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Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis: Alfred Bekker Thriller Edition
Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis: Alfred Bekker Thriller Edition
Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis: Alfred Bekker Thriller Edition
eBook461 Seiten5 Stunden

Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis: Alfred Bekker Thriller Edition

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Über dieses E-Book

Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis

Von Alfred Bekker

 

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Alfred Bekker: Ein harter Knochen für Kubinke

Alfred Bekker: Der Mann mit der Kapuzen

Alfred Bekker: Kubinke und die verborgene Wahrheit

 

 

 

Ein Großkrimineller ist vor vielen Jahren verschwunden. Dann tauchen Teile seiner Leiche plötzlich an völlig unerwarteter Stelle auf. Ein Mord innerhalb des Organisierten Verbrechens? Wer hatte ein Interesse daran, die graue Eminenz eines kriminellen Netzwerkes jahrelang zum Schein am Leben zu erhalten? Harry Kubinke und Rudi Meier vom Bundeskriminalamt ermitteln. Es bleibt nicht bei einem Toten…

 

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Chris Heller, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

SpracheDeutsch
HerausgeberAlfred Bekker
Erscheinungsdatum14. Aug. 2020
ISBN9781393223030
Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis: Alfred Bekker Thriller Edition
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Kubinke gräbt tiefer - Alfred Bekker

    Kubinke gräbt tiefer: 3 Krimis

    Von  Alfred Bekker

    Dieser Band enthält folgende Krimis:

    Alfred Bekker: Ein harter Knochen für Kubinke

    Alfred Bekker: Der Mann mit der Kapuzen

    Alfred Bekker: Kubinke und die verborgene Wahrheit

    ––––––––

    Ein Großkrimineller ist vor vielen Jahren verschwunden. Dann tauchen Teile seiner Leiche plötzlich an völlig unerwarteter Stelle auf. Ein Mord innerhalb des Organisierten Verbrechens? Wer hatte ein Interesse daran, die graue Eminenz eines kriminellen Netzwerkes jahrelang zum Schein am Leben zu erhalten? Harry Kubinke und Rudi Meier vom Bundeskriminalamt ermitteln. Es bleibt nicht bei einem Toten...

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Chris Heller, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Zum Blog des Verlags geht es hier

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

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    Ein harter Knochen für Kubinke

    Ein Harry Kubinke Kriminalroman

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 119 Taschenbuchseiten.

    Ein Großkrimineller ist vor vielen Jahren verschwunden. Dann tauchen Teile seiner Leiche plötzlich an völlig unerwarteter Stelle auf. Ein Mord innerhalb des Organisierten Verbrechens? Wer hatte ein Interesse daran, die graue Eminenz eines kriminellen Netzwerkes jahrelang zum Schein am Leben zu erhalten? Harry Kubinke und Rudi Meier vom Bundeskriminalamt ermitteln. Es bleibt nicht bei einem Toten...

    ––––––––

    Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Adrian Leschek, Jack Raymond, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER STEVE MAYER

    © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

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    1

    Icke grüße dir, sagte der Mann an der Currywurstbude. Schön, dass die Kriminalpolizei auch mal wieder zum Essen zu mir kommt!

    Guten Tag, sagte ich.

    Du bist doch der Kubinke, richtig?

    Richtig.

    Kriminalhauptkommissar Harry Kubinke, richtig.

    Naja...

    Was?

    Bin inzwischen befördert worden.

    Wahrscheinlich für gute Arbeit!

    Ich nehme es an.

    Sag mal, wo ist eigentlich dein Freund geblieben?

    Meinst du meinen Kollegen?

    Hieß der nicht Rudi?

    Rudi Meier. Der kommt gleich auch noch. Wir wollten uns hier treffen.

    Der Currywurst-Mann nickte. Er deutete zu dem Gebäude, das in der Nähe zu sehen war. Das Präsidium ist doch so nahe. Warum kommt ihr in letzter Zeit so selten? Sag jetzt nicht, ihr achtet neuerdings auf die Figur oder seit Veganer geworden!

    Nee, sagte ich.

    Eine Veggie-Currywurst habe ich nämlich auch.

    Nein, danke.

    Kein Hunger auf lecker Glutamat und Geschmacksverstärker?

    Die richtige Wurst schmeckt besser.

    Nun sag mal, passt euch was nicht, oder warum kommt ihr in letzter Zeit so selten, dein Kommissar-Kollege Rudi und du? Ich meine, wo ich extra euretwegen hier meinen Wagen aufstelle!

    Ich lächelte Extra unseretwegen?

    Ja sicher!, grinste er.

    Also das ist so: Das Präsidium da vorne, ist jetzt die Nebenstelle. Und wir haben da nicht mehr unsere Büros.

    Ach!

    Wir sind jetzt im Hauptpräsidium. Das ist neu gebaut worden und endlich fertig. Und seit wir befördert wurden, haben wir dort unsere Büros.

    Ach so.

    Aber wegen deiner Currywurst, machen wir ab und zu einen Umweg.

    Welch eine Ehre!, meinte der Currywurstmann.

    Dann hielt ein Wagen. Mein Kollege Rudi Meier stieg aus und winkte mir zu.

    Wenig später hatte auch die Currywurstbude erreicht.

    Wie immer?, fragte der Currywurstmann.

    Wie immer, sagte Rudi.

    Siehst du: So bin ich! Du bist schon eine Ewigkeit nicht hier gewesen und ich weiß noch, wie du die Currywurst am liebsten hast!

    Wunderbar, sagte Rudi. Er wirkte etwas gestresst. Wahrscheinlich hattet er irgendwas Dienstliches auf dem Herzen, was wir aber erst besprechen konnten, sobald der Currywurstmann nicht mehr zuhörte.

    Sag mal, was ich mich immer schonmal gefragt habe, sagte der Currywurstmann. Wenn ich euch das fragen darf und damit nicht zu nahe trete...

    Wieso das denn?, fragte ich. Du fragst doch sonst auch einfach so, was du fragen willst - auch wenn wir dir dann leider meistens sagen müssen, dass das der Geheimhaltung unterliegt.

    Genau, meinte Rudi. Einfach fragen und wir nehmen dann unser Recht auf Aussageverweigerung wahr!

    Ja, meine Skrupel kommen deshalb: Ich hab in der Zeitung gelesen, man soll Leute nicht danach fragen, woher sie kommen.

    Wieso nicht?, fragte ich. Machen wir tagtäglich! Woher kommen Sie, wo waren Sie zur Tatzeit, wohin sind Sie gegangen und so weiter.

    Ich meine jetzt, dass man fragt, woher einer gebürtig kommt.

    Ach so.

    Das sei unsensibel. Der Betreffende könnte ja einen Migrationshintergrund haben und sich verletzt fühlen.

    Ich zuckte mit den Schultern. Bin nicht sensibel veranlagt, sagte ich. Und Rudi auch nicht!

    Rudi konnte nichts dazu sagen, weil er den Mund voll hatte.

    Das heißt, ich kann fragen, woher ihr gebürtig kommt!

    Na hier aus Berlin, sagte ich. Und Rudi auch.

    Dachte ich mir. Obwohl man das eurer Sprache nur... so ein bisschen anhört.

    „Zwischendurch waren wir mal eine Zeit in Hamburg bei der Polizei", sagte Rudi.

    Ihr beide zusammen?, fragte der Currywurstmann.

    Ja, sagte Rudi. Mehr Migrationshintergrund haben wir beide nicht.

    Alles ist relativ, sagte er Currywurstmann. Ich würde sagen: Ganz schön herumgekommen! Ich zum Beispiel könnte mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben, als hier in Berlin.

    So ist jeder eben anders, sagte Rudi kauend.

    Ach, da ich im Augenblick ja mal die seltene Ehre habe, zwei Kriminalbeamten hier zu haben: Ich habe auch in der Zeitung von diesem Kriminellen Gangster-Boss gelesen, der spurlos verschwand und nun angeblich unter südlicher Sonne sein Leben genießt!

    Ja, wird es leider nicht nur einen geben.

    Ich meinen diesen Darkovic oder so ähnlich. Niko Darkovic, den alle nur den >harten Knochen< genannt haben, weil er so ein harter Kerl war. In der Zeitung steht, der ist einfach weg und betreibt seine Geschäfte aus dem Ausland weiter! Ich frage mir, wie ditte sein kann! Ihr seid doch vom Fach! Ist das nicht nicht fürchterlich? Und wenn ich meine paar Kröten an Steuern zu spät zahle, dann zieht der Staat ganz andere Seiten auf! Da wird dann genau ausgerechnet, ob ich überhaupt so und so viel Wurst und Brötchen und Curry und weiß der Geier was verbraucht haben kann und man unterstellt mir gleich, dass ich ein Betrüger bin, ich die Portionen zu groß gemacht habe! Aber so einer wie der >harte Knochen<, der genießt sein Leben und zahlt gar keine Steuern.

    Ist doch logisch, sagte Rudi.

    Wieso ist das logisch?, wollte der Currywurstmann wissen.

    Na weil die Geschäfte des >harten Knochen< doch mutmaßlich illegal sind. Da kann er ja auch gar keine Steuern zahlen. Und vom Ausland aus sowieso nicht.

    Ja, finden Sie nicht, dass da ein Fehler im System ist?, meinte er. Die Tatsache, dass er nun begonnen hatte, uns zu siezen, bedeutete ziemlich sicher, dass er es sehr ernst meinte.

    Aber für eine Grundsatzdiskussion hatten Rudi und ich im Moment keine Zeit.

    2

    Der Mann trug einen knielangen Ledermantel. Sein Gesicht war kantig. Unter dem linken Auge zuckte nervös ein Nerv. Am Kinn hatte er eine etwa daumennagelgroße Narbe. Kam von einer Messerstecherei. Aber der Kerl, der ihn angegriffen hatte, hatte dafür bitter bezahlt.

    Rechnungen müssen ausgeglichen sein, dachte der Mann im Ledermantel. Das war ihm von jeher wichtig gewesen. Und manchmal musste man etwas tun, um dafür zu sorgen, dass sie auch bezahlt wurden.

    Wenn jemand ein Lied davon singen konnte, dann er.

    Der Mann im Ledermantel ignorierte den einsetzenden Nieselregen. Das Haar klebte ihm schon wenig später feucht am Kopf. Er ging den ungefähr zwei Meter breiten Kiesweg entlang, vorbei an der Reihe der Gräber auf dem Friedhof. In der rechten Hand trug er Blumen. Die Linke hingegen war zu einer Faust geballt.

    Dann hatte er das Grab erreicht, für das die Blumen bestimmt waren. Er stand eine Weile da, starrte auf die verschnörkelten Buchstaben auf dem Stein und schluckte. Dann legte er die Blumen ab.

    Nichts ist umsonst, dachte er. Alles muss zurückgezahlt werden. Alles...

    Dann ging er an den Grabstein heran und berührte ihn mit der Hand.

    „Es tut mir leid", sagte er dann laut. Und seine Worte vermischten sich mit dem Prasseln des Regens, der in den letzten Augenblicken plötzlich sehr viel stärker geworden war.

    3

    Werner Flakowski aus Börneburg saß hinter dem Lenkrad seines BMW und gähnte. Er gähnte sehr ausgiebig. Eine anstrengende Arbeitswoche in einer Berliner Anwaltskanzlei lag hinter ihm - und die Aussicht auf ein langweiliges Wochenende bei den Schwiegereltern in Börneburg wirkte auch nicht gerade erfrischend.

    „Vorsicht! Da ist irgendwas los", riss ihn die Stimme seiner Frau aus seinen Gedanken heraus. Sie saß auf dem Beifahrersitz. Auf dem Autobahn blinkten plötzlich überall die Bremslichter auf.

    Flakowski hatte den Eindruck, auf eine zum Stillstand gekommene Lawine aus Blech zuzurasen. Er trat das Bremspedal voll durch. Reifen quietschten. Von hinten bekam der BMW einen heftigen Stoß. Offenbar war jemand aufgefahren.

    Irgendetwas flog durch die Luft und knallte im nächsten Moment gegen die Frontscheibe. Die Scheibe hielt, bekam aber ein Muster aus spinnenartig geformten Rissen.

    „Was war das denn?", murmelte Flakowski. Sein Gesicht war bleich wie die Wand.

    Flakowski stieg aus. Seine Knie waren weich und sein Nacken schmerzte - vermutlich durch den Aufprall des hinteren Fahrzeugs. Er selbst hatte einen Aufprall auf den vorausfahrenden Ford vermeiden können.

    „Ich krieg die Tür nicht auf!", hörte er seine Frau sagen.

    „Dann komm auf meiner Seite raus. Die hat sich wohl verzogen."

    „Werner, was ist da los?"

    „Keine Ahnung. Aber ich nehme an, wir erfahren es bald."

    Ein Knall ließ Flakowski zusammenzucken. Weiter hinten hatte es einen weiteren Auffahrunfall gegeben.

    Seine Frau stieg über dem Fahrersitz. Flakowski half ihr beim Aussteigen.

    „Alles okay?"

    „Es geht so."

    Flakowski sah kurz zu dem Fahrer des nachfolgenden Fahrzeugs, der sich gerade von seinem Airbag befreite. Er stieg wenig später aus seinem Geländewagen und streckte sich. Ihm schien nichts passiert zu sein.

    Frau Flakowski machte zwei Schritte in Fahrtrichtung, ging an ihrem Mann vorbei und versuchte zunächst einen Blick auf das eigentliche Unfallgeschehen zu bekommen. Irgendetwas musste die ganze Karambolage ja ausgelöst haben.

    Herr Flakowski hingegen interessierte sich zunächst in erster Linie für den Schaden am Heck seines BMW, der durch den Aufprall des Geländewagens entstanden sein musste.

    Bei dem Kuhfänger wird der Schaden sicher ziemlich schlimm sein!, dachte Flakowski.

    „Werner!", rief seine Frau.

    „Was ist?"

    „Sieh mal, was da vorhin gegen unsere Scheibe geflogen ist!"

    Ihr Gesicht wirkte ziemlich fassungslos. Flakowski trat zu ihr. Und dann war er es auch.

    Da lag etwas zwischen der Stoßstange des BMW und dem Fahrzeug davor auf dem Asphalt.

    „Wofür hältst du das, Werner?"

    „Sieht aus wie ein Arm", murmelte er.

    Aus einiger Entfernung war die heisere Stimme eines Mannes zu hören. „Scheiße, ist das hier ein Horror-Film? Hier liegen überall Körperteile!"

    4

    Monate später...

    „Herr Thalmann, bitte sagen Sie dem Hohen Gericht, wer Sie sind und was Sie beruflich machen."

    „Mein Name ist Reinhold Thalmann. Ich bin Plastinator."

    „Nun, da nicht jeder im Gerichtssaal Ihre Show kennt..."

    „Das ist keine Show. Das ist Kunst. Kunst und Wissenschaft."

    „Wie auch immer, Herr Thalmann: Bitte erläutern Sie dem Gericht Ihre Tätigkeit."

    „Ich plastiniere tote Menschen, das heißt, ich bereite sie chemisch so auf, dass man ihre Körper anschließend präsentieren kann und sie nicht verwesen. Die Betroffenen haben natürlich vorher ihr Einverständnis erklärt, dass ich ihre Körper im Fall des Todes dafür verwenden darf."

    „Was sind die Motive der Menschen, die sich bei Ihnen melden, Herr Thalmann?"

    „Jedenfalls bekommt niemand Geld dafür. Auch die Angehörigen nicht. Bei manchen steht der Gedanke im Vordergrund, auf diese Weise in gewisser Weise körperlich zu überdauern. Andere wollen ausdrücklich der Wissenschaft dienen..."

    „Wissenschaft?"

    „Ja, ich stelle ja den menschlichen Körper in seiner Funktionsweise dar und das dient der Popularisierung und Veranschaulichung anthropologischer Erkenntnisse."

    „So wie bei Frau, die sie mit einem Fötus im Bauch im Längsschnitt gezeigt haben, wogegen es dann Proteste diverser religiöser Organisationen und Gruppen gab."

    „Ja, das ist ein Beispiel dafür. Und es trifft auch zu, dass immer wieder religiöse Gruppierungen aller Art an meinem Plastinierungsprojekt Anstoß nehmen."

    „Warum?"

    „Die meisten argumentieren dahingehend, dass dieses Projekt die Würde des Menschen verletzen würde. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ich gebe den Toten die Würde zurück und erhalte sie."

    „Ein gutes Stichwort, denn um die Würde der Toten geht es ja auch in diesem Prozess, Herr Thalmann."

    „Wenn Sie das sagen..."

    „Sehen Sie das nicht so?"

    „Ich glaube, es geht eher um die Gefühle der Angehörigen. Aber die sind meines Erachtens hier nicht maßgeblich."

    „Sondern?"

    „Es zählt einzig und allein die Willensbekundungen der Toten, die diese zu Lebzeiten in vollem Besitz ihrer geistigen Kräfte schriftlich niedergelegt haben."

    „Einspruch, hohes Gericht!, meldete sich der Anwalt der Gegenseite zu Wort. „Herr Thalmann äußert sich zu juristischen Einschätzungen, für die er fachlich gar nicht qualifiziert ist und derentwegen wir ihn hier auch gar nicht befragen.

    „Einspruch stattgegeben, erklärte der Richter. „Befragen Sie Herr Thalmann bitte zur Sache.

    „In Ordnung."

    „Fahren Sie fort!"

    „Herr Thalmann, Ihre Show oder Ihr Kunst- und Wissenschaftsprojekt - ganz gleich, wie man das jetzt auch immer bezeichnen will - wird nicht mehr gezeigt, wie wir alle wissen. Es kam zu einem katastrophalen Unfall auf der Autobahn, in den auch der Truck verwickelt war, der Ihre Leichen transportierte, die eigentlich in der folgenden Woche in Berlin gezeigt werden sollten."

    „Plastinate", unterbrach Thalmann.

    „Wie?"

    „Nicht Leichen - es sind Plastinate."

    „Wir wollen uns hier nicht um einzelne Worte streiten, Herr Thalmann. Im Übrigen: Auch wenn Sie aus den Leichen Plastinate gemacht haben, so bleiben es doch die Körper toter Menschen und die nennt man Leichen. Können wir uns so einigen?"

    Thalmann ging darauf nicht ein. „Der Unfall hat leider dafür gesorgt, dass fast alle meine Plastinate zerstört wurden und nicht mehr verwendet werden können."

    „Der Polizeibericht sagt, dass die Einzelteile Ihrer ... Plastinate... bis zu fünfzig Meter weit verstreut wurden. Können Sie das bestätigen?"

    „Leider ja. Aber das bedeutet nicht, dass mein Projekt nun am Ende ist. Es ist nur ausgesetzt, bis ich genug Spenderkörper zur Plastination habe, um von Neuem zu beginnen! Ein halbes Jahr, dann wird man das Projekt wieder zeigen können."

    „Aber mit anderen Leichen!"

    „Plastinaten."

    „Nein, Leichen, Herr Thalmann! Und das ist in diesem Zusammenhang auch keineswegs Wortklauberei. Angehörige dieser Toten haben diesen Prozess angestrengt, um zu erreichen, dass die sterblichen Überreste, die nach dem Unfall sichergestellt werden konnten, gentechnisch untersucht werden, damit sie den jeweiligen Verstorbenen eindeutig zugeordnet werden können. Das ist doch richtig?"

    „Ja, das ist richtig."

    „Und es ist auch richtig, dass Sie sich mit allen Mitteln dagegen wehren!"

    „Die Toten sind nach wie vor Teil des Projekts, sagte Thalmann. „Daran hat auch die Tatsache nichts geändert, dass die Plastinate zerstört wurden.

    „Plastinate, von denen Sie selbst gesagt haben, dass sie nicht mehr verwendbar sind!"

    „Nun, ich..."

    „Herr Thalmann, diese Menschen da vorne im Gerichtssaal, möchten, dass ihre Angehörigen beerdigt werden. Und sie möchten, dass ihre Überreste eindeutig zugeordnet werden. Da uns der Sachverständige versichert hat, dass dies auch nach der Plastination ohne Weiteres möglich ist, verstehe ich nicht, weshalb Sie sich so dagegen sperren, dass diese Untersuchungen durchgeführt werden - zumal die damit verbundene Kosten von der Versicherung übernommen werden würden."

    „Ich möchte, dass die Überreste der zerstörten Plastinate in meinem Besitz verbleiben. So entspricht es auch den Verträgen, die ich mit den Körper-Spendern abgeschlossen habe."

    „Diese Verträge sehen den Fall einer Zerstörung der Plastinate gar nicht vor, Herr Thalmann."

    „Sie sehen aber auch keine Beerdigung vor, so wie sie von Ihrer Seite gefordert wird", erklärte Thalmann.

    „Und genau deswegen muss dieses Gericht über diesen Sachverhalt entscheiden, unterbrach nun der vorsitzende Richter. „Angesichts der fortgeschrittenen Zeit unterbreche ich die Verhandlung bis morgen um neun.

    5

    „Guten Morgen, begrüßte uns Kriminaldirektor Hoch, nachdem wir das Büro unseres Vorgesetzten im Hauptpräsidium betreten hatten. Unser Chef kam ohne Umschweife zur Sache. „Setzen Sie sich. Sie haben einen neuen Fall und obwohl er in der Rubrik Cold Case einzuordnen ist, dürfte er viel Staub aufwirbeln und für einige Unruhe sorgen.

    „Um welchen Fall geht es?", fragte ich.

    „Der Name Niko Darkovic sagt Ihnen beiden etwas, wie ich doch annehme."

    „Ein Boss der Yugo-Mafia, der vor Jahren unter ungeklärten Umständen verschwand, sagte Rudi. „Soweit ich ich erinnere, nimmt alle Welt an, dass er irgendwo unter südlicher Sonne und in einem Land, das kein Auslieferungsabkommen mit Deutschland unterhält, seine gut gewaschenen Drogengelder genießt.

    „Ja, das ist die bisher gültige Version der Geschichte, sagte Kriminaldirektor Hoch. „Ab heute gilt eine andere.

    „Und die wäre?", fragte ich.

    „Seine Leiche ist gefunden worden - und zwar an einem Ort, an dem das nun wirklich niemand vermutet hätte." Kriminaldirektor Hoch gab jedem von uns einen bunten Prospekt. Er gehörte zu der Ausstellung des Plastinators Reinhold Thalmann.

    „Davon habe ich schon gehört, sagte ich. Von der Ausstellung, meine ich."

    Kriminaldirektor Hoch hob die Augenbrauen.

    „Sie finden Niko Darkovic auf Seite fünfzehn links oben. Ich habe Ihnen das Bild markiert, denn so ohne weiteres würden Sie ihn nicht einmal dann erkennen, wenn Sie mit ihm gut bekannt wären."

    „Heißt das, Niko Darkovic ist überhaupt nicht im Ausland, sondern starb hier in Deutschland und hat sich nach seinem Tod plastinieren lassen?", fragte ich ungläubig.

    „So viel Engagement im Dienst der Wissenschaft hätte ich Darkovic ehrlich gesagt nicht zugetraut, ergänzte Rudi, der das Foto bereits gefunden hatte. „Im Längsschnitt seines Beines soll man dem Begleittext nach degenerative Veränderungen der Kniegelenke gut erkennen können.

    „Soweit ich weiß, wird die Ausstellung derzeit nicht gezeigt, sagte ich. „Abgesehen davon hat es immer wieder Proteste dagegen gegeben. Aber ehrlich gesagt habe ich das nicht so intensiv verfolgt.

    „Wenn man im Job Leichen sieht, muss man nicht unbedingt noch die Freizeit damit verbringen, sich welche anzusehen - ob nun plastiniert, im Längsschnitt oder wie auch immer", ergänzte Rudi.

    „Dass die Ausstellung derzeit nicht gezeigt werden kann, hat einen einfachen Grund, ohne den dieser Fall niemals nochmal untersucht worden wäre, sagte Kriminaldirektor Hoch. „Der Truck, der Reinhold Thalmanns Plastinate zum nächsten Veranstaltungsort transportieren sollte, geriet in einen katastrophalen Unfall. Die Plastinate wurden dabei größtenteils zerstört und am Unfallort verstreut. Es gab daraufhin diverse gerichtliche Auseinandersetzungen. Ich werde Ihnen das nur kurz zusammenfassen, die Einzelheiten können Sie in den Daten nachsehen, die Sie bekommen werden.

    „Worum ging es bei den Prozessen?", fragte Rudi.

    „Unter anderem klagten Angehörige der sogenannten Körper-Spender darauf, dass die verstreuten und größtenteils nicht mehr zuzuordnenden sterblichen Überreste nicht im Besitz von Herr Thalmann verbleiben, sondern ordentlich bestattet werden. Außerdem sollten genetische Tests durchgeführt werden, die eine eindeutige Zuordnung der jeweiligen plastinierten Leichenteile ermöglichten. Um es kurz zu machen: Die Klage der Angehörigen hatte Erfolg, die Tests wurden durchgeführt, und zwar von Professor Dr. Valentin Fletemeyer. Fletemeyer ist eine bekannte Kapazität auf diesem Gebiet. Sein Institut hat schon des öfteren auch für das BKA gearbeitet. Im Übrigen ist Fletemeyer ein guter Bekannter von Dr. Wildenbacher."

    Dr. Gerold M. Wildenbacher war der Gerichtsmediziner des Ermittlungsteams Erkennungsdienst in Quardenburg, dessen Unterstützung uns für unsere Ermittlungen zur Verfügung stand.

    „Ich nehme an, bei den Untersuchungen ist DNA aufgetaucht, die nicht zugeordnet werden konnte", meinte ich.

    „Richtig. Dafür gab es aber Vergleichsdaten in unserer Datenbank, denn Niko Darkovic ist mehrfach vorbestraft gewesen und bei verschiedenen Verfahren gegen ihn sind in der Vergangenheit auch DNA-Proben gesichert worden. Es war ein Volltreffer. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob der große Boss eines natürlichen Todes gestorben ist oder ein Verbrechen dahinter steht."

    „Ich könnte mir denken, dass diese Nachricht innerhalb des organisierten Verbrechens erhebliches Aufsehen erregen wird", vermutete ich.

    „Davon können Sie ausgehen. Aber unter der Decke halten lässt sich die Geschichte nicht mehr. Das Frühstücksfernsehen hat einen großen Bericht gebracht."

    „Wie konnten die davon erfahren?", fragte ich.

    „Wie meistens: Undichte Stellen. Es waren einfach zu viele Personen an dem Fall beteiligt. Und davon abgesehen muss man auch folgendes bedenken: Falls wirklich jemand Darkovic auf dem Gewissen hat und die Leiche auf diese sehr besondere Weise entsorgte, wird der Betreffende die ganze Geschichte um den verunglückten Truck mit den plastinierten Leichen und den anschließenden Prozess genauestens verfolgt haben."

    „Das heißt, er konnte sich auf diese Situation vorbereiten", stellte ich fest.

    „Nun, hundertprozentig sicher sind wir noch nicht, ob wirklich ein Verbrechen vorliegt. Alles, was von Niko Darkovic noch zusammengetragen werden konnte, liegt zurzeit auf dem Seziertisch von Dr. Wildenbacher in Quardenburg und ich hoffe sehr, dass er uns dazu sehr bald etwas sagen kann."

    6

    Wir fuhren mit dem Dienst-Porsche nach Quardenburg, ungefähr eine Dreiviertelstunde von Berlin entfernt. Rudi hatte das Laptop auf den Knien. Wir wollten die Fahrzeit nutzen, um uns etwas in den Fall einzuarbeiten, insbesondere was die Hintergründe betraf.

    „Wusstest du, wie Niko Darkovics Spitzname damals lautete?", fragte mich Rudi.

    „Keine Ahnung."

    Wir hatten mit Darkovic nur indirekt zu tun gehabt.

    „Man nannte ihn den harten Knochen."

    „Klingt zum Fürchten."

    „Das sollte es wohl auch, Harry. Und Darkovic hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Er war in seinen jüngeren Jahren in eine Reihe von Schießereien verwickelt, bekam aber nie etwas ab. Nicht einmal eine Kugel. Er soll einen Clubbesitzer, der ihm Geld schuldete eigenhändig krankenhausreif geschlagen haben. Beim Prozess konnte sich das Opfer dann plötzlich nicht mehr erinnern, was nicht etwa mit irgendwelchen Schlägen auf den Kopf zu tun hatte, sondern damit, dass Darkovic eine ansehnliche Summe überwiesen hat."

    „Woher weiß man das?"

    „Durch einen Informanten."

    „Ist der noch aktiv?"

    „Wohnt in Berlin und steht immer noch auf unserer Informantenliste. Ich werde mal mit den Kollegen vom BKA-Büro Berlin telefonieren, ob die ein Treffen arrangieren können."

    „Das Wissen eines Insiders könnte wir in dieser Sache sicher gut gebrauchen."

    „Ein paar Jahre später hat er eine Prostituierte fast totgeschlagen. Da kam es auch zu keinem Prozess."

    „Wieder dasselbe Muster?"

    „Ja. Der Prozess ist letztlich geplatzt. Aber die DNA-Proben vom Tatort haben es ermöglicht, dass man ihn als eine der plastinierten Leichen identifizieren konnte."

    „Wir müssen als erstes mit diesem Reinhold Thalmann sprechen."

    „Ich habe heute Morgen schon hinter ihm her telefoniert. Aber er scheint sich zu zieren."

    „Dann laden wir ihn notfalls vor!"

    „Auf jeden Fall wird er uns einiges zu erklären haben, meinte Rudi. „Zum Beispiel wie es sein kann, dass der Körper eines Mafiosi in seiner Ausstellung von plastinierten Toten gelandet ist.

    „Das hat schon was...", meinte ich.

    „Was meinst du damit?"

    „Ich stelle mir jetzt einfach mal vor, jemand hatte mit Niko Darkovic eine offene Rechnung. Jemand, der vielleicht wirklich einen guten Grund hatte, auf Rache aus zu sein."

    „Davon dürfte es viele geben, Harry!"

    „Ja, klar! Aber darauf wollte ich jetzt nicht hinaus."

    „Sondern?"

    „Na, ist das nicht die maximale Demütigung? Dieser Rächer besucht die Ausstellung, sieht sich die plastinierte Leiche an, von der nur er weiß, dass es sich nicht um irgendeinen Herrn Schmidt handelt, sondern um den großen und gefürchteten Niko Darkovic! Ich kann mir das zufriedene Grinsen des Täters gut vorstellen..."

    „Du meinst, der Täter war jemand, der von Darkovic stark gedemütigt wurde."

    „Wenn du das so sagst!"

    „Aber auch davon gibt es viele."

    „Wir spekulieren schon über die Psyche des Täters und wissen noch nicht einmal mit letzter Sicherheit, ob es ein Verbrechen gab", meinte Rudi.

    Danach schwiegen wir eine Weile. Theoretisch war es ja schließlich möglich, dass doch noch irgendeine Einwilligungserklärung zur Körperspende auftauchte, die Niko Darkovic vielleicht irgendwann mal abgegeben hatte. Aber selbst dann blieb die Frage, wieso er offenbar über Jahre hinweg die Legende am Leben gehalten worden war, dass er noch lebte und irgendwo im Ausland seine ergaunerten Millionen genoss.

    Dass hier ein Verbrechen vorlag, war angesichts der Umstände mehr als wahrscheinlich.

    „Gibt es jemand, der besonders davon profitiert hat, dass Niko Darkovic von der Bildfläche verschwand?", fragte ich schließlich.

    Ich legte dabei die Betonung auf das Wort besonders, denn es gab es gab sicher einige, die sich darüber gefreut hatten, dass der harte Knochen nicht mehr auf seinem Posten war.

    „In erster Linie würde ich sagen: Niko Darkovic selbst, meinte Rudi. „So wie ich das hier den Daten entnehme, stand er kurz vor einer Verhaftung.

    „Warum sollte er sich davor besonders fürchten, bisher hatte er doch auch vor Gericht ganz gute Karten, weil er die Hauptbelastungszeugen entweder gekauft oder bedroht hatte."

    „Diesmal wäre es für ihn ganz sicher nicht so glimpflich abgelaufen. Es ging um Geldwäsche in großem Stil. Und die Ermittlungen waren sehr weit fortgeschritten. Gut möglich, dass Niko Darkovic die letzten Jahre im Gefängnis verbracht hätte, wenn alles normal gelaufen wäre."

    „Aber er verschwand..."

    „Und angeblich wusste niemand, wohin."

    „Und

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