Trauern erlaubt: Mut machende Impulse zum Trauern und Trösten
Von Michael Geisler
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Über dieses E-Book
Diesen Gedanken entfaltet Michael Geisler in seinem aktuellen Buch. Ein Buch rund um Trauer, Tod und Sterben und die Zeit danach. Voller Anregungen, die eigne Trauer besser zu bewältigen und getröstet zu werden. Mit einem Exkurs, ob Tiere auch trauern und Anregungen aus der Naturheilkunde.
Denn Trauern ist seelische Schwerstarbeit. Und Kraftquellen brauchen auch die, die trösten.
Tipps, Gedichte und Fotografieren laden ein, der eigenen Trauer zu begegnen. Einige Anregungen aus dem naturheilkundlichen Bereich vervollständigen dieses Buch.
Pastor Michael Geisler ist als Trauerredner und Trauerbegleiter seit mehr als 35 Jahren tätig.
Michael Geisler
Michael Geisler ist Pastor, seelsorgerlicher Begleiter und psychologischer Berater. Als Hochzeitsredner und Freier Theologe ist Michael Geisler seit mehr als 35 Jahren europaweit tätig. Er lebt in Siegen und bildet im Rednerinstitut Geisler angehende Hochzeitsredner und Trauerredner aus. In seinen Büchern verbindet er Erfahrungen aus mehr als 35 Berufsjahren mit praktischen Tipps und Hintergrundinformationen.
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Die Trauerapotheke: Mut schöpfen zum Trauern und Trösten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreie Trauungen ganzheitlich feiern: Freie Trauungen persönlich, fröhlich und individuell gestalten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Trauern erlaubt - Michael Geisler
Trauern erlaubt
Mut machende Impulse zum Trauern und Trösten
Trauer gehört zum Leben dazu. Anregungen, wie es gelingen kann zu trösten und getröstet zu werden finden Sie in diesem Buch. Zusätzlich gehen wir verschiedenen Fragen nach, z.B. Was ist der Tod, wie kann man trösten und selbst getröstet werden, inwiefern trauern auch Tiere. Ergänzt um einige Vorschläge aus dem Bereich der Naturheilkunde, die dankenswerterweise Heike Fabry wiederum zur Verfügung gestellt hat.
Ein Buch für Betroffene, Angehörige und Begleiter.
Michael Geisler
Unter Mitarbeit von
Dr. Christiane Hoffmann, Hilden
Noora Geisler-Reemes, Darmstadt
Heike Fabry, Lindlar
Petra Riemer, Gummersbach
1. Auflage 2020
Die in diesem Buch enthaltenen Therapievorschläge sollen Anregungen geben und Möglichkeiten aufzeigen. Sie ersetzen in keiner Weise eine ärztliche Einschätzung oder Therapieentscheidung.
Autorin/Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für falsche oder nicht indizierte Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Therapievorschläge. Jede Anwendung der Vorschläge in diesem Buch erfolgt auf eigene Gefahr des Anwenders.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Quellen, sind soweit bekannt aufgeführt.
Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigung auf Datenträger - auch auszugsweise - sind nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung der Autorin/des Autors gestattet.
Vorwort
Trauern braucht Mut und Ermutigung.
Wer trauert braucht Trost, um mutig seinen Weg zu gehen. Trauern ist kräftezehrend und anstrengend. Denn es geht doch um die Auseinandersetzung mit den Grenzen des (eigenen) Lebens, mit der Bewältigung des Todes eines nahestehenden Menschen, mit Abschied aber auch Neuanfang.
Wer einen Menschen, der ihm nahestand, zu Grabe tragen muss, trauert. Wessen Liebe unerwidert bleibt oder diese beendet ist, trauert. Wenn ein Junge seinen Hamster verliert, trauert er. Auch Tiere empfinden Trauer und vermissen ihr „Herrchen oder „Frauchen
.
Trauer hat immer etwas mit Abschied zu tun. Dabei sind die Anlässe unterschiedlich. Auch Trauer sieht unterschiedlich aus, wird unterschiedlich erlebt und verschieden erfahren.
Wer je um etwas oder jemanden getrauert hat, der hat erlebt, wie anstrengend das sein kann. Und wer jemals jemanden getröstet hat, weiß wie kräftezehrend auch dies ist.
Dieses Buch will Mut machen zum Trauern und Trösten. Es zeigt auch Kraftquellen auf, aus denen Trauernde und Tröstende gleicherweise schöpfen können.
Dabei sind es nicht nur Gedanken und Impulse, sich mit der eigenen Endlichkeit und dem eigenen Tod auseinander zu setzen. Sie finden ebenso Fotografien, Gedichte, Anregungen und Ideen, wie man trauern könnte und was vielleicht eine Hilfe sein könnte.
In dem anderen Buch aus dieser Themenreihe „Die Trauerapotheke" (s. Literaturverzeichnis) finden Sie viele weitere Anregungen und Impulse aus der Naturheilkunde, die Sie bei der Trauer unterstützen. Dazu manche Vorschläge für Tees, Öle, Mischungen aus der Spagyrik und der homöopathischen Hausapotheke, sowie Bezugsquellen dieser naturheilkundlichen Mittel.
Und vielleicht erleben Sie schon bald die ermutigenden Impulse aus diesem Buch, sehen ein bisschen (mehr) Licht am Ende des Tunnels und hören, wie andere Ihnen Mut zusprechen oder können sogar andere Menschen auf dem Weg begleiten, den niemand alleine gehen sollte.
So ist es möglich, Trost zu finden, der die Trauer nicht überlagert, sondern hilft, diese zu bewältigen. Auf diesem Weg wünsche ich Ihnen Mut und Kraft.
Michael Geisler
mail@migeisler.de
www.trauerredner-geisler.de
www.trauerredner.institute
Sie sind herzlich eingeladen, mit uns in Kontakt zu treten.
Inhaltsverzeichnis
VORWORT
INHALTSVERZEICHNIS
PERSÖNLICHES VORWORT
TRAUER IST LEBEN
DAS STERBEN
„Memento mori"
Sterbeprozess und Sterbephasen - Symptome des baldigen Sterbens
Körperliche Anzeichen
Anzeichen für den nahenden Tod („Terminalphase")
Wie kann der Sterbeprozess erleichtert werden?
DER TOD
Tod und Sterben
Rechtliche Aspekte
Eine Frage der Einstellung
Protest gegen den Tod
Tod und Sterben in Deutschland
Der Tod in Religion und Geschichte
Der Tod heute
WAS IST DER TOD?
TOD UND TRAUER UNTER MEDIZINISCHEN GESICHTSPUNKTEN
Mancher stirbt mehr als einmal
Was sind die Schlüssel zum natürlichen Umgang mit dem Tod?
Ein kleiner Blick in die Geschichte
Palliative Care
Hospiz
Aufnahmevoraussetzungen in ein Hospiz
Finanzierung eines Hospizplatzes
Sterben auf der Intensivstation
Organspende
Patientenverfügung
Kriterien
Vorsorgevollmacht
WAS IM TODESFALL ZU TUN IST
Todesfall eines Angehörigen zu Hause
Mythos Leichengift
Die Zeit nutzen
Todesfall eines Angehörigen im Krankenhaus oder Pflegeheim
Die nächsten Schritte
Brauchtum um Tod und Sterben
Kerzen
Öffnen von Türen
Berührungen
Klingeln
Verschließen der Augen
Waschungen
Falten der Hände
Uhren, Spiegel und anderes
BEGRÄBNIS/BESTATTUNG/BEERDIGUNG
Begrifflichkeit
Zur Geschichte der Beerdigung und Bestattung
Trauerbräuche
Die christliche Bestattung
Kurzer Abriss der Geschichte
Ursprung der Friedhöfe
Ausbreitung des Christentums
Mittelalter
Reformation
Aufklärung
Rituale und Handlungen am Grab
Erdwurf / Blumenwurf
Weiße Handschuhe ins Grab werfen
Erdwurf
Bestattungsarten
Erdbestattung
Alternative Bestattung
Feuerbestattung
Baumbestattungen
TRAUER
Trauer gehört zum Leben dazu
TRAUER, WAS IST DAS?
Der Tod ist ein Schock
Flucht
Aggression
Erstarrung
Das Gehirn macht, was es will
Ein Blick auf die Hormone
Dopamin
Serotonin
Oxytocin
Hormone und Trauer
Achtsam und Verständnis mit sich selbst
Verstehen und Verständnis wirkt
Der Wert von Symbolen und Ritualen
Seine eigenen Rituale finden
HILFREICHER TROST
Trost ist Balsam für Leib und Seele
Sie haben die Erlaubnis
„Trost No Go"
Trösten ist kein Sprint
TROST NO GO 1:
TROST NO GO 2:
TROST NO GO 3:
TROST NO GO 4:
TROST NO GO 5:
TROST NO GO 6:
TROST NO GO 7:
TROST NO GO 8:
TROST NO GO 9:
TROST NO GO 10:
TROST NO GO 11:
TRAUERN TUT NOT
Die Not-Wendigkeit des Trauerns
Der Tod ist eine Wirklichkeit und Realität
Der Verlust schmerzt und tut weh
Sich an den Verstorbenen erinnern
Fragen und Verunsicherung zulassen
Die Beerdigung als hilfreiches Ritual
Eine neue Identität suchen
Den nächsten Schritt gehen
TRAUER IST SEELISCHE SCHWERSTARBEIT
Ebenen der Trauerreaktion
„Die" Trauer gibt es nicht
Faktoren, die die Trauer beeinflussen:
Die Art des Todes
Charakter der Bindung
Frühere Trauererfahrungen
Körperliche Faktoren
Psychische Faktoren
Soziale Merkmale
Reaktion der Umgebung
Zusätzliche Belastungen
Trauer - ein vielschichtiger Prozess
Kinder und Trauer
Weitere Hilfen für Trauernde Kinder
ANREGUNGEN ZU DEN TRAUERPHASEN
1. „Das kann doch nicht wahr sein!?"
2. „Wie kann das nur wahr sein?!"
3. „Was war denn wirklich"
4. „Was wird denn wirklich kommen und werden"
IN DER TRAUER „GEFANGEN"
TRÖSTEN, ABER WIE?
Die Not der Trostlosigkeit
Der Ursprung des Trostes
Trost im Glauben
WAS TRÖSTET MICH?
Da ist eine(r), der für mich da ist
Da ist einer, der das Schweigen aushält
Da ist einer, der mitfühlt
Da ist einer, der zuhört
Da ist einer, der die Einzigartigkeit der Trauer begreift
Da ist einer, der meine Hand hält
Da ist einer, der mich umarmt
Da ist einer, der meine Gefühle aushält
Da ist einer, der Fragen stellt
Da ist einer, der Zeit hat
Da ist keiner, der mich tröstet
Töne, die trösten
Wärme, die lindert
Kultur pur
Kochen und Genießen
Im Lebenskreislauf der Natur
Die Trauer vom Herzen schreiben
Christlicher Trost
Christliche Hoffnung
Achtsam trauern
Achtsamkeit
Indras Netz
Zeit
Berührungen
Das Trosthaus
CHRISTLICHE HOFFNUNGSBILDER
Christliche Texte
Die christliche Bestattung
TRAUERRITUALE
Eine Kerze entzünden
Bunte Bänder
Luftballons
Abschiedsbrief
Bilder malen
Den Sarg oder die Urne liebevoll gestalten
Grabbeigaben
Symbolhaftes hat Raum.
Papierflieger
Wachsende Ringe
Gedanken im Friedhofswald
Mondnacht
Einen Engel wünsche ich Dir
TRAUER UND TIERE
Sind Tiere fähig, zu trauern, und falls ja warum?
Ein Blick in die Geschichte.
Empfinden Tiere Trauer?
Wie können Tiere uns bei unserer Trauer helfen?
Tiere unterstützen beim Trauerprozeß
Warum ist das der Fall?
NATURHEILKUNDLICHE UNTERSTÜTZUNG UND BEGLEITUNG
Ätherische Öle und ihre Wirkungen
Iris
Melisse
Rose
Ölmischung „Sprachlos"
Ölmischung „Trennungsschmerz"
Aromatherapie-Anwendungen
Bergamotte-Körperöl Stimmungsaufhellend
Honig-Körperöl
Tonkabohnen-Körperöl
Bäder
Bad mit Benzoe
Bad mit Fenchel
Bad mit Honig und Vanille
Bad mit Iris und Honig
Bad mit Kamille
Bad mit Melisse
Fußbad mit Narde
Bad mit Sandelholz und Honig
Bad mit Tonka-Bohne
Düfte für die Aromalampe
Benzoe Siam
Bergamotte
Fenchel, süß
Iris
Kamille römisch 10%
Lavendel
Narde
Neroli 10%
Orange
Rose 10%
Sandelholz
Vanille
Kräutertees
Wichtige Teekräuter
Baldrianwurzel
Besenginsterkraut
Fenchelfrüchte
Herzgespannkraut
Hopfenzapfen
Johanniskraut
Kamillenblüten
Kümmelfrüchte
Lavendelblüten
Melissenblätter
Mistelkraut
Pfefferminzblätter
Pomeranzenschale
Rosmarinblätter
Tausendgüldenkraut
Weißdornblätter/- mit Blüten
Tee-Vorschläge
Haustee
Tee bei Nervosität und depressiven Verstimmungen
Tee zur allgemeinen Beruhigung
Tee bei nervösen Herzbeschwerden
Tee bei nervösen Herzbeschwerden
TRAUERN UND ERNÄHRUNG
Trauer: Achtung, Suchtgefahr
EPILOG: MUT ZUM TRAUERN
TRAUER-TAGE-BUCH
Tagebucheintrag – Mein Weg in Zeiten der Trauer
1. Übung
2. Übung
3. Übung
FRAGEN ZUR AUSEINANDERSETZUNG MIT DER EIGENEN ENDLICHKEIT
Was bereut man am Ende des Lebens?
Den eigenen Tod bedenken
Die eigenen Gedanken über den Tod
Nur noch ein Tag zu leben
Den eigenen Nachruf schreiben.
LEITGEDANKEN ZUR TRAUERBEGLEITUNG
ZUSÄTZLICHE HILFEN FÜR TRAUERNDE
Selbsthilfegruppen:
Verwitwet.de
Nicolaidis Young Wings Stiftung (Nicolaidis-youngwings.de)
Verwitwet-ev.de
Trauernetz.de
Katholisch.de
Singgruppe / Singen mit Trauernden (aetas.de)
Selbsthilfegruppe nach dem Tod eines Kindes
Selbsthilfegruppe für Hinterbliebene nach Suizid
Hilfe für Hinterbliebene nach kriminellen Delikten
Familientrauerbegleitung
LITERATUR:
AUTOREN:
DIE TRAUERAPOTHEKE
Kraft schöpfen zum Trauern und Trösten
FREIE TRAUUNGEN GANZHEITLICH FEIERN
Freie Trauungen persönlich, individuell und fröhlich gestalten
Persönliches Vorwort
Ich war 6 Jahre alt. Als ich mit meinen Eltern das Haus meines geliebten Großvaters betrat, veränderte sich die Atmosphäre schlagartig. Fröhlich, glücklich und entspannt war die Autofahrt nach Gönnern im Kreis Biedenkopf gewesen. Vor einigen Wochen war mein Opa aus Duisburg-Meiderich dorthin umgezogen. Ich öffne die Haustüre und es veränderte sich die Stimmung mit dem Eintritt in das Haus.
„Opa ist gestorben und liegt im Schlafzimmer in seinem Bett. Das sieht ganz schrecklich und grausam aus. Geh da nicht rein!", sagte mir meine Mutter und ließ mich ziemlich unvermittelt alleine im Flur zurück. Die bedrückende und schwermütige Atmosphäre spürte ich überdeutlich. Meine kindlichen Fragen beantwortete niemand. Ich schlich mich in einem unbeaufsichtigten Augenblick neugierig ins Schlafzimmer, sah meinen Großvater friedlich im Bett liegen, als würde er schlafen. So schrecklich, wie mir prophezeit worden war, war er gar nicht anzusehen.
Ich ging beruhigt zurück ins Wohnzimmer. Ihm ging es jetzt gut, davon war ich überzeugt. Sonst würde er doch nicht so freundlich lächelnd dort liegen. Ja, ein wenig traurig war ich schon, aber irgendwie doch auch getröstet.
Es war ein Sonntagmorgen als mein Hamster „Musculus starb. Benannt hatte ich ihn, weil ich als „Lateiner
in die 7. Klasse des Max-Planck-Gymnasiums in Duisburg ging. Einer meiner ersten gelernten Vokabeln lautete „Musculus" – das Mäuschen. Also war mir sofort klar, wer so heißen wird.
Und nun saß ich tränenüberströmt vor dem Käfig meines kleinen Freundes. Ich fand niemanden, mit dem ich reden konnte über das, was mir so zu Herzen ging. Für meine Eltern war es doch „nur" ein Hamster und der Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Freikirche war ihnen wichtiger. Doch für mich war er mehr als ein Haustier, eher ein Weggefährte.
3 Jahre lebten wir quasi unter einem Dach, er im Wohnzimmer, in seinem Käfig und ich im Zimmer nebenan.
Überall in der Wohnung kroch er umher und genoss sein Hamsterleben. Bestimmt kannte er genauso viele Lateinvokabeln wie ich. Oft saß er bei den Hausaufgaben auf meinem Schreibtisch, knabberte am Rand des Lateinbuches, während ich Vokabeln paukte.
Sein Tod kam nicht überraschend, sondern er quälte sich drei lange Tage. Ich wachte und blieb bei ihm, bis er schließlich leblos im Käfig lag. Dieser Tod und die Trauer um ihn berührten mich, obwohl es doch „nur" ein Hamster war. Subjektiv war der Schmerz sogar schlimmer als bei meinem Opa. Darf das sein, fragte ich mich.
Viele Jahre später, nach meinem Theologiestudium in Hamburg, bewegte mich dieses Spannungsfeld immer noch: Trauer und Trost. Die Zusammenhänge und Hintergründe waren inzwischen andere.
Die Fragen blieben:
Was tröstet?
Wie tröstet „man" wirklich?
Wie kann jemand angemessen und sich selbst entsprechend, trauern?
Dabei wurde mir zunehmend bewusster, dass die Nähe eines Menschen, insbesondere wenn die Wege schwierig und herausfordernd sind, wohltuend sein kann. Meine theologische Arbeit konzentrierte sich immer mehr auf die Fragestellung: „Wie geht Jesus mit Menschen um?"
Mein Vater war ein sehr frommer Mann. Noch einmal im Kreis seiner Familie Abendmahl feiern, wünschte er sich kurz vor seinem Tod. Am 1. Advent war es soweit. Seine Kinder und seine Frau standen um sein Bett. Der Zuspruch und dieses intensive Erleben von Gemeinschaft gaben ihm die Kraft, loszulassen. Auch wenn der Krebs seinen Körper zerfressen hatte.
Und auch heute noch, fast 35 Jahre später, bin ich davon überzeugt: „Es gibt Wege, die sollte niemand alleine gehen müssen."
Begleitung und Begegnung tun Wohl und wirken wohltuend.
Menschen an den Schnittstellen des Lebens zu begleiten, ist mir wichtig. Wie das aussehen kann und soll, ist individuell und ganz verschieden.
Aus vielen Begegnungen und eigenen Erfahrungen weiß ich, dass es mehr gibt, als hilfreiche Worte.
Deshalb bin ich davon überzeugt, dass schwere Wege mehr als hilfreiche Worte brauchen.
Und so ist dieses Buch gewachsen und entstanden.
Vielleicht ist es Ihnen eine Hilfe, damit Ihre Trauer Raum hat und Sie Trost finden, der Ihnen eine Hilfe ist.
Ihr
Trauer ist Leben
Trauer gehört zum Leben dazu. Tief verwurzelt ist sie sogar in unserer Sprache. Ist sie doch eine Grundtatsache allen Lebens. Wer lebt, trauert. Wer trauert, lebt. In Tristan und Isolde, der mittelalterlichen Legende, erleidet Isolde aus Trauer um ihren geliebten Tristan den plötzlichen Herztod. „Mir bricht das Herz", spiegelt mehr als nur Liebeskummer wider.
Auch bei Goethe, in seinem Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre, stirbt Mignon am gebrochenen Herzen und einhergehendem „Herzeleid
.
Der Volksmund kennt die Redewendung: „Mir bricht