muslimischer Seite erntet sie jedoch mitunter Abfälligkeit. Doch wer definiert, wie Glaube aussehen muss? Lässt sich anhand des Kopftuchs messen, wie gläubig oder ungläubig eine Frau ist? Ist eine Frau ohne Kopftuch automatisch nicht gläubig?
Vorweg möchte ich betonen, dass es einen Unterschied zwischen in Frage stellen und Fatwa aufstellen gibt. Ich höre immer wieder, der Konsens der Gelehrten ist, dass das Kopftuch Pflicht sei. Wie haben denn diese die Verse interpretiert? Waren es nicht nur die Meinung der jeweiligen Gelehrten? Keinesfalls stelle ich ihre Interpretation von damals in Frage, denn sie haben dies nach ihrem besten Wissen getan, mitunter floss Kultur und Tradition mit ein. Gelehrte waren nicht fehlerfrei! Sie haben nicht in so einer miserablen Zeit gelebt wie wir derzeit. Was sie unter Scham verstanden haben, war auch eine andere Definition als in der gegenwärtigen Zeit. Die Historik zeigt, dass damals der Schleier zum Kleidungsstil dazu gehörte, aber dazu später. Jeder gab weiter, was er kannte. Ob der Schleier hinterfragt wurde, bleibt zu bezweifeln.
Das Fasten im Ramadan und das Pflichtgebet findet man eindeutig im Koran, sogar die Gebetswaschung steht ohne Zweifel in der Offenbarung, ferner die Zakat und die Hajj ist als unwidersprüchlichen Befehl Allahs im Heiligen Buch enthalten. Als klare Verbote wurden das Schweinefleisch, Alkohol, Glücksspiele und Wahrsagerei erwähnt. Wie kann es sein, dass wir solche eindeutigen Anweisungen finden, aber den Kopf oder die Haare als klare Erwähnung nicht? Dem Gegenüber steht, dass man die Tücher über die Busen ziehen soll, dass man die Scham bedecken muss, was ich als eindeutige Pflicht niemals in Frage stellen würde. Wie kann es also sein, dass der gesamte Koran so klare Worte spricht, letztendlich an dieser Stelle Muslime herausinterpretieren können, dass es den Frauen auferlegt wurde, ein Kopftuch zu tragen? Warum liess Allah bei diesen Versen so viel Interpretationsspielraum und gab darin keine eindeutige klare Anweisung, dass die Frau ihr Haar bedecken soll?
Allah allwissend und all weise! Ist es nicht so, dass der Koran perfekt herabgesandt wurde, mit Allahs Allmacht, der bereits gewusst hatte, dass es eine Zeit geben wird, wo das Kopftuch nicht mehr nötig sein wird? Wusste er, dass eine Zeit anbricht, an dem das Kopftuch als Statussymbol seine Funktion verliert? Wusste er, dass sich der Islam ausbreiten wird an Orte, zu einer Zeit, wo das Kopftuch auch seine Funktion nicht mehr erfüllt? Das ist eben die Perfektion der Offenbarung Allahs, welche die Muslime nicht vielleicht nicht erkennen wollen! Aber der Prophet (saw) bekundete einst: „Der Islam wird fremd kommen und wird wieder fremd gehen. Weiter erklärte er (saw): „Die Muslime werden den Koran lesen und ihn nicht mehr verstehen.
Ist es uns als Muslime nicht verboten Gelehrten blind zu folgen und diese zu Herren und Mönche zu nehmen, nachplappern ohne über einen einzigen Vers nachzudenken? Es ist wichtig andere Meinungen anzuhören, zu hinterfragen und über Fatwas neu zu reflektieren. Die klassischen Gelehrten lebten zu einer Zeit, wo die Scham anders definiert wurde, zu einer Zeit, wo das Kopftuch Mode und ein Statussymbol war und sie nichts anderes kannten. Wie hätten sie in jenen längst vergangenen Tagen angeben können, das Kopftuch ist nun nicht mehr nötig! Da wurde nicht mal über das Kopftuch diskutiert, geschweige denn nachgedacht. Aber der Prophet (saw) bezeugte: „Die Muslime werden den Koran lesen und ihn nicht mehr verstehen."
Es gab eine Zeit, wo die Prostituierten ein gelbes Kopftuch trugen um, ihre Käuflichkeit zu präsentieren. Ich weiss nicht, inwieweit die Leute sich mit der Historik auskennen, aber um den Koran verstehen zu können, muss man sich mit der Geschichte und mit dem soziokulturellen Code ein wenig auseinandersetzen. Dem Gegenüber wird nicht selten von Seiten der Muslime verlangt, dass man erst gar nicht zu hinterfragen hat und das schon gar nicht als Frau. Der Koran fordert uns mit fast 500 Versen auf, nachzudenken.
Es wird verlangt, dass eine Frau verschleiert auf die Strasse gehen soll, egal ob sie belästigt wird, unter der Islam verhassten Lage leiden muss, nicht nur psychisch, sondern auch physisch. Ich musste erleben, wie Menschen voller Hass aufs Gaspedal drückten, weil sie mich und meine Tochter überfahren wollten. Andere Schwestern wurden aufgrund des Kopftuches abgestochen. Wenn der Hijab Pflicht ist, wie gelten die Regeln in der Zeit der grossen Bedrängnis? Die Frage stellen sich wenige Muslime. Nach wie vor, bin ich der Meinung, dass solche diese